Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Angefangen zu trinken habe ich an diesen Tag bei meinen Kumpel. Wir haben uns gegen 18:00 Uhr getroffen und wollten um 18:30 Fußball schaün. Hierbei habe ich ca. 5-6 Bier 0,5 konsumiert. Nach dem Spiel sind wir gemeinsam gegen 20:30 / 21:00 Uhr in die nahe gelegene Kneipe. Hier haben wir weiter gemeinsam getrunken und noch einige Bekannte getroffen. Die genaü Konsummenge von Alkohol kann ich hier nicht mehr genau wiedergeben, es war jedoch einiges an Spirituosen und Bier.
Zwischenzeitlich ist mein Kumpel nach Hause gegangen, ich bin weiter in der Kneipe geblieben und habe mit zwischenzeitlich eingetroffenen Bekannten bis ca. 05:00 Uhr weiter getrunken. Als sich die gesellige Runde dann aufgelöst hat bin ich aus der Kneipe gegangen und wollte nach Hause. Ich stieg in mein, bei meinen Freund abgestelltes, Auto und fuhr die ca. 3km Richtung nach Hause. In der letzten Kurve muss ich am Steür eingeschlafen sein und bin vor eine Maür gefahren. Kurz darauf erschien die Polizei, welche von einem Anwohner verständigt wurde.
Ich rief noch selbstständig einen Abschleppwagen, machte einen Atemtest und wurde mit auf die Wache genommen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Eine genaü Menge kann ich nicht mehr sagen, ich habe für diese Zeit leider einen Filmriss. Ich weiß noch, dass ich bei meinen Kumpel vor der Kneipe ca. 5-6 Bier 0,5 getrunken habe und in der Kneipe nochmal ca. 50 Euro ausgegeben habe für Bier (0,33) und Whisky.
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Ca. 2,5km von insgesamt 3,0 km
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ja, ich fühlte mich noch in der Lage fahren zu können, obwohl mir bewusst war, dass ich über der gesetzlichen Grenze liege und eigentlich nicht mehr fahren durfte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
-
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Die bewussten Fahrten liegen bei <10. Die unbewussten Fahrten, welche mir erst im Rahmen der Gruppengespräche und den Abbau von Alkohol in meinen Körper bewusst wurden liegen weitaus höher und waren für mich selber ein Schock, da ich bisher immer von einen fast vollständigen Abbau des Alkohol über Nacht ausgegangen bin.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Das erste Mal Alkohol habe ich auf meiner Konfirmation konsumiert. Damals hat es mir jedoch nicht wirklich geschmeckt. Der regelmäßige Alkoholkonsum kam mit 16/17.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ja, ich habe regelmäßig Alkohol getrunken. Von 2007 Oktober 2011 war ich regelmäßig an den Wochenende 1-2 Tage unterwegs. Dort habe ich meinen Konsum von ca. 1-2 Liter Bier mit gelegentlich Spiritousen auf 2-3 Liter Bier und 0,4 Liter Spiritousen gesteigert. Ab Ende Oktober (siehe Punkt 12.) habe ich dann regelmäßig beide Tage an den Wochenenden getrunken ca. 4-5 Liter Bier und eine Falsche Spiritouse (Whisky, Wodka) .
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Siehe 9.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Mit Freunden in geselliger Runde daheim, auf Kirmes oder in den Wintermonaten in der Stammkneipe.
12. Warum haben Sie getrunken?
Anfänglich habe ich nur getrunken, um die Stimmung aufzuheitern. Ich wurde dabei euphorisch, lustig und ausgelassen und mein Selbstbewusstsein war riesig.
Ab Oktober 2011 habe ich getrunken um eine gezielte Wirkung zu erzielen und zwar um über die Trennung von meiner Freundin (die kurz darauf mit den bis dahin besten Freund zusammengekommen ist) zu vergessen. Ich wollte damit der Aussprache aus den Weg gehen, aus Angst, ich könnte schuld sein an der Trennung.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Am nächsten Tag häufig Kopfschmerzen, Antriebslosigkeit, Übelkeit und Müdigkeit.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Freunde haben mir am nächsten Tag manchmal Dinge erzählt, welche ich unter Alkoholeinfluss gesagt oder getan habe. Als Kritisch habe ich diese jedoch damals nicht wahrgenommen.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Neben den bekannten Nebenwirkungen unter 13 hatte sich bei mir eine Faulheit eingeschlichen und ich habe u.a. massiv an Gewicht zugenommen über die Jahre.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Nein.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja, Filmrisse sind bei mir gelegentlich vorgekommen.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Ja, zum Beispiel wenn im Studium wichtige Klausuren anstanden, habe ich 3-4 Wochen davor immer auf Alkohol verzichtet um einen klaren Kopf zu haben und mich gezielt auf Klausuren vorzubereiten.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Früher habe ich mich als Mensch gesehen, der gelegentlich zu viel getrunken hat. Im Nachinein sehe ich mich wesentlich kritischer. Ich war kurz davor in eine Abhängigkeit zu rutschen um meine Probleme zu ertränken. Ohne den Vorfall hätte ich mich nicht selbstkritisch mit dem Thema auseinander gesetzt. Ich sehe jetzt ein, dass ich den Alkohol missbrauchen wollte um meine Probleme zu ertränken. Allerdings ist mir jetzt bewusst, dass ich diese nur untergetaucht habe.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaü Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Nein.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
05.02.2012
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Nein.
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Neben den kürzlich abgeschlossenen Urinscreenings habe ich auch bereits selbstständig nach dem Vorfall aufgehört Alkohol zu konsumieren, weil ich für mich selber festgestellt habe, dass ich etwas ändern muss.
Im Moment trinke ich keinen Alkohol, weil ich mich auf einen 10km Lauf im Oktober vorbereite.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Ich habe nach den Vorfall eingesehen, dass ich ein Problem habe. Vorher war mir dies nicht bewusst.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Nach dem Vorfall habe ich selbst erkannt, dass Alkohol keine Lösung sein kann und habe jedeen Alkohol in meiner Wohnung wegeschüttet. Die Umstellungsphase habe ich als selbstreinigend erlebt, weil ich die durch den Alkohol (zu versuchten) unterdrückten Probleme in Angriff genommen habe.
Vor allem auf Kirmesveranstaltungen und geselligen Runde habe ich das ein oder andere Mal ein kritisches Auge auf den Alkoholkonsum geworfen und vor allem das Verhalten danach beobachtet und mich selber mehrmals gefragt ob (und vor allem wie) ich mich so verhalten konnte.
Hilfe habe ich unter anderem in einer Gesprächsgruppe mit einen Pyschychologen als Vorsitzenden gesucht. Hier wurde bewusst über Gründe des Alkoholkonsums und Folgen gesprochen. Hier lernte ich es, offen mit diesem Problem umzugehen und dies auch bei meinen mir näher stehenden Freunden anzusprechen.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Positiv, ich gehe mit meinen Problemen offen um, spreche diese an und versuche sie zu lösen, anstatt sie zu unterdrücken. Ich habe mir den Sport als Nachdenkhilfe gesucht und nutze die 10km joggen oder 50km Fahrrad fahren gerne um einen klaren Kopf zu erhalten. Ich habe, nachdem ich den Alkoholkonsum eingestellt habe, auch massiv an Gewicht verloren (derzeit 35kg, durch den Sport). Aus meinen näheren Umfeld habe ich zu hören bekommen, dass ich nicht nur viel besser aussehe, sondern auch zugänglicher und umgänglicher geworden bin und das man mit mir besser reden kann, als dies früher der Fall war.
Ich habe auch die Aussprache mit meiner Ex-Freundin und meinen Ex-Besten-Freund gesucht. Wir gehen nun neutral miteinander um. Ich habe erkannt, dass ich Fehler in der gemeinsamen Beziehung begannen habe, die ich nicht wahrhaben wollte.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neüs Verhalten daürhaft stabil bleibt?
Seit dem Vorfall habe ich meinen Lebenstil umgekrempelt und ich bin sehr zufrieden mit den neün Menschen, der ich geworden bin. Ich habe erkannt, dass ich Probleme nicht wegtrinken kann, sondern offen mit Ihnen umgehen und mich Ihnen stellen muss.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)
Nein, sicher ist es möglich, dass eine Situation, wie sie bei mir zum extremen Alkoholkonsum geführt hat, wieder eintreten kann. Die Trennung von einen geliebten Menschen. Aber ich habe erkannt, dass ich diesen Problem in einer offenen Diskussion gegenübertrete und aus den begangenen Fehlern lerne.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Derzeit trinke ich keinen Alkohol. Sollte ich zukünftig wieder Alkohol trinken, so werde ich die Heimreise vorab planen, eventüll eine Heimfahrgelegenheit organisieren oder z.B. ein Taxi rufen.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Ja. Letztlich bin ich dankbar, über die Chance, die mir gegeben wurde, über meinen Alkoholmissbrauch nachzudenken. Wäre dieser Vorfall nicht passiert, vielleicht wäre ich heute bereits abhängig vom Alkohol und unfähig meine Probleme zu versuchen anders als mit Alkohol zu lösen.