Hallo,
ich bin glücklicherweise auf dieses Forum gestoßen und hoffe ihr könnt mir so erfolgreich weiterhelfen, wie in den ganzen Beiträgen, die ich bisher hier gelesen habe.
Im August letzten Jahres bin ich auf dem Heimweg auf einem E-Scooter angehalten worden und die finale BAK ergab einen Wert von 1,63. Mittlerweile habe ich die Aufforderung meiner Führerscheinstelle erhalten eine positive MPU bis zum 27.12.2022 vorzulegen, um meine Fahrerlaubnis wieder zu erlangen.
Ich betreibe seit mittlerweile gut 9 Monaten KT mit zuvor knapp 3 Monaten Alkoholverzicht allerdings ohne Nachweise.
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 179cm
Gewicht: 85kg (TF 82kg)
Alter: 30
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 22.08.2021
BAK: 1,63 (AAK: 0,7 um 01:19 Uhr)
Trinkbeginn: 22:00
Trinkende: 01:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:51
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: -
Strafbefehl schon bekommen: ja, am 19.10.2021
Dauer der Sperrfrist: 7 Monate
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, am Tattag
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): “Ist nicht zu erwarten, dass das Führen von Kraftfahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?”
Bundesland: Bayern
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: TF bis 18.11.2021 Alkoholpause (ohne Nachweis) seit 19.11.2021 KT (1x pro Monat, maximal 1 Bier (0,5l) oder 2 Radler (je 0,5l))
Ich lebe abstinent seit: -
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: -
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein (ich habe nächste Woche einen Hausarzttermin und würde sie davor zumindest noch einmal prüfen lassen)
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -
MPU
Datum: noch kein Termin (Frist Eignungsgutachten für Fahrerlaubnis 27.12.2022)
Welche Stelle (MPI): geplant Avus
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 21.08.2022 habe ich mich noch spät abends mit einem ehemaligen Schulkollegen und zwei seiner Kommilitonen in der Innenstadt getroffen, um gemeinsam etwas trinken zu gehen. Wir trafen uns um 22:00 Uhr in Bar 1 und haben im dortigen Außenbereich jeweils ein Bier (0,5 Liter ca. 5%) getrunken. Danach (um ca. 22:40) haben wir uns auf den Weg in Bar 2 gemacht und uns hierfür noch ein zweites Bier (0,5 Liter ca. 5%) als sogenanntes „Wegbier“ bestellt und unterwegs getrunken. Angekommen in Bar 2 haben wir uns an einen Tisch gesetzt und ich habe über den restlichen Abend bis kurz vor 01:00 Uhr noch weitere 2 Bier (0,5 Liter ca. 5%) und jeweils 3 Schnäpse „Pfeffi“ (jeweils gut eingeschänkte 2cl mit 50%) getrunken. Im Anschluss bestand der Plan noch auf einer Hausparty vorbeizuschauen. Da ich mich allerdings müde und platt gefühlt habe bin ich nicht mehr mitgegangen, habe mich verabschiedet und bin nach Hause losgelaufen. Nach grob einem drittel der Strecke kam ich an einem E-Scooter vorbei, stieg auf diesen und wollte den letzten Rest einfach nur schnell heimfahren, da ich der Annahme war das für diesen dieselben Grenzwerte wie für das Fahren eines Fahrrades gelten*. Knapp 1km später (~ 01:19Uhr) hielt ich an einer roten Ampel, die Polizei fuhr neben mir vor und führte eine allgemeine Verkehrskontrolle durch. Sie bemerkten Alkoholgeruch und die AAK ergab einen Wert von 0,7. Ich wurde belehrt, stellte den E Scooter ab und wurde direkt mit auf die Wache genommen für eine BE. Diese erfolgte um 01:51Uhr (späteres Ergebnis: BAK 1,63)**. Mein Führerschein wurde einbezogen und ich wurde über die weiteren Folgen belehrt, bevor ich die die Wache wieder verlassen durfte.
*Es war bis dahin tatsächlich meine erste und bisher auch einzige Fahrt mit einem E Scooter, allerdings denke ich, dass ich diese Aussage lieber weglassen sollte, da mir dies vermutlich eh nicht geglaubt werden würde.
**Ich hatte versucht meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, da ich aus meiner abgebrochenen Polizeiausbildung (Jahr 2013) noch im Kopf hatte, dass die Zustimmung eines Staatsanwaltes für die Blutentnahme nötig sei - sofern man nicht freiwillig einwilligt. Mir wurde daraufhin mitgeteilt, dass dies nicht mehr stimme und sich die Regeln hierfür in Bayern geändert hätten. Mittlerweile reicht die Einschätzung der Polizeivollzugsbeamten bei Straftatverdacht aus. (In meiner Akte und der Kurzmitteilung der Polizeiinspektion kann ich hierzu nichts lesen. Allerdings habe ich Angst, dass mir die Aussage und mein Versuch die BE zu vermeiden negativ ausgelegt werden.) Die BE habe ich daraufhin über mich ergehen lassen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Insgesamt 4 Bier (je 0,5 Liter mit ca. 5%) und 3 Schnäpse (je 2cl mit 50%) wobei die Schnäpse eher großzügig eingeschränkt waren.
Trinkzeit von 22:00 bis ca. 01:00Uhr
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Gefahren knapp 1km, Gesamtstrecke nach Hause wären 3km gewesen
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich hatte nicht groß darüber nachgedacht, da ich einen E Scooter mit einem Fahrrad gleichgestellt hatte und dachte für den Heimweg würde es noch reichen.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich bin zuerst zu Fuß gegangen, da ich sonst immer heimlaufe oder mit Nachbussen heimfahre (gab es während Corona allerdings nicht). Jedoch dann doch auf den E Scooter gestiegen, um schneller daheim zu sein unter der Annahme, dass dieser wie ein Fahrrad gewertet wird und ich allerdings auch annahm nicht bei 1,6 Promille zu sein.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Auf dem Fahrrad bestimmt um die 50x. Auf dem Rückweg vom Biergarten, Grillfeiern und zu Beginn meiner Studentenzeit. Folgerung aus einer Fahrt während meiner Studentenzeit, dass ich mich überschätzt und den Alkohol unterschätzt habe, nachdem es mich deswegen einmal vom Fahrrad geschmissen hat (ohne Fremdeinwirkung).
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Erster Kontakt in der Kindheit, nachdem mein Vater zum Abendessen immer mal wieder ein Bier trank.
Erster Konsum mit 15 – Biermischgetränke.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Früher immer wieder an Wochenenden mit Freunden/Kommilitonen auf Hauspartys, in Discos, Bars und bei Stadionbesuchen. Angefangen mit Biermischgetränken über Longdrinks bis hin zu Schnäpsen. Durch Corona wurden zwar die Anlässe zum Feiern und gemeinsam zu trinken weniger, jedoch die Mengen an den Tagen, an denen ich getrunken habe, immer mehr.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Alter 15-17: Vereinzelt auf Hauspartys von Freunden. Hauptsächlich (2-4?) Biermischgetränke allerdings auch schon ersten Kontakt zu Schnaps (Wodka-O, Tequila).
Alter 18-26: Vor allem an Wochenenden in der Disco oder auf Studentenpartys. Primär Bier und Longdrinks, aber auch Schnäpse. Getrunken habe ich nur dann, wenn ich es mir auch erlauben konnte und keine Prüfung in nächster Zeit oder Arbeit am nächsten Tag anstanden. Jedoch stiegen die Mengen an Alkohol die ich zu den jeweiligen Anlässen getrunken haben immer weiter an.
Alter 27-29: Barabende ca. 2x im Monat. Grob 8 Bier und 4 Longdrinks
Alter 29-30: KT 1x im Monat maximal 1 Bier oder 2 Radler zu einem speziellen Anlass
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Auf Haus-, Studentenpartys, Geburtstagen, Konzerten, in Bars, Discos und im Stadion. Immer mit Freunden und/oder Kommilitonen.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
In jungen Jahren habe ich die ersten Erfahrungen mit Alkohol mit meinen Freunden gemacht. Ich wollte dazugehören und ich habe Alkoholkonsum als völlig normal betrachtet.
Grundsätzlich fiel es mir schwer mich gegenüber anderen und fremden Leuten zu öffnen. Mir hat das Selbstvertrauen gefehlt mich auf die Tanzfläche zu stellen und einfach loszutanzen, da ich mir zu viele Gedanken darüber gemacht habe was andere über mich denken. Mädchen anzusprechen habe ich mich nüchtern auch nicht getraut, da ich mir auch hier zu viele Gedanken gemacht habe, dass ich nicht gut ankomme. Durch den Konsum von Alkohol wurde ich lockerer, lustiger und habe nicht mehr über alles nachgedacht was möglicherweise falsch laufen könnte.
Ende 2017 bin ich 3 Prüfungen vor Beendigung meines Bachelors final durch eine der letzten Prüfung gefallen und stand mit leeren Händen da. In der Zeit bevor ich durch die letzte Prüfung gefallen bin habe ich mir enormen Stress und Druck gemacht, da ich Angst hatte zu Versagen und mein Studium nicht abschließen zu können, während in der Zwischenzeit ein Kommilitone nach dem anderen ihren Abschluss in der Tasche hatten. Alkohol habe ich genutzt um den Stress und Frust vor mir wegzuschieben und um auf andere Gedanken zu kommen.
Die Zeit vor meiner TF war eine der stressigsten für mich, da mich meine Bachelorarbeit stark gefordert hat, ich gleichzeitig noch mit meiner Freundin zusammengezogen bin und auch noch die Unsicherheit bestand ob die Aufnahmetests für meinen Master erfolgreich sind und ob ich einen Studienplatz bekomme oder nicht. In dieser Zeit diente Alkohol für mich als Ventil um den ganzen Alltagsstress hinter mir zu lassen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenig Alkohol machte mich lockerer, redseliger und lustiger jedoch ging das irgendwann in ein Lallen über je mehr ich getrunken habe und mein Gang fing an zu schwanken. Vereinzelt habe ich mit Mitte 20 Details vom Vorabend vergessen.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Wenn ich am Wochenende mittags verkatert aus dem Bett gekrochen bin, haben meine Eltern gemeint, dass es wohl letzte Nacht zu viel gewesen sei und dass ich das nächste Mal nicht mehr so viel trinken solle. Ich habe ihnen zugestimmt und bin die nächsten Male nicht mehr über die Stränge geschlagen.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Keine
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
In meiner anfänglichen Studentenzeit gab es weit mehr Anlässe in deutlich kürzeren Abständen (Einweihungsfeiern, Semesterstart Feiern etc.) jedoch war zu diesem Zeitpunkt mein Alkoholkonsum pro Abend noch geringer. Beim Fehlschlag meines ersten Bachelorstudiums kurz vor Schluss und in der Phase vor meiner TF waren es weniger Anlässe jedoch deutlich höhere Mengen Alkohol pro Tag.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Als Neujahrsvorsätze einen Monat keinen Alkohol und in den Prüfungsphasen
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich würde mich als „Gesellschaftstrinker“ einstufen, da ich immer zusammen mit Freunden oder Kommilitonen getrunken habe. Rückblickend war das allerdings eine Aufwärtsspirale, da ich mir so über die Jahre eine ungesunde Alkoholtoleranz aufgebaut habe, auf die ich vor allem seit meiner TF nicht stolz bin.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, seit gut 9 Monaten betreibe ich KT, sodass ich meine Trinkanlässe plane und vor allem auch nicht mehr zu jedem möglichen Anlass etwas trinke. Ich trinke seither maximal 1x im Monat und jeweils maximal 1 Bier (0,5l ~5%) oder 2 Radler (0,5l ~2,5%) über den Abend verteilt.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
20.08.2022, zum Grillen in der Ferienhütte eines Freundes – ein Bier (0,5l ~5%)
(23.07.2022, Derby meines Lieblingsvereins – zwei Radler (je 0,25l ~2,5%))
(11.06.2022, 30ter Geburtstag eines Freundes – ein Bier (0,5l ~5%))
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja, ab und zu Mönchshof Radler 0,00%
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Alkohol ist für mich mittlerweile ein Genuss- und kein Rauschmittel mehr. Ich habe für knapp 3 Monate nach meiner TF keinen Alkohol mehr getrunken und mich in der Zwischenzeit informiert. Da ich mir zugetraut habe, dass ich irgendwann wieder Alkohol trinken werde, habe ich mich dazu entschlossen KT zu betreiben. Mein Ziel ist es verantwortungsvoll Alkohol zu konsumieren und nicht mehr in alte Gewohnheiten zurückzufallen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die TF war wie ein Wachruf für mich. Zuvor habe ich mir keine Gedanken gemacht, wie viel Alkohol ich eigentlich zu mir nehme. Über die Jahre war es ein langsamer Prozess, in dem es immer mehr wurde, ohne dass ich es für mich so wirklich wahrgenommen habe. Durch die Polizeikontrolle und die dadurch entstandenen Folgen und Auseinandersetzung mit der Thematik ist mir bewusst geworden, dass es so nicht weitergehen kann und ich mein Trinkverhalten deutlich ändern muss.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe von Anfang an offen über meinen Fehler geredet und warum ich nichts mehr (ersten 3 Monaten) bzw. nur noch kontrolliert trinke. Über das Verständnis und Unterstützung meiner Freundin, Freunde und Familie bin ich sehr dankbar. Die Umstellung viel mir nicht schwer, lediglich bei meinem ersten Alkoholkonsum nach der TF habe ich mir gedacht, dass ein zweites Bier auch noch schmecken würde. Ich habe mir jedoch mein Ziel vor Augen geführt und den restlichen Abend auf Softdrinks umgestiegen bin. Im laufe der Zeit fiel mir das KT immer leichter, sodass ich auch an geplanten Trinkanlässen (z.B. mein 30ter Geburtstag) doch nichts getrunken habe, weil ich einfach keine Lust dazu verspürt habe.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Definitiv positiv. Meine Wochenenden dienen zur Erholung vom Alltagsstress, wohingegen ich zuvor die Tage durch den Kater danach verschwendet habe. Ich gehe wieder regelmäßig ins Fitnessstudio, auch am Wochenende nach Tagen, an denen ich mit Freunden unterwegs war. Im Allgemeinen fühle ich mich fitter und habe auch mittlerweile grob 2-3kg an Muskel zugenommen, was wiederum auch von Freunden wahrgenommen wird und mich bestärkt.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich werde weiterhin KT und nicht öfters als 12x im Jahr Alkohol zu mir nehmen. Im Übrigen habe ich während dem Beginn meines Masterstudiums – das war in der Zeit meiner knapp 3monatigen Alkoholpause – gemerkt, dass ich es auch schaffe ohne Alkohol mit neuen Kommilitonen - sowohl männlich als auch weiblich - locker ins Gespräch zu kommen und neue Freundschaften aufbauen kann.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Schwer, wenn dann wenn mich ein außergewöhnlicher Schicksalsschlag treffen sollte. Allerdings weiß ich, dass ich mich jederzeit an meine Freunde und Familie wenden kann und auf deren Unterstützung zählen kann, um nicht in alte Gewohnheiten zu verfallen. Aber ich glaube auch, dass es gar nicht mehr so weit kommen wird, da ich einem starken Alkoholkonsum nichts positives mehr abgewinnen kann.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich werde vor Trinkanlässen bereits planen, wie ich wieder nach Hause komme. Taxi, U-Bahn oder ein nüchterner Fahrer aus der Gruppe. Im Übrigen werde ich auch aus Prinzip nicht mehr unter geringem Alkoholeinfluss mit dem Fahrrad oder E Scooter fahren.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
Vielen Dank und liebe Grüße,
Dan
ich bin glücklicherweise auf dieses Forum gestoßen und hoffe ihr könnt mir so erfolgreich weiterhelfen, wie in den ganzen Beiträgen, die ich bisher hier gelesen habe.
Im August letzten Jahres bin ich auf dem Heimweg auf einem E-Scooter angehalten worden und die finale BAK ergab einen Wert von 1,63. Mittlerweile habe ich die Aufforderung meiner Führerscheinstelle erhalten eine positive MPU bis zum 27.12.2022 vorzulegen, um meine Fahrerlaubnis wieder zu erlangen.
Ich betreibe seit mittlerweile gut 9 Monaten KT mit zuvor knapp 3 Monaten Alkoholverzicht allerdings ohne Nachweise.
FB Alkohol
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 179cm
Gewicht: 85kg (TF 82kg)
Alter: 30
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 22.08.2021
BAK: 1,63 (AAK: 0,7 um 01:19 Uhr)
Trinkbeginn: 22:00
Trinkende: 01:00
Uhrzeit der Blutabnahme: 01:51
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: -
Strafbefehl schon bekommen: ja, am 19.10.2021
Dauer der Sperrfrist: 7 Monate
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja, am Tattag
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Nein
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): “Ist nicht zu erwarten, dass das Führen von Kraftfahrzeugen und ein die Fahrsicherheit beeinträchtigender Alkoholkonsum nicht hinreichend sicher getrennt werden kann?”
Bundesland: Bayern
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: TF bis 18.11.2021 Alkoholpause (ohne Nachweis) seit 19.11.2021 KT (1x pro Monat, maximal 1 Bier (0,5l) oder 2 Radler (je 0,5l))
Ich lebe abstinent seit: -
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: nein
Keinen Plan?: -
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: Nein (ich habe nächste Woche einen Hausarzttermin und würde sie davor zumindest noch einmal prüfen lassen)
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: Nein
Selbsthilfegruppe (SHG): Nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: Nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: Nein
Ambulante/stationäre Therapie: Nein
Keine Ahnung: -
MPU
Datum: noch kein Termin (Frist Eignungsgutachten für Fahrerlaubnis 27.12.2022)
Welche Stelle (MPI): geplant Avus
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Nein
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(Wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 21.08.2022 habe ich mich noch spät abends mit einem ehemaligen Schulkollegen und zwei seiner Kommilitonen in der Innenstadt getroffen, um gemeinsam etwas trinken zu gehen. Wir trafen uns um 22:00 Uhr in Bar 1 und haben im dortigen Außenbereich jeweils ein Bier (0,5 Liter ca. 5%) getrunken. Danach (um ca. 22:40) haben wir uns auf den Weg in Bar 2 gemacht und uns hierfür noch ein zweites Bier (0,5 Liter ca. 5%) als sogenanntes „Wegbier“ bestellt und unterwegs getrunken. Angekommen in Bar 2 haben wir uns an einen Tisch gesetzt und ich habe über den restlichen Abend bis kurz vor 01:00 Uhr noch weitere 2 Bier (0,5 Liter ca. 5%) und jeweils 3 Schnäpse „Pfeffi“ (jeweils gut eingeschänkte 2cl mit 50%) getrunken. Im Anschluss bestand der Plan noch auf einer Hausparty vorbeizuschauen. Da ich mich allerdings müde und platt gefühlt habe bin ich nicht mehr mitgegangen, habe mich verabschiedet und bin nach Hause losgelaufen. Nach grob einem drittel der Strecke kam ich an einem E-Scooter vorbei, stieg auf diesen und wollte den letzten Rest einfach nur schnell heimfahren, da ich der Annahme war das für diesen dieselben Grenzwerte wie für das Fahren eines Fahrrades gelten*. Knapp 1km später (~ 01:19Uhr) hielt ich an einer roten Ampel, die Polizei fuhr neben mir vor und führte eine allgemeine Verkehrskontrolle durch. Sie bemerkten Alkoholgeruch und die AAK ergab einen Wert von 0,7. Ich wurde belehrt, stellte den E Scooter ab und wurde direkt mit auf die Wache genommen für eine BE. Diese erfolgte um 01:51Uhr (späteres Ergebnis: BAK 1,63)**. Mein Führerschein wurde einbezogen und ich wurde über die weiteren Folgen belehrt, bevor ich die die Wache wieder verlassen durfte.
*Es war bis dahin tatsächlich meine erste und bisher auch einzige Fahrt mit einem E Scooter, allerdings denke ich, dass ich diese Aussage lieber weglassen sollte, da mir dies vermutlich eh nicht geglaubt werden würde.
**Ich hatte versucht meinen Kopf aus der Schlinge zu ziehen, da ich aus meiner abgebrochenen Polizeiausbildung (Jahr 2013) noch im Kopf hatte, dass die Zustimmung eines Staatsanwaltes für die Blutentnahme nötig sei - sofern man nicht freiwillig einwilligt. Mir wurde daraufhin mitgeteilt, dass dies nicht mehr stimme und sich die Regeln hierfür in Bayern geändert hätten. Mittlerweile reicht die Einschätzung der Polizeivollzugsbeamten bei Straftatverdacht aus. (In meiner Akte und der Kurzmitteilung der Polizeiinspektion kann ich hierzu nichts lesen. Allerdings habe ich Angst, dass mir die Aussage und mein Versuch die BE zu vermeiden negativ ausgelegt werden.) Die BE habe ich daraufhin über mich ergehen lassen.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
Insgesamt 4 Bier (je 0,5 Liter mit ca. 5%) und 3 Schnäpse (je 2cl mit 50%) wobei die Schnäpse eher großzügig eingeschränkt waren.
Trinkzeit von 22:00 bis ca. 01:00Uhr
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
Gefahren knapp 1km, Gesamtstrecke nach Hause wären 3km gewesen
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Ich hatte nicht groß darüber nachgedacht, da ich einen E Scooter mit einem Fahrrad gleichgestellt hatte und dachte für den Heimweg würde es noch reichen.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich bin zuerst zu Fuß gegangen, da ich sonst immer heimlaufe oder mit Nachbussen heimfahre (gab es während Corona allerdings nicht). Jedoch dann doch auf den E Scooter gestiegen, um schneller daheim zu sein unter der Annahme, dass dieser wie ein Fahrrad gewertet wird und ich allerdings auch annahm nicht bei 1,6 Promille zu sein.
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Auf dem Fahrrad bestimmt um die 50x. Auf dem Rückweg vom Biergarten, Grillfeiern und zu Beginn meiner Studentenzeit. Folgerung aus einer Fahrt während meiner Studentenzeit, dass ich mich überschätzt und den Alkohol unterschätzt habe, nachdem es mich deswegen einmal vom Fahrrad geschmissen hat (ohne Fremdeinwirkung).
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Erster Kontakt in der Kindheit, nachdem mein Vater zum Abendessen immer mal wieder ein Bier trank.
Erster Konsum mit 15 – Biermischgetränke.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Früher immer wieder an Wochenenden mit Freunden/Kommilitonen auf Hauspartys, in Discos, Bars und bei Stadionbesuchen. Angefangen mit Biermischgetränken über Longdrinks bis hin zu Schnäpsen. Durch Corona wurden zwar die Anlässe zum Feiern und gemeinsam zu trinken weniger, jedoch die Mengen an den Tagen, an denen ich getrunken habe, immer mehr.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Alter 15-17: Vereinzelt auf Hauspartys von Freunden. Hauptsächlich (2-4?) Biermischgetränke allerdings auch schon ersten Kontakt zu Schnaps (Wodka-O, Tequila).
Alter 18-26: Vor allem an Wochenenden in der Disco oder auf Studentenpartys. Primär Bier und Longdrinks, aber auch Schnäpse. Getrunken habe ich nur dann, wenn ich es mir auch erlauben konnte und keine Prüfung in nächster Zeit oder Arbeit am nächsten Tag anstanden. Jedoch stiegen die Mengen an Alkohol die ich zu den jeweiligen Anlässen getrunken haben immer weiter an.
Alter 27-29: Barabende ca. 2x im Monat. Grob 8 Bier und 4 Longdrinks
Alter 29-30: KT 1x im Monat maximal 1 Bier oder 2 Radler zu einem speziellen Anlass
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Auf Haus-, Studentenpartys, Geburtstagen, Konzerten, in Bars, Discos und im Stadion. Immer mit Freunden und/oder Kommilitonen.
12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)
In jungen Jahren habe ich die ersten Erfahrungen mit Alkohol mit meinen Freunden gemacht. Ich wollte dazugehören und ich habe Alkoholkonsum als völlig normal betrachtet.
Grundsätzlich fiel es mir schwer mich gegenüber anderen und fremden Leuten zu öffnen. Mir hat das Selbstvertrauen gefehlt mich auf die Tanzfläche zu stellen und einfach loszutanzen, da ich mir zu viele Gedanken darüber gemacht habe was andere über mich denken. Mädchen anzusprechen habe ich mich nüchtern auch nicht getraut, da ich mir auch hier zu viele Gedanken gemacht habe, dass ich nicht gut ankomme. Durch den Konsum von Alkohol wurde ich lockerer, lustiger und habe nicht mehr über alles nachgedacht was möglicherweise falsch laufen könnte.
Ende 2017 bin ich 3 Prüfungen vor Beendigung meines Bachelors final durch eine der letzten Prüfung gefallen und stand mit leeren Händen da. In der Zeit bevor ich durch die letzte Prüfung gefallen bin habe ich mir enormen Stress und Druck gemacht, da ich Angst hatte zu Versagen und mein Studium nicht abschließen zu können, während in der Zwischenzeit ein Kommilitone nach dem anderen ihren Abschluss in der Tasche hatten. Alkohol habe ich genutzt um den Stress und Frust vor mir wegzuschieben und um auf andere Gedanken zu kommen.
Die Zeit vor meiner TF war eine der stressigsten für mich, da mich meine Bachelorarbeit stark gefordert hat, ich gleichzeitig noch mit meiner Freundin zusammengezogen bin und auch noch die Unsicherheit bestand ob die Aufnahmetests für meinen Master erfolgreich sind und ob ich einen Studienplatz bekomme oder nicht. In dieser Zeit diente Alkohol für mich als Ventil um den ganzen Alltagsstress hinter mir zu lassen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Wenig Alkohol machte mich lockerer, redseliger und lustiger jedoch ging das irgendwann in ein Lallen über je mehr ich getrunken habe und mein Gang fing an zu schwanken. Vereinzelt habe ich mit Mitte 20 Details vom Vorabend vergessen.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Wenn ich am Wochenende mittags verkatert aus dem Bett gekrochen bin, haben meine Eltern gemeint, dass es wohl letzte Nacht zu viel gewesen sei und dass ich das nächste Mal nicht mehr so viel trinken solle. Ich habe ihnen zugestimmt und bin die nächsten Male nicht mehr über die Stränge geschlagen.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Keine
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
In meiner anfänglichen Studentenzeit gab es weit mehr Anlässe in deutlich kürzeren Abständen (Einweihungsfeiern, Semesterstart Feiern etc.) jedoch war zu diesem Zeitpunkt mein Alkoholkonsum pro Abend noch geringer. Beim Fehlschlag meines ersten Bachelorstudiums kurz vor Schluss und in der Phase vor meiner TF waren es weniger Anlässe jedoch deutlich höhere Mengen Alkohol pro Tag.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Nein
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Als Neujahrsvorsätze einen Monat keinen Alkohol und in den Prüfungsphasen
19. In welcher Kategorie eines Alkohol trinkenden Menschen haben Sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Ich würde mich als „Gesellschaftstrinker“ einstufen, da ich immer zusammen mit Freunden oder Kommilitonen getrunken habe. Rückblickend war das allerdings eine Aufwärtsspirale, da ich mir so über die Jahre eine ungesunde Alkoholtoleranz aufgebaut habe, auf die ich vor allem seit meiner TF nicht stolz bin.
Heute und in Zukunft
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Ja, seit gut 9 Monaten betreibe ich KT, sodass ich meine Trinkanlässe plane und vor allem auch nicht mehr zu jedem möglichen Anlass etwas trinke. Ich trinke seither maximal 1x im Monat und jeweils maximal 1 Bier (0,5l ~5%) oder 2 Radler (0,5l ~2,5%) über den Abend verteilt.
21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?
20.08.2022, zum Grillen in der Ferienhütte eines Freundes – ein Bier (0,5l ~5%)
(23.07.2022, Derby meines Lieblingsvereins – zwei Radler (je 0,25l ~2,5%))
(11.06.2022, 30ter Geburtstag eines Freundes – ein Bier (0,5l ~5%))
22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?
Ja, ab und zu Mönchshof Radler 0,00%
23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?
Alkohol ist für mich mittlerweile ein Genuss- und kein Rauschmittel mehr. Ich habe für knapp 3 Monate nach meiner TF keinen Alkohol mehr getrunken und mich in der Zwischenzeit informiert. Da ich mir zugetraut habe, dass ich irgendwann wieder Alkohol trinken werde, habe ich mich dazu entschlossen KT zu betreiben. Mein Ziel ist es verantwortungsvoll Alkohol zu konsumieren und nicht mehr in alte Gewohnheiten zurückzufallen.
24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?
Die TF war wie ein Wachruf für mich. Zuvor habe ich mir keine Gedanken gemacht, wie viel Alkohol ich eigentlich zu mir nehme. Über die Jahre war es ein langsamer Prozess, in dem es immer mehr wurde, ohne dass ich es für mich so wirklich wahrgenommen habe. Durch die Polizeikontrolle und die dadurch entstandenen Folgen und Auseinandersetzung mit der Thematik ist mir bewusst geworden, dass es so nicht weitergehen kann und ich mein Trinkverhalten deutlich ändern muss.
25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?
Ich habe von Anfang an offen über meinen Fehler geredet und warum ich nichts mehr (ersten 3 Monaten) bzw. nur noch kontrolliert trinke. Über das Verständnis und Unterstützung meiner Freundin, Freunde und Familie bin ich sehr dankbar. Die Umstellung viel mir nicht schwer, lediglich bei meinem ersten Alkoholkonsum nach der TF habe ich mir gedacht, dass ein zweites Bier auch noch schmecken würde. Ich habe mir jedoch mein Ziel vor Augen geführt und den restlichen Abend auf Softdrinks umgestiegen bin. Im laufe der Zeit fiel mir das KT immer leichter, sodass ich auch an geplanten Trinkanlässen (z.B. mein 30ter Geburtstag) doch nichts getrunken habe, weil ich einfach keine Lust dazu verspürt habe.
26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?
Definitiv positiv. Meine Wochenenden dienen zur Erholung vom Alltagsstress, wohingegen ich zuvor die Tage durch den Kater danach verschwendet habe. Ich gehe wieder regelmäßig ins Fitnessstudio, auch am Wochenende nach Tagen, an denen ich mit Freunden unterwegs war. Im Allgemeinen fühle ich mich fitter und habe auch mittlerweile grob 2-3kg an Muskel zugenommen, was wiederum auch von Freunden wahrgenommen wird und mich bestärkt.
27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?
Ich werde weiterhin KT und nicht öfters als 12x im Jahr Alkohol zu mir nehmen. Im Übrigen habe ich während dem Beginn meines Masterstudiums – das war in der Zeit meiner knapp 3monatigen Alkoholpause – gemerkt, dass ich es auch schaffe ohne Alkohol mit neuen Kommilitonen - sowohl männlich als auch weiblich - locker ins Gespräch zu kommen und neue Freundschaften aufbauen kann.
28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)
Schwer, wenn dann wenn mich ein außergewöhnlicher Schicksalsschlag treffen sollte. Allerdings weiß ich, dass ich mich jederzeit an meine Freunde und Familie wenden kann und auf deren Unterstützung zählen kann, um nicht in alte Gewohnheiten zu verfallen. Aber ich glaube auch, dass es gar nicht mehr so weit kommen wird, da ich einem starken Alkoholkonsum nichts positives mehr abgewinnen kann.
29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?
Ich werde vor Trinkanlässen bereits planen, wie ich wieder nach Hause komme. Taxi, U-Bahn oder ein nüchterner Fahrer aus der Gruppe. Im Übrigen werde ich auch aus Prinzip nicht mehr unter geringem Alkoholeinfluss mit dem Fahrrad oder E Scooter fahren.
30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?
Nein
Vielen Dank und liebe Grüße,
Dan