Mahlzeit... Eine Sache hatte was Gutes. Der Druck den ihr mir mit eurer Kritik gegeben habt, hat was ausgelöst.
Ich habe mich am Samstag Morgen 04:30 Uhr hingesetzt und einfach drauf los geschrieben, also verzeiht mir dass ich keine Kategorien drin habe.
Aus psychologischer Sicht ist aus dem Bericht einiges heraus zu lesen. Aber das entscheidet jeder Leser für sich selbst.
__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Kopfschmerzen, seit einer Woche keinen Schlaf, Brustschmerzen, Innerliche Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
Vergangenheit / Vorfälle aus meinem Leben
Sexuelle Misshandlung Trauma mit 14 Jahren, Trennung der Eltern, einem das Gefühl gegeben nicht gewollt zu sein. Um Aufmerksamkeit gekämpft, von der Grundschule an bis zu 8. Klasse fast jeden Tag von Schülern verprügelt worden. Das Ging auch in der Berufsschule weiter. Seit dem Vorfall als schwul betitelt worden, vor allen Problemen weggelaufen.
Habe mir nicht wirklich Ruhe gegönnt, wollte niemanden enttäuschen, war immer für andere da, habe meine Probleme immer beiseite geschoben,
wollte es jedem Recht machen, es wurde immer schlimmer, habe die persönlichen Probleme sogar schon mit zur Arbeit genommen.
Was war passiert? Beim Fahrzeug führen alles ausgeblendet, Regeln, andere VTn, wollte einfach nur weg. Leider zu spät erkannte, keiner da der mir hat helfen können, da ich auch mit keinem über meine Probleme gesprochen oder sprechen wollte, weil ich mich dafür geschämt habe.
(Aus psychologischer Sicht heißt es auch, ein Kind entwickelt solch ein Verhalten zum Schutz vor möglich en negativen Folgen.)
5 Jahre lang ging das so ohne Rücksicht auf andere VTn.
Es gab auch kurzweilige Zeiten, da war das Auto fahren für mich wunderbar. Ich war eine Zeit lang auf Montage von Brandenburg nach Bayern, so an die 4 Wochen lang. Habe die Zeiten geplant, bin pünktlich aufgestanden, waren sogar Nachtfahrten dabei. Ohne rasen auch ans Ziel gekommen. Es war ein Gefühl der Freiheit, ohne Stress und Probleme.
Dann kam die Trennung einer längeren Beziehung, 4 Jahre habe ich gebraucht um darüber hinweg zu kommen. Fatal war an diesem Tag bzw. Abend dass ich wieder mit Stress und negativen Emotionen ins Fahrzeug gestiegen bin, losfuhr und alle Regeln der STVO + TN ausblendete. Nur ich und meine Leben, das ging soweit dass man mich zu einer Ersatzfreiheitsstrafe in Gewahrsam nahm.
Es war das Schlimmste was ich nie wieder erleben wollte. und das waren bloss 18h. Zu dieser Zeit habe ich auch meinen Traumberuf entdeckt und entschieden nichts anderes mehr machen zu wollen. Mit viel Freude und jeder Menge Euphorie, Tag für Tag zur Arbeit gefahren, es gab viel zu lernen. das Gefühl von Freiheit war wieder da. Leider hielt das immer nur 9-10h. Deshalb bin ich auch immer zu schnell unterwegs zur Arbeit gewesen. In diesem Fall waren es nur 10min Fahrweg. Erwischt wurde ich nicht bis an meine letzten Arbeitstag. Ich hatte gekündigt weil ich mehr Geld verdienen wollte.
Abmeldung von meiner alten Adresse und Anmeldung in Niederbayern aber ohne Wohnsitz. Ich habe mich immer auf Campingplätzen aufgehalten. Hielt leider nicht lange deshalb neuen Wohnsitz angemeldet. Denn kam ein gelber Brief nach dem anderen.
Angebot zu einer Maßnahme für einen Punkt-abbau wegen 7 Punkte. Konnte ich mir nicht leisten wegen fehlender finanzieller Mittel.
Danach kam Angebot zur freiwilligen Abgabe des FS wegen erreichen der 8 Punkte, weil ich aber meinen Beruf in Gefahr sah, keine Reaktion, kam die Anordnung der Zwangsabgabe des FS. Meine Reaktion darauf, Abmeldung des Wohnsitzes, Wohnwagen genommen, weitergezogen.
Neuen Standplatz für WoWa gesucht, Arbeitsstelle gesucht, AG angelogen Job bekommen, Welt wieder in Ordnung. Job 6 Monate ausgeübt mit auf alles Rücksicht genommen, nach Vorschrift gefahren, ob nun privat oder beruflich mit einem 60t Kran nur damit ich nicht auffällig bin.
Leider habe ich nicht damit gerechnet dass mich eine Streife an einer roten Ampel hat telefonieren sehen. Hatte meinen Chef angerufen ob es noch Aufträge gibt.
BÄÄM alles vorbei. Job weg, Enttäuschung groß, Angst weil ich meine Familie enttäuscht habe, denen habe ich erstmal nichts erzählt.
Habe es nicht akzeptiert dass mein Leben so kaputt geht und bin weiter 1 1/2 Jahre schwarz gefahren.
2tes und 3tes Mal erwischt worden. Danach Fahrzeug zwangsstillgelegt wegen offener Beträge von KFZ Steuern.
Heute weiß ich warum ich mich so Verhalten habe. Ich war eine Gefahr für andere StVt, weil ich meine Probleme nie behoben habe sondern immer von mir weg schob. Habe mir vorgemacht die Behören wollen meine Leben zerstören. Dabei wollten Sie mich nur daran erinnern, das ich nicht alleine im SV bin und das halt mit immer härteren Strafen. Fazit die Entziehung der FE war einer Maßnahme um andere zu schützen.
1 Jahr später kam ich zur Ruhe, habe seit langem mal wieder erfahren was Vertrauen ist, zu geben oder zu bekommen. Auf einem Bauernhof habe ich erlebt wie sich familie anfühlt. Man redet über Probleme , hört zu und findet gemeinsam eine Lösung. Es gefiel mir so sehr dass ich heute zum engsten Kreis der Familie gehöre.
Ich habe mir in den letzten Jahren dort eine Welt aufgebaut, die mir hilft den ganzen Stress da draussen mal zu vergessen. Habe eine Frau kennen gelernt, die mir auch gibt was ich ich weder kannte oder nie erlebt habe. Zuhören, über Sorgen und Nöte reden, wie der Tag so war, oder einfach nur da zu sein.
Ich wieder Vertrauen in andere Menschen, mir schenkt man auch Vertrauen, Habe einen ehrenamtlich Job als Platzwart mit entsprechender Verantwortung bekommen, werde von den Campern hochangesehen wegen meinem fachlichen Wissen und der handwerklichen Begabung u.a. auch weil ich immer da bin wo Hilfe gebraucht wird. Gehe in Fitnessstudio, lese Bücher, learning by Doing.
Mir ist bewusst dass ich mit meinem Verhalten ser egoistisch im Straßenverkehr aber auch in der allgemeinen Gesellschaft war. ich hab Menschen in Gefahr gebracht, es hätten Personen und Sachschäden enstehen können. Glück hat damit nichts zu tun, ehr sage ich es waren die anderen Verkehrsteilnehmer die sich gemäß §1 StVO verhalten haben, sonst wäre schlimmeres passiert.
Zum jetzigen und auch zukünftigen Zeitpunkt werde ich keine Probleme vor mir herschieben und ins Fahrzeug steigen.
Erst alle Spannungen, Stressoren und andere Emotionen durch reden mit Freunde, Verwandten, Bekannten abbauen, Ratschläge einholen um entsprechende Entscheidungen zu treffen.
Vor längeren Fahrten, in Ruhe planen, vorbereiten, entspannt und gelassen zum Ziel fahren. So bringt man keine anderen StVt in Gefahr.
Für den Fall dass doch Stress oder Druck entstehen, wegen was auch immer, nächste Abfahrt oder einen Rastplatz suchen und 15 min entspannen, Situationen durchdenken, Menschen benachrichtigen für den Fall einer Verspätung z.B.
Heute gehe ich mit mehr Achtsamkeit durch die Welt.
__________________________________________________________________________________________________________________________________________________________
Das wars. der Druck war danach weg. Ich konnte wieder durch schlafen und mein WE genießen.
Hier noch ein Zitat einer Therapeutin.
"Das Reden über ein Trauma retraumatisiert das Nervensystem und verhindert so die Heilung."
In diesem Sinne noch ein angenehmen Abend.