FB Drogen
1. Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?
In der Grundschule im Aufklärungsunterricht.
2. Wann haben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)
Mit 15 habe ich zum ersten Mal einen Joint mit Freunden geraucht.
2016 Das erste Mal Ecstasy auf einer Party.
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie – Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
Nach dem ersten Joint mit 15 habe ich bis ich volljährig war nicht mehr geraucht.
Mit 18 immer mal wieder irgendwo mitgeraucht, wenn ein Joint rum ging. Bis zum Tag der DF ca. alle 4-8 Wochen mal.
4. Haben Sie Drogen zusammen mit Alkohol konsumiert?
Ja einmal habe ich mir nach ein paar Flaschen Bier mit einem Klassenkameraden einen Joint geteilt. Danach wurde mir übel und ich musste mich übergeben.
5. Wie ist der Umgang mit Alkohol gewesen?
Das erste Mal habe ich bestimmt mit 14 oder 15 bei meinem Vater gekostet, da mochte ich das nicht. Mit 16 fing das in der Schule dann ungefähr an. In der Zeit bis nach meinem Abschluss habe ich unregelmäßig an den Wochenenden, seltener auch mal unter der Woche mit Freunden Alkohol konsumiert. Dabei wurde im jugendlichen Leichtsinn und der Selbstüberschätzung ohne wirkliche Erfahrungswerte mit Alkohol auch mal das ein oder andere Getränk zu viel getrunken.
6. Sonstige Suchtmitteleinnahme?
Kaffee trinke ich seit der Ausbildung regelmäßig 2-4 Stück am Tag.
Nikotin in Form von Snus 3-8 am Tag.
7. Haben Sie bei sich negative Folgen festgestellt?
Ich habe festgestellt, dass ich unkonzentrierter war, mir Dinge schlechter merken konnte und morgens schwerer aus dem Bett kam. Ich war im Alltag schneller gereizt und habe mich Körperlich und Psychisch nicht fit gefühlt.
8. Haben Sie trotz negativer Folgen weiter konsumiert?
Um dem Arbeitsstress zu entgehen und bei meinen damaligen Freunden dazu zugehören, nichts zu verpassen,
Alltagsstress vergessen. Ich habe das Gefühl gehabt, dass ich nichts mehr von meinem Leben mitbekomme, weil ich so viel gearbeitet habe. Dadurch wollte ich das am Wochenende nachholen. Was dazu geführt hat das ich jedes Wochenende auf Partys gegangen bin. Teilweise sogar zwei Tage hintereinander.
9. Was für Werte wurden bei Ihrer Auffälligkeit festgestellt?
Amphetamin 24 ng/ml
Cannabis THC-COOH 2.1ng/ml
10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor der Auffälligkeit konsumiert?
Das Wochenende davor auch eine XTC Pille
11. Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?/ 12. Gab es einen besonderen Grund für diesen Konsum?
Am 16.08.19 (freitags) habe ich mit einem Freund im Park einen Joint geraucht. Einen Abend später (samstags) bin ich mit demselben Freund und Bekannten auf eine Party gegangen. Im Verlauf der Nacht habe ich eine XCT Tablette genommen.
13. Wie sind Sie auffällig geworden?
Am 19.08.19 habe ich meine Arbeit wie gewohnt gestartet und bin nach ca. 20km Fahrt in eine Verkehrskontrolle geraten, weil ich ein Stoppschild überfahren habe.
14. Was war der Zweck der Fahrt?
Ich war auf der Arbeit und auf dem Weg zu einer Baustelle
15. Wie weit wollten/sind Sie (ge)fahren?
Ca 20 Kilometer bis zur Verkehrskontrolle, ungefähr 10 Kilometer lagen noch vor mir.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Schätzungsweise dürften das ca. 350 Fahrten gewesen sein.
17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen dem Drogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?
Mir war nicht bewusst das ich auch nach über 24 Stunden nicht Fahrttauglich bin. Heute weiß ich das es bis zu 72 Stunden dauern kann bis die Drogen aus dem Körper sind und in Verbindung mit Alkohol sogar noch länger
18. Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Amphetaminkonsum, XTC und Cannabis Konsum führt zu Selbstüberschätzung und erhöht die Risikobereitschaft. Außerdem hat er negative Auswirkungen auf die Koordinationsfähigkeit, wodurch man in Gefahrensituationen nicht mehr angemessen reagieren kann.
19. Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?
Die Wirkungsdauer bei Amphetaminen liegt in der Regel zwischen 6-12 Stunden, in Ausnahmefällen aber auch länger vor allem in Verbindung mit Alkohol
20. Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einem täglichen Konsum gibt?
Die Konsummenge erhöht sich meist, da die Toleranzgrenze steigt und kann in eine Abhängigkeit münden. Neben körperlichen Gesundheitsrisiken gibt es auch psychische Risiken wie Depressionen, Angstzustände oder Psychosen. Ebenso kann es die Hemmschwelle für härtere Drogen senken.
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Mit 15 die Neugierde und um dazuzugehören.
Als ich volljährig war ebenso
22. Wie hat sich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?
Meine eigentlichen Freunde oder Familie wussten bis auf den gelegentlichen Cannabis Konsum nichts von dem Konsum harter Drogen.
Meine damaligen Paty Freunde sind damit sehr offen umgegangen. Aus dem Kreis gab es kaum jemanden der nichts konsumiert hat.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Zu dem Zeitpunkt habe ich 1,5 Jahre alleine gearbeitet (Arbeitskollege war Krankheitsbedingt ausgefallen). Viel Stress auf der Arbeit den ich mir selbst gemacht habe. Habe nicht nein gesagt zu mehr Arbeit und hab ca. 10-12 Stunden täglich gearbeitet. Ich habe den Freizeitausgleich am Wochenende auf Partys gesucht. Ich hatte das Gefühl das ich sonst nichts mehr mache außer zu Arbeiten.
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden? (Warum, wann, wer?)
Nein, das habe ich am Tag der DF selbst für mich beschlossen. Mein Chef musste mich von der Polizei Dienststelle abholen und ich wusste nicht ob ich meinen Job behalten kann (war Grundvoraussetzung für den Job). Als ich meiner Familie erzählt habe das ich den Führerschein verloren habe hat das meine Entscheidung bestärkt.
25. Gibt es in Ihrer Familie aktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oder Suchtkrankheiten?
Nein.
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen? Warum? Wann?
Ja, die letzten 2 Jahre vor der DF hat sich das schnell gesteigert. Ich habe fast jedes Wochenende konsumiert und manchmal auch an 2 aufeinander folgenden Tagen am Wochenende.
27. Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?
Um dem Arbeitsstress und Alltagsstress zu entgehen und bei meinen damaligen Freunden dazu zugehören und um nichts zu verpassen.
Ich habe das Gefühl gehabt, dass ich nichts mehr von meinem Leben mitbekomme, weil ich so viel gearbeitet habe. Dadurch wollte ich das am Wochenende nachholen.
28. Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?
Potentiell gefährdet ist glaube ich jeder Konsument einer Droge und mein Konsum hat sich die letzten zwei Jahre vor der DF stetig gesteigert. Also Ja!
29. Waren Sie drogenabhängig?
Nein.
30. Hätten Sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Indem ich meine Wochenenden mit Sachen verbringe die mir Spaß machen und mich weiterbringen oder entspannen anstatt den „Ausgleich“ in den Drogen zu Suchen
Indem ich meine Grenzen besser kommuniziert hätte und auch mal Nein gesagt hätte.
1. Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?
Weil ich mich ohne Drogen Körperlich und geistig viel besser fühle, Alltagsstress besser bewältigen kann, viel weniger Fehler mache, Ich habe für mich beschlossen keine Drogen mehr zu konsumieren, denn ich habe mir meine eigenen Strategien entwickelt Stress und Überforderung zu verarbeiten und abzuschalten
32. Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben (Knackpunkt)
Am Tag der DF als mein Chef mich bei der Polizei abgeholt hat habe ich mich so geschämt das ich beschlossen habe ab sofort keine Drogen mehr zu nehmen. Auch das Gespräch mit meiner Familie hat mich in der Entscheidung bestärkt.
33. Wieso kommt für Sie nur Abstinenz und nicht gelegentlicher Konsum in Betracht?
Ich habe für mich festgestellt das ich viel entspannter bin, wenn ich mir Zeit für meine Hobbys nehme. Ich bin nicht mehr so schnell gestresst, mache viel weniger Fehler auf der Arbeit, bin besser gelaunt und habe keine Stimmungsschwankungen mehr, kann mich besser konzentrieren, bin Leistungsfähiger, die Arbeit fällt mir weniger schwer, habe viel mehr Energie und fühle mich einfach Körperlich und Psychisch viel besser.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Die ersten Wochen war ich ganz schön nieder geschlagen, aber nach ein paar Wochen habe ich gemerkt wie es mir immer besser und besser geht
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Meine damalige Freundin mit der ich kurz nach der DF zusammengekommen bin (mittlerweile Ehefrau) indem ich mit ihr über alles reden konnte und Ausflüge, Urlaube und andere Freizeit Aktivitäten unternommen habe.
Mein Zwillingsbruder indem ich mich ihm geöffnet habe, das war vorher nicht so
36. Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?
Durchweg positiv
Seitdem ich keine Drogen mehr nehme habe ich wieder ein viel besseres Verhältnis zu meinem Bruder und meinen Eltern. Freunde die ich während der Zeit der Konsums vernachlässigt hatte freuen sich das ich wieder mehr Zeit mit ihnen verbringe.
37. Haben Sie nach der Auffälligkeit weiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?
Nein, den Kontakt zu allen die Konsumiert haben habe ich abgebrochen.
38. Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre Bekannten Drogen konsumiert haben?
Nein.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Mir ist bewusst geworden wie gefährlich der Drogen Konsum für mich und für mein Umfeld war.
Ich lehne den Konsum von Drogen seitdem strikt ab.
40. Haben Sie zu Hause Cannabis?
Nein.
41. Wie wollen Sie es gegebenen Falls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zu führen?
Indem ich weiterhin strikt abstinent bleibe.
Ich habe seit dem 19.08.29 keine Drogen mehr konsumiert und falls ich das verlangen haben sollte nochmal Drogen zu nehmen werde ich offen mit meiner Frau oder meinem Bruder darüber reden.
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Indem ich auf meinen Körper und seine Warnsignale höre und sie nicht ignoriere.
43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol bei Ihnen?
Gelegentlich am Wochenende 2-3 Bier oder zu Besonderen Anlässen.