Erste MPU negativ

Uralski84

Benutzer
Es werden nur 3cm bewertet. Mir wäre es ebenfalls neu, denn die Haaranalyse für die EtG - Überprüfung ist nur für 3 Monate möglich. Und es wird immer so nah am Kopf entnommen weil dort der Schweiß auf die Haare trifft. Wahrscheinlich wurde mehr abgeschnitten und dann mit einem Faden oder Ähnlichen markiert wo oben und unten ist. Das mit den 4 - Monaten muss falsch verstanden worden sein. Bei Drogen sind 6 Monate durch eine einzige Haaranalyse möglich (6cm) das liegt dann aber wohl an dem Unterschied der zu kontrollierenden Substanzen.
Gutmöglich. 4cm waren Minimum. Bei 1cm pro Monat bin ich dann von 4 Monaten ausgegangen. Aber macht natürlich Sinn, das man Abstand zur Kopfhaut hat. Aber ich denke wir sind uns einig das hier pro Monat 3cm, wie es hier anfangs behauptet wurde, totaler Schwachsinn ist.

@Karl-Heinz Ich weiß nicht ob ich es vermag mich richtig einzuschätzen. Aber getreu dem Motto "Auf Nummer sich gehen" würde ich eher die Strategie Abstinenz verfolgen. Den eines ist Fakt: Den Führerschein brauche ich. Ohne dem funktioniert hier nichts mehr.
Wie es hier anfangs bereits erwähnt wurde, ist es wenig plausibel sonst warum ich solange einen AB-Nachweis führe, wenn es nur ein Trinkpause sein soll. Dann weiß ich des weiteren nicht, wie man auf meine Vorgeschichte reagiert.

Die Frage die mich nebenbei beschäftigt: Ist Alkolfrei/0,0 eine Möglichkeit in der Abstinenz oder eher nicht? Ich weiß das Alkoholfrei nicht immer gleich Alkoholfrei bedeutet und das geringste Mengen von Alkohol tatsächlich in seltenen Fällen vorkommen können. Mir geht es eher darum ob das in der Strategie "Abstinenz" überhaupt erwähnt werden darf oder ob das schon wieder den Verdacht erhärtet das man dann die Abstinenz nicht so genau nimmt?
 

joost

Stamm-User
Ist Alkolfrei/0,0 eine Möglichkeit in der Abstinenz oder eher nicht?
oder eher nicht. Es geht darum, dich so gut wie möglich von Bier zu entkoppeln. Dich weiterhin an Biergeschmack zu binden (und damit zu vermeiden, dass Du neue Geschmacksvorlieben entwickelst) ist da eher hinderlich für einen langfristigen Erfolg. Denke daran: die Gutachter wissen, dass es genügend Schlaumeier gibt, deren erste Idee es ist, ihre bestandene Abstinenz-MPU erstmal kräftig zu betrinken. Gutachter hinterfragen Abstinenzentscheidungen idR ziemlich genau und lassen sich nur ungern verarschen - immerhin sind sie im System DEIN Verbündeter, wenn es darum geht, Eignungszweifel der FsSt auszuräumen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Mister_BooM

Neuer Benutzer
Die Frage die mich nebenbei beschäftigt: Ist Alkolfrei/0,0 eine Möglichkeit in der Abstinenz oder eher nicht?
Kannst du bitte sehr gute Beiträge der anderen Nutzer unter diesem Link lesen? :smiley22:
Dann wirst du eine bessere Vorstellung von der Richtung haben, die du einschlagen solltest. Alkoholfreies Bier ist in der MPU ein Tabuthema, wenn du die Abstinenzstrategie verfolgst. Generell solltest du den Informationsteil dieses Forums lesen. Dort ist alles sehr gut beschrieben :smiley22:

die Gutachter wissen, dass es genügend Schlaumeier gibt, deren erste Idee es ist, ihre bestandene Abstinenz-MPU erstmal kräftig zu betrinken. Gutachter hinterfragen Abstinenzentscheidungen idR ziemlich genau.

Hi, kannst du erklären, was das bedeutet, am besten mit einem Beispiel? :smiley22:
 

Uralski84

Benutzer
Hi, kannst du erklären, was das bedeutet, am besten mit einem Beispiel? :smiley22:
Ich denke er meint das bei der Konstellation der Gutachter nicht nur hören will "will nie wieder Alkohol trinken" und am besten noch paar auswendig gelernte Standard-Sätze zum besten gibst, sondern er wird auf den Zahn fühlen ob man das nur behauptet oder es tatsächlich auch so meint. Vermutlich wird er bei gewissen Antworten nochmal nachbohren und die Standfestigkeit prüfen. Sozusagen auf das Glatteis führen.

In meinem Fall: 32 Jahre alt, entsprechende Vergangenheit mit exzessiven immer wiederkehrenden Trinkphasen wo jedes Maß überschritten wurde, stressiger Beruf, Keine Familie/Kinder, potentiell mehrere Jahrzehnte die man "Trocken" bleiben muss... da wird er schon nachfragen wie man das anstellen will. Versuchungen lauern ja bekanntlich an jeder Ecke. Da muss man das glaubhaft "verkaufen".

Anderes Thema:

Ich würde meine nächste MPU gern bei der Dekra machen. Einfach um ein unvoreingenommenes Gutachten zu erhalten und auch die Geschichte mit KH-Aufenthalt rauszunehmen. Wenn ich den 23.02. (Ende des AB-Programms) nehme, dann wären jetzt schon mehr als 12 Monate vorüber. Ausgehend von der Haaranalyse mit der ich 3 Monate nachweise, würde ich Ende Mai gern den nächsten Versuch wagen. Muss aber der FHM-Stelle in den nächsten Tagen "beichten" das es kein Gutachten gibt und sie die Akte an die Dekra senden soll. Dann ist der Führerschein vermutlich die Tage drauf weg.

Die Dekra schlägt mir nun einen Termin genau Ende Mai vor. Ist das realistisch machbar? Soll ich da nochmal eine ETG-Analyse bis Mai machen? Übersehe ich etwas?

Führerschein-Entzug:

Ich würde gleich nach Entzug des Führerscheins diesen neu beantragen. Da ich auch die Klasse C wieder haben möchte, muss ich da die ärztliche Untersuchung mit Sehtest nochmal machen?
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Was du bei der FEB versuchen kannst, ist Folgendes:
Mache einen Termin und beantrage eine Fristverlängerung.
Bringe deine bisherigen Abstinenznachweise auf jeden Fall mit !
Wenn du sie dadurch überzeugen kannst, dass du keine alkoholbedingte Gefahr im StV darstellst, könntest du zusätzlich mit dem Argument, dass du zeitnah deine MPU planst, vielleicht weiterfahren.

Die Abstinenznachweise würde ich an deiner Stelle möglichst nahe an den MPU-Termin heran lückenlos fortführen.

Formale Voraussetzungen bzgl. Sehtest etc. kannst du am besten auf der Homepage nachlesen.

Was aber das Entscheidende sein wird, ist deine psychologische Aufarbeitung.
Daran musst du noch arbeiten.:smiley138:
 

kapomick

Benutzer
Hallo Uralski,

es gibt 2 ganz leicht erkennbare Kriterien, wonach ein FB noch sehr unausgegoren und unausgereift ist: er passt in einen Post und Frage 1 ist die umfangreichste. Nun, du erfüllst beide Kriterien gleichermaßen. Wer nur zur Vergangenheit viel sagen kann, weniger zur Zukunft, der hat noch einen Weg vor sich. Ich geh mal deinen FB durch.
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Es war der Sonntag der 27.11.2022 ca. 16 Uhr. Es war das letzte Wochenende im November. Immer dann findet der Weihnachtsmarkt im Ort statt. Ich war mit einem Freund und seiner Familie verabredet. Normalerweise bin ich niemand der gern zu solchen Festivitäten geht, aber nach fast zwei Jahren Pandemie war es eine willkommene Abwechslung. Bis dahin, selbst im Sommer, waren keine weiteren Veranstaltungen gewesen. Ich traf alte Freunde und Klassenkameraden wieder. Ich war euphorisch. Obwohl ich sozial eher distanziert bin, viel es mir durch den zunehmenden Alkoholkonsum leichter ins Gespräch zu kommen. Zwar den ganzen Tag nichts gegessen, aber durch die kalten Temperaturen schlug der Alkohol nicht gleich an. Es wurden reichlich "Runden" untereinander gegenseitig spendiert. Dabei war nicht immer klar wieviel Alkohol und woher dieser kam. Zum Ende des Abends gegen ca. 20 Uhr kam es zu einer körperlichen Auseinandersetzung mit anderen Besuchern. Wobei ich Verletzungen davon trug. Danach wollte ich mit dem Fahrrad, mit dem ich noch nüchtern hingefahren bin, wieder zurück. Ich bin die ersten paar hundert Meter gelaufen, habe das Fahrrad geschoben. Später bin ich dann aufgestiegen. Dabei ist der Polizei auf dem Radweg durch das Licht aufgefallen, das ich eine unsichere Fahrweise habe. Ich wurde angehalten und sollte Pusten. Der Wert ist mir nicht mehr bekannt. Zu diesem Zeiptunkt war ich schon nicht mehr in der Lage das Fahrrad vernünftig hinzustellen. Am Anfang war ich schon einmal zur Seite gekippt mit dem Fahrrad. Am Ende kam es zur Blutentnahme auf der Dienststelle, woraufhin später ein BAK von 1,76 Promille festgestellt wurde.
Möglicherweise lag das "Nicht-Anschlagen" des Alkohols zu Beginn einfach auch an deiner Verträglichkeit.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

16 - 17 Uhr Schnaps 0,02l 32%; Mischgetränk "Grog" 0,2l unbekanntes Mischverhältnis
17 - 18 Uhr Schnaps 0,02l 32%; Mischgetränk "Grog" 0,2l unbekanntes Mischverhältnis
18 - 19 Uhr 2x Schnaps 0,02l 32%; 2x Mischgetränk "Grog" 0,2l unbekanntes Mischverhältnis
19 -20:30 Uhr Schnaps 0,02l 32%; Mischgetränk "Grog" 0,2l unbekanntes Mischverhältnis, Schnaps 0,1l 40%, Bier 0,5l 4,8%
"Unbekanntes Mischverhältnis" ist immer ungut. Du solltest es zumindest soweit ausgerechnet haben, dass du einen vernünftigen Blick auf deine tatsächlichen Trinkmengen hast. Das gehört zu deiner Auseinandersetzung.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja. Ich war mir sicher das es ausreichend für das Fahrrad und die kurze Strecke sei. Zudem fuhren zu diesem Zeitpunkt keine PKW mehr und der Fahrradweg befindet sich mehrere Meter neben der asphaltierten Straße. Das gab mir den Anschein das ich das schaffen könnte. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt meine Fähigkeiten schon weit überschätzt.
Um 20 Uhr fahren da keine Autos mehr? Das halte ich für kein zielführendes Argument.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Eigentlich war es gar nicht vorgesehen solange auf dem Markt zu bleiben. Es war eher vorgesehen nur kurz über den Markt zu schlendern und dann wieder nach hause zu fahren. Eine Trunkenheitsfahrt war nicht geplant und somit auch kein sicherer Rückweg vorhanden.
Zum einen: sprich aktiv, DU warst der Handelnde. Nicht: "es war nicht vorgesehen", sondern "ich hatte nicht vor". Jeglicher Passiv (oder auch "man") klingt immer nach Distanzierung.
Zum anderen: als du merktest, dass du doch nicht nur über den Markt geschlendert bist, hast du dir dann noch Gedanken zum Rückweg gemacht?
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Das war das erste Mal überhaupt mit einem Fahrzeug. Es gab nie einen Grund dazu, meistens weil man entweder vor Ort direkt geschlafen hat oder es einen sicheren Heimweg per Taxi/Fahrer gab.

Ansonsten angetrunken zu Fuß unterwegs gewesen, wobei ich nicht abschätzen kann, nach solanger Zeit ob es schon im kritischen Bereich gewesen ist. Potentiell rückblickend ebenfalls gefährlich.
Da hätten wir den "man" auch gleich. Ansonsten ist die Aussage absolut unglaubwürdig. Das 1. Mal auf dem Fahrrad alkoholisiert und dann gleich aufgefallen. Die Statistik jedes GA sagt was anderes, an die musst du dich halten.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Mit 16 Jahren.
Die Frage darf auch gern in Vollständigkeit ausgefüllt werden.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Sehr unregelmäßig. Es gab oft langwierige Trinkpausen von mehreren Monaten. Zum Beispiel nach zwei Corona-Infektionen habe ich fast 6 Monate nichts getrunken. Sogar Jahre, im Alter zwischen 24 bis 26 jahren nichts konsumiert. Grund war kein Verlangen und ständige Beschäftigung, keine Gelegenheiten. Da ich überwiegend in Gesellschaft getrunken habe. In den Wintermonaten weniger, in den Sommermonaten zu Familienfesten und Freundschaftsbesuchen mehr. Unter der Woche habe ich selbst selten getrunken. An Wochenenden im Sommer regelmäßig.
Die Antwort ist per se nicht falsch, aber nicht erschöpfend. Du fängst ja gleich mal mit Trinkpausen an. Erklär lieber, wie es begonnen hat und wie du dich nach und nach gesteigert hast.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Unbeständig.

Freitags 6-7 Flaschen Bier 0,5l 4,8-5% und bei Gelegenheit dazu 20ml Schnaps 30-40%
Sonntags 2-3 Flaschen Bier 0,5l 4,8-5%
Zu Familienfeiern oder unter Freunden wesentlich mehr teilweise bis zu 10 Flaschen Bier 0,5 4,8% und 200-300ml Schnaps mit bis zu 40%.
Über welchen Zeitraum? Steigerung? Das ist VIEL zu ungenau. Die Trinkhistorie ist für einen GA nicht unerheblich.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Falsches Männlichkeitsbild. Durch Gruppenzwang und um aufgeschlossener zu werden. Um vom psychischen Stress abzulenken.
Das ist die Königsfrage, bei der du ganz klar krachend gescheitert bist. Du brauchst ein klares Trinkmotiv. Am besten nicht in Wortfetzen und -hülsen.
Was bedeutet für dich falsches Männlichkeitsbild? Hast du beigebracht bekommen, dass ein Mann nur dann ein Mann ist, wenn er ne Flasche Schnaps runterspülen kann? Wenn ja, wo hast du das gelernt? Erklär das doch mal.
Gruppenzwang? Wer hat dich gezwungen? Womit wurdest du erpresst, dass du so einen Zwang empfunden hast? War auf dem Weihnachtsmarkt auch so ein Zwang?
Psychischer Stress: da wird jeder GA besonders hellhörig. Von was sprichst du da genau? Was musstest du mit Alkohol kompensieren, warum und warum gab es keine andere Möglichkeit? Wie bist du darauf gekommen?
Du hast diese Frage 0,0 beantwortet, damit hast du keine Chance, durchzukommen. Denn du kannst nur etwas verändern, wenn du weißt, was bislang bei dir nicht richtig gelaufen ist und v.a. warum! Du wirst immer noch ein Mann bleiben, es wird immer irgendwelche "Kumpels" geben, die meinen, dich zum Trinken motivieren zu wollen und ein Leben ohne Stress gibt es auch nicht. Das kannst du vordergründig nicht ändern. Es geht also darum, was dahinter steht.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol: Sogut wie nichts, aber bei Regelmäßigkeit hauptsächlich Müdigkeit, Antriebslosigkeit worunter meine Performance auf Arbeit gelitten hat.
Bei viel Alkohol: Kopfschmerzen, Übelkeit, generelles Unwohlsein, Erbrechen.
Da sind gleich 2 Kriterien, die den GA motivieren, dich in A2 einzuordnen. Vernachlässigung der Arbeit, körperliche Folgen des Alkoholkonsums. Das sollte dir bei deiner Zukunftsentscheidung bewusst sein.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Gab es. Meine Mutter hatte mich immer wieder ermahnt. Meistens herunterspielend, ausweichend bis abweisend.
Auch das ist ein AB-Kriterium. Wiederholende Ermahnungen zu ignorieren zeugt davon, dass die Lust am Alkohol größer war als bisher eingestanden.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Gemütslage war immer vorbelastet. Darunter hatten zwischenmenschliche Beziehungen stark gelitten. Wenn ich getrunken hatte, gab es Momente in den ich äußerst aggressiv wurde. Freundschaften gingen zu Bruch, Streit zwischen Familienmitgliedern entfacht. Streckenweise starke Motivations-Probleme kombiniert mit depressiven Phasen.
Jetzt geht es aber richtig ab. Fangen wir von vorne an: was bedeutet: "Gemütslage war immer vorbelastet"? Das kann ich grad nicht einsortieren.
Du hast spürbare Folgen deines Alkoholkonsums in Form von sozialer Vernachlässigung, ein weiteres AB-Kriterium. Und das Wort "depressiv" ist immer mi besonderer Vorsicht zu genießen. Gibts dazu eine Einordnung? Wurdest du diesbezüglich behandelt? Alkoholismus und Depression sind sozusagen Geschwister. Da sagst du vielleicht mehr, als dir lieb ist.
Gesundheitlich fehlte mir in erster Linie Kondition, Kraft und ich litt unter Fettleibigkeit.
Also auch körperlich waren die Folgen unverkennbar. Das ist alles sehr ehrlich, aber weit weg vom Gedanken KT.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

18 - 20 Während der Ausbildung. Wenig Perspektive. Freunde die zum Trinken animiert und ermutigt haben.
21 - 23 Schwere Fehlschläge privat und beruflich. Gewaltorientiertes Umfeld. Trinken als Teil der Lösung verstanden.
27 - 28 Extremer Stress, Erfolgsdruck und Arbeit bis zur totalen Erschöpfung. Als einen Ausweg Alkohol gesehen, was in einem Teufelskreis endete
Das Ganze wäre vernünftig zu erläutern in Frage 12, das sind ja ganz gute Motive. Aber mit paar Fragmenten kann ich wenig anfangen.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja.
Wie oft?
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Ja.
Wie oft? Warum?
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Damals unproblematisch. Nicht mehr als andere.
Heute sehe ich das Problem das ich zu Gelegenheiten einfach das passende Maß nicht gefunden habe und rückblickend hätte ich eher aufhören sollen. Das hätte mir viel Ärger und Probleme erspart.
Es ist schon erstaunlich, dass du bei deinen gravierenden von dir geschilderten Folgen dich noch als unproblematisch eingestuft haben willst.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Garnichts.
Stand jetzt, aber...
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein. Könnte mir aber vorstellen in Zukunft darauf zurückzugreifen, als Alternative und in geringen Mengen im Sommer oder Familienfeiern.
Also mit dem FB brauchst du an KT im Normalfall nicht zu denken. Du hast ja selbst in deiner Einlassung #41 erkannt, dass AB der bessere Weg wäre. Dazu würde ich dir dringlichst raten. Nicht nur wegen der langen Trinkpause, sondern weil es nicht unrealistisch ist, dass ein GA dir KT nicht mehr abnimmt. Allein, was du in kurzen Worten gesagt hast, lässt erahnen, dass du eine bewegte Alkoholgeschichte hast.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Alkohol ist im Endeffekt der Auslöser für viele meiner Probleme gewesen. Mein Leben ist schon ohne Alkohol sehr stressig und arbeitsreich. Wenn ich weiter Alkohol konsumieren würde, dann wäre es als würde ich mein Leben noch schwerer machen als es sein müsste. Ich habe mir viel vorgenommen und bin fest entschlossen diese Sachen endlich anzugehen. Dabei kann ich unnötige Hürden nicht gebrauchen.
Und dann denkst du an KT?
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Problematik nicht erkannt, keinen Zusammenhang hergestellt.
Bist du dir sicher, dass du die Frage nicht auch tiefergehend beantworten könntest? Denk mal selbst nach.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Hat einfach funktioniert. Ich würde mich nicht als Alkoholabhängig sehen. Verlangen war nicht da. Das Erweckungserlebnis war Trunkenheitsfahrt und der darauffolgenden Realisierung was alles auf dem Spiel steht.
Mit so einer Antwort habe ich immer ein Problem. Du warst dem Alkohol sehr zugewandt, du hattest Trinkpausen, ok, aber wenn, dann gings ordentlich zur Sache, wenn ich mir die Folgen ansehe. Und dann soll das einfach alles so vorüber sein? Und ein Führerscheinentzug wirkt nachhaltiger als dass Freundschaften zerstört wurden? Das würde ich mir als Antwort schon mal gut überlegen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich treibe mehr Sport. Habe abgenommen. Persönlich bin ich der Meinung das ich ausgeglichener und freundlicher geworden bin. Mehr Kraft und mehr Antrieb Dinge zu erledigen.
Das ist ja nicht falsch, aber alles viel zu kurz. Das kommt so dahingeschlotzt vor. Was für Sport treibst du? Was stimmt dich heute positiv? Welche Dinge erledigst du? Wenn du nur mit Stichworten beim GA aufschlägst, dann brauchst du dich nicht zu wundern, dass dein Gutachten in Stichworten zurückkommt. Hier musst du ausführlich erzählen, warum es dir jetzt besser geht und wie sich das KONKRET bei deinem Umfeld auswirkt. Bedenke: du gehst mit der Aussage rein, dass du mehrere Jahre Trinkpause hattest. Wie soll der GA erkennen, dass du das jetzt dauerhaft einhalten willst?
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Alkohol nur in Maßen. Zu ausgewählten Anlässen maximum zwei Bier a 0,5l. Gleiches Maß auch für alkoholfreies Bier.

Alkohol nicht mehr als "Ausweg" sehen. Stattdessen als jetzigen Ausgleich intensiv Sport treiben um emotionalen Stress zu bewältigen. Mehr Konzentration auf Hobbies und Freizeit.
Dazu sag ich nix
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein. Die Erfahrungen rund um die MPU sind sehr einschneidend und abschreckend. Des weiteren sehe ich die Nachteile: Wenig Energie, Körperliche Beeinträchtigungen, Private Projekte und Hobbies bleiben auf der Strecke, Beziehungen leiden.
Hättest du dir auch nur einen guten FB angesehen, wüsstest du, dass die Antwort "JA" sein muss. Du musst es dir immer vorstellen können.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Gar nicht erst in die Lage kommen auf ein Fahrzeug das man selbst führen muss angewiesen zu sein. Im Vorfeld einen sicheren Rückweg organisieren, in Form von Taxi oder Mitfahrgelegenheit. Oder konsequent auch mal Absagen, wenn es diese Möglichkeit eben nicht gibt. Auch der Verzicht auf Alkohol in erster Linie in Betracht zu ziehen.
Überzeugtes AB ist noch weit weg.

So, schon bin ich durch. Damit kannst du noch gar nix gewinnen. Du musst für dich erst mal wirklich klar werden, welchen Weg du gehen willst. Es gibt kein entweder- oder bei KT und AB. Die Aussagen im Vorfeld lassen in meinen Augen KT nicht mehr zu. Mag sein, dass du dich im Gespräch besser verkaufen kannst. Aber ohne klare Trinkmotive wirst du es auf jeden Fall schwer haben. Denn normalerweise korrespondieren die zu den Antworten in der Vermeidungsstrategie. Da konnte ich aber nichts von einem Männerbild, irgendwelchen Zwängen oder psychischen Problemen lesen. Ist das einfach so weg oder was ist damit? Da hast du noch gut zu tun.
Ich hoffe, dir mit meiner Einschätzung mal eine Richtung geben zu können.
 

Uralski84

Benutzer
Vielen Dank für deine Einschätzung.

Ich erkenne langsam das es keinen Sinn macht, sich mit einem Teil oder der ganzen Wahrheit abzumühen. Viel mehr ist eher so, das man gut schauspielern können muss. Die Wahrheit ist viel zu komplex als das sie in einer halben bis ganzen Stunde abgearbeitet werden könnte, ich sehe da keine Chance das irgendwie kompakt zu gestalten. Viel mehr sollte ich eine kurze prägnante Geschichte erzählen.

Es fängt ja schon damit an, das ich nicht mal weiß wieviel ich in der Vergangenheit getrunken habe. Keine Ahnung. Bin froh wenn ich weiß was ich vor drei Tagen zum Mittagessen hatte. Dafür passiert einfach zu viel, als das ich mir soetwas merken könnte. Aus meiner Jugend, selbst aus der Kindheit, kann ich mich nur an paar wenige Schlüsselerlebnisse erinnern. Ich kann mich an besagten Delikt-Zeitpunkt nicht mal erinnern wieviele Runden es waren, musste mir was ausdenken. Eines ist Fakt und das ist die Wahrheit: An dem Abend hätte ich mir alles reingeorgelt.

Das könnte man jetzt Verdrängung nennen, aber letztendlich habe ich keine Zeit und Willen in der Vergangenheit zu leben. Ich habe meine Lehren dennoch draus gezogen. Meistens schon kurz danach. Soweit reicht es.

Die Mischverhältnisse, und das ist ebenfalls die Wahrheit, weiß ich nicht. Die haben da frei Schnauze gemischt und letztendlich war es mir egal.

Tatsächlich schätze ich mich so realistisch ein das ich mich als Quartaltrinker sehe, nicht als klassischer Alkoholiker. Ja, es gab zwar ein wiederkehrendes Muster, aber das hatte eher nichts mit Verlangen oder Sucht zu tun. Manchmal gesoffen wie ein Loch, dann aber mehrere Wochen oder Monate gar nichts.

Depression: Ja, war mal bei paar Sitzungen und habe es später abgebrochen, weil ich gemerkt habe das ich mich im Kreis drehe. Es hat mir nichts gebracht, außer das ich den Beschluss gefasst habe, es einfach zu akzeptieren. Grund war "Anpassungsstörung"... kurz... ich konnte manche Sachen im Leben nicht hinnehmen und irgendwann habe ich es einfach aufgegeben. Da könnte man fast meinen das die Therapie ein Erfolg war. Danach habe ich Jahrelang hart an meiner "Leck mich am Arsch"-Haltung gearbeitet.

Führerschein wichtiger als Freunde: Naja, könnte man fast schon so sagen. Tatsächlich, ja. Weil eines ist auch sicher, immer wenn ich unter Leute kam, gab es nur Probleme. Klar ist auch das das Problem bei mir liegt, aber es ist nicht lösbar. Selbst wenn ich nicht trinke, wird sich daran nichts ändern. Der Führerschein ist mir deshalb wichtiger, weil er mir Brot auf den Tisch bringt und mir die Möglichkeit verschafft Dinge zu tun die auf meiner ToDo-Liste stehen. Ohne Führerschein habe ich noch mehr Probleme, einen Haufen mehr Probleme, als jetzt schon. Letztendlich ist er ein unbedeutendes Stück Plastik, aber befähigt mich in einer Welt voller Regeln, zumindest meine Sachen irgendwie zu erledigen. Ich bemühe mich schon seit Jahren um Schadensbegrenzung und diese Sache reiht sich auch in eine lange Abfolge ein.

Musste fast lachen als die Ärztin meinte "Sie sind doch in dem Alter... dann soll es doch bald mit Frau und Kindern losgehen?"... so funktioniere ich nicht. Soll nicht heißen das ich Homosexuell bin. Ich habe an soetwas kein Interesse mehr und musste letztendlich so tun als ob. Am besten habe ich mit anderen Menschen so wenig wie möglich Berührungspunkte, dann bin ich zufrieden und auch die anderen. Alle sind glücklich. Vielleicht eine Art Misanthropie, entwickelt durch meinen Job, das alle immer irgendwie irgendwas von einem wollen.

Meine Taktik wird AB sein. Ich bin mir sicher das ich das durchziehen kann. Ich werde den FB nochmal überarbeiten und neu einstellen.
 
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Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Ich bin davon überzeugt, dass man mit der Wahrheit nicht nur weitaus leichter durch die MPU kommt, sondern auch durch das folgende Leben.
Und, ja, es ist möglich, die relevanten Punkte deines Lebens dem Gutachter in dem Gespräch darzustellen.

Von daher ermutige auch ich dich, deiner Wahrheit die nötige Prägnanz zu verleihen.
Mein Eindruck ist, dass du sehr wohl um deine Motive weißt.
Auch habe ich das Gefühl, dass du dich selber unter Druck zu setzen scheinst, einen anderen darstellen zu müssen.
Wie gesagt, nur meine Eindrücke und Gefühle…

Ich würde es toll finden, wenn wir mit dir zusammen in diese Richtung noch ein wenig forschen, bevor du einen neuen FB einstellst
 

joost

Stamm-User
Grund war "Anpassungsstörung"... kurz... ich konnte manche Sachen im Leben nicht hinnehmen und irgendwann habe ich es einfach aufgegeben..
..
Führerschein wichtiger als Freunde: Naja, könnte man fast schon so sagen. Tatsächlich, ja. Weil eines ist auch sicher, immer wenn ich unter Leute kam, gab es nur Probleme...
sowas macht sich z.b. ganz gut und wirkt authentisch und es beeindruckt.

ist ein Alkoholiker-Typus. Das musst du dir nicht gleich anziehen.


Klar ist auch das das Problem bei mir liegt, aber es ist nicht lösbar.
schlecht für kT - und vllt ist das auch gar nicht wahr.
Aber wenn du die Ursachen für deinen Missbrauch (A2) nicht beheben kannst, dann wird wirklich zunächst eine Abstinenzentscheidung wichtig sein und du kannst jetzt auch gut damit argumentieren.

Aber mal bissi offTopic: für "nicht lösbar" halte ich das (langfristig) keineswegs. Falls du ein Komplextrauma hast*, brauchtst Du halt angemessene Therapie. Ich sags gleich: "Pillen drauf und bisschen drüber reden" reicht da nicht, das deutsche System ist da irgendwie in den 70ern des vergangenen Jahrhunderts hängen geblieben.
Aber grad ändert sich einiges, Komplextrauma ist mit 30 Jahren Verspätung auch in D offiziell angekommen (ICD11), die ersten Kliniken reagieren langsam und öffnen sich zielführenderen Methoden ..

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* falls du magst: bei Wikipedia gibts nen guten Beitrag zu k-ptbs bzw Komplextrauma. Vllt findest Du dich ja in den Symptomgruppen wieder
 
Zuletzt bearbeitet:

Uralski84

Benutzer
sowas macht sich z.b. ganz gut und wirkt authentisch und es beeindruckt.
Bin mir nicht sicher ob das Sarkasmus ist.

K-PTBS lese ich zum ersten Mal. In einigen Aspekten erkenne ich mich tatsächlich wieder. Aber ich will mir da nichts einreden. Am Ende steigert man sich irgendwas hinein und versteckt sich da hinter einem Begriff, versucht damit alles zu rechtfertigen.

Eines habe ich für das Leben gelernt: Probleme, Schmerz, Sorgen, Stress etc., genießt man am besten Pur und mit gesundem Schlaf.

Beim durchstöbern des Wissens-Teil zu MPU Alkohol habe ich mich in der Geschichte von Jim etwas wieder erkannt: https://www.mpu-vorbereitung-online.com/forum/threads/problembewusstsein-was-ist-das.988/

Ich habe mir auch das Buch von Robert Klaus besorgt und werde das mal durcharbeiten. Die 144 Seiten sind gerade so meine Aufmerksamkeitsspanne.

Es gibt auch etwas positives zu berichten: Ich konnte meine Sachbearbeiterin bei der Führerscheinmeldestelle davon überzeugen mir eine Fristverlängerung zu gewähren und habe somit auch gleich den Versand der Akte an die Dekra eingeleitet. Somit steht dem Termin Ende Mai sogut wie nichts im Wege. Die Frist geht jetzt bis Ende Juli.

Die nächsten Wochen will ich intensiv nutzen und werde mir dafür selbst nochmal Urlaub aufzwingen. Damit das Zeug in meinem Gehirn auch verinnerlicht wird.

FB folgt dann noch.
 

Karl-Heinz

Erfahrener Benutzer
Ich habe Joosts Beitrag nicht als Sarkasmus empfunden.
Das, was du geschrieben hast, zeugt davon, dass du dich mit dir selber auseinandersetzt und erkannt hast, dass dir deine mobile Unabhängigkeit wichtiger ist als dein soziales Umfeld.
Du hast erkannt, dass du besser mit dir selber zurechtkommst.

Der Begriff „Misanthrop“ ist ja eher negativ besetzt.
Beliebter sind sicherlich die Altruisten.
Ich ganz persönlich bin aber der Meinung, dass es weit weniger Probleme im Zwischenmenschlichen geben würde, wenn der Einzelne sich erst einmal mit sich selber auseinandersetzen würde, als sich zur Ablenkung auf Probleme Anderer stürzt.

Bleibe dran, liebe Grüße :smiley138:
 

Uralski84

Benutzer
Ich habe jetzt das Buch von Robert Klaus durch. Es stellen sich mir paar Fragen:

Frage 1:

Bei der ersten Frage, gehe ich davon aus das es dem Alter des Buches geschuldet ist, aber mich interessiert ob das immer noch möglich ist...

Kann man mit Leberwerten seine Abstinenz nachweisen? Laut Internet nicht oder zumindest sind diese als Nachweis nicht zulässig, macht es Sinn diese im Vorfeld dennoch unterstützend bestimmten zu lassen?

Ich habe jetzt noch vier Wochen bis zur MPU, würde nächste Woche noch einen ETG-Nachweis per Urinscreening durchführen. Letzte Haaranalyse ist fast drei Wochen her, Ergebnis steht noch aus. Ich hätte hier ein Akkreditiertes Labor in der Nähe wo ich auf eigene Kosten die Leberwerte bestimmen lassen könnte. Macht das Sinn?

Frage 2:

In dem Buch wird unter anderem darauf eingegangen das man sich professionelle Hilfe suchen sollte. Entweder in Form von Selbsthilfegruppen oder Sozialpädagogen/Psychologen. Wir hatten das Thema hier unter anderem, da wurde gemeint das es reicht wenn ich mich hier im Forum und mit Buch vorbereite. Dies als Vorbereitung anerkennt wird. Ist dem tatsächlich so?
 

kapomick

Benutzer
Zu Frage 1:
LW sind als AB-Nachweis tatsächlich nicht mehr zulässig, weil sie nur bedingt aussagekräftig sind. Manche Alkoholiker haben gute LW, andererseits wirkt sich Medikamenteneinnahme durchaus auch negativ auf diese aus.
Bestimmen würde ich sie an deiner Stelle dennoch, weil sie bei der MPU gezogen werden und da willst du ja keine böse Überraschung erleben. Am besten gehst du zu deinem Hausarzt und lässt sie dir bestimmen (Blutbild). Das zahlt im Normalfall 1x im Jahr die Krankenkasse und sollten sie nicht passen, kann er dich ja noch zum Internisten weiterleiten, um den Grund zu bestimmen.

Zu Frage 2:
Das ist eine ambivalente Frage. Sofern du nicht als abhängig eingestuft bist, was therapeutische Maßnahmen verpflichtend macht, ist es in deinem Ermessen, wie du dich vorbereitest. Natürlich hat ein VP den Vorteil, dass er dich zum einen gezielt vorbereitet, dich besser kennt al der GA, weil er ja länger mit dir gesprochen hat und du v.a. dann ein Schreiben bekommst, aber es ist keine Pflicht. SHG´s stellen nicht zwingend ein Schreiben aus, sind aber auch hilfreich für die Auseinandersetzung.
Da muss man wirklich das Alter des Buches mitbeachten. Damals gab es solche Foren noch nicht und über die MPU wurde ganz viel Mist erzählt. Heutzutage hast du die Möglichkeit, dich mit dem Thema und mit dir auf andere Weise auseinanderzusetzen. Natürlich ist auch ein Forum keine Garantie, aber: die allermeisten, deren finaler Bogen hier als positiv betrachtet wurde, haben die MPU auch wirklich bestanden. Das liegt halt daran, dass hier viele sind, die die reale Erfahrung haben und dann - am Thema interessiert - hier hängen geblieben sind und sich auch immer neu schlau machen. Ein VP ist ja im Umkehrzug auch keine Geling-Garantie. Sowohl beim Forum als auch beim VP oder der SHG gilt: ohne tätige Mitarbeit und Einsicht in die Fehler und Gründe wirds nix mit der MPU. Gefahr erkannt - Gefahr gebannt. Aber woher du deinen Erkenntnisgewinn nimmst, liegt allein in deiner Hand.
 
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