Hi. Ich gehe jetzt mal deinen FB durch.
Hab gelesen dass du diesen Monat schon mpu hast, mal sehen was sich in der kurzen Zeit noch machen lässt.
Deine Auffälligkeit war 2017, hattest eine Konsumpause und hast dann wieder gelegentlich zu Cannabis gegriffen,wenn ich das richtig verstanden habe.
Hattest du in dieser Zeit noch einmal einen Vorfall bzw könnte da was in der Akte stehen, oder gibst du das an weil du sehr wahrheitsgetreu deine Aufarbeitung machst?
Ich vermute mal das du das angibst um die lange Zeit von 2017 bis 2020 zu erklären warum du nicht schon früher die MPU angetreten bist?
Darüber könnte man noch reden ob man das wirklich angeben muss oder deine Konsumbiografie ab deinen Vorfall endet...
3. Wie sah der Konsum aus? (Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)
In dieser Zeit nahm ich auch einmalig probeweise Amphetamin aus Neugier zu mir, das mir bei einer Feier angeboten wurde.
Bist du mit Amphetamin in irgendeiner Weise auffällig geworden?
Falls Nein, dann lass das unbedingt weg.
2015-2017 gelegentlicher Konsum: 2015 kam es erneut zu Cannabis-Konsum. Ich war gelangweilt in meinem Job und hatte eine Krise, wie ich mein Leben weiterführen wollte. Bei einem Konzert rauchte ich einen Joint mit einer neuen Bekanntschaft, die über ähnliche Probleme in ihrem Alltag berichtete. Danach trafen wir uns einmal pro Woche, meist Freitags, um ein bis zwei Joints zusammen zu rauchen. Dabei sahen wir uns Internetvideos oder Filme an und tauschten uns über unsere Arbeit und unser Leben aus. Hin und wieder (zwei bis dreimal pro Monat) rauchte ich auch alleine einen Joint in meiner Wohnung. Dies zog sich bis zu meinem Umzug und zur Auffälligkeit im November 2017 hin.
Das ist quasi in deiner Konsumbiografie die "heiße" Phase, da musst ein wenig präziser deine Angaben machen, den bei Frage 10 hast 6 Joints in einer Woche geraucht, das passt nicht so ganz zusammen.
Wir unterhielten uns gut und weil ich damals dachte, nur so das Gespräch und den Kontakt aufrecht erhalten zu können, rauchte ich mit. Von diesem Zeitpunkt an wurde ich immer gefragt, ob ich mitrauchen wollte und sagte auch oft ja.
Du wurdest immer gefragt? Klingt so als wolltest Du das gar nicht? Gib nicht der Gruppe die Schuld, den das klingt indirekt so.
Besser wäre es wenn du angibst das du über die Gruppe Zugang zu Cannabis in dieser Zeit erhalten hast.
Deine Motive werden dann in Frage 21 dargestellt.
16. Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?
Da die Wirkung von Cannabis bis zu 72h anhält und ich hauptsächlich während der Konsumphase 2015 bis 2017 auch Auto gefahren bin (etwa alle zwei Wochen), ist davon auszugehen, dass ich etwa 50 mal unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr beteiligt war.
Wie ist das gemeint, das du nur alle 2 Wochen auto gefahren bist? Haut die Zahl 50 tatsächlich bei dir hin?
Bei Frage 21 lese ich immer im Anschluss Frage 39 und 42.
Den ich bin der Auffassung das man die besten Rückfall Strategien nur dann aufbauen kann wenn man seine persönlichen Hintergründe, seine inneren Motive aufgearbeitet hat um seine Stolpersteine und Gefahren in ALTE DENKMUSTER zu erkennen.
Und da sehe ich bei dir noch zu wenig bzw passt das noch nicht ganz zusammen. Ich versuche es mal darzustellen
21. Welche persönlichen Hintergründe gab es für den Cannabis- Drogenkonsum?
Ab 2015 konsumierte ich erstmals allein der Wirkung wegen um am Wochenende und zeitweise auch unter der Woche den Alltag zu verdrängen und zu entspannen.
So, spätestens ab dieser Stelle musst Du jetzt vertieft auf Deine Probleme eingehen, da du auch alleine konsumiert hast.
Das bis dahin die "lässigen Konsumenten" für dich Vorbild waren und du solche Leute bewusst gesucht hast wurde von dir klar beschrieben, aber jeder GA geht bei Drogenkonsum davon aus: Du hast ein Problem!
Was genau hast du zu verdrängen versucht?
Da nach außen hin Konsumenten von Cannabis auf mich aber diese Ausstrahlung hatten, wirkten anziehend und ich dachte, durch gemeinsame Zeit, Gespräche und den Konsum könnte auch ich besser meinen Alltag bewältigen.
Was gab es den genau zu bewältigen?
Du beziehst zu oft die Gruppe mit ein.
Das sie maßgeblich deinen Konsum förderten oder dich inspiriert haben ist nachvollziehbar, aber für den Konsum an sich hast du aus inneren Motiven heraus entschieden und das muss man dem GA auch darstellen können.
Ich hatte Gleichgültigkeit den Herausforderungen im Leben gegenüber fehlinterpretiert mit der wirklichen Entspanntheit, die ich habe, wenn ich weiß, dass ich diesen Herausforderungen gewachsen bin, Lösungen finde und Dinge anpacke.
Ich kann mir schon ungefähr vorstellen was du damit sagen möchtest, aber um einen GA deine inneren Motive möglichst genau darzustellen, solltest du das etwas geschickter formulieren, damit man das was du sagst, auch nachvollziehen kann.
23. Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführt haben?
Als ich in meinem Job längere Zeit frustriert war, konsumierte ich auch wieder öfter am Wochenende um den Alltag zu verdrängen.
Das du so frustriert in deinem Job warst, sogar über längere Zeit, hört man in Frage 21 gar nicht heraus...was hat dich denn so frustriert?
24. Haben Sie sich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zu beenden? (Warum, wann, wer?)
Nachdem ich negative Folgen durch den Konsum bei Freunden äußerte, hatten sie mir aber empfohlen, den Konsum zu beenden.
Hattest/hast du noch andere Freunde die nicht konsumieren oder waren es die selben Freunde?
Ich frage nur zum Verständnis, weil du ja angibst: in späteren Konsumphasen wiederholte sich das Muster des Konsums als Mittel um Anschluss an neue Gruppen zu finden und aufrecht zu erhalten
26. Hatten sie Konsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?
2002-2004 gelegentlicher Konsum (zweimal die Woche) um zur Gruppe der vermeintlich coolen Schüler zu gehören
2004-2010 Konsumpause während der Vorbereitung auf mein Abitur und während meiner Ausbildung.
2010-2011 gelegentlicher Konsum (ein bis dreimal pro Woche) mit Kommilitonen als Anknüpfungspunkt an eine neue Gruppe in einer neuen Stadt
2011-2015 Konsumpause nach Umzug, Endphase meines Studiums und Beginn im neuen Job
2015-2017 Gelegentlicher Konsum (ein bis zweimal pro Woche) mit Freunden und zeitweise auch allein, aus Frustration und um den Alltag zu verdrängen.
2017-2020 Konsumpause nach Auffälligkeit, Führerscheinentzug und Umzug
August 2020 bis Dezember 2020 Gelegentlicher Konsum (zwei bis dreimal pro Monat) um Gruppenzugehörigkeit aufrecht zu erhalten
Seit Dezember 2020 Abstinenz
Da hast du die Frage falsch verstanden, keine tabellarische Biografie aufzählen sondern nur tatsächliche Spitzen, Pausen am besten mit Mengenangaben.
Auch hier hört man heraus das du sehr frustriert warst, was in Frage 21 unter geht.
29. Waren sie drogenabhängig?
Nein, ich konnte immer wieder längere Zeitperioden ohne Drogen leben.
Nur mit einem knackigen "Nein" antworten.
30. Hätten sie, rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?
Ebenso hätte ich die Anzeichen sehen, die auf eine Instabilität in meinem Leben hingedeutet haben. Frustration, Hilf- und Ziellosigkeit im beruflichen und sozialen Alltag haben bei mir die Hemmschwelle für den Cannabis-Konsum gesenkt
Die Frage an sich ist in Ordnung.
Ich will nur darauf aufmerksam machen dass du hier wieder Preis gibst, das du Probleme hattest, von denen du in Frage 21 nicht viel erzählst.
34. Wie haben Sie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?
Dadurch, dass ich wirklich etwas in meinem Leben ändern wollte, hatte ich keine Probleme bei der Umstellung. Ich hatte wieder mehr Energie, Zeit und Antrieb für Aktivitäten, Hobbys und soziale Kontakte.
Das klingt zu pauschal, das antwortet jeder der nicht gut vorbereitet ist.
Ein paar Details was wirklich besser in deinem Leben läuft wären gut.
Was für Hobbys? Wie hast du die sozialen Kontakte erreicht, nachdem zuvor Cannabis der Schlüssel zum sozialen Umfeld waren?
Hat sich der Job der dich so frustriert hat verbessert? Aufstieg, Lohnerhöhung?
Mehr Antrieb? Bei was genau? Erledigungen unbequemer Dinge, wie Steuer, Zahnarzt, Haushalt, Partnerschaft usw usw. An dieser Stelle darfst du dem GA liefern was wirklich besser läuft seit du abstinent lebst.
35. Wer hat Ihnen dabei wie geholfen?
Tatsächlich Fachliteratur? Dann müsstest Du eigentlich wissen warum ich die ganze Zeit auf Frage 21 und den inneren Motiven herum trample?

Wenn Du wirklich Bücher hast ok, dann nimm sie in deinem Rucksack mit, falls der GA dich nach dem Autor fragt. Falls das eine fakeinfo ist, dann lass es bitte. Die GA sind i.d.R. aufgeklärt was in ihrer Branche an Literatur erhältlich ist.
39. Wie haben Sie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?
Ich werde weiterhin strikt abstinent leben und den Kontakt zu Konsumenten meiden.
Soweit richtig...und wie willst du die strikte Abstinenz aufrecht erhalten? (Tipp: lies gezielt in gute FB und in den aktuelleren FB die Frage 39)
42. Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?
Ich habe viel über mein Leben an sich, meine Beziehung zu anderen Personen und auch in Zusammenhang mit Cannabis nachgedacht und sehe keine Gefahr, wieder Cannabis zu konsumieren
Den Satz lässt du bitte komplett weg. Denken kann sich ein Mensch viel, aber was der GA sehen will sind Veränderungen und Strategien! Den eine Gefahr in ALTE DENKMUSTER die an deine inneren Motiven bzw Auslöser ansetzen, besteht grundsätzlich...den schließlich gibt es auch Rückfalltäter
Falls ich beobachte, dass ich wieder frustriert, perspektivlos oder unsicher in meinem beruflichen und sozialen Alltag werde,
Auch hier wieder, wenn das deine Stolpersteine sind, dann musst du das auch in Frage 21 aufarbeiten.
Fazit:
Der Kern der Sache bei dir ist nach wie vor Frage 21.
Die Gruppe ist zu stark bei dir in den Vordergrund gestellt.
Selbst wenn es für dich "Vorbilder" waren, ist insgesamt dein Verhalten problematisch für dich gewesen, die zu Konsum geführt haben.
Und genau das musst du hinterfragen warum du das zugelassen hast, bzw was deine inneren Auslöser waren.
Ansonsten sind die meisten Fragen soweit in Ordnung, denke in der kurzen Zeit schaffbar.
Gruß Hans64