Cannabispatient und jetzt MPU!

Gobbolino

Neuer Benutzer
Hey zusammen,

Hab vor 3 Jahren cannabis angebaut, wurde erwischt und wurde Ende 24 verurteilt. Bin seit 3 Jahren Patient. Jetzt meldet sich das landratsamt mit folgenden Bedenken:
- Ob die oben aufgeführten Erkrankungen Auswirkungen auf die Fahreignung hat oder Fahreignung daurch eingeschränkt ist ( Rückenprobleme)
-Ob die Einnahme von cannabis als Medikament bestimmungsgemäß erfolgt
-Ob ggf eine übermäßigen Einnahme von cannabis vorliegt
-ob ein BeiKonsum von nicht verordnetem cannabis oder andere rauschmittel besteht
-ob ich bezüglich der erforderlichen Behandlung der Erkrankung einsichtig bin und ob ich mich therapiemäß8g verhalte


Was genau hab ich jetzt da zu erwarten und wie kann ich mich dafür vorbereiten?

vielen dank für eure Hilfe!



Zur Person
Geschlecht: männlich
Alter: 43

Was ist passiert?
Drogensorte: Cannabis
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): täglich, seit ein paar Jahren
Datum der Auffälligkeit:

Drogenbefund
Blutwerte: keine ahnung, wurde noch nie genommen
Schnelltest: nein
Beim Kauf erwischt: nein
Nur daneben gestanden: nein

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert:
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet:
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt:
Verurteilt: Bewährung
Strafe abgebüßt:

Führerschein
Hab ich noch: ja
Hab ich abgegeben:
Hab ich neu beantragt:
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein:
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nichts
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt):

Bundesland:


Konsum
Ich konsumiere noch: täglich
letzter Konsum: gestern

Abstinenznachweis
Haaranalyse: nein
Urinscreen: nein
Keinen Plan: ja

Aufarbeitung
Drogenberatung:
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe:
Ambulante/stationäre Therapie:
Keine Ahnung:ja

MPU
Datum: noch nicht bekannt
Welche Stelle (MPI):
Schon bezahlt?:
Schon gehabt?:
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: nein
 
Hallo und willkommen im Forum

Was genau hab ich jetzt da zu erwarten und wie kann ich mich dafür vorbereiten?

Die Fragestellungen sind schon recht heftig, aber im Endeffekt wird von dir eine "normale" MPU gefordert.

Gibt es denn einen Anlass warum jetzt die MPU von dir gefordert wird?

Auf Grund deiner Vorgeschichte besteht offensichtlich der Verdacht, das du die Medikamention unzulässig erhältst oder als Drogenersatz mißbrauchst. Das soll abgeklärt werden.

Um den Verdacht auszuräumen ist in jedem Fall ein ausführlicher Behandlungsbericht deines Arztes sinnvoll, aus dem hervorgeht
  • das und wie genau du deinen Arzt über deine Drogenvergangenheit informiert hast
  • welche Diagnose er erstellt hat
  • welche Medikamente ausprobiert wurden und dir keine Verbesserung brachten (Drogen dürfen nur verschrieben werden wenn "mildere" Medikamente nachweislich keine Besserung brachten)
  • ob und wie Verbesserungen bei dir eingetreten sind
  • auf welche Dosis er dich eingestellt hat
  • welche Informationen er dazu hat, ob du die Dosierungen absprachegemäß einnimmst
  • in wie weit er dich über die mit den Drogen im Straßenverkehr möglichen Gefahren aufgeklärt hat
Hintergrund: Wenn Patienten in der Vergangenheit durch Drogenprobleme auffällig wurden dürfen ihnen auch zu Behandlung keine Drogen verschrieben werden. Deshalb sollte der Arzt fachlich qualifiziert angeben, warum er bei dir eine Ausnahme sieht.
 
Danke für deine Antwort..den Behandlungsbericht meines Arztes liegt der Führerscheinstelle bereits vor, trotzdem kam ein weiterer Brief zum Thema MPU.
Der einzige Anlass für die MPU ist ein Brief der Staatsanwaltschaft wegen Anbau. Wurde aber nie im Verkehr getestet oder ähnliches. Wurde sogar letztens wegen nicht angeschnallt angehalten und nachdem ich angab, täglich n gutes Gramm zu rauchen, durfte ich weiterfahren.
 
Behandlungsbericht meines Arztes liegt der Führerscheinstelle bereits vor

Ist der denn so ausführlich wie von mir beschrieben?

Der einzige Anlass für die MPU ist ein Brief der Staatsanwaltschaft wegen Anbau.

Wenn die Information von der Staatsanwaltschaft kommt wird der Anbau illegal sein. Cannabis zählt meiner Kenntnis nach zudem zu den harten Drogen. Das ist dann deutlich mehr als ein Verdacht des Mißbrauchs.

Du darfst Cannabis wegen deiner Gesundheit legal einnehmen und baust es trotzdem noch zusätzlich an. Das geht natürlich überhaupt nicht. Grade wenn man Cannabis legal einnehmen darf bedeutet das eine erhöhte Verantwortung, auf die dein Arzt dich auch hingewiesen haben sollte. Damit bist du offensichtlich überfordert oder du hast dein Suchtproblem nicht im Griff.

Dazu passt dann auch die Fragestellung beziehungsweise passen die Fragen.

Ein Problem bei deiner MPU wird sein, das du keine Abstinenznachweise vorlegen kannst. Da du ein Drogenproblem hast wirst du die MPU aber kaum ohne Abstinenz (Abstinenz ist immer für den Rest des Lebens) bestehen können.
 
Die Fragestellungen sind schon recht heftig,
... aber wenigstens ist es die korrekte Fragestellung seitens der FsSt. :)
Ein Problem bei deiner MPU wird sein, das du keine Abstinenznachweise vorlegen kannst.
Zunächst nicht. Es ist keine Trennfragestellung. Es könnte aber im Rahmen der Aufarbeitung nötig werden. Dazu müsste der TE zu der Erkenntnis gelangen, dass er zumindest mißbräuchlich gehandelt hat (wofür die Faktenlage spricht) und eine neue Entscheidung treffen: Schluss mit Cannabis, auch keins auf Rezept.

Cannabis zählt meiner Kenntnis nach zudem zu den harten Drogen.
äh.. nein?

Aber das hier ->
Du darfst Cannabis wegen deiner Gesundheit legal einnehmen und baust es trotzdem noch zusätzlich an. Das geht natürlich überhaupt nicht. Grade wenn man Cannabis legal einnehmen darf bedeutet das eine erhöhte Verantwortung, auf die dein Arzt dich auch hingewiesen haben sollte. Damit bist du offensichtlich überfordert oder du hast dein Suchtproblem nicht im Griff.
ist der wichtige Punkt. Cannabis auf Verschreibung bedeutet, dass man genau die Dosierung und Einnahmeform einhält, sich das THC also auch über die Apotheke besorgt. Und NUR dort. Mit deiner Zusatzquelle hast Du dir erstmal die Basis für eine Ernst zu nehmende medizinische Einnahme geschossen und die FsSt. vermutet, zu Recht, Mißbrauch oder Sucht. Auch der Gutachter wird genau hinschauen, die wissen alle, dass die ganzen Cannabis-Abhängigen heutzutage erstmal versuchen, ihre Sucht mit einem "Rezept" (meist von irgendwelchen windigen Internet "Ärzten") zu verschleiern. Diese Hypothese musst Du aktiv entkräften, die Faktenlage jedoch spricht massiv gegen dich.

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Zuletzt bearbeitet:
Cannabisanbau wurde betrieben, bevor ich Patient war, da Hausarzt und 1 weiterer Arzt cannabis nicht verschreiben wollte ( wurde alles vor Gericht geklärt) , wurde dann Patient (vor 3 Jahren, also vor der Legalisierung und den ganzen onlinerezeptwelle) und ja , das Gutachten meines Arztes ist in meinen Augen sehr ausführlich geschrieben . Seit ich medizinisches cannabis erhalte, wird kein weiteres cannabis geschweige denn andere Substanzen.. aber woher jetzt gleich rausgelesen wurde, dass ich ein Drogenproblem hab, verstehe ich gerade nicht.. thx4help
 
ok, dann passt die Compliance-Fragestellung.
Ich spreche übrigens keineswegs den sinnvollen Einsatz von THC ab, es ist als Alternative zu den Pharma-Chemobomben (deren Nebenwirkungen reichlich oft ziemlich krass sind) absolut begrüßenswert.
Bei Dir gehts um Schmerztherapie? Du solltest nachweisen können, dass du viele andere Wege bereits erfolglos ausprobiert hast.

Was alles kompliziert macht: Ein Arzt darf nicht, wenn du zuvor THC "missbraucht" hast (auch als Medikament), THC verschreiben..
 
Laut meines behandelten Arztes, hab ich außer n Haufen Kosten nichts zu befürchten, aber meinen Angst liegt darin, dass so n Verfahren ( meiner Meinung nach) sehr subjektiv ablaufen kann und ich dann doch den Führerschein verliere, obwohl ich nur 1-2 mal die Woche Auto fahre ( laufe zur Arbeit täglich )
 
Ja, cannabis wird als Schmerztherapie genutzt. In dem Gutachten meines Arztes steht eigentlich auch genau drin, welchen Schmerzmittel ich alles im Vorfeld genutzt habe und welche Nebenwirkungen dabei auftraten. Informationen aus,meinen Verhandlungen sollten doch auch der Führerscheinstelle vorliegen..was könnte ich noch tun , um die Notwendigkeit zu rechtfertigen?


Vielen Dank für eure Gedanken
 
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