Hier mein Fragebogen
Alter 60 Jahre
Größe 180
76 kg
BAk 1.6
Tattag 19.62023
Uhrzeit Alkoholkonrolle 20 Uhr 06
AAk 0.71
Blutentnahme 20 Uhr 56
BAK 1.60
Führerschein beschlagnahmt sichergestellt.
Deutliche Ausfallerscheinungen.
Suchtberatung aufgesucht im Monat August danach mehrere Einzelsitzungen.
Gleichzeitig wöchentlich SH Gruppe bis heute.
Bis heute 12 Einselsitzungen Verkehrspsychologische Praxis .
Ab Dezember 2023 12 Einselsitzungen Verhaltenstherapie, Anpassungsstörung.
Therapieende Mai 24
1.Beschreiben Sie den Tag der Trunkenheitsfahrt
Ich habe mich am 19.Juni 2023 gegen 16 Uhr mit einem damaligen Freund getroffen und seinen Geburtstag nachträglich gefeiert.
Ich habe zwei halbe Bier und zwei Flaschen weisswein getrunken.
Sein Konsum war bis auf das Bier gleich.
Gegessen wurde nur Knabberzeugs,Chips Erdnüsse.
Um acht Uhr abends bin ich die paar Meter vom Lokal zu Fuß nach Hause gegangen.
Ich fühlte mich ziemlich angetrunken.
Da es sehr heiß war wollte ich noch zum See mit dem Fahrrad fahren.
Aus alkoholbedinkter Enhemmung und weil es ja schon hundert mal geklappt hat habe ich das Auto genommen.
Bin ca 6 Km bis an eine Tankstelle gefahren, dort wollte ich eine Pizza kaufen.
An der Tankstelle fiel ich einer zivilen Streife auf ,weil mein Auto schief geparkt war.
Ich fur weiter Richtung See,und merke dass ich eine Schlangenlinie fur.
Unmittelbar danach machte sich die Polizei bemerkbar, und ich fuhr bis zum Parkplatz am Feringasee mit Polizei hinter mir.
Dann musste ich aussteigen Ins Röhrchen blasen mit den og.Wert.
Mein Auto musste ich stehen lassen, und begleitete die Beamten in die Rechsmmedizin.
Dort Blutentnahme 1.6 BAk.
Nach der Blutentnahme starke Ausfallerscheinungen konnte nich mehr allein gehen,musste gestützt werden.
4.Hatten Sie das Gefühl noch sicher fahren zu können
Leider ja.
Nach der Tankstelle Schlangenlinien da war ich mir nicht mehr sicher.
5.Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen
Sie war nicht geplant, wollte ja mit dem Rad fahren.
6.Haben Sie früher im Straßenverkehr unter Alkohol aufgefallen
Ja 1999 gleiche Promillezahl nach Weihnachtsfeier
7.wie oft alkoholisiert im Straßenverkehr
Bestimmt ein paar hundert mal.
Natürlich nicht immer mit 1.6
Aber oft nach 4 bis 5 Bieren.
Oder Restalkohol in der Früh.
Daraus folge ich eine hohe Giftfestigkeit durch langes Training.
Exploration
8.Wann hatten sie den ersten Kontakt mit Alkohol
Mein erstes Bier mit 15 Jahren mit Schulfreunden beim Billard.
9.Haben sie regelmäßig getrunken und wie hat sich der Konsum entwickelt?
In der Ausbildung am Abend mit Freunden ein bis zwei Bier 2 mal in der Woche.
Zivildienst am Wochenende 3 bis4 Bier
Beruflich Stammtisch einmal in der Woche, da wurde es mehr.
4 bis 6 Bier.
Bis zu meiner ersten mpu da waren es sicher 8 Bier je Anlass, also Stammtisch.
10.Wie viel und oft getrunken ,genaue Angaben in Sorte Menge Häufigkeit
Den Konsum bis 2000 reiche ich detailliert nach .
Ab 2000
2 mal pro Monat 4 bis 6 halbe Bier beim Stammtisch.
Zum Abendessen 1 bis 2 Bier nicht täglich nur an freien Tagen dh 1mal die Woche.
Ab 2009 Tod meiner Stiefoma 3mal pro Monat 4 bis 6 Bier
2010 nur noch 1mal im Monat Stammtisch 4 bis 6 Bier.
2015 unverändert.
2016 die Situation meiner Mutter wird schwieriger bzw Selbständigkeit.
2 mal Stammtisch im Monat 4 bis 6 Bier
2019 wird meine Mutter zuhause gepflegt.
Keine Berufstätigkeit mehr.
Neuer Bekanntenkreis es kommt wein dazu
2 Bier und eine Flasche weisswein 2 mal in der Woche bei meinen Nachbarn.
Oder die Nachbarn kommen zu mir.
Ich kann ja nicht lange weg bleiben, vorallem nicht weit.
Das steigert sich bis zum Tod meiner Mutter auf 2 Flaschen Wein und 2 Bier. Zwei mal in der Woche.
Der Konsum bleibt bis zur Trunkenheitsfahrt so.
11.Wo und mit wem getrunken
Bis zur Pflege meiner Mutter Stammtisch, danach Nachbarn.
12 Warum getrunken
Ich habe durch meine intensive Aufarbeitung meine inneren Gründe gefunden.
Ich bin vaterlos aufgewachsen mir fehlt ein männliches Rollen Modell.
Außerdem ist meine Schwester die ich sehr geliebt habe mit vier Jahren mit meinem Vater Gegangen.
Ich bin dann bei meiner Mutter aufgewachsen.
Bis zum wegzug meiner Schwester war ich ein Sunny Kind.
Meine Mutter erzählte mir wie sich mein Charakter vollkommen geändert hat.
Aus mir wurde ein unsicheres Kind dass nicht mehr allein sein konnte ohne meine Mutter zb Abends.
Ich hing richtig an Ihrem Rochzipfel.
Dadurch entstand natürlich eine enge Verbindung zu meiner Mutter.
Die natürlich auch für meine Entwicklung schwierig war .
Ich habe damals als Kind, so sehe ich es heute ein Teil meines Urvertrauens verloren.
Diese Unsicherheit begleitete mich lange Jahre.
Und erst bei der Aufarbeitung der zweiten Trunkenheitsfahrt habe ich sie einzuordnen vermocht.
Dazu kam mit 15 Jahren der Wechsel vom Gymnasium auf die Realschule.
Da sind fast alle Freundschaften weggebrochen.
Auch das habe ich erst jetzt realisiert.
Im Zusammensein mit Männern merke ich im beruflichen dass mir ein Rollen Modell fehlte da kein Vater.
Der Alkohol der dann immer konsumiert wurde machte es mir viel leichter das zu vergessen.
Es hat bis heute gedauert dass ich diese Zusammenhänge verstehe.
Und dazu kam daß zuhause über Probleme nicht viel geredet wurde.
So machte ich alles mit mir selbst aus ,der Alkohol war mein vermeintlicher Problemlöser
13.Wirkung von Alkohol
Bei wenig Enthemmt euphorisch lustig eben ohne meine Ängste.
Bei viel Alkohol bin ich öfters in der Runde eingerichtet.
13a
Ich habe immer geahnt dass es bei mir mehr ist als nur Enhemmung.
Den tiefen Grund wollte ich mit mehr Alkohol finden.
Das ist mir heute klar.
14. Gab es kritische Hinweise anderer?
Nein ,meine Umgebung hat bis auf einen in unserer Runde ähnlich konsumiert.
Nur meine Frau hat es an meiner Stimme angehört dass ich getrunken habe, während wir telefonieren.
Sie trinkt nicht.
15 Auswirkungen und Folgen
Ganz klar verlust der Fahrerlaubnis und mpu 1999 /2000
Am nächsten Tag Müdigkeit und den berühmten Kater am Morgen.
16 Gab es Zeiten wo mehr konsumiert wurde
Bei mir gibt es den Zusammenhang mit Überforderung zb.Pflege meiner Mutter.
Und der Tod meines ungeborenen Kindes bei der ersten Trunkenheitsfahrt.
Und natürlich die Unfähigkeit mich zu öffnen, und Hilfe zu holen.
17 Kontrollverlust bis zur Volltrunkenheit
Nein .
Aber manchmal Erinnerungsstücken.
18.Haben sie früher schon mal auf Alkohol bewusst verzichtet
Ja ,im Zuge der Vorbereitung meiner ersten mpu
19.in Welche Kategorie ich mich einordne
Ganz klar phasenweise Missbrauch.
Ich habe den Alkohol zur Regulierung meiner Spannungen missbraucht.
20 .Ich trinke keinen Alkohol seit meiner Trunkenheitsfahrt am 19.06 2023
21 .Sie oben.
22. Kein alkoholfreies Bier
23.ich habe wiederholt gemerkt dass mir die Trennung von Trinken und fahren nicht gelingt.
Damit bleibt für mich nur die Abstinenz. Ausserdem sehe keinen Grund zu trinken.
24.Warum das Trinken reduziert bzw aufgegeben
Die Trunkenheitsfahrt war ein Schock.
Ich konnte nicht glauben dass meine BAK so hoch ist und ich noch fahren konnte.
Das hat meinen persönlichen Vorhang geöffnet.
Du hast ein Alkoholproblem.
Also habe ich mir helfen lassen, habe Hilfe angenommen und mich geöffnet.
Das ich ein Alkoholproblem habe steht fest.
Und dass es mich begleit und nie mehr weggeht.
Das heißt für mich konsequent Abstinenz.
Nicht doch mal nur ein Bier geht doch..diesen falschen Weg bin ich nach meiner ersten mpu gegangen.
Der musste irgendwann wieder zur zweiten führen, wenn auch erst nach 25 Jahren.
25.Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und die Umstellung erlebt.
Ich habe am nächsten Tag nach meiner Trunkenheitsfahrt das Trinken von Alkohol eingestellt.
Wie unter einen Schock habe ich die Fahrt erlebt.
Mein Vorhang war geöffnet.
Diesmal gibt es kein Zurück.
Ich lasse mir helfen.
Ich muss etwas tun aktiv.
Meine ersten Besuche im Biergarten mit alten Freunden waren recht kurz.
Ein seltsames Gefühl mit Wasser im Biergarten.
Nach einer Stunde bin ich gegangenen.
Auch danach bin ich gegangen wenn es mir zu alkoholisch drum herum wurde.
Ich habe die Biere der anderen mitgezählt...
Wenn die Gespräche flacher wurden bin ich heim.
Und das wichtigste ich kann ablehnen, das habe ich gelernt und nur die alten Freunde fragen warum trinke ich nicht kein neuer Mensch den ich getroffen habe.
Aber heute kann ich sagen Danke für mich was ohne Alkohol.
Die alte Clique aus der Zeit der Pflege meiner Mutter gibt es nicht mehr.
Aus meinen Stammtisch habe ich Kontakt zu dem einen der nie mit uns getrunken hat.
Aus meiner SHG habe ich einen angenehmen Gesprächspartner kennengelernt, fast eine Art Vater.
Mein Kopf hat sich schon oft an Situationen erinnert mit Alkohol keine Frage.
Aber mit jedem Monat mehr wird die Zusammenhänge von Orten mit Alkohol weniger.
Der Begriff Gasthaus und Alkohol ist nicht mehr präsent.
Natürlich meide ich Saufveranstaltungen wie das Oktoberfest.
Das muss ich mir nicht antun
26.Wie wirkt sich die Veränderung auf Ihr Leben aus
Ich bin jetzt nach einem Jahr Abstinenz ein wesentlich gelassener Mensch geworden.
Zu mir, zu anderen.
Nicht mehr aufbraused aggressiv sondern gelassener.
Dieses Wort macht es für mich aus.
Das haben auch unmittelbar Verwandte schon überascht festgestellt.
Was mich freut.
Auch meine Partnerin stellt das wohlwollend fest,dass ich viel ruhiger und entspannter bin.
Ich bin selbbewusster geworden kann ablehnen.
Habe mich anderen gegenüber geöffnet zb in derSHG.
Das ist mir sehr wichtig.
Ich kann über meine Probleme reden, auch dass habe ich gelernt
27.Wie stell ich sicher dass es dauerhaft bleibt
Für mich ist wichtig dass ich verstanden habe was ich nach meiner ersten mpu falsch gemacht habe.
Ich hatte keine Strategien keinen Notfallkoffer keine Gruppe die mich jede woche mit dem thema konfrontiert.
Und keine so tiefe Aufarbeitung.
Das ist jetzt alles anders.
Ich habe mich wesentlich tiefer in die Materie eingearbeitet.
Ich habe ganz wichtig meinen Koffer wenn es mir schlecht geht.
Ich verlasse den Ort wenn es mir zuviel wird.
Meine Gruppe kann ich jederzeit kontaktieren, ich bin dort sehr engagiert und erlebe eine tolle Gemeinschaft.
Und dazu überleitend
Frage 28
Natürlich muss ich aufpassen damit ich nicht wieder in die schlechten Gewohnheiten von früher rutsch.
Alles andere wäre wirklichkeitsfremd ich habe es ja erlebt.
Aber mit meinen Strategien und dem erlebten und neu erlebten,und natürlich meiner Gruppe die ich weiter wöchentlich besuchen werde bleib ich wachsam und achtsam mir gegenüber.
30 Haben Sie noch etwas hinzuzufügen
Ich bin froh dass niemand zu Schaden gekommen ist bei meiner Trunkenheitsfahrt