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MPU wegen Heroin und Benzodiazepinen

Hollow

Neuer Benutzer
Hallo zusammen,
nachdem ich vor 2 Jahren unter Einfluss von harten Drogen einen Verkehrsunfall gebaut habe und mir der FS entzogen wurde ging ich in eine ambulante suchtmedizinische Langzeittherapie/Selbsthilfegruppe um mein Problem in den Griff zu bekommen. Dort wurde bei mir eine Opiatabhängigkeit diagnostiziert, ich werde also in der MPU unter D1 eingestuft.

Ist es nun, laut den aktuellen Beurteilungskriterien erforderlich, trotz erfolgreichem Therapieabschluss ohne Rückfall weiterhin eine Selbsthilfegruppe zu besuchen? Habe schon viel negatives darüber gehört. Außerdem könnte ich mir vorstellen dass mich die Geschichten dort bloß wieder runter ziehen können oder ich alte Bekannte treffe da es hier im Umkreis gar nicht mal so viele Gruppen gibt.
 
Der Besuch einer Selbsthilfegruppe ist immer freiwillig, dafür gibt es keine Vorschriften.
Vielen Dank für die schnelle Rückmeldung!

Ich komme gerade vom MPU Berater und war etwas irritiert da er meinte dass die Beurteilungskriterien den Besuch einer Selbsthilfegruppe vorgeben würden.
In meinem Therapie Abschlussbericht wurde mir eine "vorsichtig günstige Prognose" gestellt da ich angegeben habe mir unschlüssig über eine weitere Selbsthilfegruppe zu sein.
 
Jeder sieht das anders. Also am Anfang hat ich auch meine Zweifel wegen der SHG. Aber danach bei späteren Verlauf bin ich sehr gut in der Gruppe aufgehoben und tut mir sehr gut. Es gibt mir die Geborgenheit und zusätzlich Kraft und Energie. Am Ende muss du selbst Entscheiden. Die Richtige Prüfung fängt ja nach der Therapie an. Wünsche dir alles Gute...
 
Hallo zusammen,
ich habe die vergangenen Tage an meinem FB gearbeitet und würde mich wahnsinnig über Feedback dazu freuen! Ich habe außerdem noch einen sehr detaillierten Therapiebericht meiner Langzeittherapie welche ich mit zur MPU bringe um ihn dem Gutachter vorzulegen.

Zur Person
Geschlecht: Männlich
Alter: 28

Was ist passiert?
Drogensorte: Heroin (Opioid) + Diazepam und Alprazolam
Konsumform (Dauer und Häufigkeit je Substanz): Heroin nasal, fast täglich. Benzodiazepine Oral, etwa 5x im Jahr.
Datum der Auffälligkeit: 06.06.2022

Drogenbefund
Blutwerte:

Morphin 0,010mg/l
Codein 0,0071mg/l
Diazepam ca.0,24mg/l
Nordazepam <0,11 mg/l
Oxazepam <0,11mg/l
Temazepam <0,13mg/l
Alprazolam ca.0,023mg/l


Schnelltest: /
Beim Kauf erwischt: /
Nur daneben gestanden: /

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: Abgeschlossen
Polizei hat sich mit den Blutwerten gemeldet: Ja
Verfahren gegen Bußgeld eingestellt: /
Verurteilt: Geldstrafe
Strafe abgebüßt: Ja

Führerschein
Hab ich noch: Nein
Hab ich abgegeben: Ja
Hab ich neu beantragt: Ja
Habe noch keinen gemacht: /

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: 6 Punkte wg. zu schnellem Fahren. Möglicherweise doppelte Fragestellung, ich warte noch auf den Brief der FSSt
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): /

Bundesland:



Konsum
Ich konsumiere noch: Nein
letzter Konsum: Drogen 10.10.2022 Alkohol 12.12.2022

Abstinenznachweis
Haaranalyse:
Urinscreen: 5/7 oder 5/8.
Keinen Plan:

Aufarbeitung
Drogenberatung:
Selbsthilfegruppe (SHG):
Psychologe:
Ambulante/stationäre Therapie: Ambulante Langzeit(gruppen)therapie knapp über 12 Monate in einer psychiatrischen Praxis
Keine Ahnung:

MPU
Datum: /
Welche Stelle (MPI): /
Schon bezahlt?: /
Schon gehabt?: /
Wer hat das Gutachten gesehen?: /
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: /

Altlasten
Bist du Rückfalltäter?: Nein



Vorgeschichte:

1.Wann haben Sie das allererste Mal von illegalen Drogen gehört?


Das war in der 10. Klasse in der Realschule. Ein Klassemkamerad hat davonerzählt dass er heute in die Stadt fährt um sich Cannabis zu kaufenund ich wurde neugierig was genau das ist.

2. Wannhaben Sie das erste Mal konsumiert? (Datum)


Nurwenige Wochen nachdem mir der Klassenkamerad davon erzählt hat. Ichentschied mich zuerst über Cannabis im Internet zu informieren eheich ihn fragte ob er mir was mitbringen könnte sobald er wieder indie Stadt fährt.

3. Wie sah der Konsum aus?(Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)


In unserergemeinsamen Freundesgruppe fing ich mit 16 Jahren an, wöchtenlich anden Wochenenden Cannabis zu konsumieren. Dabei hörten wir immerzusammen Musik, schauten Filme oder sinnierten überBelanglosigkeiten. Nach einiger Zeit wurde ich jedoch neugierigdarauf was es wohl noch für Drogen gibt und deren Wirkung. Bis zumeinem 21. LJ konsumierten meine Freunde und ich weitere Drogen wieAmphetamine, MDMA, Kokain, LSD und Pilze. Ich konsumierteausschließlich an Wochenenden da diese Drogen in der Regel amnächsten Tag ein negatives Gefühl der Ausgelaugtheit und völligenLustlosigkeit verursachten. Ein Bekannter gab mir damals eineTablette Diazepam für den Tag danach mit und sagte mir dass es damitbesser auszuhalten sei. Die Wirkung gefiel mir jedoch nicht da icheinfach nur müde wurde und ein seltsames Körpergefühl bekam.Benzodiazepine konsumierte ich ca. 5x im Jahr.

Mit 18 bekam ichvon einem anderen bekannten auf einer Party mal eine Tablette Tilidingeschenkt. Die Wirkung gefiel mir sofort richtig gut und ca. zweiWochen später schrieb ich dem Bekannten ob er mir mehr davonverkaufen kann. Anfangs konsumierte ich alle 1-2 Monate Tilidin,danach alle 1-2 Wochen. Mit 20 Jahren konsumierte ich jedoch bereitstäglich 2 bis 2,5 Tabletten, auch alleine nach der Arbeit bis meinVorrat aufgebraucht war. Danach schaffte ich es etwa für 2-3 Wochennichts zu konsumieren. Als ich nach dieser Zeit mal kein Tilidinbesorgen konnte, bin ich auf Tramadol umgestiegen. Auf Tramadol bekamich, als ich 21 Jahre alt war einen Krampfanfall.

Ab dem 22.Lebensjahr bin ich von Tilidin auf Hydromorphon umgestiegen. DerKonsum fand täglich statt und meine Dosis stieg von Anfangs 4mg aufspäter 16-20mg. Da ich nur einmalig an 200 Tabletten kam habe ichnach dem aufbrauchen davon etwa 3-4 Wochen nichts konsumiert und binim Anschluss auf Kratom umgestiegen da es einfacher zu besorgen war.Dies habe ich zwei mal täglich und nach der Arbeit konsumiert. ZuBeginn mit 4-5 Gramm und später 16-18 Gramm pro Tag bis zu meinem24. LJ.

4 Monate vor meinem 25. Geburtstag bin ich auf Heroin umgestiegenwelches ich Nasal konsumiert hatte. Zunächst 0,1 Gramm an jeweils3-4 Tagen der Woche. Nach ca. 1-2 Monaten erfolgte er bereits täglichund bis zu 0,5g.


4. Haben Sie Drogen zusammen mitAlkohol konsumiert?

Ja

5. Wie ist der Umgang mit Alkoholgewesen?


Mit14 Jahren hatte ich zum ersten mal ein Colabier im Freundeskreisgetrunken. Etwa ab diesem Zeitpunkt trank ich an Wochenenden 6Mischbier wenn ich mich mit meinen damaligen Freunden getroffen habe.Als ich 16 war konsumierte ich, bis ich 18 Jahre alt war überhauptkeinen Alkohol mehr. Ab 18 trank ich, wenn ich mit meinemFreundeskreis draußen unterwegs war bis zu 1,5l Bier.

6.Sonstige Suchtmitteleinnahme?


Kaffee und Nikotin

7. Haben Sie bei sich negative Folgenfestgestellt?


Ja. Durch denKonsum wurde ich emotional sehr abgestumpft und konnte kaum nochpositive Emotionen empfinden und wurde ziemlich gleichgültig allemgegenüber. Ich war nicht in der Lage langfristige Ziele für dieZukunft zu setzen geschweige denn zu verfolgen. Ich hatte keineAmbitionen oder Hobbys mehr und kam auch öfter zu spät zur Arbeitoder in die Schule und meine damalige Freundin beendete die Beziehungda ich emotional nicht mehr verfügbar war. Außerdem bekam ich, wennich keine Opiate konsumierte die klassischen Entzugserscheinungen wieSchwitzen, Unruhe, Schnupfen, Herzrasen und Schüttelfrost.

8. Haben Sie trotz negativer Folgenweiter konsumiert?

Ja –wenn ich Opiate genommen hatte waren mir diese Dinge ja sowieso kaumwichtig bzw. war ich mir selbst wichtiger und ich began dieKonsequenzen meines Handelns zu verharmlosen sowie mich selbst zuisolieren. Außerdem konsumierte ich nach meinem Krampfanfall unterdem Einfluss von Tramadol weiter Tilidin. Ich gab dem Tramadol dieSchuld dafür ohne den Konsum an sich zu hinterfragen. Am 21.06.2025erlitt ich eine Überdosis Heroin und lag für ca. 1 1/2 Tage im Komaauf der Intensivstation und ging danach in die Psychiatrie zurEntgiftung. Danach konsumierte ich bis zum 10.10.2025 fastausschließlich an Wochenenden weiter und merkte, dass ich es nichtalleine schaffe den Konsum zu beenden und suchte mir professionelle Hilfe.


9. Was für Werte wurden bei IhrerAuffälligkeit festgestellt?

Morphin 0,010mg/l
Codein 0,0071mg/l
Diazepam ca.0,24mg/l
Nordazepam <0,11 mg/l
Oxazepam <0,11mg/l
Temazepam <0,13mg/l
Alprazolam ca.0,023mg/l

Die Blutalkoholbestimmung ergab laut Gutachten einen Mittelwert von 0,20‰

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor derAuffälligkeit konsumiert?


Freitagund Samstag jeweils 0,5 Gramm Heroin, Sonntags, am Abend vor derAuffälligkeit 3 Flaschen Bier á 0,33l.

11.Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?


10mgDiazepam und 1mg Alprazolam, etwa 0,1 Gramm Heroin und ca. eine halbeStunde vor Fahrantritt 0,5l Bier.

12. Gab es einenbesonderen Grund für diesen Konsum?

Nein,das war zu diesem Zeitpunkt leider eher Normalität.

13. Wie sind Sieauffällig geworden?

Nachdem ich einen Freund, mit dem ich zuvor Heroin gekauft habe Zuhauseabgesetzt hatte wollte ich nach Hause fahren. Während der Fahrtjedoch bemerkte ich, dass ich immer schläfriger wurde. Etwa 500Meter vor meinem Zuhause bin ich während der Fahrt eingenickt undeiner Fahrradfahrerrin mit etwa 50 km/h von hinten draufgefahrenworaufhin diese natürlich zu Boden fiel. Ich war sofort hellwach undstieg aus um mich zu vergewissern wie es ihr ging. Glücklicherweisebefand sich im Fahrzeug hinter mir ein Polizist in Zivil sowie ineinem anderen Fahrzeug ein Rettungssanitäter welcher erste Hilfeleistete.

Nur für die, die im Straßenverkehrermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?


Ich wollte nach Hause fahren nachdem ich einen Freund Zuhause abgesetzthatte.

15. Wie weit wollten/sindSie (ge)fahren?

Die Strecke betrug 5,5 Kilometer und ich kam etwa 5 Kilometer.


16. Wie oft waren siebereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehr unterwegs?

Ich besitze ein eigenes Auto seitdem ich 18 bin und war zum Tag derAuffälligkeit 24 Jahre alt. Über diese 6 Jahre bin ich sicherlichmehr als 1000 mal unter Drogeneinfluss auf der Straße unterwegsgewesen

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen demDrogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst?


Mein Fahrstil war unverantwortlich und mich und andere unnötig gefährend. Den Konflikt zwischen Drogenkonsum und dem führen einesKraftfahrzeuges habe ich nicht gelöst sondern lediglich vor mirselbst gerechtfertigt in dem ich mir vor nahm nur Zuhause bzw. wennich nicht mehr fahren muss mehr als üblich zu konsumieren.

18.Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zuführen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Weil sowohl Heroin als auch Benzodiazepine eine stark dämpfende Wirkungbesitzen welche zu extremer Müdigkeit und Schläfrigkeit führenkönnen. Die Fähigkeit, schnell auf Verkehrssituationen zu reagierenwird stark beeinträchtigt. Das Unfallrisiko wird extrem erhöht daich als Fahrer nicht mehr schnell genug auf Gefahren reagieren kann.Außerdem beeinträchtigen beide Substanzen die Koordination sowiedie motorischen Fähigkeiten was zu unsicherem Steuern undschlechterer Bremstechnik führt. Darüber hinaus verzerren beideSubstanzen die Wahrnehmung von Entfernungen und Geschwindigkeiten,wodurch die Einschätzung der Verkehrssituation erschwert wird.


19. Wie lange stehen Sienach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?

Nachdem Konsum von Heroin stand ich für etwa 4-6 Stunden unter demdirekten Einfluss, wobei die stärkste Wirkung meist innerhalb derersten Stunde eintrat. Diazepam hat eine lange Halbwertszeit sodassich für 24-48 Stunden nach der Einnahme noch beeinträchtigt seinkann. Die Auswirkungen auf die Fahrfähigkeit können auch nochlänger anhalten.

Alprazolamwirkt schneller, aber auch kürzer. Die Auswirkungen auf dieFahrtüchtigkeit können 4-6 Stunden spürbar sein. In einigen Fällenjedoch auch länger da alle genannten Substanzen nach dieser Zeitnoch nicht vollständig aus dem Körper sind.

20.Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einemtäglichen Konsum gibt?


Ja, ichbin mir der Folgen eines täglichen Konsums bewusst. Ein regelmäßigerKonsum von Heroin oder Benzodiazepinen führt unweigerlich zurToleranzbildung und später zur körperlichen sowie psychischenAbhängigkeit wodurch es immer schwieriger wird, ohne die Substanznormal zu funktionieren.

Langfristigbeeinträchtigt der Konsum meine Gesundheit, insbesondere durchOrganschäden, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme sowieemotionale Instabilität. Zudem wird mein soziales und beruflichesLeben stark in Mitleidenschaft gezogen, da eine Abhängigkeit oft zuIsolation, Arbeitsplatzverlust und finanziellen Schwierigkeitenführt.
 
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Warumist es passiert?

21. Welche persönlichenHintergründe gab es für den Drogenkonsum?


Meine Beweggründe, mit Drogen zu beginnen, lagen oft in meinem mentalenZustand. Als Kind standen besonders die Emotionalen Bedürfnissemeiner Mutter im Vordergrund für welche ich mich schuldig gefühlthabe. So bekam ich im Alter von ca. 7 Jahren mit dass sie äußertesich umbringen zu wollen, Streits zwischen ihr und meinem Stiefvaterbei denen Geschirr durch die Gegend flog, ich gesehen habe dass siesich die Beine aufgeschnitten hat oder dass sie nach diesen Streitsspät abends einfach weggefahren ist und mich zurückgelassen hat. Esgab kein gesundes Vorbild, wie ich mit negativen Gefühlen wieVerlust, Trauer und Ängsten umgehen kann, und so griff ich immerhäufiger zu Drogen, um mich emotional zu stabilisieren. Mein Zustandvor dem Konsum war oft von Hoffnungslosigkeit und einer tiefenUnzufriedenheit geprägt. Als ich meine Mutter besuchte und mit ihrüber meinen Gefühlszustand sprach gab sie mir Selbsthilfebüchermit und betonte dass ich sie lesen soll da sie ihr auch geholfenhätten. Danach war das Thema für sie scheinbar erledigt und ichfühlte mich, als sei ich eine Last für sie weswegen ich es auchnicht mehr angesprochen hatte.

22. Wie hat sich IhrUmfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?

Ein paar wenige Freunde fanden meinen Konsum von harten Drogen nicht gut,doch da viele selbst ebenfalls harte Drogen konsumierten, sprachensie nie ernsthaft mit mir darüber. Der Konsum war für uns alle ehereine gemeinsame Aktivität als ein Thema der Kritik. Eine damaligeFreundin beendete die Beziehung mit mir da sie sich vernachlässigtfühlte und ich emotional nicht mehr "da" war. ImNachhinein hat mir mein Vater erzählt, dass er zu der damaligen Zeitgeglaubt hat ich würde öfter unter Cannabiseinfluss stehen – esaber nie angesprochen hat da er in dem Alter selbst Cannabiskonsumiert hatte und es für eine vorrübergehende Phase hielt.

23.Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführthaben?

Mein Einstieg in harte Drogen begann nach der Trennung von meiner Freundinim Jahr 2019. Ich fühlte mich leer, traurig und einsam, währendgleichzeitig die Angst, meine Ausbildung zum Krankenpfleger nicht zubestehen, an mir nagte. Um diese belastenden Emotionen zu betäuben,griff ich zunächst zu Opiaten wie Tilidin und später zu Heroin –in dem Versuch, mein inneres Chaos zu kontrollieren. Da ich niegelernt hatte, mit solchen Gefühlen auf gesunde Weise umzugehen,diente der Konsum für mich als eine Form der Selbstmedikation. Zwarbrachte er kurzfristige Erleichterung, doch mit der Zeit geriet ichimmer tiefer in die Abhängigkeit

24. Haben Siesich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zubeenden?
(Warum, wann, wer?)


Im Dezember 2022 offenbarte ich meiner Hausärztin zu fürchten, denDrogenkonsum nicht eigenständig beenden zu können. Sie riefdaraufhin noch im Behandlungszimmer bei in der psychiatrischen PraxisX in Y an und erklärte die Situation. Daraufhin hatte ich soforteinen Termin für die nächste Woche bekommen und begann ab da meineLangzeittherapie.

25. Gibt es in Ihrer Familieaktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oderSuchtkrankheiten?

Ja,mein Vater hat bis kurz nach meiner Überdosis fast täglich Biergetrunken.

26. Hatten sieKonsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Ab dem 20. LJ hatte ich regelmäßig 100 Tabletten Tildidin zu Hausegehabt und täglich 2 bis 2,5 Stück konsumiert bis sie leer gewesensind. Als sie leer waren habe ich den Konsum für etwa 2-3 Wochenpausiert aus Respekt vor einer körperlichen Abhängigkeit.


27. Was hat Sie darangehindert, ohne Droge abzuschalten?





Ichhatte Schwierigkeiten, meine Emotionen zu regulieren und suchte eineschnelle Lösung, um Gefühle wie Angst, Traurigkeit oder innereUnruhe zu betäuben. Ich kannte keine besseren Wege, um abzuschalten,weil ich mich nie aktiv damit beschäftigt hatte. Heute weiß ich,dass es gesunde Alternativen gibt wie Sport, Meditation, bewussteEntspannung, Gitarre zu spielen oder Gespräche mit richtigenFreunden und Vertrauenspersonen zu führen.

28.Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

/

29. Waren siedrogenabhängig?

Ja

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Wieso passiert das nicht wieder?

30. Hätten sie,rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Vermutlichja. Ich hätte in einen Verein gehen können um mir ein gesünderesUmfeld zu schaffen oder nach der Trennung 2019 Sport treiben und mitFreunden offen darüber reden können. Allerdings habe ich nicht dierichtigen Schlüsse gezogen und Warnsignale wie zB meinemKrampfanfall unter dem Einfluss von Tramadol oder dass es mir imspäteren Verlauf des Konsums immer schlechter ging ignoriert. Nachmeiner Langzeittherapie weiß ich, hätte ich frühzeitigUnterstützung gesucht und offen über meine Probleme gesprochen wärees sicherlich nicht so weit gekommen.

31. Wiesohaben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?

Ich habe erkannt, dass jeder Konsum mich wieder in alte Musterzurückführen wird. Nie wieder möchte ich an den Punkt kommen, andem der Konsum mein Leben bestimmt und ich die Kontrolle verliere.Zudem möchte ich mir eine sichere Zukunft aufbauen – beruflich,sozial und gesundheitlich. Ich will zuverlässig undverantwortungsbewusst sein, für mich selbst und die Menschen inmeinem Umfeld. Das alles erreiche ich nur stabil abstinent.


32. Beschreiben Sie denPunkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Leben entschieden haben(Knackpunkt)

Das war der Montag, 10.10.2022. Ich war bei meiner Schwester und sprach mitihr über meinen verstorbenen Opa. Sie fragte mich eine entscheidendeFrage: "Was glaubst du würde er denken wenn er dich jetzt sehenkönnte?"

Ich stellte mir vor, wie mein Opa, der meine wichtigste Bezugsperson inmeiner Kindheit war, mich in diesem Zustand sehen würde – er wäresicher am Boden zerstört gewesen. Diese Vorstellung war für mich soschmerzhaft, dass ich den Entschluss fasste, alles daran zu setzen,mein Leben zu ändern.

33. Wieso kommt für Sienur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?

Als ich in der Vergangenheit nach mehrwöchigen Abstinenzphasen versuchthabe, gelegentlich statt täglich zu konsumieren hat es niefunktioniert und ich gelang schnell wieder an den Punkt an dem ichtäglich konsumiert hatte. Der Drogen- oder Alkoholkonsum mit allseinen Konsequenzen passen nicht mehr in das Leben welches ich mirhart erarbeitet habe und würde mich daran hindern auf meinelangfristigen Ziele hinzuarbeiten.

34. Wie habenSie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?

Da ich in einer Langzeitgruppentherapie war habe ich erkannt nichtalleine mit meinen Problemen zu sein und ich fühlte mich nicht mehralleine. Meine Konzentrationsfähigkeit nahm zudem spürbar zu undich bestand die Abschlussprüfung meiner Ausbildung. Ich war wiederin der Lage mich zu freuen und auch stolz auf mich zu sein ohneirgendwo einen Haken zu suchen. Als ich dabei erkannt habe dass ichin der Lage bin mir langfristige Ziele zu setzen und zu verfolgenbegab ich mich auf Wohnungssuche und zog im Juli 2024 von Zuhause inmeine erste, eigene Wohnung.

Zudemhabe ich meine alten Hobbys wie Lesen und Gitarre spielenwiederentdeckt. Besonders das Gitarre spielen gibt mir dieMöglichkeit, meine Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten. Seitetwa einem Jahr treffe ich mich außerdem wöchentlich mitArbeitskollegen, welche inzwischen eher gute Freunde geworden sindzum Dart spielen.


35. Wer hat Ihnen dabeiwie geholfen?

Mir hat besonders der Austausch während der Gruppentherapie geholfen daich erkannt habe nicht mehr alleine oder hilflos zu sein. Vielmehrhabe ich verstanden, dass ich selbst für mein Leben verantwortlichbin und es aktiv in eine positive Richtung lenken kann. Außerdemwurden enge Arbeitskollegen zu Freunden mit welchen ich mich auchprivat austauschen kann und die mich nie für meine Vergangenheitverurteilten.

Zudem half mir mein Vater indem er mit zu den Angehörigenseminaren kam undseinen eigenen Alkoholkonsum einstellte. Wir gingen, vor allem indieser Zeit oft zusammen wandern und verbrachten gemeinsame Zeit. Wirhatten in der Vergangenheit eher eine distanziertes Verhältniszueinander doch durch diese gemeinsamen Erlebnisse ist es deutlichnäher und vertrauensvoller geworden.

36. Wiereagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?

Bei einer Wandertour sagte mir mein Vater, zum ersten mal in meinem Lebenwie stolz er auf mich ist worüber ich mich sehr freute! Auch meineOma und meine Schwester nahmen mich bei meinem Umzug in den Arm undsagten mir wie sehr sie sich darüber freuen dass ich nun meineneigenen Weg gehe und wie gut ich mich gemacht habe. Aber auch meinArbeitsumfeld gibt mir durchweg positives Feedback. So wurde ich,nach meiner bestandenen Ausbildung erst für ein Jahr befristetübernommen und bekam danach meinen festen Arbeitsvertrag. Daraufhinfolgten zwei Gehaltserhöhungen und ein Gespräch mit meinerAbteilungsleiterin welche mich angrinste und zu mir sagte dass sienicht fassen kann dass wir mal so ein positives Gespräch führenwürden und dass ich viel erreichen kann wenn ich so weitermache wiebisher.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeitweiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?

Nach meiner Überdosis hatte ich meine Handynummer geändert sowie denKontakt zu all meinen Drogenbekannten abgebrochen.

38.Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre BekanntenDrogen konsumiert haben?

Nein,da ich den Kontakt abgebrochen hatte.

39. Wie habenSie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?

Ich halte mich strikt an meine Abstinenz da jeder weitere Konsum michwieder zurück in die Abhängigkeit führen würde.

40.Haben Sie zu Hause Cannabis?

Nein,da ein "sicheres Nest" Grundbedingung für eine stabileAbstinenz ist.

41. Wie wollen Sie es gegebenenFalls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zuführen?

Ich lebe vollständig abstinent und werde diese Lebensweise beibehalten.Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, klar und nüchtern zu bleibenum verantwortungsbewusst handeln zu können. Sei es im Straßenverkehroder Alltag. Meine Abstinenz wird durch regelmäßige Selbstreflexionund bei Bedarf durch Unterstützung in meinem Umfeld gefestigt.

42.Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Sollten jedoch Situationen entstehen, in denen ich aktiv mit dem Gedankenspiele etwas zu konsumieren wende ich mich an meine Bezugspersonenwelche mir bereits während der Anfangszeit meiner Abstinenz zurSeite standen da ich gelernt habe, dass ich offen über meineProbleme reden muss um zu einer Lösung zu gelangen. Sollte dieseMaßnahme nicht helfen wende ich mich wieder umgehend an diePsychiatrische Praxis in der ich auch meine Langzeittherapie gemachthabe.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol beiIhnen?

Ich lebe seit dem 10.10.2022 Drogen- und seit dem 12.12.2022 alkoholabstinent.

Themen zusammengeführt und Thementitel angepasst *Nancy*
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mir persönlich sind die inneren Motive noch zu dünn.
Du spielst mit deinem 10jährigen polytoxen Konsum in der Oberliga.

Verstehe mich nicht falsch, den Auslöser für deinen Konsum, emotionale Verrohung gepaart mit falsch verstandener Verantwortung für deine Mutter, hast du sehr gut herausgearbeitet und ist auch psychologisch absolut schlüssig !

Aber, das sind leider keine Einzelfälle, und die wenigsten greifen zu psychotropen Substanzen.
Warum du ?

Was war mit deinem Vater ?
Du sprichst von ihm, dass er, „..nun das erste Mal stolz auf dich sei.“.
Wo war er in deiner Kindheit ?
Wie ist er mit dir und deiner Mutter „umgegangen“ ?

Gab es Großeltern ?
Wie war deine Schulzeit ?

etc.

Könntest du deinen Abschlussbericht -sorgfältig anonymisiert- mal hier zur Verfügung stellen ?
 
Deine Vermeidungsstrategien sind völlig unzureichend.
Wenn du schon den Gedanken hast, zu konsumieren, hat deine Rückfallprophylaxe schon lange versagt.

Die muss viel früher greifen.
Du musst gelernt haben, Frühwarnsignale zu erkennen.
 
Mir persönlich sind die inneren Motive noch zu dünn.
Du spielst mit deinem 10jährigen polytoxen Konsum in der Oberliga.

Verstehe mich nicht falsch, den Auslöser für deinen Konsum, emotionale Verrohung gepaart mit falsch verstandener Verantwortung für deine Mutter, hast du sehr gut herausgearbeitet und ist auch psychologisch absolut schlüssig !

Aber, das sind leider keine Einzelfälle, und die wenigsten greifen zu psychotropen Substanzen.
Warum du ?

Was war mit deinem Vater ?
Du sprichst von ihm, dass er, „..nun das erste Mal stolz auf dich sei.“.
Wo war er in deiner Kindheit ?
Wie ist er mit dir und deiner Mutter „umgegangen“ ?

Gab es Großeltern ?
Wie war deine Schulzeit ?

etc.

Könntest du deinen Abschlussbericht -sorgfältig anonymisiert- mal hier zur Verfügung stellen ?
Erstmal besten Dank für die schnelle Antwort!

Zu meinem Vater hatte ich seit ich denken kann stets ein kühles, distanziertes Verhältnis und in meiner Kindheit war er kaum präsent. Ich besuchte ihn zwar jedes Wochenende, verband damit aber eher die gemeinsame Zeit zu meinen Großeltern (die mittlerweile beide verstorben sind) da sie im selben Haus lebten. Zu ihnen hatte ich eine sehr starke Bindung, sie unternahmen Dinge mit mir wie zum Beispiel Ausflüge in den Wildpark, Tischtennis spielen, gemeinsam im Garten arbeiten etc... Die Beziehung zwischen meinem Vater und meiner Mutter habe ich nie erlebt da sie sich getrennt hatten als ich etwa 1 Jahr alt war.

Als ich 14 Jahre alt war und meine Mutter von ihrem Freund schwanger wurde beschloss ich zu meinem Vater/Großeltern zu ziehen da auch die Konflikte zwischen mir und meiner Mutter zunahmen - oder besser gesagt weil der neue Freund meiner Mutter mir das Gefühl gab nicht mehr willkommen zu sein indem er mir beispielsweise, beim gemeinsamen Fernsehen mit meiner Mutter, ihm und mir sagte dass ich jetzt endlich verschwinden soll. Ich war mitten in der Pubertät was sicherlich für kein Elternteil einfach ist, jedoch begleitete mich das Gefühl damals schon einige Wochen. Als meine Mutter mich fragte ob ich mit ihnen in einen anderen Ort ziehen möchte da sie eine größere Wohnung/Haus für das Baby bräuchten verneinte ich dies und fasste den Entschluss lieber zu meinem Vater/Großeltern im selben Ort zu ziehen um nicht meinen Freundeskreis zu verlieren.

Deine Vermeidungsstrategien sind völlig unzureichend.
Wenn du schon den Gedanken hast, zu konsumieren, hat deine Rückfallprophylaxe schon lange versagt.

Die muss viel früher greifen.
Du musst gelernt haben, Frühwarnsignale zu erkennen.

Während der Therapie habe ich gelernt, sehr genau auf meine Gefühle und meine Reaktionen zu achten welche ein Spannungspotential bzw. eine Rückfallgefahr in sich haben. Fühle ich eine innere Unruhe, Reizbarkeit oder depressive Verstimmungen ist das mein Zeichen genauer hinzuhören und zu reflektieren warum ich mich jetzt so fühle und was ich jetzt tun kann um meine Stimmung wieder in eine positive Richtung zu lenken. Das verheimlichen von Problemen oder negativen Emotionen stellt für mich ein enormes Rückfallrisiko dar, da sich die negativen Gefühle so nur weiter aufladen. Um dem entgegenzuwirken, hat es sich für mich bewährt, meine Gedanken und Gefühle schriftlich festzuhalten und dabei gezielt zu hinterfragen. Ebenso hilft mir der offene Austausch mit meinen Bezugspersonen und Freunden, um belastende Emotionen zu verarbeiten und konstruktive Lösungen zu finden.

Außerdem spiele ich gerne Gitarre um meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Musik zu machen hilft mir, Emotionen zu verarbeiten, Stress abzubauen und mich zu entspannen.


Ich hänge mal meinen anonymisierten Bericht hier an. Verzeiht die Qualität, ich besitze leider keinen Scanner und konnte ihn nur abfotografieren - ich hoffe das ist in Ordnung so. Vielen Dank schonmal!
 

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Vielen Dank für deine Antwort und den Bericht.
Beides ist sehr aussagekräftig.

Deiner Antwort ist zu entnehmen, dass du sowohl dein Motiv als auch deine Vermeidungsstrategien gut durchdrungen hast.
Der Bericht ist sehr gut für dich.

Gehst du in eine SHG ?
Das könnte sehr wichtig für dich sein.
Wohnst du noch mit deinem Vater zusammen ?
Bist du in einer Beziehung ?
Bist du noch bei deinem Ausbildungsbetrieb tätig ?

Oder anders gefragt:
Wie geht es dir heute nach der Reha ?:smiley138:
 
Danke dir! Aktuell besuche ich keine SHG da ich in der alten Gruppe die Erfahrung gemacht habe dass mich gewisse Themen der anderen Teilnehmer auch zusätzlich belasten können. Ich bin mir aber natürlich auch der vielen positiven Aspekte bewusst und habe, da ich alte Beziehungsmuster aufarbeiten bzw. besser verstehen möchte einen Psychologen aufgesucht und mich auf die Warteliste setzen lassen.

Mit meinem Vater wohne ich nicht mehr zusammen, ich bin letzten Sommer in meine eigene Wohnung gezogen und aktuell in keiner Beziehung. Seitdem ich ausgezogen bin wurde das Verhältnis zu meinem Vater tatsächlich nochmal deutlich besser. Wir telefonieren regelmäßig oder verabreden uns auch mal auf einen Kaffee. Ich hätte das vorher nicht für möglich gehalten aber die MPU + Überdosis war, so schmerzhaft beides auch ist das beste was mir passiert ist. Ich arbeite auch weiterhin, nach Übernahme, in meinem Ausbildungsbetrieb in einem echt coolen Projekt :)

Mir geht's ganz gut und ich bin froh diesen Schritt wie der Reha gemacht zu haben. Worüber ich mich am meisten freue ist dass meine Stimmung konstanter, stabiler geworden ist. Ich fühle mich so viel emotional ausgeglichener als noch während des Konsums.

Wirklich vielen Dank für deine Hilfe! Hättest du sonst noch ein paar Anregungen oder Verbesserungsvorschläge? Würde auch gerne noch auf das Feedback von Max warten und den FB anschließend, auch dank deiner Hilfe, nochmal überarbeiten und hier reinstellen.

Aktuell mache ich mir Gedanken ob ich dem Gutachter gegenüber alles verständlich kommunizieren kann da ich mir vorstelle vor Ort doch seeehr nervös zu sein wenn es so weit ist.
 
Würde auch gerne noch auf das Feedback von Max warten und den FB anschließend, auch dank deiner Hilfe, nochmal überarbeiten und hier reinstellen.
Du hast schon gute Hilfe bekommen, überarbeite deinen FB ruhig zum jetztigen Zeitpunkt ... in dieser Form wäre das nutzlos.
Lass dir genügend Zeit und mach das in aller Ruhe.
Als Hilfestellung darfst du gerne in den "Guten FB" zu deinem Thema lesen.

Wenn du mich erwähnst, soltest du meinen Namen verlinken, dann wird mir die Erwähnung immer angezeigt ... in diesem Fall war das Zufall, weil ich hier gelesen habe. ;)
 
F1 und F2 ... die Einleitung zum FB ... funktioniert in dieser Form überhaupt nicht. Daran solltest du auch arbeiten.
 
Das hört sich richtig gut an und freut mich sehr, dass es dir in der Wohnung so gut geht.
Das wurde ja im Rehabericht erwähnt, dass das eine Herausforderung werden wird.
Toll, dass du das meisterst !
Da kannst du sehr stolz drauf sein :schild0081:

Bezüglich deiner Nervosität brauchst du dir keine Gedanken zu machen.
Nervosität ist der Gutachter gewöhnt.
Du kannst auch zu Beginn des Gespräches das genau so sagen, dass du nervös seist und Angst hättest, alles richtig rüberzubringen.
Das bringt dir auch eher einen Pluspunkt, in keinem Fall wird das negativ gesehen.

Ich schaue mal noch über deinen Fragebogen :smiley138:
 
Soo, ich habe meinen FB überarbeitet. Die Änderungen habe ich fett markiert und freue mich wie immer über Feedback!
F1 und F2 ... die Einleitung zum FB ... funktioniert in dieser Form überhaupt nicht. Daran solltest du auch arbeiten.
@Max leider wusste ich nicht recht wie genau du das meinst bzw. auf was ich näher eingehen soll. Ich habe jedoch mal genauer reflektiert und sie so beantwortet wie es damals abgelaufen ist.

1. Wann haben Sie das allererste Malvon illegalen Drogen gehört?

Das war in der 10. Klasse in der Realschule. Ein Klassemkamerad hat davonerzählt dass er heute in die Stadt fährt um sich Cannabis zu kaufenund ich wurde neugierig was genau das ist. Auf Nachfrage erzählte ermir es würde ihn angenehm entspannen und zum lachen bringen, wäreaber überhaupt nicht mit Alkohol vergleichbar. Ich entschied mich andem Nachmittag im Internet über die Droge zu informieren undbeschloss ihn, am nächsten Tag zu fragen ob er mir beim nächstenmal etwas mitbringen könne.

2. Wann haben Sie daserste Mal konsumiert? (Datum)


Das war etwa zwei Wochen nachdem mir der Klassenkamerad davon erzählthat. Er hatte mir was mitgebracht und wollte es mir nach der Schulegeben. Also trafen wir uns nach der Schule bei uns im Dorf und gingenin den Wald wo ich dann, mit ihm gemeinsam zum ersten mal einen Jointgeraucht hatte.

3. Wie sah der Konsum aus?(Konsumbiografie-Was, Wie, Welche Gelegenheit?)


In unserergemeinsamen Freundesgruppe fing ich mit 16 Jahren an, wöchtenlich anden Wochenenden Cannabis zu konsumieren. Dabei hörten wir immerzusammen Musik, schauten Filme oder sinnierten überBelanglosigkeiten. Nach einiger Zeit wurde ich jedoch neugierigdarauf was es wohl noch für Drogen gibt und deren Wirkung. Bis zumeinem 21. LJ konsumierten meine Freunde und ich weitere Drogen wieAmphetamine, MDMA, Kokain, LSD und Pilze. Ich konsumierte ausschließlich an Wochenenden da diese Drogen in der Regel amnächsten Tag ein negatives Gefühl der Ausgelaugtheit und völligen Lustlosigkeit verursachten. Ein Bekannter gab mir damals eineTablette Diazepam für den Tag danach mit und sagte mir dass es damitbesser auszuhalten sei. Die Wirkung gefiel mir jedoch nicht da icheinfach nur müde wurde und ein seltsames Körpergefühl bekam.Benzodiazepine konsumierte ich ca. 5x im Jahr.

Mit 18 bekam ichvon einem anderen bekannten auf einer Party mal eine Tablette Tilidingeschenkt. Die Wirkung gefiel mir sofort richtig gut und ca. zweiWochen später schrieb ich dem Bekannten ob er mir mehr davonverkaufen kann. Anfangs konsumierte ich alle 1-2 Monate Tilidin,danach alle 1-2 Wochen. Mit 20 Jahren konsumierte ich jedoch bereitstäglich 2 bis 2,5 Tabletten, auch alleine nach der Arbeit bis meinVorrat aufgebraucht war. Danach schaffte ich es etwa für 2-3 Wochennichts zu konsumieren. Als ich nach dieser Zeit mal kein Tilidinbesorgen konnte, bin ich auf Tramadol umgestiegen. Auf Tramadol bekamich, als ich 21 Jahre alt war einen Krampfanfall.

Ab dem 22.Lebensjahr bin ich von Tilidin auf Hydromorphon umgestiegen. DerKonsum fand täglich statt und meine Dosis stieg von Anfangs 4mg aufspäter 16-20mg. Da ich nur einmalig an 200 Tabletten kam habe ichnach dem aufbrauchen davon etwa 3-4 Wochen nichts konsumiert und binim Anschluss auf Kratom umgestiegen da es einfacher zu besorgen war.Dies habe ich zwei mal täglich und nach der Arbeit konsumiert. ZuBeginn mit 4-5 Gramm und später 16-18 Gramm pro Tag bis zu meinem24. LJ.

4 Monate vor meinem 25. Geburtstag bin ich auf Heroin umgestiegenwelches ich Nasal konsumiert hatte. Zunächst 0,1 Gramm an jeweils 3-4 Tagen der Woche. Nach ca. 1-2 Monaten erfolgte er bereits täglichund bis zu 0,5g.

4. Haben Sie Drogen zusammen mitAlkohol konsumiert?


Ja

5. Wie ist der Umgang mit Alkoholgewesen?


Mit 14 Jahren hatte ich zum ersten mal ein Colabier im Freundeskreisgetrunken. Etwa ab diesem Zeitpunkt trank ich an Wochenenden 6Mischbier wenn ich mich mit meinen damaligen Freunden getroffen habe.Als ich 16 war konsumierte ich, bis ich 18 Jahre alt war überhauptkeinen Alkohol mehr. Ab 18 trank ich, wenn ich mit meinemFreundeskreis draußen unterwegs war bis zu 1,5l Bier.

6.Sonstige Suchtmitteleinnahme?


Kaffee und Nikotin

7. Haben Sie bei sich negative Folgenfestgestellt?


Ja. Durch denKonsum wurde ich emotional sehr abgestumpft und konnte kaum nochpositive Emotionen empfinden und wurde ziemlich gleichgültig allemgegenüber. Ich war nicht in der Lage langfristige Ziele für dieZukunft zu setzen geschweige denn zu verfolgen. Ich hatte keineAmbitionen oder Hobbys mehr und kam auch öfter zu spät zur Arbeitoder in die Schule und meine damalige Freundin beendete die Beziehungda ich emotional nicht mehr verfügbar war. Außerdem bekam ich, wennich keine Opiate konsumierte die klassischen Entzugserscheinungen wieSchwitzen, Unruhe, Schnupfen, Herzrasen und Schüttelfrost.

8. Haben Sie trotz negativer Folgenweiter konsumiert?

Ja –wenn ich Opiate genommen hatte waren mir diese Dinge ja sowieso kaum wichtig bzw. war ich mir selbst wichtiger und ich began dieKonsequenzen meines Handelns zu verharmlosen sowie mich selbst zuisolieren. Außerdem konsumierte ich nach meinem Krampfanfall unterdem Einfluss von Tramadol weiter Tilidin. Ich gab dem Tramadol dieSchuld dafür ohne den Konsum an sich zu hinterfragen. Am 21.06.2025erlitt ich eine Überdosis Heroin und lag für ca. 1 1/2 Tage im Komaauf der Intensivstation und ging danach in die Psychiatrie zurEntgiftung. Danach konsumierte ich bis zum 10.10.2025 fastausschließlich an Wochenenden weiter und merkte, dass ich es nichtalleine schaffe den Konsum zu beenden und suchte mir professionelleHilfe.

9. Was für Werte wurden bei IhrerAuffälligkeit festgestellt?


Morphin 0,010mg/l

Codein 0,0071mg/l

Diazepam ca.0,24mg/l

Nordazepam <0,11 mg/l

Oxazepam <0,11mg/l

Temazepam <0,13mg/l

Alprazolam ca.0,023mg/l

Die Blutalkoholbestimmung ergab laut Gutachten einen Mittelwert von 0,20‰

10. Wann und wieviel haben Sie in der Woche vor derAuffälligkeit konsumiert?


Freitag und Samstag jeweils 0,5 Gramm Heroin, Sonntags, am Abend vor derAuffälligkeit 3 Flaschen Bier á 0,33l.

11.Wieviel und was haben Sie am Tag der Auffälligkeit Konsumiert?


10mg Diazepam und 1mg Alprazolam, etwa 0,1 Gramm Heroin und ca. eine halbeStunde vor Fahrantritt 0,5l Bier.

12. Gab es einenbesonderen Grund für diesen Konsum?


Nein,das war zu diesem Zeitpunkt leider eher Normalität.

13. Wie sind Sieauffällig geworden?


Nachdem ich einen Freund, mit dem ich zuvor Heroin gekauft habe Zuhauseabgesetzt hatte wollte ich nach Hause fahren. Während der Fahrt jedoch bemerkte ich, dass ich immer schläfriger wurde. Etwa 500Meter vor meinem Zuhause bin ich während der Fahrt eingenickt undeiner Fahrradfahrerrin mit etwa 50 km/h von hinten draufgefahrenworaufhin diese natürlich zu Boden fiel. Ich war sofort hellwach undstieg aus um mich zu vergewissern wie es ihr ging. Glücklicherweisebefand sich im Fahrzeug hinter mir ein Polizist in Zivil sowie ineinem anderen Fahrzeug ein Rettungssanitäter welcher erste Hilfeleistete.

Nur für die, die im Straßenverkehrermittelt wurden(auch Parkplatz):
14. Was war der Zweck der Fahrt?


Ich wollte nach Hause fahren nachdem ich einen Freund Zuhause abgesetzthatte.

15. Wie weit wollten/sindSie (ge)fahren?

Die Strecke betrug 5,5 Kilometer und ich kam etwa 5 Kilometer.

16.Wie oft waren sie bereits unter Drogeneinfluss im Straßenverkehrunterwegs?


Ich besitze ein eigenes Auto seitdem ich 18 bin und war zum Tag der Auffälligkeit 24 Jahre alt. Über diese 6 Jahre bin ich sicherlichmehr als 1000 mal unter Drogeneinfluss auf der Straße unterwegsgewesen

17. Wie haben Sie den Konflikt zwischen demDrogenkonsum und dem Führen eines Kraftfahrzeuges gelöst


MeinFahrstil war unverantwortlich und mich und andere unnötig gefährend.Den Konflikt zwischen Drogenkonsum und dem führen einesKraftfahrzeuges habe ich nicht gelöst sondern lediglich vor mirselbst gerechtfertigt in dem ich mir vor nahm nur Zuhause bzw. wennich nicht mehr fahren muss mehr als üblich zu konsumieren.

18.Wieso ist es verboten unter Drogeneinfluss ein KFZ zuführen?
(Beschreibung bitte für die zutreffende Substanz)


Weil sowohl Heroin als auch Benzodiazepine eine stark dämpfende Wirkungbesitzen welche zu extremer Müdigkeit und Schläfrigkeit führen können. Die Fähigkeit, schnell auf Verkehrssituationen zu reagierenwird stark beeinträchtigt. Das Unfallrisiko wird extrem erhöht daich als Fahrer nicht mehr schnell genug auf Gefahren reagieren kann.Außerdem beeinträchtigen beide Substanzen die Koordination sowiedie motorischen Fähigkeiten was zu unsicherem Steuern undschlechterer Bremstechnik führt. Darüber hinaus verzerren beideSubstanzen die Wahrnehmung von Entfernungen und Geschwindigkeiten,wodurch die Einschätzung der Verkehrssituation erschwert wird

19.Wie lange stehen Sie nach dem Konsum von Drogen unter deren Einfluss?


Nachdem Konsum von Heroin stand ich für etwa 4-6 Stunden unter demdirekten Einfluss, wobei die stärkste Wirkung meist innerhalb derersten Stunde eintrat. Diazepam hat eine lange Halbwertszeit sodassich für 24-48 Stunden nach der Einnahme noch beeinträchtigt seinkann. Die Auswirkungen auf die Fahrfähigkeit können auch nochlänger anhalten.

Alprazolamwirkt schneller, aber auch kürzer. Die Auswirkungen auf dieFahrtüchtigkeit können 4-6 Stunden spürbar sein. In einigen Fällenjedoch auch länger da alle genannten Substanzen nach dieser Zeitnoch nicht vollständig aus dem Körper sind.

20.Sind sie sich darüber im Klaren, welche Folgen es bei einemtäglichen Konsum gibt?


Ja, ich bin mir der Folgen eines täglichen Konsums bewusst. Ein regelmäßigerKonsum von Heroin oder Benzodiazepinen führt unweigerlich zur Toleranzbildung und später zur körperlichen sowie psychischen Abhängigkeit wodurch es immer schwieriger wird, ohne die Substanznormal zu funktionieren.

Langfristig beeinträchtigt der Konsum meine Gesundheit, insbesondere durchOrganschäden, Konzentrations- und Gedächtnisprobleme sowieemotionale Instabilität. Zudem wird mein soziales und beruflichesLeben stark in Mitleidenschaft gezogen, da eine Abhängigkeit oft zuIsolation, Arbeitsplatzverlust und finanziellen Schwierigkeitenführt.
 
Warumist es passiert?

21. Welche persönlichenHintergründe gab es für den Drogenkonsum?


Meine Beweggründe, mit Drogen zu beginnen, lagen oft in meinem mentalenZustand. Als Kind standen besonders die Emotionalen Bedürfnissemeiner Mutter im Vordergrund für welche ich mich schuldig gefühlthabe. So bekam ich im Alter von ca. 7 Jahren mit dass sie äußertesich umbringen zu wollen, Streits zwischen ihr und meinem Stiefvaterbei denen Geschirr durch die Gegend flog, ich gesehen habe dass siesich die Beine aufgeschnitten hat oder dass sie nach diesen Streitsspät abends einfach weggefahren ist und mich zurückgelassen hat. Esgab kein gesundes Vorbild, wie ich mit negativen Gefühlen wieVerlust, Trauer und Ängsten umgehen kann, und so griff ich immerhäufiger zu Drogen, um mich emotional zu stabilisieren sowie um zu versuchen das damals fehlende Gefühl von Sicherheit und Wärmezu kompensieren. Mein Zustandvor dem Konsum war oft von Hoffnungslosigkeit und einer tiefenUnzufriedenheit geprägt. Als ich meine Mutter besuchte und mit ihrüber meinen Gefühlszustand sprach gab sie mir Selbsthilfebüchermit und betonte dass ich sie lesen soll da sie ihr auch geholfenhätten. Danach war das Thema für sie scheinbar erledigt und ichfühlte mich, als sei ich eine Last für sie weswegen ich es auchnicht mehr angesprochen hatte.

Zu meinem Vater hatte ichseit jeher ein kühles, distanziertes Verhältnis, da er in meinerKindheit kaum präsent war. Obwohl ich ihn jedes Wochenende besuchte, verband ich diese Zeit eher mit meinen Großeltern, welchemittlerweile beide verstorben sind, da sie im selben Haus lebten. Zu ihnen hatte ich eine sehr starke Bindung, sie unternahmen Dinge mitmir wie zum Beispiel Ausflüge in den Wildpark, Tischtennis spielen,gemeinsam im Garten arbeiten etc... Die Beziehung zwischen meinemVater und meiner Mutter habe ich nie erlebt da sie sich getrennthatten als ich etwa 1 Jahr alt war.

Als ich 14 Jahre alt warund meine Mutter von ihrem Freund schwanger wurde beschloss ich, zumeinem Vater/Großeltern zu ziehen da auch die Konflikte zwischen mirund meiner Mutter zunahmen – oder besser gesagt, weil der neueFreund meiner Mutter mir das Gefühl gab nicht mehr willkommen zusein indem er mir beispielsweise, beim gemeinsamen Fernsehen mitmeiner Mutter, ihm und mir sagte dass ich jetzt endlich verschwindensoll. Ich war mitten in der Pubertät was sicherlich für keinElternteil einfach ist, jedoch begleitete mich das Gefühl schoneinige Wochen und verstärkte sich nochmal als meine Mutter denKontakt zu mir abbrach da ich es verneinte als sie mich fragte ob ichmit ihnen in einen anderen Ort ziehe da sie mehr Platz wegen desBabys bräuchten. Ich beschloss lieber zu meinem Vater und Großelternim selben Ort zu ziehen da ich mich dort willkommen fühlte und soauch meinen Freundeskreis nicht verlieren würde.

22. Wie hatsich Ihr Umfeld über Ihren Drogenkonsum geäußert?


Ein paar wenige Freunde fanden meinen Konsum von harten Drogen nicht gut,doch da viele selbst ebenfalls harte Drogen konsumierten, sprachensie nie ernsthaft mit mir darüber. Der Konsum war für uns alle ehereine gemeinsame Aktivität als ein Thema der Kritik. Eine damaligeFreundin beendete die Beziehung mit mir da sie sich vernachlässigtfühlte und ich emotional nicht mehr "da" war. ImNachhinein hat mir mein Vater erzählt, dass er zu der damaligen Zeitgeglaubt hat ich würde öfter unter Cannabiseinfluss stehen – esaber nie angesprochen hat da er in dem Alter selbst Cannabiskonsumiert hatte und es für eine vorrübergehende Phase hielt.

23.Gab es Ereignisse in Ihrem Leben, die zu verstärktem Konsum geführthaben?


Mein Einstieg in harte Drogen begann nach der Trennung von meiner Freundinim Jahr 2019. Ich fühlte mich leer, traurig und einsam, währendgleichzeitig die Angst, meine Ausbildung zum Krankenpfleger nicht zubestehen, an mir nagte. Um diese belastenden Emotionen zu betäuben,griff ich zunächst zu Opiaten wie Tilidin und später zu Heroin –in dem Versuch, mein inneres Chaos zu kontrollieren. Da ich niegelernt hatte, mit solchen Gefühlen auf gesunde Weise umzugehen,diente der Konsum für mich als eine Form der Selbstmedikation. Zwarbrachte er kurzfristige Erleichterung, doch mit der Zeit geriet ichimmer tiefer in die Abhängigkeit

24. Haben Siesich an Jemand um Hilfe gewandt, um den Drogenkonsum zubeenden?
(Warum, wann, wer?)


Im Dezember 2022 offenbarte ich meiner Hausärztin zu fürchten, denDrogenkonsum nicht eigenständig beenden zu können. Sie riefdaraufhin noch im Behandlungszimmer bei in der psychiatrischen PraxisX in Y an und erklärte die Situation. Daraufhin hatte ich soforteinen Termin für die nächste Woche bekommen und begann ab da meineLangzeittherapie.

25. Gibt es in Ihrer Familieaktenkundige Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz oderSuchtkrankheiten?


Ja,mein Vater hat bis kurz nach meiner Überdosis fast täglich Biergetrunken.

26. Hatten sieKonsumpausen/spitzen?
Warum? Wann?


Ab dem 20. LJ hatte ich regelmäßig 100 Tabletten Tildidin zu Hausegehabt und täglich 2 bis 2,5 Stück konsumiert bis sie leer gewesensind. Als sie leer waren habe ich den Konsum für etwa 2-3 Wochenpausiert aus Respekt vor einer körperlichen Abhängigkeit.

27.Was hat Sie daran gehindert, ohne Droge abzuschalten?


Ich hatte Schwierigkeiten, meine Emotionen zu regulieren und suchte eineschnelle Lösung, um Gefühle wie Angst, Traurigkeit oder innereUnruhe zu betäuben. Ich kannte keine besseren Wege, um abzuschalten,weil ich mich nie aktiv damit beschäftigt hatte. Heute weiß ich,dass es gesunde Alternativen gibt wie Sport, Meditation, bewussteEntspannung, Gitarre zu spielen oder Gespräche mit richtigenFreunden und Vertrauenspersonen zu führen.

28.Waren Sie gefährdet in eine Drogenabhängigkeit zu geraten?

/

29. Waren siedrogenabhängig?


Ja

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Wiesopassiert das nicht wieder?

30. Hätten sie,rückblickend, eine Drogenkarriere verhindern können?


Vermutlich ja. Ich hätte in einen Verein gehen können um mir ein gesünderesUmfeld zu schaffen oder nach der Trennung 2019 Sport treiben und mitFreunden offen über meine Problemereden können. Allerdings habe ich nicht die richtigen Schlüssegezogen und Warnsignale wie zB meinem Krampfanfall unter dem Einflussvon Tramadol oder dass es mir im späteren Verlauf des Konsums immerschlechter ging ignoriert. Nach meiner Langzeittherapie weiß ich,hätte ich frühzeitig Unterstützung gesucht und offen über meineProbleme gesprochen wäre es sicherlich nicht so weit gekommen.

31.Wieso haben Sie sich für eine Abstinenz entschieden?


Ich habe erkannt, dass jeder Konsum mich wieder in alte Musterzurückführen wird. Nie wieder möchte ich an den Punkt kommen, andem der Konsum mein Leben bestimmt und ich die Kontrolle verliere.Zudem möchte ich mir eine sichere Zukunft aufbauen – beruflich,sozial und gesundheitlich. Ich will zuverlässig undverantwortungsbewusst sein, für mich selbst und die Menschen inmeinem Umfeld. Das alles erreiche ich nur stabil abstinent.

32.Beschreiben Sie den Punkt, an dem Sie sich für ein abstinentes Lebenentschieden haben (Knackpunkt)


Das warder Montag, 10.10.2022. Ich war bei meiner Schwester und sprach mitihr über meinen verstorbenen Opa. Sie fragte mich eine entscheidendeFrage: "Was glaubst du würde er denken wenn er dich jetzt sehenkönnte?"

Ich stellte mir vor, wie mein Opa, der meine wichtigste Bezugsperson inmeiner Kindheit war, mich in diesem Zustand sehen würde – er wäresicher am Boden zerstört gewesen. Die Kombination aus dieserVorstellung und den zahlreichen, negativen Konsequenzen meinesKonsums war für mich so schmerzhaft, dass ich entschied mein Lebengrundlegen zu ändern und alles dafür zu tun abstinent zu bleiben

33. Wieso kommt für Sienur Abstinenz und nicht für gelegentlicher Konsum in Betracht?


Als ich in der Vergangenheit nach mehrwöchigen Abstinenzphasen versuchthabe, gelegentlich statt täglich zu konsumieren hat es niefunktioniert und ich gelang schnell wieder an den Punkt an dem ichtäglich konsumiert hatte. Der Drogen- oder Alkoholkonsum mit allseinen Konsequenzen passen nicht mehr in das Leben welches ich mirhart erarbeitet habe und würde mich daran hindern auf meinelangfristigen Ziele hinzuarbeiten.

34. Wie habenSie die Umstellung zur Abstinenz erlebt?


Da ichin einer Langzeitgruppentherapie war habe ich erkannt nicht alleinemit meinen Problemen zu sein und ich fühlte mich nicht mehr alleine.Meine Konzentrationsfähigkeit nahm zudem spürbar zu und ich bestanddie Abschlussprüfung meiner Ausbildung. Am meisten freut mich, dass meine Grundstimmung jetzt viel stabiler und konstanter ist.Emotional fühle ich mich deutlich ausgeglichener als während der Zeit des Drogen- und Alkoholkonsums. Ich war wieder in der Lagemich zu freuen und auch stolz auf mich zu sein ohne irgendwo einenHaken zu suchen. Als ich dabei erkannt habe dass ich in der Lage binmir langfristige Ziele zu setzen und zu verfolgen begab ich mich aufWohnungssuche und zog im Juli 2024 von Zuhause in meine erste, eigeneWohnung.

Zudemhabe ich meine alten Hobbys wie Lesen und Gitarre spielenwiederentdeckt. Besonders das Gitarre spielen gibt mir dieMöglichkeit, meine Gefühle auszudrücken und zu verarbeiten. Seitetwa einem Jahr treffe ich mich außerdem wöchentlich mitArbeitskollegen, welche inzwischen eher gute Freunde geworden sindzum Dart spielen.

35. Wer hat Ihnen dabei wiegeholfen?


Mir hat besonders der Austausch während der Gruppentherapie geholfen da icherkannt habe nicht mehr alleine oder hilflos zu sein. Vielmehr habeich verstanden, dass ich selbst für mein Leben verantwortlich binund es aktiv in eine positive Richtung lenken kann. Außerdem wurdenenge Arbeitskollegen zu Freunden mit welchen ich mich auch privataustauschen kann und die mich nie für meine Vergangenheitverurteilten.

Zudem half mir mein Vater indem er mit zu den Angehörigenseminaren kam undseinen eigenen Alkoholkonsum einstellte. Wir gingen, vor allem indieser Zeit oft zusammen wandern und verbrachten gemeinsame Zeit. Wirhatten in der Vergangenheit eher eine distanziertes Verhältniszueinander doch durch diese gemeinsamen Erlebnisse ist es deutlichnäher und vertrauensvoller geworden.

36. Wiereagiert Ihr Umfeld auf diese Umstellung?


Bei einer Wandertour sagte mir mein Vater, zum ersten mal in meinem Lebenwie stolz er auf mich ist worüber ich mich sehr freute! Auch meineOma und meine Schwester nahmen mich bei meinem Umzug in den Arm undsagten mir wie sehr sie sich darüber freuen dass ich nun meineneigenen Weg gehe und wie gut ich mich gemacht habe. Aber auch meinArbeitsumfeld gibt mir durchweg positives Feedback. So wurde ich,nach meiner bestandenen Ausbildung erst für ein Jahr befristetübernommen und bekam danach meinen festen Arbeitsvertrag. Daraufhinfolgten zwei Gehaltserhöhungen und ein Gespräch mit meinerAbteilungsleiterin welche mich angrinste und zu mir sagte dass sienicht fassen kann dass wir mal so ein positives Gespräch führenwürden und dass ich viel erreichen kann wenn ich so weitermache wiebisher.

37. Haben Sie nach der Auffälligkeitweiterhin Kontakt zu Ihren Drogenbekannten gehabt?


Nach meiner Überdosis hatte ich meine Handynummer geändert sowie denKontakt zu all meinen Drogenbekannten abgebrochen.

38.Haben Sie nach Ihrer Auffälligkeit miterlebt, wie Ihre BekanntenDrogen konsumiert haben?


Nein,da ich den Kontakt abgebrochen hatte.

39. Wie habenSie in Zukunft vor mit Cannabis/dem Konsum umzugehen?


Ich halte mich strikt an meine Abstinenz da jeder weitere Konsum michwieder zurück in die Abhängigkeit führen würde.

40.Haben Sie zu Hause Cannabis?


Nein, da ein "sicheres Nest" Grundbedingung für eine stabileAbstinenz ist.

41. Wie wollen Sie es gegebenenFalls in Zukunft verhindern, nochmals unter Drogeneinfluss ein KFZ zuführen?


Ich lebe vollständig abstinent und werde diese Lebensweise beibehalten.Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, klar und nüchtern zu bleibenum verantwortungsbewusst handeln zu können. Sei es im Straßenverkehroder Alltag. Meine Abstinenz wird durch regelmäßige Selbstreflexionund bei Bedarf durch Unterstützung in meinem Umfeld gefestigt.

42.Wie wollen Sie einen beginnenden Rückfall erkennen?

Während der Therapiehabe ich gelernt, sehr genau auf meine Gefühle und Reaktionen zuachten, welche ein Spannungspotential bzw. Rückfallgefahr in sichhaben. Fühle ich eine innere Unruhe, Reizbarkeit, depressiveVerstimmungen oder beginne mich zu isolieren ist das mein Zeichengenauer hinzuhören und zu reflektieren warum ich mich jetzt so fühleund was ich tun kann um meine Stimmung wieder in eine positiveRichtung zu lenken.

Das verheimlichen vonProblemen oder negativen Emotionen stellt für mich ein enormesRückfallrisiko dar, da sich die negativen Emotionen so nur weiteraufladen. Um dem entgegenzuwirken, hat es sich für mich bewährt,meine Gedanken unnd Gefühle schriftlich festzuhalten und dabeigezielt zu hinterfragen. Ebenso hilft mir der offene Austausch mitmeinen Bezugspersonen und Freunden, um belastende Emotionen zuverarbeiten und konstruktive Lösungen zu finden.

Außerdem spiele ichgerne Gitarre um meinen Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Musik machenhilft mir, Emotionen zu verarbeiten, Stress abzubauen und mich zuentspannen.

43. Wie ist derzeit der Konsum von Alkohol beiIhnen?


Ich lebe seit dem 10.10.2022 Drogen- und seit dem 12.12.2022alkoholabstinent.
 
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