Rehaberichte

Ben321

Benutzer
Hallo zusammen,

ich habe 2012/ 2015 und 2022 eine Langzeittherapie absolviert. Kann mir jemand sagen, ob der Gutachter das Recht in Anspruch nehmen kann bzw. wird, Einsicht in alle 3 Abschlussberichte zu verlangen? Bin ich gezwungen Ihm dies zu ermöglichen? Muss ausschließlich wegen Alkohol eine MPU absolvieren, habe aber im 2ten Rehabericht abgesehen von Alkohol auch ein Mißbrauch von Medikamenten aufgezeichnet. Möchte dies ungern in der MPU erwähnen, weil die 15 Monate abstinenz fertig sind und ich jetzt Angst habe, dass mir nochmal zusätzlich eine Abstinenz wegen Medikamente angezeigt wird.

Bin für jeden Rat sehr dankbar!!!
 
Das kommt darauf an, wie du in die MPU gehst.
Solltest du eine oder mehrere LZT erwähnen, solltest du dich durchaus darauf einstellen, dass er den/die Abschlussbericht(e) sehen möchte.
Da du zur Mitwirkung angehalten bist, kannst du es kaum verweigern, ohne ein negatives Gutachten zu riskieren.
 
Vielen Dank für Ihre Antwort!

Wären Sie freundlich und könnten mir sagen, ob der Gutachter auch Arbeitszeugnisse verlangen darf? Ich möchte meine 2te Reha ausblenden, da ich durch den angezeigten Medikamentenmißbrauch eine Umschulung genehmigt bekommen habe aus der Pflege ins Kaufmännische zu etablieren. Bin wie gesagt gerade am sortieren wie ich es am Besten darlegen werde.

Aber zur Frage: darf der Gutachter Arbeitszeugnisse verlangen? Oder reicht es in der Regel wenn ich ihm erzähle das ich in der Pflege gearbeitet habe, was auch trotz Umschulung tatsächlich nochmal zuletzt gewesen ist, da ich keine Stelle gefunden habe und blöderweise wieder in die Pflege bin.

Ich bedanke mich rechtherzlich für jeden gutgemeinten Ratschlag.
 
Er darf nur Unterlagen fordern, die direkt mit deinem Alkoholproblem zu tun haben. Dazu gehören Arbeitszeugnisse in der Regel nicht.

Außerdem darf er nur Unterlagen fordern, die du selbst in die MPU einbringst. Wenn du von einer Alkohol-Therapie erzählst (somit in die MPU einbringst) darf er den Abschlußbericht anfordern. Der wird bei einer anerkannten Therapie immer ausgestellt. Der Bericht sollte zumindest enthalten, was mit der Therapie bezweckt werden sollte, wie du dich dabei entwickelt hast und ob das Ziel erreicht wurde.
 
Vielen Dank für deine Antwort!

Jetzt habe ich noch eine Frage, die ich mir leider erst in 1-2 Wochen selbst beantworten kann, da mir meine ganzen zugesendeten und bereits neu angeforderten Reha Abschlussberichte, abhanden gekommen sind: steht in den einzelnen Berichten drin, dass ich bereits eine oder in dem aktuellen Bericht zwei LZT vorher absolviert habe? Quasie eine Anamnese? Wird also in den Berichten von den anderen LZT berichtet? Oder darf der Therapeut nur über die aktuellen Ereignisse berichten, wie und warum ich bei ihnen gelandet bin? Rein theoretisch könnte ich ja der Therapeutin was vom Pferd erzählt haben ( warum auch immer), was ich vorher gemacht habe.

Kann mir jemand da vielleicht ein wenig die Unsicherheit rausnehmen? Wäre sehr dankbar!!!
 
Nein, die Unsicherheit kann zumindest ich dir nicht nehmen. In einen ärztlichen Abschlußbericht gehören alle Informationen, die der Therapeut erhält und die mit deinem Problem zu tun haben. Grade die Vergangenheit ist wichtig um deine aktuelle Situation zu verstehen und Strategien für die Zukunft zu entwickeln.

Die Vorgeschichte ist Grundlage jeder ärztlichen Behandlung, nicht nur bei Therapien. Da ein Arzt oder Therpeut die Vorgeschichte kennen muss um ein fachlich fundierte Behandlung durchführen zu können, darf sie in seinen Berichten natürlich nicht fehlen.
 
Guten Morgen nochmal,

habe 2021 ausschließlich wegen Alkohol am Steuer (2,56 promille) meinen Führerschein und logischerweise zu Wiedererlangung eine MPU auferlegt bekommen. Jetzt habe ich 15 Monate negativ Abstinenznachweise sowie eine dritte LZT absolviert. Wie oben bereits beschrieben hatte ich eine LZT aber zusätzlich auch wegen Medikamentenmißbrauch im Jahr 2015.
Mein Vorgehen, so möchte ich mich entscheiden, sollte absolute Transparenz sein.
Zur Frage: könnte mir der GA nach der MPU höchstwahrscheinlich noch Abstinenznachweise von 15 Monate über Medikamente abverlangen, obwohl ich deswegen laut Führerscheinstelle nur wegen Alkohol im Verkehr aufgefallen bin? Übrigens könnte ich heute UK abgeben und wüsste nicht was für Medikamente anschlagen sollten, da ich mich als sauber und stabil sehe!

Sorry für den langen Text! Aber umso näher die MPU (Juni) rückt desto mehr raddert mein Kopf!

Ich danke jeden wirklich sehr, der mir dazu etwas sagen kann!!!!

Liebe Grüße
 
Alles gut :smiley138:
Es ist gut, dass du viel schreibst !

Ich würde zur besseren Strukturierung vorschlagen, dass du den kleinen Profilfragebogen ausfüllst

Grundsätzlich finde ich es gut, dass du mit Transparenz antreten möchtest.
Strategisch könnte es aber für dich besser sein, die Baustelle „Medikamente“ nicht aufzumachen.
Wie @Max immer so schön sagt: „Alles, was du sagst, sollte die Wahrheit sein. Aber nicht alles, was Wahrheit ist, solltest du sagen.“

Fülle mal den Bogen aus, und dann schauen wir mal, wie du am besten zu einem positiven Gutachten kommst :smiley138:
 
Der hohe Alkoholkonsum stand stets im Vordergrund und die Medis habe ich nur Mißbraucht wenn sich eine Gelegenheit dazu ergeben hatte, wie z. B. alte Medikamente wurden entsorgt ( Medischrank in der Pflege). Über dem Schwarzmarkt besorgte ich mir keine.
 
FB Alkohol

Zur Person
Männlich
1,93
100kg
40 Jahre

Was ist passiert?
21.12.2021
Trunkenheitsfahrt
18.12.21
21.12.21
18 Uhr 15 - 2,26 Promille
Tatzeit: 2,58 Promille

Stand des Ermittlungsverfahrens
Sperrzeit abgelaufen
Strafe ist bezahlt

Führerschein
Hab ich neu beantragt: letzte Woche

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?:

Juli-2009- 1,66 Promille/ geringen Amphetaminkonsum unterste Grenze

Mai-2014- 1,34 Promille/ 0,0050mg Ti geringfügig/ Venlafax ( AD)

21.12. 2021- 2,58/

Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): Ist zu erwarten, dass Herr xx auch zukünftig ein Fahrzeug unter Alkoholeinfluss führen wird und/ oder als Folge eines unkontrollierten Alkoholkonsums Beeinträchtigungen vor, die das sichere Führen eines Fahrzeuges der Gruppe 1 ( FE- Klasse(n) B in Frage stellen?

Hessen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel:
Ich lebe abstinent seit: 01.03.2022

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja : seit September 2022

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: NEIN

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: LZT über Caritas mit anschließender halbjähriger ambulanten Nachsorge
Keine SHG

MPU
Datum: Mai/ Juni Terminvereinbarung läuft
Welche Stelle (MPI): TÜV XX
Schon bezahlt?: nächste Woche
Erste MPU

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten:


Siehe Punkt Führerscheinstelle
 
Ich schlage mal Folgendes vor:
Stelle doch anonymisiert den Abschlussbericht der letzten LZT hier ein.
Dann können wir dir Sinnvolles raten :smiley138:
 
Und fülle doch mal den Fragebogen aus.
Dann können wir schauen, ob es vielleicht noch an der einen oder anderen Stelle hakt

Liebe Grüße :smiley138:
 
Okay!

Auf den Bericht warte ich noch, sobald er da ist pflege ich ihn ein. Den Fragebogen bearbeite ich auch und stell ihn rein.

Vielen Dank schonmal
 
Hallo Karl Heinz,

hier schonmal mein Entlassungsbericht von der letzten LZT. Hier fehlt jetzt nurnoch was ich wann und wo gegessen habe. Sorry für mein Sarkasmus.

Ich habe irgendwie keine Hoffnung mehr. Wie gesagt muss ich die MPU wegen Alkohol absolvieren. Spätestens jetzt ist doch alles im Eimer.

Gibt es Hoffnung?

Bin für alles dankbar!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Wegen der Medikamente sehe ich kein Problem. In dem Bericht steht ja nur, das du mal Medikamentenabhängig warst. Die Ärzte sehen aber offensichtlich keinen aktuellen Medikamentenmißbrauch noch gab es bei den Laboruntersuchungen Belege dafür.

Bei der MPU wird es deshalb "nur" um dein Alkoholproblem gehen.

Der Gutachter wird die Diagnose "Abhängigkeitssyndrom" übernehmen, da die Ärzte dich lange behandelt haben und damit besser kennen.

Positiv ist, das du die Reha zielführend genutzt hast und nicht vorzeitig abgebrochen hast.

Insbesondere wird der Gutachter Wert darauf legen, ob du die Empfehlungen zumindest teilweise erfüllt hast, also:

1. Ambulante Weiterbehandlung als Kombibehandlung (Suchtbehandlung)
2. hausärztliche Weiterbetreuung (Reha-Nachsorge)
3. Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe

Die Reha fand zudem nach der entscheidenden Alkoholfahrt statt, was auch für dich spricht. Damit zeigst du den Willen dein Alkoholproblem in den Griff zu bekommen. Das es frühere Rückfälle gab ist bei Suchtproblemen vollkommen normal und damit kein Grund, deine aktuellen Erfolge in Frage zu stellen.
 
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