Anschließend noch der Fragebogen zu Alkohol, den ich die letzten Tage sofern ich Zeit hatte hoffentlich ausführlich beantwortet habe.
~~~~
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten. (Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Es war ein Mittwoch, der 29.07.2020. Normaler Arbeitstag bei dem am Abend eine Grillparty geplant war. Ich bin morgens mit dem Fahrrad zur Arbeit gefahren, habe normal gearbeitet und gegen 17 Uhr bin ich in den Innenhof gegangen und habe geholfen aufzubauen. Ich wollte den Abend entspannt mit den neuen Kollegen beim Grillen ausklingen lassen. Der Grill wurde an gemacht und wir haben gegrillt. Zum Essen habe ich ein Bier 0,33L getrunken und einige Zeit später noch ein weiteres. Gegen 20 Uhr sind von Kollegen 2 Flaschen Rum (Havana Club) geholt worden. Es wurde gefragt, wer mittrinken möchte. Nach initialen Zögern, hab ich die gravierende Entscheidung gefällt auch dazuzustoßen und mitzutrinken. Ab diesem Punkt habe ich von dem Abend keine Erinnerungen mehr bis auf Gedankenfetzen von der Polizeikontrolle und dem Besuch auf der Station. Laut Bericht muss dies gegen 1:30 Uhr bzw. 2:00 Uhr gewesen sein. Ich bin mit dem Fahrrad auf dem Weg nach Hause angehalten worden. Es gab keinen Unfall, aber (laut Kurzsachverhalt der Anschuldigung) ich bin starke Schlangenlinien gefahren und ohne Licht unterwegs gewesen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
~ 18 Uhr 1x 0,33L Bier
~ 19 Uhr 1x 0,33L Bier
Ab 20 Uhr: (vermutlich)
- Mischgetränk Rum + Cola (vermutlich 2 Mischen pro Stunde?)
- Jägermeister
- Bier?
Wenn ich den gemessenen Promillewert nutze und rückwärts rechne, müsste ich fast eine ganze Flasche Rum getrunken haben.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Die zu fahrenden Strecke betrug in etwa 1,7 km. Nach 1,3 km bin ich aufgefallen.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Da ich keine Erinnerung mehr habe, kann ich nur mutmaßen. Vermutlich hatte ich zwar bemerkt, dass ich stark beeinträchtigt bin, aber die Entscheidung nicht hinterfragt mit dem Fahrrad nach Hause zu fahren.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Zu dem damaligen Zeitpunkt habe ich alkoholisiertes Fahren mit dem Fahrrad nicht als Problem gesehen. Dementsprechend gab es keine Strategie eine mögliche Fahrradfahrt zu verhindern.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Vor der TF bin ich nicht aufgrund von Alkohol im Straßenverkehr aufgefallen. Allerdings bin ich schon vor der Trunkenheitsfahrt öfter unter Alkoholeinfluss mit dem Fahrrad gefahren. Dies reicht von geringem Alkoholkonsum als auch starken Alkoholkonsum. Das Fahrrad war das Mittel der Wahl ohne weitere Überlegungen. Eine Trunkenheitsfahrt mit einem Kraftfahrzeug gab es nicht, da es für mich auch damals schon eine strikte Trennung von Alkohol und Autofahren gab.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Wie bei Frage 6 beschrieben war das Fahrrad das Mittel der Wahl zur Mobilität bei mir. Dementsprechend gab es sehr viele Fahrten mit dem Fahrrad, bei der ich unter Alkohol beeinflusst war. Wie viele Fahrten über 1,6 Promille waren kann ich rückblickend nicht differenzieren. Aber auch diese gab es mit Sicherheit schon. Aus diesen Fahrten kann man sehr gut folgern, dass ich zum damaligen Zeitpunkt das Fahren unter Alkoholeinfluss auf dem Fahrrad nicht als Problem gesehen habe und es keine bewusste Trennung zum Alkohol gab.
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das erste Mal Alkohol hatte ich zur Konfirmationsfeier mit etwas Wein. Dies hat mir allerdings nicht geschmeckt. Das erste Mal eigener Konsum war auf dem Abschluss der 10. Klasse mit einem Bier.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Alkohol habe ich regelmäßig zu sozialen Veranstaltungen / Partys getrunken.
16-18:
Der Alkoholkonsum ist von anfänglichen zögerlichen Verhalten stark gestiegen. Zu unregelmäßigen Zeitpunkten, 1-3x im Monat, gab es Veranstaltungen, bei denen ich auch getrunken habe.
18-22:
Auch im Bachelorstudium gab es ausreichend Möglichkeiten feiern zu gehen. Bis kurz vorm Ende des Bachelorstudiums ist die Frequenz des feiern gehen hoch geblieben und auch die Menge an Alkohol ist an diversen Partys sehr hoch gewesen.
22-25:
Im Masterstudium war die Frequenz rückläufig, mit der ich auf Partys war. Allerdings hat sich am Trinkverhalten auf einer Party nichts geändert, sodass ich auch dort noch teilweise sehr viel an einem Abend getrunken habe. Gegen Ende des Studiums war der Konsum stark rückläufig aufgrund der Masterarbeit und zusätzlich kam der erste Corona Lockdown hinzu. Nach Abgabe der Masterarbeit und innerhalb des ersten Arbeitsmonats kam es zu der Feier mit der zugrundeliegenden Trunkenheitsfahrt.
25-28:
Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich einige Monate keinen Alkohol mehr konsumiert. Anschließend habe ich vorsichtig einen leichten Alkoholkonsum eingeführt, der sich bis heute stabil verhält.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Die Häufigkeit von stärkerem Alkoholkonsum würde ich im Schnitt auf ca. alle 2 Wochen schätzen. (Teilweise jedes Wochenende, zu anderer Zeit gab es 3-4 Wochen Pause).
Was ich getrunken habe, hat sich in etwa so seit dem Beginn meines Trinkens verändert:
Zu Beginn habe ich mit Bier gestartet (0,33L) und auf eine Menge von 3-4 Stück gesteigert. Relativ schnell kamen selbst gemischte Longdrinks (Wodka-O) und Schnaps (diverse Sorten) hinzu. Dies war relativ lange mein Trinkmuster. Irgendwann ist die Lust auf Longdrinks gesunken (schmeckte mir nicht mehr) und mein Konsum hat sich mehr oder weniger auf Bier und Schnaps beschränkt.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Bei sozialen Veranstaltungen. Dies können Partys im Freundeskreis sein oder offizielle Partys wie Unipartys. Das Trinken geschah immer im Kreis von Freunden oder Kommilitonen.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Begonnen hat mein Alkoholkonsum mit Freunden. Über Freunde, welche schon getrunken haben, habe ich das erste ausprobieren durchgeführt. Ich wollte Alkohol trinken testen und fand es auch cool Alkohol zu trinken, da es ein Anzeichen für Erwachsen sein war.
Relativ schnell habe ich den Effekt von Alkohol auf meinen Körper bemerkt. Insbesondere wird man durch Alkohol kontaktfreudiger, die Hemmschwelle wird gesenkt und die Redseligkeit steigt. Für meine damalige sehr schüchterne Persönlichkeit war Alkohol also ein Mittel, mit der ich mich aus der Beklemmung befreien konnte und somit meine selbst-gefühlte soziale Kompetenz steigern konnte. Es steigerte außerdem das Gefühl der Gruppenzugehörigkeit. Partys begonnen dadurch richtig Spaß zu machen, da es eine neue Seite in mir aufzeigte.
Weiterhin war es damals eine Selbstverständlichkeit zu trinken, wenn man z.B. nicht Autofahrer war, und aufgrund meines geringen Selbstbewusstseins und der mir positiven Wirkung auf die Redseligkeit ließ ich mich leicht durch Gruppenzwang dazu verleiten zu trinken.
Über die Jahre hat sich dementsprechend eine Normalität aufgebaut bei einer Party zu trinken, auch wenn dies basierend auf den originalen Beweggründen nicht mehr unbedingt notwendig wäre.
Obwohl der gewünschte Effekt schon bei geringen Mengen Alkohol eintritt, ist dennoch der Konsum von Alkohol an Abenden weiter gestiegen, da es für mich normal war eine leere Flasche oder einen Becher nachzufüllen. Während der Gespräche habe ich dann immer wieder einen Schluck genommen, ohne bewusst darauf zu achten, was für Menge ich an dem Abend schon getrunken habe.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei geringen Mengen konnte ich eine Reduzierung der Hemmschwelle feststellen, eine Erhöhung der Redseligkeit und Kontaktfreudigkeit zu fremden Personen. Ich konnte wesentlich besser Smalltalk durchführen und indirekt erhöhte sich dadurch mein Spaßfaktor.
Bei viel Alkohol ist es zu motorischen Einschränkungen gekommen, langsamer Reaktionszeit und auch Gedächtnisverlust.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Mir fällt nur ein, dass meine Mutter mich mehrmalig auf den starken Konsum hingewiesen hat. Dies habe ich allerdings nie wirklich ernst genommen, sondern unter zu fürsorgliche Eltern verbucht.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Zunächst sind natürlich einige Tage direkt nach einer Trinksituation verloren gegangen, da ein Kater mir die Motivation und Lust nahm etwas an dem Tag etwas zu unternehmen. Dies war durchaus nervig. Danach waren die direkten Auswirkungen von Alkohol bis zur nächsten Trinkgelegenheit kein Problem mehr. Indirekt hatte der Konsum noch soziale Folgen, in dem Sinne, dass man sich (jetzt ohne Alkohol im Blut) für manches Gesagtes oder Getanes etwas schämt / dumm fühlt. Allerdings auch das Gegenteil, dass man in einer Gruppe durch einen tollen Abend zusammengeschweißt wurde.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben? Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Heutzutage trinke ich wesentlich weniger Alkohol, als vor der Trunkenheitsfahrt. Ich würde den Verlauf beginnend von kurz vor dem Abitur steigernd, über die Bachelorzeit als Höhepunkt und der Masterzeit als leicht rückläufig beschreiben. Konkrete Umstände oder Anlässe für starken Alkoholkonsum gab es meiner Meinung nach nie. Alkohol war nie ein Kompensationsmittel für Stress oder ähnliches. Ich denke aber, dass die flexible und reichliche freie Zeit in den späten Zügen der Schule als auch dem Studium dazu beigetragen hat zum Vergnügen öfter zu Veranstaltungen zu gehen.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ich habe nie bewusst versucht einen Zeitraum explizit keinen Alkohol zu trinken. Es gab Zeiträume von vielleicht 2 Monaten, in denen ich kein Alkohol getrunken habe. Dies ergab sich allerdings daraus, dass keine Veranstaltungen stattgefunden haben.
Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich bewusst ein paar Monate auf Alkohol verzichtet, da ich mir in der Zeit über mein Verhalten und Konsum Gedanken gemacht habe.
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich kein Problem gesehen mit Alkohol. Ich hatte keine Entzugserscheinung und auch kein Verlangen explizit Alkohol trinken zu müssen. Rückblickend muss ich allerdings eingestehen, dass es durchaus ein Problem mit der Menge an Alkohol gab. Die Frequenz der Trinkereignisse mag zwar nicht sehr hoch gewesen zu sein, allerdings habe ich um so mehr Alkohol getrunken bei einem einzelnen Event. Ich habe auch nicht bewusst auf die Menge an einem Abend geachtet. Der Alkohol wurde ohne Überlegung getrunken.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ich trinke heutzutage Alkohol. Der Konsum beschränkt sich auf Bier und Schnaps (2 cl). Die Mengen haben sich reduziert. Im Schnitt alle 3 Wochen trinke ich bei Veranstaltungen dabei mehr als 1 Bier. Gelegentlich gibt es ein Bier mit Freunden beim Essen oder Kartenspielen. (Anmerkung: Die Menge ist sicherlich größer, als sie beim „offiziellem“ KT vorgesehen ist.)
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Ein 0,5L Bier am 31.05.2023 zum Essen.
Davor am 07.05.2023 zum 1-jährigen eines Hochzeitspaares, bei denen ich Trauzeuge bin. 4 Bier (0,33L) und 3 Schnaps.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ganz selten trinke ich ein alkoholfreies Weizen zum Essen in einer Gaststätte.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Durch Alkohol kann ich meine Redseligkeit erhöhen und dadurch die Gespräche verbessern und den mir wahrgenommenen Spaß erhöhen. Ich entscheide mich in den Situationen bewusst, dass ich trinken möchte. Es reichen aber schon geringe Mengen für den gewünschten Effekt.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Das exzessive Trinken kann Schaden am Körper verursachen, durch den Kontrollverlust bei starkem Konsum besteht Gefahr für andere als auch für mich selbst und es ergeben sich mir keine Vorteile durch starken Alkoholkonsum. Zusätzlich habe ich durch die Arbeit mittlerweile einen sehr geregelten Tagesablauf und mögliche Beeinträchtigungen der Leistungsfähigkeit reduzieren den Spaßfaktor bei der Arbeit. Ich habe Ziele die ich erreichen möchte und meine Energie dementsprechend darauf ausrichten. Der Effekt erhöhter Redseligkeit tritt auch schon bei sehr geringem Konsum auf und ist völlig ausreichend.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach der Trunkenheitsfahrt habe ich zunächst kein Alkohol mehr getrunken. Da die Polizeikontrolle und der folgende Prozess ein gewisser Schock für mich war. Ich wollte mir selber erst mal klar werden, wie es überhaupt dazu gekommen ist und wie ich es ganz sicher verhindern kann. Nach einiger Zeit (2 Monate?, ich weiß es nicht mehr) hatte ich mir einen Plan gemacht. Einer der Knackpunkte die ich allerdings klären musste waren das Trinken ohne Bewusstsein für die Menge. Wenn ich es nicht schaffe ein Gefühl / eine Wahrnehmung für die getrunkene Menge zu bekommen, dann kann ich auch einen potentiellen Volltrunk in Zukunft nicht verhindern. Ich habe deswegen in ganz kleinen Schritten angefangen mit Alkohol zu experimentieren. Dies bedeutet, dass ich z.B. als erstes einen Abend nur ein Bier getrunken habe und sonst weiter nichts. Einen weiteren Abend z.B. bewusst zwei Bier und so weiter. Zu meinem Erstaunen habe ich durch das ständige aktive mitzählen das erste mal ein Gefühl für die getrunkene Menge am Abend entwickelt, welches ich vorher so noch nicht kannte. Daraus entstanden ist am Ende ein reduziertes, bewusstes Trinkverhalten.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Zunächst fällt auf, dass ich bei geringen Alkoholmengen den Folgetag noch genießen kann. Es geht also nicht mehr ein Tag verloren. Rückblickend auf mein Verhalten nach der Trunkenheitsfahrt bin ich zufrieden, dass ich es soweit kontrollieren kann. Ein gewisses Selbstzweifeln an mir bleibt allerdings bestehen und vor dem Trinken von Alkohol klingeln bei mir immer die Alarmglocken, ob es in einem vernünftigen Rahmen bleibt. Mit meiner Änderung hatte ich in meinem Umfeld keine Probleme.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Durch den Vollzeitjob haben sich die Prioritäten mittlerweile geändert. Outdoor-Aktivitäten, Sport und neue Hobbys nehmen einen höheren Stellenwert ein, als „Feiern zu gehen“. Neben den geregelten Tagesablauf durch die Arbeit sorgt insbesondere der Sport bei mir für einen Ausgleich / Spaß bei mir, den ich nicht mehr missen möchte. Ich habe also mittlerweile andere Aktivitäten, die mir Spaß bringen und mich mehr innerlich erfüllen.
Weiterhin habe und werde ich weiter an meinem Selbstbewusstsein arbeiten. Ich brauche mich nicht mehr verstecken und mein inneres Ich durch Alkohol wecken. An Situationen beispielsweise beim Sport kann ich an mir selber sehen, dass ich viel offener geworden bin.
Außerdem ist mir mittlerweile klar, was starker Alkoholkonsum bei mir anrichten kann und potentiell gravierende Folgen für mich haben kann. Dies sind Konsequenzen, mit denen ich mich zukünftig nicht beschäftigen möchte. Dazu ist mir mein so aufgebautes Leben zu wichtig.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen? (mit Begründung)
Ja, das ist sicherlich einer der größten Gefahren denen man sich bewusst sein muss. 100% gibt es nicht. Unvorhergesehene Lebenssituationen, Fehleinschätzung bzgl. der getrunkenen Menge oder andere äußere Faktoren könnten dazu führen, dass ich eines Abends wieder zu viel trinke. Diese Situation muss man sich immer vor Augen führen, damit das Bewusstsein zur Verhinderung eben dieser Situationen stets aktiv und wachsam bleibt.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich habe mir ein zweistufiges System entworfen, mit welchem ich ein potentielles Fahren im Straßenverkehr mit Alkohol verhindere. Anhand des Autofahren weiß ich von mir, dass ich Alkohol und Fahren mit dem Auto sehr strikt trennen kann. Die erste Stufe ist also, dass ich das Fahrrad mittlerweile auf gleicher Stufe wie ein Auto behandel. Bedeutet, wenn ich irgendwo mit dem Fahrrad bin wird kein Alkohol getrunken bzw. wenn ich irgendwo etwas trinken möchte, dann fahre ich nicht mit dem Fahrrad (oder Auto) zur Veranstaltung. Dies allein sorgt schon für eine physikalische Trennung zum Fahrrad.
Weiterhin, als zweite Stufe, hat sich mein Trinkkonsum reduziert. Ich vermeide große Trinkmengen, die mich in eine potentiell unvernünftige Entscheidungsmentalität bringt. Dies geschieht durch meinen neu gewonnenen Umgang mit Alkohol, welches das aktive Bewusstsein der Trinkmenge über den Abend und dem Wechsel zu nicht-alkoholischen Getränken beinhaltet.
Dies praktiziere ich nun seit über 2 Jahren so.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein