Hier nun endlich meine Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Die ersten Male Alkohol waren vereinzelte Mischgetränke mit Freunden im Alter von 14.
Kontakt oder Bezug zu Alkohol bekam ich viel früher schon über meine Eltern, wenn diese auf Feiern Alkohol getrunken haben. Alkohol galt somit als etwas Tolles, dass nur Erwachsene trinken durften.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Im Alter bis 16 kam es einige Male zum Konsum von Alkohol, darunter dann auch zu Trinkexperimenten, wodurch ich mit 15 meinen ersten Vollrausch hatte. Dabei haben wir puren Schnaps getrunken. Ansonsten wurde nur selten unregelmäßig (1x/2Wochen) Bier (ca. 1L) getrunken.
Ab 16 dann wurde die Menge gesteigert, es wurde außerdem häufiger getrunken (1-2x/Woche). Es wurde meist soviel Bier getrunken, bis leichte Rauschzustände erreicht wurden (3—4L). Trinkpartner waren dabei Freundeskreise aus der Schule und vom Sport.
Nach dem Abitur begann dann eine ca. dreimonatige Phase, in der ich mit Abstand häufiger(2-4/Woche) und exzessiver(6L/Feiern) feiern war, ich habe mich in dieser Zeit frei und erwachsen gefühlt, da die Schule nun vorüber war.
Im Laufe meines freien Jahres verebbte dies aber auch wieder, nahm dann erst nach meinem Umzug wegen Studienbeginns wieder zu. Die ersten Monate des Studiums waren wieder gezeichnet von häufigem Feiern gehen, ich habe viele neue Leute kennengelernt, wollte nichts verpassen und mich in der neuen Gemeinschaft profilieren. Nach 2-3 Monaten hatte sich ein fester Freundeskreis gebildet, ich lernte meine damalige Freundin kennen, und das Leben kam ein wenig zur Ruhe (2-3x/Monat; 4-5L Bier). Im letzten Jahr wurde ich dann wieder Single und ging daraufhin wieder häufiger aus: aus Angst etwas zu verpassen oder den Anschluss zu verlieren, ich wollte mich wieder profilieren (3-4/Monat; 6L/Feiern). In dieser Phase fand dann die Straftat statt.
Ansonsten habe ich die ganze Zeit über konstant nach dem Training jeweils 1x0,33 Bier getrunken, und bei gelegentlichem Sport schauen mit Freunden 0,5-1L Bier.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
Siehe oben!
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Überwiegend mit Freunden und Bekannten in Kneipen,Bars, Discos am Wochenende. In der Familie trinke ich eigentlich nie Alkohol, gelegentlich ein kleines Bier im Restaurant. Ansonsten nach dem Training ein kleines Bier.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
Zu Beginn wollte ich die Wirkung austesten und fühlte mich dabei erwachsener. Im Laufe meiner Jugend profilierte ich mich dann über meine Trinkmengen und war auch durch meine Freunde beeinflussbar. Somit geriet ich in ein festes Verhaltensmuster und fühlte mich durch den Alkohol geselliger, offener und ungehemmter. Ich habe meinen Konsum nie kritisch hinterfragt.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol merkte ich, dass ich offener und etwas selbstbewusster wurde. Wenn ich mehr trank, hatte ich Gleichgewichtsprobleme, sowie Probleme beim Sprechen an mir bemerkt.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Nein.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Mein Alkoholkonsum hatte nie Folgen auf mein Umfeld. Mein eigenes Leben war insofern betroffen, dass ich teils ganze Wochenendetage aufgrund des Vorabends verpasste. Schlussendlich kam dann die Trunkenheitsfahrt mit dem Fahrrad.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Ja, siehe Frage 9, alle Zeiten beschrieben.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, früher sehr häufig.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Nein, noch nie. Ich habe meinen Alkoholkonsum nie kritisch hinterfragt. Dadurch dass mein Umfeld mir nie etwaige Problematiken bewusst gemacht hat, habe ich mir nie Gedanken gemacht. Erst im letzten Jahr habe ich mir von mir aus Gedanken gemacht, ob ich eventuell zu viel Alkohol an solchen Abenden trinken würde, habe jedoch bis zu der Tat nichts unternommen. Nach dieser ist mir dann bewusst geworden, dass es Zeit ist etwas an meinem Konsum zu ändern. Nach Internetrecherche war mir schnell klar, dass eine MPU auf mich zukommen würde und ich informierte mich grob, was man von mir erwarten würde.
Also entschied ich, vorerst einmal auf Alkohol zu verzichten.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
Ich habe mich immer als Wochenend/Gesellschaftstrinker gesehen und dass meine Konsummenge völlig in Ordnung war, da mein Umfeld dies völlig akzeptierte.
Heute und in Zukunft
Heute sehe ich, dass mein Alkoholkonsum einem Missbrauch entsprach. Ich sehe mich nun selbst als alkoholgefährdet aufgrund der enormen Trinkmengen die ich jedes Wochenende konsumierte.
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Pro Woche habe ich mir ein Limit von 1L Bier gesetzt. Dies kann entweder sein, wenn ich mit Freunden abends weggehe, oder wenn ich Sport gemacht habe/ Sport schaue.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
Letztes Wochenende.
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Heute trinke ich Alkohol aus Genuss. Ein Bier nach dem Sport oder bei gemeinsamen abendlichen Unternehmungen in der Gruppe schmeckt mir sehr gut. Außerdem bemerke ich auch bei einer maximalen Trinkmenge von 1L Bier einen stimmungshebenden geselligen Effekt an mir.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe bis zu diesem Moment nie einen Anlass dazu gesehen. Mein Verhalten wurde in meinem Umfeld komplett toleriert. Mittlerweile habe ich meinen Konsum hinterfragt und erkannt, dass der starke Konsum mir (und eventuell meiner Umwelt) in jeder Hinsicht schadet. Mittlerweile gefährde ich nicht mehr den Straßenverkehr, meine eigene Gesundheit und auch meinen Urteilssinn.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Zu Beginn war ich abends gar nicht in der Stimmung wegzugehen. Nach einigen Malen ist der ursprüngliche Spaß jedoch wieder gekommen. Ich trinke maximal 1L Bier, ansonsten Cola oder Wasser. Meinen Freunden fällt das eigentlich gar nicht auf. Eventuell hat sich mein Freundeskreis, oder zumindest die Personen mit denen ich auf Partys, etc. vornehmlich zu tun habe, dadurch etwas geändert. Aber im Grunde lebe ich mein soziales Leben kaum verändert. Auch dadurch bedingt, dass mich der Alkohol wirklich nur an Wochenendabenden betroffen hat.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Mein Umfeld nimmt diese Veränderung glaube ich kaum war. Ich bin nach wie vor akzeptiert, auch wenn ich am Wochenendabend nicht mittrinke. Unter der Woche läuft sowieso alles wie gehabt.
Auf mein eigenes Leben wirkt sich die Änderung sehr positiv aus. In erster Linie merke ich, dass ich ganze Tage am Wochenende gewinne, da ich keinen Kater mehr habe. Außerdem spare ich seit dem enorme Mengen Geld. Spaß habe ich beim Weggehen abends auch wieder.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich sehe aktuell einfach keinen Anlass, warum mein Verhalten sich wieder ändern sollte. Im Moment fehlt es mir an nichts. Die Momente, in denen ich früher viel Alkohol konsumierte um Spaß zu haben, erlebe ich jetzt auch ohne Alkohol. Da ich nie aus anderen Gründen wie Stress, Ärger, Trauer, etc. trank, sehe ich keinen Grund warum mein Verhalten nicht stabil bleiben sollte.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Wie oben schon erwähnt, gibt es keinen Grund dazu. Meine früheren Motive (Profilieren, Beeinflussbarkeit durch die Gruppe) sind mir nun bewusst und ich hinterfrage meinen Konsum nun kritisch.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Da ich meine Trinkgewohnheiten komplett geändert habe besteht diese Problematik gar nicht mehr.
Auto bin ich auch zuvor nie gefahren wenn ich auch nur einen Schluck Alkohol getrunken hatte, und dies werde ich jetzt auch für das Fahrradfahren übernehmen.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
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