MPU wegen E-Scooter 1,63 Promille

Dan

Neuer Benutzer
Hallo,

ich bin glücklicherweise auf dieses Forum gestoßen und hoffe ihr könnt mir so erfolgreich weiterhelfen, wie in den ganzen Beiträgen, die ich bisher hier gelesen habe.

Im August letzten Jahres bin ich auf dem Heimweg auf einem E-Scooter angehalten worden und die finale BAK ergab einen Wert von 1,63. Mittlerweile habe ich die Aufforderung meiner Führerscheinstelle erhalten eine positive MPU bis zum 27.12.2022 vorzulegen, um meine Fahrerlaubnis wieder zu erlangen.

Ich betreibe seit mittlerweile gut 9 Monaten KT mit zuvor knapp 3 Monaten Alkoholverzicht allerdings ohne Nachweise.

FB Alkohol

Zur Person

Geschlecht: männlich
Größe: 179cm
Gewicht: 85kg (TF 82kg)
Alter: 30

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 22.08.2021
BAK: 1,63 (AAK: 0,7 um 01:19 Uhr)
Trinkbeginn: 22:00
Trinkende: 01:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:51

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: -
Strafbefehl schon bekommen: ja, am 19.10.2021
Dauer der Sperrfrist: 7 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, am Tattag
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): “Ist nicht zu erwarten, dass das Führen von Kraftfahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?”

Bundesland
: Bayern
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: TF bis 18.11.2021 Alkoholpause (ohne Nachweis) seit 19.11.2021 KT (1x pro Monat, maximal 1 Bier (0,5l) oder 2 Radler (je 0,5l))
Ich lebe abstinent seit: -

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: -

Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein (ich habe nächste Woche einen Hausarzttermin und würde sie davor zumindest noch einmal prüfen lassen)

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -

MPU
Datum: noch kein Termin (Frist Eignungsgutachten für Fahrerlaubnis 27.12.2022)
Welche Stelle (MPI): geplant Avus
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein




Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 21.08.2022 habe ich mich noch spät abends mit einem ehemaligen Schulkollegen und zwei seiner Kommilitonen in der Innenstadt getroffen, um gemeinsam etwas trinken zu gehen. Wir trafen uns um 22:00 Uhr in Bar 1 und haben im dortigen Außenbereich jeweils ein Bier (0,5 Liter ca. 5%) getrunken. Danach (um ca. 22:40) haben wir uns auf den Weg in Bar 2 gemacht und uns hierfür noch ein zweites Bier (0,5 Liter ca. 5%) als sogenanntes „Wegbier“ bestellt und unterwegs getrunken. Angekommen in Bar 2 haben wir uns an einen Tisch gesetzt und ich habe über den restlichen Abend bis kurz vor 01:00 Uhr noch weitere 2 Bier (0,5 Liter ca. 5%) und jeweils 3 Schnäpse „Pfeffi“ (jeweils gut eingeschänkte 2cl mit 50%) getrunken. Im Anschluss bestand der Plan noch auf einer Hausparty vorbeizuschauen. Da ich mich allerdings müde und platt gefühlt habe bin ich nicht mehr mitgegangen, habe mich verabschiedet und bin nach Hause losgelaufen. Nach grob einem drittel der Strecke kam ich an einem E-Scooter vorbei, stieg auf diesen und wollte den letzten Rest einfach nur schnell heimfahren, da ich der Annahme war das für diesen dieselben Grenzwerte wie für das Fahren eines Fahrrades gelten*. Knapp 1km später (~ 01:19Uhr) hielt ich an einer roten Ampel, die Polizei fuhr neben mir vor und führte eine allgemeine Verkehrskontrolle durch. Sie bemerkten Alkoholgeruch und die AAK ergab einen Wert von 0,7. Ich wurde belehrt, stellte den E Scooter ab und wurde direkt mit auf die Wache genommen für eine BE. Diese erfolgte um 01:51Uhr (späteres Ergebnis: BAK 1,63)**. Mein Führerschein wurde einbezogen und ich wurde über die weiteren Folgen belehrt, bevor ich die die Wache wieder verlassen durfte.



*Es war bis dahin tatsächlich meine erste und bisher auch einzige Fahrt mit einem E Scooter, allerdings denke ich, dass ich diese Aussage lieber weglassen sollte, da mir dies vermutlich eh nicht geglaubt werden würde.

**Ich hatte versucht meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, da ich aus meiner abgebrochenen Polizeiausbildung (Jahr 2013) noch im Kopf hatte, dass die Zustimmung eines Staatsanwaltes für die Blutentnahme nötig sei - sofern man nicht freiwillig einwilligt. Mir wurde daraufhin mitgeteilt, dass dies nicht mehr stimme und sich die Regeln hierfür in Bayern geändert hätten. Mittlerweile reicht die Einschätzung der Polizeivollzugsbeamten bei Straftatverdacht aus. (In meiner Akte und der Kurzmitteilung der Polizeiinspektion kann ich hierzu nichts lesen. Allerdings habe ich Angst, dass mir die Aussage und mein Versuch die BE zu vermeiden negativ ausgelegt werden.) Die BE habe ich daraufhin über mich ergehen lassen.


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

Insgesamt 4 Bier (je 0,5 Liter mit ca. 5%) und 3 Schnäpse (je 2cl mit 50%) wobei die Schnäpse eher großzügig eingeschränkt waren.

Trinkzeit von 22:00 bis ca. 01:00Uhr



3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Gefahren knapp 1km, Gesamtstrecke nach Hause wären 3km gewesen



4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Ich hatte nicht groß darüber nachgedacht, da ich einen E Scooter mit einem Fahrrad gleichgestellt hatte und dachte für den Heimweg würde es noch reichen.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich bin zuerst zu Fuß gegangen, da ich sonst immer heimlaufe oder mit Nachbussen heimfahre (gab es während Corona allerdings nicht). Jedoch dann doch auf den E Scooter gestiegen, um schneller daheim zu sein unter der Annahme, dass dieser wie ein Fahrrad gewertet wird und ich allerdings auch annahm nicht bei 1,6 Promille zu sein.



6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Auf dem Fahrrad bestimmt um die 50x. Auf dem Rückweg vom Biergarten, Grillfeiern und zu Beginn meiner Studentenzeit. Folgerung aus einer Fahrt während meiner Studentenzeit, dass ich mich überschätzt und den Alkohol unterschätzt habe, nachdem es mich deswegen einmal vom Fahrrad geschmissen hat (ohne Fremdeinwirkung).

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Erster Kontakt in der Kindheit, nachdem mein Vater zum Abendessen immer mal wieder ein Bier trank.

Erster Konsum mit 15 – Biermischgetränke.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Früher immer wieder an Wochenenden mit Freunden/Kommilitonen auf Hauspartys, in Discos, Bars und bei Stadionbesuchen. Angefangen mit Biermischgetränken über Longdrinks bis hin zu Schnäpsen. Durch Corona wurden zwar die Anlässe zum Feiern und gemeinsam zu trinken weniger, jedoch die Mengen an den Tagen, an denen ich getrunken habe, immer mehr.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Alter 15-17: Vereinzelt auf Hauspartys von Freunden. Hauptsächlich (2-4?) Biermischgetränke allerdings auch schon ersten Kontakt zu Schnaps (Wodka-O, Tequila).

Alter 18-26: Vor allem an Wochenenden in der Disco oder auf Studentenpartys. Primär Bier und Longdrinks, aber auch Schnäpse. Getrunken habe ich nur dann, wenn ich es mir auch erlauben konnte und keine Prüfung in nächster Zeit oder Arbeit am nächsten Tag anstanden. Jedoch stiegen die Mengen an Alkohol die ich zu den jeweiligen Anlässen getrunken haben immer weiter an.

Alter 27-29: Barabende ca. 2x im Monat. Grob 8 Bier und 4 Longdrinks

Alter 29-30: KT 1x im Monat maximal 1 Bier oder 2 Radler zu einem speziellen Anlass

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Auf Haus-, Studentenpartys, Geburtstagen, Konzerten, in Bars, Discos und im Stadion. Immer mit Freunden und/oder Kommilitonen.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)

In jungen Jahren habe ich die ersten Erfahrungen mit Alkohol mit meinen Freunden gemacht. Ich wollte dazugehören und ich habe Alkoholkonsum als völlig normal betrachtet.

Grundsätzlich fiel es mir schwer mich gegenüber anderen und fremden Leuten zu öffnen. Mir hat das Selbstvertrauen gefehlt mich auf die Tanzfläche zu stellen und einfach loszutanzen, da ich mir zu viele Gedanken darüber gemacht habe was andere über mich denken. Mädchen anzusprechen habe ich mich nüchtern auch nicht getraut, da ich mir auch hier zu viele Gedanken gemacht habe, dass ich nicht gut ankomme. Durch den Konsum von Alkohol wurde ich lockerer, lustiger und habe nicht mehr über alles nachgedacht was möglicherweise falsch laufen könnte.

Ende 2017 bin ich 3 Prüfungen vor Beendigung meines Bachelors final durch eine der letzten Prüfung gefallen und stand mit leeren Händen da. In der Zeit bevor ich durch die letzte Prüfung gefallen bin habe ich mir enormen Stress und Druck gemacht, da ich Angst hatte zu Versagen und mein Studium nicht abschließen zu können, während in der Zwischenzeit ein Kommilitone nach dem anderen ihren Abschluss in der Tasche hatten. Alkohol habe ich genutzt um den Stress und Frust vor mir wegzuschieben und um auf andere Gedanken zu kommen.

Die Zeit vor meiner TF war eine der stressigsten für mich, da mich meine Bachelorarbeit stark gefordert hat, ich gleichzeitig noch mit meiner Freundin zusammengezogen bin und auch noch die Unsicherheit bestand ob die Aufnahmetests für meinen Master erfolgreich sind und ob ich einen Studienplatz bekomme oder nicht. In dieser Zeit diente Alkohol für mich als Ventil um den ganzen Alltagsstress hinter mir zu lassen.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Wenig Alkohol machte mich lockerer, redseliger und lustiger jedoch ging das irgendwann in ein Lallen über je mehr ich getrunken habe und mein Gang fing an zu schwanken. Vereinzelt habe ich mit Mitte 20 Details vom Vorabend vergessen.


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Wenn ich am Wochenende mittags verkatert aus dem Bett gekrochen bin, haben meine Eltern gemeint, dass es wohl letzte Nacht zu viel gewesen sei und dass ich das nächste Mal nicht mehr so viel trinken solle. Ich habe ihnen zugestimmt und bin die nächsten Male nicht mehr über die Stränge geschlagen.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Keine

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

In meiner anfänglichen Studentenzeit gab es weit mehr Anlässe in deutlich kürzeren Abständen (Einweihungsfeiern, Semesterstart Feiern etc.) jedoch war zu diesem Zeitpunkt mein Alkoholkonsum pro Abend noch geringer. Beim Fehlschlag meines ersten Bachelorstudiums kurz vor Schluss und in der Phase vor meiner TF waren es weniger Anlässe jedoch deutlich höhere Mengen Alkohol pro Tag.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Als Neujahrsvorsätze einen Monat keinen Alkohol und in den Prüfungsphasen

19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Ich würde mich als „Gesellschaftstrinker“ einstufen, da ich immer zusammen mit Freunden oder Kommilitonen getrunken habe. Rückblickend war das allerdings eine Aufwärtsspirale, da ich mir so über die Jahre eine ungesunde Alkoholtoleranz aufgebaut habe, auf die ich vor allem seit meiner TF nicht stolz bin.


Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ja, seit gut 9 Monaten betreibe ich KT, sodass ich meine Trinkanlässe plane und vor allem auch nicht mehr zu jedem möglichen Anlass etwas trinke. Ich trinke seither maximal 1x im Monat und jeweils maximal 1 Bier (0,5l ~5%) oder 2 Radler (0,5l ~2,5%) über den Abend verteilt.

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
20.08.2022, zum Grillen in der Ferienhütte eines Freundes – ein Bier (0,5l ~5%)
(23.07.2022, Derby meines Lieblingsvereins – zwei Radler (je 0,25l ~2,5%))
(11.06.2022, 30ter Geburtstag eines Freundes – ein Bier (0,5l ~5%))

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja, ab und zu Mönchshof Radler 0,00%

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Alkohol ist für mich mittlerweile ein Genuss- und kein Rauschmittel mehr. Ich habe für knapp 3 Monate nach meiner TF keinen Alkohol mehr getrunken und mich in der Zwischenzeit informiert. Da ich mir zugetraut habe, dass ich irgendwann wieder Alkohol trinken werde, habe ich mich dazu entschlossen KT zu betreiben. Mein Ziel ist es verantwortungsvoll Alkohol zu konsumieren und nicht mehr in alte Gewohnheiten zurückzufallen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die TF war wie ein Wachruf für mich. Zuvor habe ich mir keine Gedanken gemacht, wie viel Alkohol ich eigentlich zu mir nehme. Über die Jahre war es ein langsamer Prozess, in dem es immer mehr wurde, ohne dass ich es für mich so wirklich wahrgenommen habe. Durch die Polizeikontrolle und die dadurch entstandenen Folgen und Auseinandersetzung mit der Thematik ist mir bewusst geworden, dass es so nicht weitergehen kann und ich mein Trinkverhalten deutlich ändern muss.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe von Anfang an offen über meinen Fehler geredet und warum ich nichts mehr (ersten 3 Monaten) bzw. nur noch kontrolliert trinke. Über das Verständnis und Unterstützung meiner Freundin, Freunde und Familie bin ich sehr dankbar. Die Umstellung viel mir nicht schwer, lediglich bei meinem ersten Alkoholkonsum nach der TF habe ich mir gedacht, dass ein zweites Bier auch noch schmecken würde. Ich habe mir jedoch mein Ziel vor Augen geführt und den restlichen Abend auf Softdrinks umgestiegen bin. Im laufe der Zeit fiel mir das KT immer leichter, sodass ich auch an geplanten Trinkanlässen (z.B. mein 30ter Geburtstag) doch nichts getrunken habe, weil ich einfach keine Lust dazu verspürt habe.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Definitiv positiv. Meine Wochenenden dienen zur Erholung vom Alltagsstress, wohingegen ich zuvor die Tage durch den Kater danach verschwendet habe. Ich gehe wieder regelmäßig ins Fitnessstudio, auch am Wochenende nach Tagen, an denen ich mit Freunden unterwegs war. Im Allgemeinen fühle ich mich fitter und habe auch mittlerweile grob 2-3kg an Muskel zugenommen, was wiederum auch von Freunden wahrgenommen wird und mich bestärkt.


27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich werde weiterhin KT und nicht öfters als 12x im Jahr Alkohol zu mir nehmen. Im Übrigen habe ich während dem Beginn meines Masterstudiums – das war in der Zeit meiner knapp 3monatigen Alkoholpause – gemerkt, dass ich es auch schaffe ohne Alkohol mit neuen Kommilitonen - sowohl männlich als auch weiblich - locker ins Gespräch zu kommen und neue Freundschaften aufbauen kann.


28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Schwer, wenn dann wenn mich ein außergewöhnlicher Schicksalsschlag treffen sollte. Allerdings weiß ich, dass ich mich jederzeit an meine Freunde und Familie wenden kann und auf deren Unterstützung zählen kann, um nicht in alte Gewohnheiten zu verfallen. Aber ich glaube auch, dass es gar nicht mehr so weit kommen wird, da ich einem starken Alkoholkonsum nichts positives mehr abgewinnen kann.


29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich werde vor Trinkanlässen bereits planen, wie ich wieder nach Hause komme. Taxi, U-Bahn oder ein nüchterner Fahrer aus der Gruppe. Im Übrigen werde ich auch aus Prinzip nicht mehr unter geringem Alkoholeinfluss mit dem Fahrrad oder E Scooter fahren.


30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein


Vielen Dank und liebe Grüße,
Dan
 
Hallo,

deine Strategie ist plausibel.

Da ich grad nur am Handy sitze mach ich jetzt nicht viel Zitate und Anmerkungen.
Hier einfach etwas Feedback:

Frage 2 und 10: die Trinkmenge bei der TF kommt mir etwas gering vor. Bitte mal nachrechnen. Du warst eigentlich deutlich mehr gewohnt.
Daher auch Frage 12: du erklärst Motive gür deine TF, aber nicht deine Motive aus denen heraus du sonst deutlich mehr getrunken hast.
Frage 27: das ist keine Vermeidungsstrategie, da musst du dir mehr überlegen
 
*Es war bis dahin tatsächlich meine erste und bisher auch einzige Fahrt mit einem E Scooter, allerdings denke ich, dass ich diese Aussage lieber weglassen sollte, da mir dies vermutlich eh nicht geglaubt werden würde.

Das ist tatsächlich wenig nachvollziehbar, denn offensichtlich hast du ja mit einer App den E-Scooter in Gang setzen können. Hattest du die App zum Spaß drauf oder warst du in der Lage, die App mit deiner Alkoholisierung runterzuladen und damit umzugehen? Das würde nicht für dich sprechen, weil es zeigt, dass deine Alkoholisierung noch nicht so weit war, dass du weitgehend gedanklich ausgeschaltet warst. Sprich, du würdest noch mehr vertragen.

**Ich hatte versucht meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, da ich aus meiner abgebrochenen Polizeiausbildung (Jahr 2013) noch im Kopf hatte, dass die Zustimmung eines Staatsanwaltes für die Blutentnahme nötig sei - sofern man nicht freiwillig einwilligt. Mir wurde daraufhin mitgeteilt, dass dies nicht mehr stimme und sich die Regeln hierfür in Bayern geändert hätten. Mittlerweile reicht die Einschätzung der Polizeivollzugsbeamten bei Straftatverdacht aus. (In meiner Akte und der Kurzmitteilung der Polizeiinspektion kann ich hierzu nichts lesen. Allerdings habe ich Angst, dass mir die Aussage und mein Versuch die BE zu vermeiden negativ ausgelegt werden.) Die BE habe ich daraufhin über mich ergehen lassen.

Es war früher ein richterlicher (nicht Staatsanwalt) Beschluss notwendig, in Bayern ist es tatsächlich so, dass zur Abwehr einer Gefahrenlage ein solcher Beschluss nicht mehr notwendig ist, wenn kein Richter erreicht werden kann. Das ist nachts halt leicht begründbar seitens der Polizei. Du hättest dir mit Diskussionen also keinen Gefallen getan.

Ansonsten gefällt mir dein FB auch schon recht gut, liest sich schlüssig. Der Kritik an der Trinkmenge von rüdscher schließe ich mich allerdings an. Auch wenn du kein AB dokumentiert hast, solltest du die Trinkpause auf jeden Fall angeben, die du ja 3 Monate betrieben hast. Vielleicht kannst du ja noch den Auslöser benennen, warum, wann und wie du nach der Trinkpause wieder Alkohol getrunken hast.

Warum hast du eigentlich so lange gewartet mit der MPU? Du hättest ja schon längst deine FE wieder haben können.
 
Hallo rüdscher und kapomick,
vielen Dank für euer erstes Feedback.

Frage 2 und 10: die Trinkmenge bei der TF kommt mir etwas gering vor. Bitte mal nachrechnen. Du warst eigentlich deutlich mehr gewohnt.
Daher auch Frage 12: du erklärst Motive gür deine TF, aber nicht deine Motive aus denen heraus du sonst deutlich mehr getrunken hast.
Frage 27: das ist keine Vermeidungsstrategie, da musst du dir mehr überlegen
zu Frage 2 und 10:
Ich bin mir nahezu sicher, dass die Trinkmenge bei der TF nicht höher war, und ich frage mich bis heute wie es an dem Tag 1,63 Promille wurden, vor allem da die AAK noch bei 0,7 lag. Ich hätte wohl noch länger und mehr getrunken, allerdings war ich einfach nur müde und wollte lieber nach Hause anstatt auf die Hausparty.
Mein Anwalt meinte allerdings, dass die 1,63 Promille mit meiner angegebenen Menge im Bereich des Möglichen lägen. Reiner Alkohol für die vier 0,5l Bier (5%) sind 80g und für die 3 2cl Schnäpse 24g, wobei dieser auch etwas höher liegen kann durch ein großzügigeres Einschenken. Ich habe den Wert schon mehrfach mit der Widmark-Formel nachgerechnet und komme ohne Resorptionsdefizit auf 1,81 Promille, multipliziert mit 0,9 wegen dem Resorptionsdefizit ergeben dann tatsächlich die 1,63 Promille.
Soll ich die Menge lieber etwas nach oben korrigieren und vier Schnäpse daraus machen? Dabei würden daraus mit derselben Rechnung 1,95 bzw. 1,77 Promille werden.

zu Frage 12:
Gründe waren die Gewohnheit. Ich habe mich öfters mit Freunden getroffen und wir haben gemeinsam getrunken. Hierdurch ist auch meine Alkoholtoleranz mit der Zeit gestiegen und ich konnte immer mehr trinken ohne das mir so wirklich bewusst wurde, dass es mit der Zeit unvertretbare Mengen wurden. Zum anderen habe ich an Trinkabenden auch seltenst ein nicht alkoholisches Getränk zwischendruch getrunken.

Frage 27 muss ich mir nochmal genauer durch den Kopf gehen lassen und eine bessere Vermeidungsstrategie überlegen.

Das ist tatsächlich wenig nachvollziehbar, denn offensichtlich hast du ja mit einer App den E-Scooter in Gang setzen können. Hattest du die App zum Spaß drauf oder warst du in der Lage, die App mit deiner Alkoholisierung runterzuladen und damit umzugehen? Das würde nicht für dich sprechen, weil es zeigt, dass deine Alkoholisierung noch nicht so weit war, dass du weitgehend gedanklich ausgeschaltet warst. Sprich, du würdest noch mehr vertragen.
Tatsächlich habe ich die App Mitte des Abends in der zweiten Bar heruntergeladen, also grob nach den ersten zwei Bier. Ich war bis zu diesem Tag kein großer Fan der E Scooter, da diese meist kreuz und quer abgestellt werden, wild durch die Fußgängerzone fahren, etc. Mein alter Schulkollege jedoch ist ein riesiger Fan der E Scooter und ist diese auch schon mehrfach ange-/betrunken gefahren. Da ich den Monat davor mit meiner Freundin zusammen in die Stadt gezogen bin hat er mich dazu überredet, dass die Roller doch ganz praktisch sind, ich mir auch mal eine der Scooter Apps herunterladen solle und selbst so einen Roller ausprobieren solle. Wie bereits erwähnt dachte ich, dass die Roller wie Fahrräder gewertet werden, vor allem da ich wusste, dass mein Schulkollege diese öfters ange-/betrunken gefahren ist. Und so kam es schließlich dazu, dass ich meine erste Fahrt leider auch direkt an diesem Tag gemacht habe und in mein Verderben gefahren bin. Allerdings mit dem Hintergedanken es zu werten wie ein Fahrrad und das meine getrunkene Menge nicht an die 1,6 Promille kommen sollte.
Hinzuzufügen ist, dass ich mittlerweile keinen Kontakt mehr zu dem besagten ehemaligen Schulkollegen habe.
Es war früher ein richterlicher (nicht Staatsanwalt) Beschluss notwendig, in Bayern ist es tatsächlich so, dass zur Abwehr einer Gefahrenlage ein solcher Beschluss nicht mehr notwendig ist, wenn kein Richter erreicht werden kann. Das ist nachts halt leicht begründbar seitens der Polizei. Du hättest dir mit Diskussionen also keinen Gefallen getan.
Die Diskussion habe ich allerdings kurzzeitig mit den Polizisten geführt, wurde jedoch relativ schnell von oben herab eines Besseren belehrt. Allerdings kann ich keinen Vermerk in der Akte dazu finden und kann somit davon ausgehen, dass dies nicht von Relevanz ist, oder?
Auch wenn du kein AB dokumentiert hast, solltest du die Trinkpause auf jeden Fall angeben, die du ja 3 Monate betrieben hast. Vielleicht kannst du ja noch den Auslöser benennen, warum, wann und wie du nach der Trinkpause wieder Alkohol getrunken hast.
In Frage 25 hatte ich die Trinkpause kurz erwähnt, wobei ich die Pause wohl auch noch in Frage 20 einbauen sollte. Der Auslöser, dass ich wieder getrunken habe war, dass ich mir zugetraut habe früher oder später wieder Alkohol als Genussmittel zu trinken. Allerdings wollte ich mich - sollte es so weit kommen - nicht ins kalte Wasser schmeißen und ggf. wieder direkt in meine alten Gewohnheiten verfallen. Aus diesem Grund und durch meine Recherche zu der Thematik habe ich mit KT begonnen um mir langsam einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol anzugewöhnen. Der erste Alkohol (ein Bier 0,5l mit ~5%) war am 19.11.2022 auf einer Grill-/Geburtstagsfeier von einem befreundeten Pärchen.

Warum hast du eigentlich so lange gewartet mit der MPU? Du hättest ja schon längst deine FE wieder haben können.
Freiwillig habe ich nicht so lange gewartet. Zum einen hat mein Anwalt mit einem ohne Rücksprache und aus meiner Sicht sinnlos eingelegten Einspruch die finale Zustellung des Urteils verzögert, weswegen mir dies erst grob gegen Ende Januar/Anfang Februar zugestellt wurde.
Daraufhin habe ich Mitte Februar einen Termin bei meiner zuständigen FEB bekommen, um meine FE neu zu beantragen. Ab da an - also seit über 6 Monaten - habe ich dann auf eine Rückmeldung und die Aufforderung zur MPU von der FEB gewartet, welche letztendlich dieses Wochenende in meinem Briefkasten war. Ich hatte bereits mehrfach nachgefragt und auch angeboten bereits vorsorglich eine MPU zu machen, allerdings wurde mir gesagt dies geht nur mit einer Aufforderung zur MPU und das ich mich einfach gedulden müsse.
 
Ich habe mich öfters mit Freunden getroffen und wir haben gemeinsam getrunken.
Aber warum?

Ich treffe mich auch mit Freunden. Mal trinkt niemand, mal einzelne Freunde, keiner lässt sich volllaufen, ich trinke gar nichts.

Also warum hast du immer getrunken, und nicht gerade wenig? Dass du mit 1,6 auf einem Scooter in der Routinekontrolle rausgezogen wurdest und nicht weil du einen Scheiss zusammengefahren hast, spricht gegen dich. Es zeigt Gewöhnung und somit eine einschlägige Vorgeschichte. Die hast du aber bisher nicht erklärt.
 
Aber warum?

Ich treffe mich auch mit Freunden. Mal trinkt niemand, mal einzelne Freunde, keiner lässt sich volllaufen, ich trinke gar nichts.

Also warum hast du immer getrunken, und nicht gerade wenig? Dass du mit 1,6 auf einem Scooter in der Routinekontrolle rausgezogen wurdest und nicht weil du einen Scheiss zusammengefahren hast, spricht gegen dich. Es zeigt Gewöhnung und somit eine einschlägige Vorgeschichte. Die hast du aber bisher nicht erklärt.

Vielleicht weil es auch Spass gemacht hat?!
Mir hat es in jungen Jahren im Freundeskreis immer gefallen. Und geschadet hat es mir auch nicht....
 
nicht höher war, und ich frage mich bis heute wie es an dem Tag 1,63 Promille wurden, vor allem da die AAK noch bei 0,7 l lag.
Es gibt zwei verschiedene Messgeräte. Die einen zeigen den direkten Promillewert an, bei den anderen wie in deinem Fall musst du die AAK verdoppeln. Also waren es bei deiner AAK 1,4 Promille.

Deine Trinkmengenberechnung ala Widmark ist nicht korrekt. Du musst zusätzlich den Faktor 0,8 (Eigengewicht vom Alkohol) und das Resorptionsdefizit mit im Durchschnitt 0,8(nicht 0,9) berechnen. Dazu hast du den Alkoholabbau(Durchschnitt 0,15 Promille pro Stunde) vom Trinkanfang bis zur Blutentnahme nicht berücksichtigt. In deinem Falle(4 Stunden) 0,6 Promille. Ich komme da auf ca. 0.9 Promille, du müsstest also 3 Bier a 0,5l mehr angeben.
 
Vielleicht weil es auch Spass gemacht hat?!
Mir hat es in jungen Jahren im Freundeskreis immer gefallen. Und geschadet hat es mir auch nicht....
Mag sein, wenn man sich regelmässig 1,8 bis 2 Promille reinlässt, manchmal vielleicht auch mehr, und sonhat der TE die Trinkvergangenheit geschildert, fällt das mich durchaus schon unter problematischen Konsum. Im Rahmen einer MPU ist da die Frage nach den Motiven schon nicht unangebracht, eventuell auch im Gespräch mit dem GA zu erwarten.

Finde es deshalb nicht ideal, das zu verharmlosen…
 
Es gibt zwei verschiedene Messgeräte. Die einen zeigen den direkten Promillewert an, bei den anderen wie in deinem Fall musst du die AAK verdoppeln. Also waren es bei deiner AAK 1,4 Promille.
Das wurde mir auch so auch von den Polizisten vermittelt und ich hatte auch mit einem derartigen Wert gerechnet, allerdings niemals damit, dass der Wert über 1,6 ist.
Deine Trinkmengenberechnung ala Widmark ist nicht korrekt. Du musst zusätzlich den Faktor 0,8 (Eigengewicht vom Alkohol) und das Resorptionsdefizit mit im Durchschnitt 0,8(nicht 0,9) berechnen. Dazu hast du den Alkoholabbau(Durchschnitt 0,15 Promille pro Stunde) vom Trinkanfang bis zur Blutentnahme nicht berücksichtigt. In deinem Falle(4 Stunden) 0,6 Promille. Ich komme da auf ca. 0.9 Promille, du müsstest also 3 Bier a 0,5l mehr angeben.
Den Faktor 0,8 habe ich bereits in der Formel für den reinen Alkohol pro Getränk betrachtet, also Bsp. 0,5l Bier 5%: 500*(5/100)*0,8 = 20g Alkohol. Das stimmt doch so oder?
Zum Resorptionsdefizit meinte mein Anwalt dieser werde mit 0,9 berechnet und dementsprechend kam er darauf, dass die 1,63 im Bereich des Möglichen liegen. Auf den Alkoholabbau ist er nicht wirklich eingegangen, allerdings hat er im Nachhinein auch allgemein nicht sehr viel Verständnis mir gegenüber erbracht und es als liegt im Bereich des Möglichen und wird wohl so sein abgestempelt. Das habe ich dann auch so akzeptiert und mich nochmal intensiever mit der Thematik und meinem Alkoholkonsum beschäftigt.
Es waren allerding sicher nur 4 Bier, ich hatte mir bereits in der Nacht der TF - nach dem Polizeiverhör - Notizen über den Abend, die TF und das Verhör gemacht, da ich nach meiner Aussage mit rechtlich sei eine BE ohne richterliche Zustimmung nicht möglich sehr von oben herab und auch etwas fragwürdig von der Polizei behandelt wurde, allerdings will ich das jetzt auch nicht vertiefen.
3 Bier mehr würde ich vom Trinktempo auch nicht innerhalb von 3 Stunden in meinen Magen bekommen.
Bis heute fällt es mir tatsächlich schwer wie es an diesem Abend 1,63 BAK wurden, allerdings habe ich durch die TF realisiert, dass ich diesen Wert bzw. auch höhere an anderen Abenden sicher intus hatte und mir klar gemacht, dass ich das so nicht weiter machen kann.
Wenn ich die Schnäpse allerdings als doppelte, also 4cl rechne, würde die Berechnung dann doch immerhin besser passen.
Ich treffe mich auch mit Freunden. Mal trinkt niemand, mal einzelne Freunde, keiner lässt sich volllaufen, ich trinke gar nichts.
Das kam wohl auch etwas falsch rüber, ich treffe mich natürlich nicht nur mit Freunden, um auch zu trinken. Allerding waren in den letzten Jahren im Schnitt 2 Tage im Monat dabei an denen wir über 6-7 Stunden zusammensaßen und ich durch den Verzehr von nur alkoholischen Getränken auf einen dementsprechend hohe Alkoholkonsum kam.
Im Rahmen einer MPU ist da die Frage nach den Motiven schon nicht unangebracht, eventuell auch im Gespräch mit dem GA zu erwarten.
Als Motiv hierfür würde ich tatsächlich einfach nur die Geselligkeit mit meinen Freunden nennen. Ich bin nie zu einem dieser Abende gegangen mit dem Ziel, dass ich mich einfach nur total besaufe. Wir hatten meist Spaß an den Abenden oder es gab auch Abende, an denen ich mich durch den Alkohol mehr geöffnet habe und all die Dinge erzählt habe die mich in den jeweiligen Phasen frustiert und gestresst haben.
 
3 Bier mehr würde ich vom Trinktempo auch nicht innerhalb von 3 Stunden in meinen Magen bekommen.
Wenn ich die Schnäpse allerdings als doppelte, also 4cl rechne, würde die Berechnung dann doch immerhin besser passen

Meines Erachtens immer noch zuwenig. Ich würde 4 Bier a 0,5l a 5% und 5 doppelte Schnäpse a 50% angeben.

Mit deiner Angabe von 4 Bier und 3 doppelten Schnäpsen kommst du auf 1,6 Promille, aber du vergisst, das du in den 4 Stunden von Trinkanfang bis zur Blutentnahme 0,6 Promille abgebaut hast. Diese Differenz musst du also noch zusätzlich getrunken haben. In Anbetracht des hohen Alkohogehaltes vom Schnaps würden es dann 5 doppelte Pfeffis gewesen sein.
 
Meines Erachtens immer noch zuwenig. Ich würde 4 Bier a 0,5l a 5% und 5 doppelte Schnäpse a 50% angeben.
Danke für deine Einschätzung.
Ich habe alles nochmal durchgerechnet mit Resorptionsdefizit von 0,85 und einem Abbau von 0,15 für knapp vier Stunden. Mit 5 doppelten Schnäpsen bin ich bei 1,77 und mit 4 doppelten Schnäpsen bei 1,53.
Allerdings waren es sicher keine fünf Schnäpse, vor allem keine fünf doppelten und zu sehr von meinen wirklichen Erinnerungen will ich auch nicht abweichen, weswegen ich die Menge letztendlich auf Bier a 0,5l a 5% und 4 doppelte Schnäpse a 50% anpassen würde.
Und warum funktioniert Geselligkeit nur mit Alkohol?
Es gab auch viele weitere Treffen, an denen wir nichts getrunken haben. Geselligkeit funktioniert natürlich nicht nur mit Alkohol. Das ist mir vor allem in meinem letzten Jahr mit der Alkoholpause und dem KT klar geworden. Zuvor hatte ich die mittlerweile hohe Menge meines Alkoholkonsums nicht hinterfragt bzw. diese einfach komplett falsch eingeschätzt.
Und doch scheint das häufig das Ergebnis gewesen zu sein - warum waren 2 Bier nicht genug?
In meinem Freundeskreis haben wir des Öfteren Trinkspiele gespielt oder es wurde eine Runde ausgegeben. Ich habe mir einfach keine Gedanken über die gesamte Menge des getrunkenen Alkohols gemacht und diese hat sich mit der Zeit und Abende an denen wir getrunken haben schlichtweg zu sehr erhöht.
Rückwirkend und vor allem mit meinen Erfahrungen aus dem letzten Jahr sind 2 Bier oder auch komplett nüchterne Abende, selbst wenn alle anderen trinken, definitiv genug und besser.

Denkt ihr ich kann den Termin für meine MPU bereits ausmachen? Und ist Avus für die MPU eine gute Wahl?
Ich wollte nichts überstürzen, nachdem ich die Aufforderung zur MPU jetzt endlich am Wochenende erhalten habe und bin glücklicherweise noch auf dieses Forum hier gestoßen.
Und denkt ihr es ist ein Problem, dass ich keine professionelle Hilfe/Vorbereitungskurse in Anspruch genommen sowie keine AN habe, sondern verstärkt im Internet recherchiert habe, mich vor allem mit meiner Freundin/Freunden und Familie darüber unterhalten habe und direkt eine Alkoholpause mit folgendem KT gemacht habe?

Liebe Grüße,
Dan
 
Ich habe mir einfach keine Gedanken über die gesamte Menge des getrunkenen Alkohols gemacht und diese hat sich mit der Zeit und Abende an denen wir getrunken haben schlichtweg zu sehr erhöht.
Kenn ich, aber trotzdem fehlt hier die tiefe Motivation zu trinken. Wsrum hast du fleissig mitgemacht?

Rückwirkend und vor allem mit meinen Erfahrungen aus dem letzten Jahr sind 2 Bier oder auch komplett nüchterne Abende, selbst wenn alle anderen trinken, definitiv genug und besser.
Und wie willst du das konkret durchziehen? Dafür brauchst du eine klare Strategie
 
Kenn ich, aber trotzdem fehlt hier die tiefe Motivation zu trinken. Wsrum hast du fleissig mitgemacht?
Muss es hierfür wirklich eine tiefe Motivation geben? Wir hatten an den Abenden nahezu immer gemeinsam sehr viel Spaß und ich habe nicht Nein gesagt, wenn ich gefragt wurde ob wir noch eine Runde trinken. So sehr ich auch darüber nachdenke kann ich keine tiefe Motivation erkennen außer das die gemeinsame Zeit mit meinen Freunden in Kneipen, Bars und Clubs grundsätzlich Spaß gemacht hatte. Das der Alkohol irgendwann zu viel wurde ist mir jetzt erst so im Nachhinein klar geworden.
Und wie willst du das konkret durchziehen? Dafür brauchst du eine klare Strategie
Mein kompletter Freundeskreis und meine Familie wissen Bescheid, selbst neuen Kommilitonen mit denen ich regelmäßig was unternehme habe ich es mittlerweile gesagt, dass ich nur noch sehr selten ein bisschen zu speziellen Anlässen trinke und auch warum. Ich werde weiterhin KT und ich habe meine Freunden/Familie gebeten, dass wenn sie merken, dass ich doch wieder anfange mehr zu trinken, Sie mich direkt darauf ansprechen und ein Auge auf mich haben.
 
Muss es hierfür wirklich eine tiefe Motivation geben? Wir hatten an den Abenden nahezu immer gemeinsam sehr viel Spaß
Dann kannst du nur schwer eine plausible Vermeidungsstrategie aufbauen.
Du hattes Spass, regelmäßig 1,8‰ und mehr geschluckt. Künftig halt keinen Spaß mehr?
Es geht um glaubhaft geändertes Verhalten
 
Du hattes Spass, regelmäßig 1,8‰ und mehr geschluckt. Künftig halt keinen Spaß mehr?
Die Abende waren der Spaß, nicht dass dazu so viel Alkohol getrunken wurde. Das war blöd gesagt einfach das Beiprodukt und auch die Gewohnheit. Wie gesagt ich habe mir früher darüber keinen großen Kopf gemacht.
Im vergangenen Jahr habe ich gemerkt, dass die ganzen gemeinsamen Abende auch ohne Alkohol den gleichen Spaß bringen. Genauso werde ich auch nicht mehr zu jedem Getränk ja sagen, auch wenn es mir ausgegeben wird.
 
Ich habe auch nicht an jedem der Abende das Maximum getrunken, dies war eher in den Phasen der Fall in denen ich viel Stress in der Uni hatte, zum Beispiel als ich meinen ersten Bachelor kurz vor Schluss nicht geschafft habe. Mittlerweile habe ich auch eine deutlich bessere Lernstrategie, dass der Stress nicht mehr zu groß wird, das merke ich mittlerweile auch an meinem guten Notendurchschnitt.
 
Das war blöd gesagt einfach das Beiprodukt und auch die Gewohnheit. Wie gesagt ich habe mir früher darüber keinen großen Kopf gemacht.
Kopf gat sich kaum einer gemacht, wir haben alle unsere feuchtfröhliche Vergangenheit.

Trotzdem wirdt du dem GA für die Zukunft glaubhaft erklären müssen, warum künftig alles anders sein wird. Mit Spass und Beiprodukt wirst du in der MPU nicht weit kommen.
Warum hast du nicht nach 2 kleinen Bier einfach aufgehört?
 
Danke für deine ganzen Kommentare rüdscher!
Ich bin nochmal tief in mich gegangen und habe die Motive für meinen Alkoholkonsum hinterfragt.

In der Zeit meines ersten Alkohols wollte ich einfach dazu gehören und auf Hauspartys nicht der Erste sein der geht, da ich nichts verpassen wollte. Hat mir jemand noch ein Getränk hingehalten habe ich daher auch nicht Nein gesagt und es getrunken. Das nicht Nein sagen habe ich bis zu meiner TF nicht wirklich hinbekommen. Erst danach mit der Alkoholpause und dem KT habe ich gemerkt, dass ein Nein genauso akzeptiert wird ohne dass man dadurch ausgeschlossen wird.
Ich war auch zu schüchtern. Vor allem in der Zeit als ich noch regelmäßig mit Freunden in Discos gegangen bin habe ich mich ohne Alkohol nicht getraut zu tanzen, da ich zu sehr daran dachte was andere von mir Denken. Mit Alkohol verschwanden die Gedanken und ich habe einfach begonnen zu tanzen. Selbiges traf zu um Mädchen anzusprechen, wobei hierfür meine Hemmschwelle noch höher war und ich daher auch mehr getrunken habe. Als es dann weniger in Discos ging und mehr längere Bar/Kneipenabende waren half mir der Alkohol mich zu öffnen und über meine Probleme zu sprechen. Ohne habe ich die Probleme eher in mich hineingefressen und gedacht, ich muss alles alleine hinkriegen. Mit Alkohol habe ich stundenlang mit Freunden über alles Mögliche geredet was mich bedrückt hat und währenddessen weitergetrunken.
Mittlerweile fällt es mir nicht mehr so schwer fremde Leute anzusprechen auch da ich in einem meiner Nebenjobs immer wieder vor größeren Gruppen sprechen muss und das auch problemlos ohne Alkohol geht. Und ich weiß auch, das ich jederzeit mit meiner Freundin, Schwester und Freunden auch ohne Alkohol über meine Probleme reden kann.

Grundsätzlich verändern sich auch die Wochenendgewohnheiten bei mir und meinem engen Freundeskreis. Die Studentenzeit ist bei den meisten mittlerweile vorbei und es gibt andere Prioritäten. Die ersten werden Väter oder es wird an die Familienplanung gedacht, dabei wird einem die eigene Verantwortung immer mehr bewusst. Aus Kneipenabenden mit viel Alkohol sind mittlerweile gemeinsame Kochabende ohne bzw. mit wenig Alkohol geworden.
 
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