• Hallo, das Forum wurde auf einen neuen Server umgezogen. Wir bitten alle Forenbenutzer, sofern Fehler auftauchen, Ihren Browsercache einmal zu leeren. Danke!

Bitte um Hilfe - TF auf dem Fahrrad - Wiederholungstäter - MPU schon nächste Woche

Simon33k

Neuer Benutzer
Hallo Zusammen,

leider bin ich etwas spät auf dieses Forum gestoßen. Das hätte mir wahrscheinlich viel Ärgernis erspart.
Ich habe als Wiederholungstäter wegen einer TF auf dem Fahrrad vor zwei Jahren, schon in einer Woche meine MPU.
Da ich schon langsam etwas nervös bin, habe ich bei Recherchen zufällig diese Seite gefunden.
Jetzt habe ich mal diesen 30 Fragen Katalog fertiggestellt.
Ich wäre euch sehr dankbar, wenn mir jemand dazu ein kurzes Feedback geben könnte.
Schon mal vielen Dank im Voraus!

Liebe Grüße

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 184 cm
Gewicht: 90 kg
Alter: 36

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 06.06.2020 auf dem Fahrrad
BAK: 1,69 Promille – Blutentnahme 23:14 Uhr
Trinkbeginn: 13:00 Uhr
Trinkende: ca. 22:15 Uhr
Uhrzeit der Atemalkoholabnahme: 22:33 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: keine – Führerschein wurde eingezogen, nachdem ich nach Anordnung vom 17.07.2020 bis zur Frist vom 15.09.2020 keine MPU vorgelegt hatte

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: ja, Alkoholfahrt mit PKW 30.05.2013 (1,87 BAK)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):
„Ist nicht zu erwarten, dass das Führen von Kraftfahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?“

Bundesland: Bayern

Konsum

Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 01.11.2020

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja, 12 Monate + 4 Monate ohne Unterbrechung (da geahnt, dass Ordnungsamt zu lange braucht um meinen Antrag auf Wiedererteilung zu bearbeiten)
Keinen Plan?:

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: ja, 2x am 07.07.2022 und 21.07.2022

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: nein
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: ja – MPU Vorbereitung und Coaching zur Aufarbeitung des früheren Problemverhaltens (5 Einzelsitzungen a 50 Minuten + 2 Gruppengesprächstag a 7Std)
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: 03.08.2022
Welche Stelle (MPI): ProSecur München
Schon bezahlt?: ja
Schon eine MPU gehabt? Nein, bei diesem Delikt noch nicht. 2015 schon einmal eine MPU bestanden.
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Alkoholfahrt am 30.05.2013 mit PKW (1,87 BAK)
MPU bestanden am 21.03.2015
 
Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Ich habe mich mit 3 Kumpels verabredet, mit dem Fahrrad zur XXX Demo zu fahren. Die Demo hat um 13:00 Uhr begonnen. Dort hat ein Bekannter, den wir dort getroffen hatten, während der Kundgebung Bier ausgepackt und verteilt. So ist es dazu gekommen, dass ich bei der Demo schon 2 Bier getrunken habe.
Nach der Demo gegen 15:00 Uhr sind wir als Gruppe zu einem Supermarkt gelaufen um noch mehr Bier zu kaufen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich das Fahrrad noch geschoben.
Dann haben wir uns in unmittelbarer Nähe einen gemütlichen Platz gesucht und haben dort die weiteren Bier getrunken.
Hin und Wieder ist jemand zurück zum Supermarkt und hat Bier Nachschub geholt als das vorhandene weg war. So kam es, dass ich während der Zeit an dem gemütlichen Platz, noch 6 weitere Bier getrunken habe.
Es war ca. 20:30, als mein WG Mitbewohner und ich beschlossen hatten heim zu gehen, dazu mussten wir aber noch durch die Stadt.
Auf dem Weg in die Stadt haben wir auch noch geschoben, es ging nämlich nur bergauf. Bis wir urplötzlich auf dem Weg, im Außenbereich von einem Pub 2 Mädels getroffen haben, die mein Mitbewohner kannte. Also haben wir uns dazu gesetzt und dort auch noch zwei Bier getrunken. Da war es ca. 21:00 Uhr als wie uns hinsetzten.
Gegen 22:15 Uhr wollten wir dann endgültig los. Von dort aus waren es noch ca. 2km bis nach Hause. Also sind wir auf die glorreiche Idee gekommen dorthin zu fahren.
200Meter vor dem Ziel stand ich an einer Ampel, als eine Streife mich gesehen und mich daraufhin kontrolliert hat, da ich beim stehen mit dem Fahrrad, etwas geschwankt hatte.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

2 0,5L Bier a 5,0% auf der Demo von 13:00 bis 15:00 Uhr
6 0,5L Bier a 5,0% beim Zwischenstopp von 15:30 bis 20:30 Uhr
2 0,5L Bier a 5,0% im Außenbereich beim Pub von 21:00 Uhr bis 22:15 Uhr

macht 10x 0,5L Bier a 5,0%


3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

Ich wollte insgesamt 2 Kilometer fahren, wurde 200 Meter vor dem Ziel entdeckt und hatte direkt vorm Eingang zu meinem Wohnhaus die Kontrolle.


4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ja, ich habe das schon öfters in meinem Leben gemacht. Ich habe mich selber überschätzt und war im Irrglauben, dass ja nichts geschehen würde. Hatte kein Gefühl mehr für die Gefahrensituation und habe sie verhamlost.


5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Als ich zur Demo gefahren bin, hatte ich gar nicht vorgehabt, an diesem Tag zu trinken. Als ich dann doch getrunken hatte, wollte ich durch Fahrrad schieben die Trunkenheitsfahrt vermeiden.


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja, 2013 hatte ich schon einmal Fahrt unter Alkoholeinfluss im Straßenverkehr mit dem PKW. Mein BAK war 1,87 Promille.
Bin am 29. Mai 2013 um 18:00 Uhr im Studium zu einer Party gegangen. Da das Bier dort für alle Studenten umsonst war, habe ich 10 Bier a 0,5 Liter getrunken. Trinkende war damals 1:30 Uhr.
Gegen 2 Uhr wollte ich mit dem PKW nach Hause fahren. Mein Auto stand damals zufällig in der Nähe der Party. Als ich vor meinem Zuhause geparkt hatte, stand ein Polizeiwagen hinter mir. Danach bin ich mit den Beamten zur Blutentnahme gefahren. Der BAK ergab 1,73 Promille um 3:25 Uhr. Daraufhin wurde berechnet, dass meine Tatzeit BAK um 2:00 Uhr mindestens 1,87 Promille sein musste.
Die darauf folgende MPU habe ich im April 2015 mit KT bestanden.


7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Wenn man alle Fahrten die ich jemals auch geringfügig alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen habe zusammenrechnet, komme ich auf bestimmt 300 Fahrten ohne aufzufallen.
Diese hohe Anzahl erschreckt mich selber. Rückblickend betrachtet folgere ich daraus, dass mein Verhalten nicht zu verantworten war und dass ich zu oft mich und andere Verkehrsteilnehmer gefährdet habe. Ich habe völlig zurecht meinen Führerschein entzogen bekommen.


Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Meinen allerersten Kontakt mit Alkohol hatte ich, als ich noch eine kleines Kind war und noch nicht zur Schule ging. Zu Geburtstagsfeiern in der Verwandtschaft wurde immer regelmäßig viel getrunken.
Meinen ersten Konsum von Alkohol hatte ich mit 14 Jahren. Damals hatte mein damals bester Freund Konfirmation und uns wurde von den Eltern erlaubt, 3 Bier zu trinken. Der Abend endete damit, dass ich mich übergeben musste.


9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

- Als Jugendlicher ging es bei mir mit 16 Jahren los, sich ca. alle 14Tage am Wochenende in einer Bar zu treffen, um 3-5 Bier oder Cola Weizen zu trinken. Damals war das Zugehörigkeitsgefühl bei meinen Kumpels der Hauptgrund für das Trinken.
- Als ich mit 19-20 Jahren mein erstes Geld verdiente, waren die Trinkanlässe fast jedes Wochenende und die Menge an Getränken ist gestiegen. Dann waren es meist 5-8 Bier. Als eher introvertierte und schüchterne Person hatte ich mich nicht getraut nein zu sagen. Hatte die falsche Perspektive eingenommen, dass meine damaligen Kumpels mehr Freude an/mit mir hätten, wenn ich trinke. Auch das Ansprechen von Mädels fiel mir einfacher wenn ich getrunken hatte.
- Mitte 20 hatte ich einen ganz anderen Freundeskreis, einen anderen Fokus und habe nur noch zu besonderen Anlässen getrunken. Hab damals mein Abitur nachgemacht, wollte Studieren und es gab höchstens 7-10 Trinkanlässe pro Jahr. Auch die Menge ging zurück auf ca. 4-6 Bier pro Abend.
- Ende 20 hab ich studiert und wieder etwas mehr getrunken. Ich war allein in einer fremden Stadt, der Studentenclub war direkt um die Ecke vom Wohnheim. So habe ich zwar viele neue Leute kennengelernt, aber Trinkanlässe gab es plötzlich 3x die Woche mit ca. 5-10 Bier pro Abend. In diese Zeit fällt auch meine erste Alkoholfahrt + MPU.
- Daraufhin habe ich nach einer 2 Jähriger Trinkpause das Trinken fast eingestellt. Hab mich bis zu meinem 32. Lebensjahr fest an KT gehalten und höchstens 2 0,33L Bier getrunken. Es gab nur noch 6-7 Trinkanlässe pro Jahr.
- Nach bestandenen Studium und Wiedereinstieg ins Berufsleben, bekam ich mit 32 die Diagnose Lymphknotenkrebs. Nach einjähriger Behandlung, bei der ich nichts trinken konnte und Leben mit Hartz4 hat sich der Konsum aber anschließend kontinuierlich gesteigert. Ich habe mich in den Alkohol geflüchtet um meine Sorgen zu verdrängen. Die Lebensperspektive und die Sicherheit sind komplett verloren gegangen. Hatte Angst um mein weiteres Leben, dass der Tumor zurück kommt, finanzielle/berufliche Sorgen ... Hatte jedoch viel Freizeit und habe wieder 3-4x die Woche 6-12 Bier mit Kumpels in Bars getrunken um meinen Frust zu verdrängen.
- In diese Phase fällt auch mein zweiter Delikt, wegen dem ich die aktuelle MPU mache. Seit dem Delikt trinke ich keinen Schluck Alkohol mehr und versuche mit Ablenkung dir mir Freude bereitet, Freundin, Sport und Ernährung das gesündeste und beste Ich aller Zeiten zu werden.


10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe immer nur Bier getrunken. Nichtmal wenn man mir Geld geboten hätte, hätte ich Wein, Schnäpse oder Liköre angefasst. Habe es natürlich probiert, aber es ist einfach nichts für mich gewesen.
Die Menge und Häufigkeit habe ich bereits in Antwort 9 detailliert beschrieben.
Es war ein Auf und Ab, bis ich es beim letzten Delikt endlich begriffen habe, dass es vor allem aus gesundheitlicher Perspektive so nicht mehr weiter gehen kann.
 
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Wenn ich getrunken habe, dann immer nur in Gesellschaft. Alleine zu trinken hat für mich keinen Sinn ergeben, da alleine ja kein Spaß bzw. Stimmung aufkommt. Auch seine Probleme mit Alkohol zu verdrängen ist allein gar nicht möglich. Da ist man ja weiterhin in seiner Gedankenwelt gefangen und kann sich nicht ablenken.
Allerdings treffe ich die Personen mit denen ich früher getrunken habe gar nicht mehr. Ich bin zwar noch mit 2 Personen in Kontakt, jedoch unterstützen die mich bei allen meinen Vorhaben, die meiner Gesundheit dienen. Mein Umfeld besteht jetzt aber in erster Linie aus dem Freundeskreis meiner Freundin. Sie ist Lehrerin und hat sonst auch nur Freunde die nicht trinken und Sport treiben.
Die Orte konnten alles mögliche sein. Feste wie Geburtstage, Vatertag und Weihnachten, aber auch Fußballevents, in Bars oder in Clubs. Für Zuhause habe ich mir gar kein Bier Vorrat angelegt.
Auch heute besuche ich noch manchmal alle diese Veranstaltungen, bei denen ich früher getrunken habe. Aber heute trinke ich immer ein Wasser und weiß dass mir das einfach besser tut.


12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

Ursprünglich habe ich angefangen, weil meine damaligen Kumpels an manchen Wochenenden getrunken haben und ich nicht unbeteiligt daneben stehen wollte. Im Nachhinein betrachtet hat mir damals einfach die nötige Reife gefehlt um zu erkennen, dass das nicht der richtige Weg war.
Wahrscheinlich wäre es auch mit den Mädels nüchtern besser gelaufen. Damit es mir leichter fällt, diese anzusprechen, hab ich auch zum Alkohol gegriffen. Hat bei meinen Kumpels ja auch funktioniert. Bei mir allerdings eher nicht.
Ab einen gewissen Zeitpunkt, ging es auch dazu über, einfach mal alle Sorgen zu vergessen und sich mit einen Rausch aus dem Alltagsstress auszuklinken.
Jedenfalls war das nach dem Krebs meine Art mit meinen Problemen umzugehen.
Ich gehe stark davon aus, dass ich mir das bei meinem Vater und meinen Verwandten bei Geburtstagsfeiern in meiner Kindheit abgeschaut habe und unterbewusst verinnerlicht habe.
Über Probleme mit jemanden zu sprechen, war jedenfalls nicht mein favorisierter Lösungsansatz. Vielleicht hat mir zu dieser Zeit auch eine Vertrauensperson gefehlt.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol war ich hemmungsloser, ausgelassener und euphorischer als im nüchternen Zustand.
Wenn ich mal mehr als 2 Bier getrunken habe, war ich lallend, laut, peinlich und einfach nur unerträglich wenn ich mir alte Aufnahmen angesehen oder angehört habe. Da ich das ab einem bestimmten Maß gar nicht mehr mitbekommen habe, hat mir dieser Zustand anscheinend gut gefallen.
Am nächsten Tag war ich allerdings sehr Niedergeschlagen und hatte meist mit depressiven Verstimmungen zu kämpfen.
Aufgrund von schwerer körperlicher und geistiger Erschöpfung (Fatigue), die ich als Nebenwirkungen von meiner Krebserkrankung heute noch verspüre, könnte ich heute gar nicht mehr mit den Folgen eines Katers vom Vortag zurecht kommen.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Bis auf einen Arzt, der mir das Trinken während meiner Reha als einer der möglichen Gründe für meine Krebserkrankung genannt hat, gab es niemanden der meinen Konsum je kritisch gesehen hat.
Hab das aber erst mal herunter gespielt und gedacht, dass das nicht so schlimm sei.
Über die Worte meines Arztes, hab ich mir erst Gedanken gemacht, als ich schon Abstinent gelebt habe. Das hat mich umso mehr darin bestärkt, für den Rest meines Lebens auf Alkohol zu verzichten. Ich möchte noch lange Leben und da kann ich kein Risiko eingehen, dass der Krebs nochmal zurückkommt.
In meinem Umfeld gab es immer Menschen, die noch mehr getrunken hatten als ich.
Dadurch hatte ich mir eingebildet, dass mein Konsumverhalten gar nicht so schlimm sei.
Mit den Menschen, die so viel wie ich oder noch mehr getrunken haben, habe ich im übrigen heute nichts mehr zu tun.


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?


Ich war mal ein leidenschaftlicher Fußballspieler. Als es aber losging, dass die Spiele am Wochenende mit den Kater kollidierten, war es irgendwann mit der Leidenschaft vorbei.
Hab erst immer öfter für die Spiele am Wochenende abgesagt, bis ich dann auch keine Lust mehr auf Training hatte. Irgendwann habe ich das Fußballspielen ganz beendet.
Auch die Hobbys Snakeboard fahren und Musik produzieren habe ich irgendwann vernachlässigt. Vielleicht lag es auch am zunehmenden Alter, es lag aber auch bestimmt an der zunehmenden Lustlosigkeit und der Zeit die ich aufwenden musste, um meinen Kater auszukurieren.
In meinem Umfeld befanden sich immer mehr Leute, die auch gerne die Wochenenden dazu genutzt haben, sich zu betrinken, anstatt sich etwas sinnvollen oder sportlichen zu widmen.


16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Ja, in meinem gesamten bisherigen Leben. Ich lebe heute abstinent und trinke gar nicht mehr.


17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Nein, ich habe immer aufgehört wenn es zu viel wurde. Bei manch anderen, weniger trainierten Menschen, als ich es früher war, hätte wahrscheinlich schon früher der Kontrollverlust eingesetzt.


18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?


Wenn es beim Nachholen des Abiturs und in wichtigen Phasen im Studium nicht angebracht war weil ich dringend lernen musste um besser in den Prüfungen abzuschneiden, habe ich mal für mehrere Monate auf Alkohol verzichtet.
Auch als es um meine Gesundheit nicht gut stand, kam Alkohol nicht in Frage.
Aber dass mir bis auf diese Phasen kein größerer Zeitraum einfällt, an dem ich nicht freiwillig darauf verzichtet habe, dafür schäme ich mich heute.


19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Heute und in Zukunft

Früher habe ich mein Trinkverhalten nicht kritisch, sondern als normal eingeschätzt, da ich jederzeit auf Alkohol verzichten hätte können wenn ich wollte. Jemand der gerne trinkt.
Heute weiß ich, dass ich Missbrauch betrieben habe. Und wenn ich so weiter gemacht hätte, wäre ich wahrscheinlich in den Bereich des Gamma-Trinkers abgerutscht, der die Kontrolle über sein Trinkverhalten verloren hätte.


20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein ich habe mich zur völligen Abstinenz entschieden und lebe es seit über 2 Jahren ohne Alkohol.
 
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Das letzte Mal trank ich am Tag meines letzten Delikts. Danach kam Alkohol zur Einahltung meines gesunden Lebensziel für mich nicht mehr in Frage.


22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein, alkoholfreies Bier riecht, schmeckt wie normales Bier, sieht aus wie normales Bier und es befinden sich sogar kleine Mengen an Alkohol darin. Und das ist das, wozu ich keine Bindung mehr haben will.


23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Da ich mit Anfang 30 Krebs diagnostiziert bekommen habe und mit klaren Kopf jetzt mal Zeit hatte über das nachzudenken, was mir wirklich wichtig in meinem Leben ist, bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass kein langfristiges Ziel jemals über dem steht, ab sofort ein langes gesundes Leben zu führen. Das ist mit Alkohol ganz einfach nicht zu bewerkstelligen. Besonders nachdem mir mein Arzt mitgegeben hat, dass der Konsum von Alkohol, einer der Gründe sein könnte warum ich den Krebs bekommen habe.
Wesentliche Grundvoraussetzungen für ein langes, gesundes Leben sind zum einen eine gesunde Ernährung. Das passt Alkohol einfach nicht dazu. Nicht nur dass es ungesund ist und zu Fettleibigkeit führt. Der Alkoholkonsum ist auch ein Grund dafür, dass ich zu faul werde mir etwas zu gesundes zuzubereiten. So wie es auch schon in der Vergangenheit war. Da greif ich einfach schnell mal zum Fast Food anstatt mir die Zeit zu nehmen, mich mal in die Küche zu stellen und mir etwas originelles, gesundes zu kochen.

Eine weitere Baustelle ist der Sport, der mir zu einem langen, gesunden Leben verhelfen soll. Und jedes mal, wenn man nach dem Sport Alkohol trinkt, ist der Erfolg den man mit der Sporteinheit erzielt hat dahin. Seit ich nicht mehr trinke und mich zusätzlich zum Sport gesund ernähre, habe ich 20 Kg und einiges an Bauchumfang abgenommen. Das wäre mit meinen alten Trinkgewohnheiten nicht möglich gewesen.
Da ich aber immer noch 90Kg wiege, habe ich noch einen langen Weg, bis ich mich als richtigen Sportler sehen kann.
Wenn ich beruflich weiter kommen möchte, sehe ich auch nur den Weg einen klaren Kopf zu haben. Ein klarer Kopf hat mich schließlich auch in meine aktuelle berufliche Situation geführt. Wenn ich weiter getrunken hätte, könnte es gut sein, dass ich mich weiterhin wochenlang weiter krank schreiben lassen hätte und mich jetzt immer noch mit Hartz4 begnügen würde. Jedenfalls hat bei mir der Verzicht auf Alkohol dazu verholfen, meinen Allerwertesten hoch zu bekommen und mich auf einen guten Job zu bewerben und mich in einem anspruchsvollen Einstellungsverfahren zu bewähren.


24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Weil ich vor lauter Trinkanlässe, gar keine Zeit dafür gefunden habe mich damit auseinander zu setzen, dass ich ein Problem habe, habe ich nicht schon früher das Trinken aufgegeben. Da hab ich lieber ein paar Bier getrunken habe, als mir mein Leben vor Augen zu führen.
Der zweite Alkoholdelikt war ein Denkanstoß zur richtigen Zeit, als ich etwas reifer war. Bei meinem ersten Delikt war ich ja noch Student und da benimmt man sich in vielerlei Hinsicht nun mal noch etwas kindisch, desorientiert und unentschlossen. Jedenfalls war das bei mir der Fall.
Das Trinken aufgegeben habe ich direkt nach dem Delikt, weil ich einfach frustriert und enttäuscht von mir war. Ich musste etwas ändern.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?


Geschafft hab ich das in erster Linie dadurch, in dem ich mich abgelenkt habe und nur noch Dinge getan habe, die mir gesundheitlich gut tun wie Sport und gesunde Ernährung. Ich hab mich mal wieder Dingen und Menschen gewidmet, zu denen ich schon länger keinen Bezug hatte.
Hab mich z.B. fast nur mit Menschen umgeben, die gerade erst Eltern geworden sind und deswegen gar keine Zeit mehr dafür hatten, sich zu betrinken und viel größere Sorgen hatten als ich.
Habe Menschen dazu aufgefordert, mit mir Sportarten zu betreiben, die ich zu Schulzeiten das letzte mal gemacht hatte, wie Volleyball, Basketball und Fußball auf der Wiese mit Rucksäcken als Tore.
Und das wichtigste dabei, es hat mir alles unglaublich viel Spaß bereitet.

Orte an denen ich mich früher sonst betrunken habe, habe ich vermieden.

Diese Phase hat sich sicherlich erstmal ungewohnt angefühlt. Z.B. an einem Freitag Abend bei schönen wetter nichts zu trinken. das hat mir sicherlich erstmal gefehlt, da es ja schon sonst eine Art Routine war. Mein damaliges Umfeld hat ja quasi ganz normal weiter getrunken.
Wenn ich darüber gesprochen habe, dass ich zum zweiten Mal meinen Führerschein wegen Alkohol verloren habe, habe ich mich auch etwas geschämt.
Irgendwie war ich aber auch etwas erleichtert. Hab gedacht, okay das war jetzt blöd mit der Trunkenheitsfahrt. Aber jetzt hab ich einen Anlass, eine neue Chance das in Angriff zu nehmen, mein leben wieder auf die richtige Spur zu bringen.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich führe jetzt ein viel aktiveres Leben und unternehme viel mehr, während ich früher viel Zeit immer in der gleichen Bar verbracht habe. Fühl mich rundum glücklich, wie es im Augenblick ist. Hab das erste Mal seit zig Jahren wieder eine längere Beziehung. Die sicher nicht zustande gekommen wäre, wenn weiter getrunken hätte. Vor allem, da sie sportlich sehr aktiv ist und keinen Schluck Alkohol trinkt. Da ihr Umfeld auch mein neues Umfeld ist, kennen die mich gar nicht anders.
Meine Familie unterstützt mich bei meinem Lebenswandel und ist überglücklich dass ich das so auf die Reihe bekommen habe.
Auch die Leute die ich noch von früher kenne, freuen sich für mich.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Ich weiß jetzt wie wichtig es ist eine Routine im Leben zu haben und über Gefühle zu sprechen.
Während ich früher meine Probleme einfach in mich hineingefressen und in Alkohol ertränkt habe, habe ich jetzt meine Routine. Die besteht aus Sport, gesunde Ernährung und anderen Hobbys.
Ich habe gelernt über Gefühle zu sprechen. Das war mir früher nicht so ganz klar. Dafür habe ich mit meiner Schwester und meiner Freundin Vertrauenspersonen, mit denen ich über alles sprechen kann. Wenn das nicht reicht und ich mich trotz der Gespräche mit den Vertrauenspersonen nicht gut fühle, habe ich inzwischen keine Berührungsängste mir professionelle Hilfe zu holen und mit einem Therapeuten oder Psychologen zu sprechen. Aufgrund meiner Krankheitsvergangenheit habe ich da leichteren Zugang dazu, als die meisten anderen Menschen.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?

(mit Begründung)

Ausschließen kann man es nicht, jemals wieder in das alte Muster zu fallen, falls der Krebs zurück kommt oder andere schlimme Dinge passieren. Ich habe aber an mir gearbeitet und mich verändert.
Ich weiß, ich fühl mich nicht besser durch Alkohol. Alkohol erinnert mich eher an die schlimmste und unstrukturierteste Phase in meinem Leben. Nach 2 Jahren Abstinenz, fühl ich mich derzeit so gestärkt aufgrund meiner positiven Entwicklung, dass ich nie wieder in mein altes Muster zurückfallen möchte. Zum Glück ist mir der Rückfall schon mal passiert und kann jetzt aus dem erfahrenen profitieren.
Falls etwas passieren sollte, habe ich Strategien entwickelt um Rückfälle zu vermeiden wie meine Routinen und meine Vertrauenspersonen.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich habe für mich entschieden, für den Rest meines Lebens mich strickt an meine Abstinenz zu halten.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Ich bin froh, dass mir der Führerschein noch einmal entzogen worden ist. Denn wenn das nicht passiert wäre, hätte ich mir vielleicht nie mehr Gedanken dazu gemacht, wie sehr der Alkohol meinem Leben geschadet hat.
Ich hätte sicherlich nicht so eine tolle Freundin und würde weiterhin ein völlig unstrukturiertes Leben führen. Zum Glück wurde mir nochmal eine neue Chance gegeben und zum Glück habe ich diese ergriffen.
 
Auch heute besuche ich noch manchmal alle diese Veranstaltungen, bei denen ich früher getrunken habe. Aber heute trinke ich immer ein Wasser und weiß dass mir das einfach besser tut.
Orte an denen ich mich früher sonst betrunken habe, habe ich vermieden.
Fällt dir was auf?

Nach bestandenen Studium und Wiedereinstieg ins Berufsleben, bekam ich mit 32 die Diagnose Lymphknotenkrebs
Da ich mit Anfang 30 Krebs diagnostiziert bekommen habe
Traurige Diagnose und ich weiß wie das meinst. Aber ich würde immer die 32 Jahre wählen. Wer weiß, ob der Gutachter es auch so deutet. Ist nur eine Kleinigkeit und auch eher nicht von Bedeutung, da Anfang 30 ja die Lebensjahre 30-33 einschließt.


Besonders nachdem mir mein Arzt mitgegeben hat, dass der Konsum von Alkohol, einer der Gründe sein könnte warum ich den Krebs bekommen habe.
Bis auf einen Arzt, der mir das Trinken während meiner Reha als einer der möglichen Gründe für meine Krebserkrankung genannt hat, gab es niemanden der meinen Konsum je kritisch gesehen hat.
Nach einjähriger Behandlung, bei der ich nichts trinken konnte und Leben mit Hartz4 hat sich der Konsum aber anschließend kontinuierlich gesteigert. Ich habe mich in den Alkohol geflüchtet um meine Sorgen zu verdrängen. Die Lebensperspektive und die Sicherheit sind komplett verloren gegangen. Hatte Angst um mein weiteres Leben, dass der Tumor zurück kommt, finanzielle/berufliche Sorgen ... Hatte jedoch viel Freizeit und habe wieder 3-4x die Woche 6-12 Bier mit Kumpels in Bars getrunken um meinen Frust zu verdrängen.
Früher habe ich mein Trinkverhalten nicht kritisch, sondern als normal eingeschätzt, da ich jederzeit auf Alkohol verzichten hätte können wenn ich wollte.

Sehr bedenklich, das du warnenden Hinweise nicht beachtest hast und quasi dein ganzes Hartz4 im Monat versoffen hast. Und mit jederzeit aufhören zu können tue ich mich auch schwer, viele hätten wohl nach der Diagnose, Warnung und Heilung dem Alkohol abgeschworen. Warum nicht du? Du hattest sogar Angst das der Tumor zurück kommt und versäufst trotz finanzieller Sorgen deine ganze Kohle. Und während der Behandlung konntest du nichts trinken, bist danach aber direkt wieder am Start. Hört sich für mich schon wie Sucht an und nicht nur nach Alkoholmissbrauch und tatsächlich gelebtem KT nach der ersten TF.

Aufgrund von schwerer körperlicher und geistiger Erschöpfung (Fatigue), die ich als Nebenwirkungen von meiner Krebserkrankung heute noch verspüre, könnte ich heute gar nicht mehr mit den Folgen eines Katers vom Vortag zurecht kommen.
Und warum ging das direkt im Anschluß nach deiner Reha? Wahrscheinlich hast du ja sogar noch Medikamente zur Nachsorge nehmen müssen, die die Alkoholwirkung und den Kater noch verstärkt haben.

Simon33k schrieb:
Ich lebe abstinent seit: 01.11.2020
Da ist mir schon mein erster Fehler aufgefallen: müsste heiße 07.06.2020.

Tatsächlich ein Fehler, oder jetzt nur schön frisiert?

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

2 0,5L Bier a 5,0% auf der Demo von 13:00 bis 15:00 Uhr
6 0,5L Bier a 5,0% beim Zwischenstopp von 15:30 bis 20:30 Uhr
2 0,5L Bier a 5,0% im Außenbereich beim Pub von 21:00 Uhr bis 22:15 Uhr

macht 10x 0,5L Bier a 5,0%
Ich habe keine Ahnung mit welchem Abbau(0,1 oder 0,15 Promille pro Stunde) die Pro Secur München rechnet, aber die getrunkene Menge reicht meines Erachtens nicht aus für die 10 Stunden zwischen Trinkanfang bis zur Blutentnahme.
Bei Abbau 0,1 würde ich 11 Bier nehmen, bei 0,15 13 Bier. Was sagt denn deine MPU-Vorbereitung?


Sorry, wenn ich vielleicht etwas zu direkt war und provozierende Fragen stelle, aber vielleicht ist es ja hilfreich.
Du hast ja auch schon ein positves Gutachten hinter dir, nur musst du jetzt erklären, warum die damaligen Strategien nicht gegriffen haben und eben noch eine Schippe drauflegen. Deshalb sollten deine Antworten von damals sich nicht so viel ähneln, sonst kommt der Gutachter eventuell auf die Idee, warum es mit ähnlichen Strategien trotz damaligen KT denn heute klappen sollte.
 
Hallo Hammer1860,
hallo Schotty,

vielen Dank für die schnelle Antwort!

Hammer1860:
Fällt dir was auf?
Sehr gut, wär mich nicht aufgefallen dass ich mich da wiederspreche. ich werde drauf achten, dass ich mich dran halte die alten Orte nicht mehr besucht zu haben, bevor das falsch rüber kommt.
Traurige Diagnose und ich weiß wie das meinst. Aber ich würde immer die 32 Jahre wählen. Wer weiß, ob der Gutachter es auch so deutet. Ist nur eine Kleinigkeit und auch eher nicht von Bedeutung, da Anfang 30 ja die Lebensjahre 30-33 einschließt.
Ok, werde mich an 32 halten.
Sehr bedenklich, das du warnenden Hinweise nicht beachtest hast und quasi dein ganzes Hartz4 im Monat versoffen hast. Und mit jederzeit aufhören zu können tue ich mich auch schwer, viele hätten wohl nach der Diagnose, Warnung und Heilung dem Alkohol abgeschworen. Warum nicht du? Du hattest sogar Angst das der Tumor zurück kommt und versäufst trotz finanzieller Sorgen deine ganze Kohle. Und während der Behandlung konntest du nichts trinken, bist danach aber direkt wieder am Start. Hört sich für mich schon wie Sucht an und nicht nur nach Alkoholmissbrauch und tatsächlich gelebtem KT nach der ersten TF.
Ja, das war keine clevere Entscheidung von mir. Aber ich war damals in einem tiefen Loch und anscheinend sehr sturr.
Ich denke meine Sichtweise erläutere ich heute nachmittag nach der Arbeit nochmal.
Und warum ging das direkt im Anschluß nach deiner Reha? Wahrscheinlich hast du ja sogar noch Medikamente zur Nachsorge nehmen müssen, die die Alkoholwirkung und den Kater noch verstärkt haben.
Medikamente habe ich damals keine mehr genommen.
Simon33k
Da ist mir schon mein erster Fehler aufgefallen: müsste heiße 07.06.2020.
Hammer1860
Tatsächlich ein Fehler, oder jetzt nur schön frisiert?
Nicht frisiert. 01.11. war Beginn des Abstinenznachweis. 07.06.2020 war der Beginn der Abstinenz
Sorry, wenn ich vielleicht etwas zu direkt war und provozierende Fragen stelle, aber vielleicht ist es ja hilfreich.
Du hast ja auch schon ein positves Gutachten hinter dir, nur musst du jetzt erklären, warum die damaligen Strategien nicht gegriffen haben und eben noch eine Schippe drauflegen. Deshalb sollten deine Antworten von damals sich nicht so viel ähneln, sonst kommt der Gutachter eventuell auf die Idee, warum es mit ähnlichen Strategien trotz damaligen KT denn heute klappen sollte.
Nein, das ist ganz gut. So weiß ich, dass ich noch einen langen Weg vor mir habe und es mit dem Ausfüllen des FB noch lange nicht getan ist.
Werde die letzten Tage noch nutzen um am FB noch einiges zu ändern oder wie du sagst, ne Schippe drauf legen.
Ich habe keine Ahnung mit welchem Abbau(0,1 oder 0,15 Promille pro Stunde) die Pro Secur München rechnet, aber die getrunkene Menge reicht meines Erachtens nicht aus für die 10 Stunden zwischen Trinkanfang bis zur Blutentnahme.
Bei Abbau 0,1 würde ich 11 Bier nehmen, bei 0,15 13 Bier. Was sagt denn deine MPU-Vorbereitung?
Meine MPU Vorbereitung hat mir das mal vorgerechnet und ist auf 10-11 Bier gekommen.
Die arbeiten anscheindend eng mit der MPU Gutachten Stelle zusammen, und mir wurde versichert, dass die 0,1 pro Stunde als Abbau nehmen.

Habe es heute morgen mit der Widmark (von der MPU Vorbereitung empfohlen) als auch mit meiner alten Formel nochmal durchgerchnet.
Du hast recht, ich sollte lieber mit 11 Bier rechnen.

Vielen Dank, ich meld mich nachmittags nach der Arbeit nochmal

Zitate und Antworten lesbar gemacht *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke der Nachfrage rüdscher! Ja bin schon richtig nervös.
Ich frage mich gerade mit welchen Fragen ich zu meinem ersten Delikt rechnen muss.
Gibt's es noch Fragen, die speziell auf Wiederholungstäter ausgelegt sind?
Des weiteren steht im Einladungsschreiben, dass ich gerne mein damaliges Gutachten mitbringen kann. Bin aber unsicher ob das eher ein Vorteil oder ein Nachteil ist wenn ich das noch extra vorlege. Es ist doch auch in der Führerscheinakte drin.

Ansonsten hab ich alle Hinweise von Hammer1860 im Fragenbogen noch ausgebessert und meine Krankheitsgeschichte detailliert mit jede Menge Gedanken und Gefühlen in jeder erdenklichen Phase ergänzt.
Kann ich leider jetzt nicht posten, da ich schon im Zug sitze und das nur in Papierform dabei habe.

Bin ich einigermaßengut aufgestellt? Oder gibts an meinem FB noch bestimmte Fragen, wo es deutlich zu dürftig is, was ich bisher geschrieben habe?

Schonmal vielen Dank!
 
Zurück
Oben