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Bin neu hier und möchte mich vorstellen...

Bei macblum sind es allerdings "erst" 14 Jahre her...:smiley2204:

Vllt. solltest du es so machen Marco, dass du von dir aus nichts erwähnst, aber auf evtl. spezielle Rückfrage des GA schon die Wahrheit über den Vorfall damals sagst.....
 
@ Nancy und @ Max

das ist ein guter Tipp und so werde ich es machen, meine VP meinte auch das ich es nur am Rande erwähnen soll wenn überhaupt. Sie als Gutachterin würde nicht danach fragen. Ich stelle die Tage meine Fragebogen rein und gehe Ende Juli zur MPU. Ich habe eine Fristverlängerung von 2 Wochen bekommen und mache Ende Juli auch noch ne Haaranalyse.

Gruß Marco
 
Hallo zusammen:smiley138:

Heute habe ich nochmal rumtelefoniert und Termine gemacht. Ich gehe nun am 31.07. zur Mpu und lasse mir beim Institut auch gleich noch Haare abschneiden für eine weiter Haaranalyse. Der Befund fließt dann mit in meine Gutachten ein und somit ist sichergestellt das das Gutachten zum Ablauf der Frist Mitte August fertig ist. Ich habe einen negativen Befund von Ende Mai und dann kämen noch 2 Monate hinzu, ich kann dann also 5 Monate vorweisen. Getrunken habe ich jetzt seit Sep 2012 nichts mehr eine Ausnahme im Feb erwähne ich nicht, riet mir auch meine VP.

Gruß Marco:smiley22:

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 16.09.2012 habe ich mich Nachmittags mit meinem Freund verabredet, es war schönes Wetter, wir hatten beide Urlaub und wollten zusammen eine Radtour machen. Wir fuhren gegen 15 Uhr von Dellbrück los und fuhren Richtung Innenstadt. In der Stadt angekommen besuchten wir gegen 16 Uhr einen Biergarten und freuten uns auf unser langes WE. Als wir gegen 17.30 weiterfuhren kamen wir an einer Open Air Electro Party vorbei. Wir hörten von draußen die Musik die uns gefiel und beschlossen spontan bei dieser Veranstaltung dabei zu sein
Die Party war sehr gut, wir hatten gute Laune es war ein schöner Spätsommertag und wir fingen an weiter Bier zu trinken. Wir trafen auch noch eine Bekannte und die Party war sehr ausgelassen. Nach Mitternacht wollte ich dann langsam nach Hause weil ich merkte, dass ich sehr betrunken war. Wir tranken noch ein letztes Bier am Imbiss und wollten uns dann auf den Weg machen. Mein Freund hatte wohl weniger getrunken wie ich und er fuhr ohne zu merken, dass ich Probleme mit dem Rad hatte vor. Ich merkte das ich keine Koordination hatte und rief meinen Freund weil ich nicht hinterherkam. Ich stürzte an der Unfallstelle nur 50 m weiter und fiel in den Grünstreifen neben dem Radweg. Als ich nach dem Sturz aufstand, musste ich schockiert feststellen das ich einen Teil meiner rechten Fingerkuppe verloren hatte. Nach kurzer Zeit kam mein Freund zurück und rief sofort den Krankenwagen der dann mit der Polizei um 0:30 eintraf.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


16-18 Uhr zwei große Bier a 0,5l und ein großes Flasche vor der Location
18-22 Uhr ungefähr jede Std. zwei kleine Bierflaschen a 0,33 l also 8 Flaschen
22-01 Uhr ab diesem Zeitpunkt kann ich nicht mehr genau sagen wie viel es war aber anhand des Geldbetrags den ich ausgab waren es wohl danach nochmals 5 Flaschen a 0,33 l und wir waren vor der Rückfahrt noch beim Imbiss neben der Location und ich holte mir eine Wurst und ein Bier0,5l welches ich aber nicht mehr austrank.

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

100m, bis nach Hause waren es 12km

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Nein absolut nicht, ich merkte sofort das ich nicht mehr fahren kann, mein Freund bekam das anscheinend nicht mit und er fuhr los ich rief nach ihm aber er hörte mich nicht, beim Versuch ihn einzuholen stürzte ich sofort.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich dachte über die nicht weit entfernte U-Bahn nach und ob die Bahnen noch fahren, ich wollte aber erst mal meinen Freund einholen aber das schaffte ich schon nicht mehr.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Mit dem Auto fuhr ich damals nur wenn ich unter der damaligen 0,8 ‰ Grenze lag, also nicht mehr wie 1 L Bier. Wenn es gezielte Trinkanlässe am Wochenende gab fuhr ich mit Bus und Bahn oder mit dem Taxi. Ich wohne in Dellbrück recht zentral und gerade am We fahren rund um die Uhr Bahnen, es war immer gewährleistet, dass ich sicher nach Hause komme.
Seit 15 Jahren besitze ich kein privates Auto mehr und bin seit dem schon oft mit dem Fahrrad alkoholisiert gefahren. Bei schönem Wetter und am Wochenende fuhr ich immer gerne mit Freunden auf dem Rad in den Biergarten. Es gab bestimmt 20 Anlässe im Jahr wo ich solche Fahrten unternommen habe.
Ich trank dabei immer so viel das ich noch der Meinung war Kontrolle über mich zu haben, die Promillegrenze ab der das Fahren auf dem Rad geahndet wird erschien mir hoch genug, dass ich da keiner Gefahr ausgesetzt bin. Im Nachhinein betrachte ist mir klar, dass dieses Verhalten wenig reflektiert und sehr leichtsinnig war. Gerade in einer Großstadt gibt es genug gefährliche Situationen die auch mit deutlich weniger als 1,6 ‰ kaum einschätzbar sind und durch ein Fehlverhalten von mir können ja auch sehr schnell andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht werden.
Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Mein erster Kontakt mit Alkohol war mit 15 Jahren auf einer Klassenfahrt, ich wollte dazugehören und da alle getrunken haben tat ich das auch.

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Wenn dann trank ich immer an den Wochenenden Alkohol. In der Woche war es mir wichtig fit zu sein für meine Arbeit. In der kleinen Firma wo ich arbeitete bekam ich viel Verantwortung vom Chef und da war es wichtig auf der Höhe zu sein, zudem war die Arbeit auch körperlich anstrengend. An den Wochenenden wollte ich mich dann von dem Stress und den Strapazen erholen und belohnen.

15-20 Jahre in dieser Zeit trank ich nur wenig zu Anlässen so 1-2 Mal im Jahr ich absolvierte meine Ausbildung .

20-25 Jahre Nach der Ausbildung und der Bundeswehr wo ich auch nur selten trank begann ich meine Stelle als Elektriker. In der Firma war es normal nach der Arbeit oder zum Wochenende ein Bier zu trinken. Und bei den Weihnachtsfeiern ging es immer hoch her. Das trinken beschränkte sich in dieser Zeit aber auch auf wenige Trinkanlässe im Jahr.

25- 30 Jahre Ich zog in meine erste eigene Wohnung und langsam gewöhnte ich mir an den WE an Bier zu trinken. Es waren aber immer überschaubare Mengen.

30- 40 Jahre Die Firma meldete Insolvenz an es gab 3 Monate keinen Lohn und ich bekam es das erste Mal mit Zukunftsangst zu tun. Mein Chef holte mich zwar in seine neue Firma aber seit dem Tag begann ein harter Überlebenskampf und ich begann mehr zu trinken, um am WE abzuschalten und mich zu entspannen.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


In den letzten 10 Jahren wurde es an den WE mehr, am Anfang ca. 2-3 l Bier, die letzten 5 Jahre steigerte ich mich da auf 3-4 l am Tag, also Fr. und Sa. ,Sonntags trank ich auch aber wieder weniger wegen der Arbeit. Sicherlich gab es auch Abende wo ich mehr trank, wenn ich mit Freunden feierte oder wenn ich die Menge einfach nicht bewusst wahrnahm.
Die letzten 3 Jahre dehnte ich hin und wieder das Trinken auch auf die Woche aus. Wenn ich wusste das ich am nächsten Tag nicht viel Stress zu erwarten hatte trank ich Abends auch, dass waren dann Menge von ca 2l Bier, ich hatte dabei immer das Restalkoholproblem im Auge und hörte früh genug auf.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit Kumpels gemütlich zu Hause oder wir fuhren in die Stadt und feierten, manchmal und gerade die letzten 3 Jahre trank ich auch alleine zu Hause.

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Die äußeren Motive waren zum Anfang das Gefühl dazu zu gehören und halt Gruppendynamik, wenn alle tranken auf Partys und anderen Veranstaltungen wollte ich kein Außenseiter sein. Es war ein Gefühl aus Neugier und der Reiz des Unbekannten. In den letzten Jahren verbrachte ich meine Freizeit an den WE immer mit den gleichen Leuten und da war von vornherein klar worauf der Abend hinausläuft.
Die inneren Motive waren eher die, dass ich das Gefühl hatte mich locker machen zu müssen um aus mir heraus zu kommen. Ich war immer ein zurückhaltender, introvertierter Mensch der Probleme hatte sich zu äußern gerade in größeren Gruppen. Ich fühlte mich immer ein wenig gehemmt und hielt mich immer im Hintergrund auf.
Als junger Mann entdeckte ich dann, dass ich mit Alkohol diese Hemmung überwinden kann. Durch den Alkohol fühlte ich mich selbstbewusster, redegewandter und schlagfertiger. Ich fing an ihn am WE einzusetzen wenn ich rausging oder mich mit Freunden traf um kommunikativer, offener und lockerer zu werden.
Durch die die Zukunftsängste in meiner von der Insolvenz bedrohten Firma und privaten Problemen mit meiner Freundin, fing ich 2012 auch an den Alkohol als Problemlöser und Verdränger zu missbrauchen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol fühlte ich mich enthemmt und kommunikativ, ich hatte Lust etwas zu unternehmen, zu feiern, mich zu unterhalten und Spaß zu haben. Meist wollte ich dieses Gefühl steigern und trank mehr. Bei viel Alkohol kam es in den letzten Jahren schon mal zur Diskussionswut und Rechthaberei mit schlechtem Gewissen am nächsten Tag. Körperlich hatte ich am nächsten Tag nach dem Trinken mit Kater, und Magenverstimmungen zu kämpfen wenn es zu viel war.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Von den Leuten mit denen ich am WE trank nie, die hatten Verständniss und lieferten ja auch schon mal Fehltritte ab und waren daher tolerant. Zum Glück habe ich aber auch andere Freunde die mir schon mal hier und da ins Gewissen redeten das ich zu viel trinke was mich immer betroffen machte.
Der größte Kritiker war immer meine Mutter, sie trank nie und hat mein Verhalten mit Sorge beobachtet, die Gespräche mit Ihr waren unangenehm aber hilfreich, ich habe mein schlechtes Gewissen nie absterben lassen.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich war am WE und an den Tagen danach oft unmotiviert, habe am Wochenanfang auch schon mal meine Arbeit vernachlässigt. In der Woche ging ich meiner Arbeit nach und am We trank ich um zu entspannen, das führte zum Schluss dazu, dass ich nicht mehr viel neues erlebte. An den WE unternahm ich meistens nur Dinge die mit Alkohol zu tun hatte, was meine Freundin sehr abschreckte und ich verlor sie nach 4 Jahren einer eigentlich harmonischen Beziehung.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Nein der Konsum wurde mit den Jahren mehr, nicht weniger

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

In der Woche trank ich selten und wenn habe ich meinen Alkoholkonsum kontrolliert, ich hatte viel Verantwortung im Job und bin Pflichtbewusst, am We belohnte ich mich dann und achtete nicht auf die Menge da habe ich dann auch schon mal mehr getrunken als ich vertrage.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Es gab mal Zeiten da war ich deutlich selbstkritischer und habe ein Mal im Jahr für 3 Monate auf Alkohol, fettes Essen und Süßigkeiten verzichtet und viel Sport gemacht. Das war zuletzt vor 5 Jahren und ich hatte es für die letzten 3 Monate im Jahr 2012 vor, aber da kam mir der Unfall im Sep. zuvor und ich zog den Schlussstrich.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein.

Am Anfang Genuss-und Gelegenheitstrinker, dann WE und Spaßtrinker , rückblickend erkenne ich einen Denkfehler. Damals dachte ich „ich trinke doch nur am WE- das ist doch nicht so schlimm- da gibt’s schlimmere“ da ich da aber schon mal die Kontrolle über die Menge verlor, muss ich feststellen das ich mich schon im Bereich des gefährlichen Alkoholmissbrauchs befand. Vor allem benutze ich den Alkohol im letzten Jahr 2012 auch schon mal als Problemlöser und nicht wie sonst um mich zu enthemmen und locker zu werden.

Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Nein ich lebe abstinent

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

An dem Tag der Tatfahrt im Sep. 2012

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein da es auch Alkohol enthält

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich nach meinem Unfall im September 2012 für die Abstinenz entschieden weil ich vorher schon vorhatte eine Trinkpause durchzuführen um meine Trinkgewohnheiten zu verändern.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Im Laufe des Jahres 2012 fing ich an mir über mein Trinkverhalten Gedanken zu machen, ich nutzte den Alkohol nicht mehr nur als positiven Verstärker und im Kreise von Freunden sondern begann durch beruflichen Frust und anderer Probleme den Alkohol als Fluchthelfer und Problemlöser einzusetzen. Ich hatte vor die letzten 3Monate des Jahres 2012 auf Alkohol zu verzichten um meine Trinkgewonheiten mit Abstand zu betrachten und zu ändern.
In früheren Zeiten habe ich mein Verhalten nicht als tragisch betrachtet, auch wenn es kritische Bemerkungen aus meinem Freundeskreis gab dachte ich immer wenn ich nur am WE trinke besteht keine Gefahr. Das die Trinkmengen trotzdem über die Jahre mehr wurden habe ich toleriert und verharmlost.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe bewusst umgeschaltet und mich den Situationen die ungewohnt sind gestellt. Sei es die Anfangslangeweile an den Wochenenden oder der Kontakt mit meinen Kumpels mit denen ich sonst meine Zeit verbrachte und Alkohol trank. Ich merkte schnell das es zu einer Abgrenzung mit diesen Leuten kam. Ich litt am Anfang darunter und fühlte mich ausgestoßen und nicht verstanden. Mittlerweile weiß ich das es sich bei diesen Leuten nicht um wahre Freunde handelte sondern um Menschen die mich beeinflussen wollen um einen gleichgesinnten Saufkumpel zu haben der keine lästigen Fragen stellt.
Ich verbringe meine Freizeit heute mit alten Freunden die mein damaliges Trinkverhalten kritisch sahen und von denen ich lange Zeit Abstand gehalten habe. Früher fühlte ich mich von denen angegriffen, heute weiß ich das dies meine echten Freunde sind, sie sind an mir und meinem Wohl interessiert und hören auch hin bei Problemen anstatt das Glas zu heben.

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich genieße mein neues Leben und stecke meine Energie und meine neue Leistungfähigkeit in meinen neuen Job in dem ich mich nach kurzer Zeit eingearbeitet habe. Ich hatte das Glück eine Technikerstelle ohne Vorkenntnisse im Aufzugsbau zu bekommen, die Arbeitsabläufe sind technisch komplex und benötigen Konzentration. Ich wurde eingearbeitet und nach 4 Wochen wurde mir selbstständiges Arbeiten zugetraut.
Meine Laune die früher öfters mal launisch, letargisch, zickig und negativ war hat sich ins positive gewandelt und ich habe eine stabile und gleichbleibende Gefühlslage. Schlechte Laune kenne ich seit ich abstinent lebe nicht mehr und auch wenn ich großen Problemen ausgesetzt bin handele ich überlegt und gefasst.
Mein Umfeld bestätigt mir die Charakteränderung und sie bekräftigen mich da und sind positiv überrascht und erfreut mich so zu erleben.
In meiner Freizeit treibe ich wieder viel Sport und habe zu meinem Krafttraining wieder den Ausdauersport hinzugenommen. Problemzonen die ich früher mit mir herumschleppte und nicht loswurde haben sich durch meine neue gesunde Lebensweise aufgelöst und ich habe ein neues sehr bewusstes Körpergefühl.
Ich lese wieder und habe die Kreativität im Malen von Ölbildern für mich entdeckt. Ich gehe abends zeitig ins Bett und führe ein geregeltes Leben.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Meine Abstinenzentscheidung wurde von Anfang an auf eine harte Probe gestellt, mein Arbeitsverhältnis welchem ich seit 20 Jahren treu geblieben bin, unter dem ich aber durch mangelnde Kompetenz und Geschäftssinn und Verdrängung von Problemen seiten meines Chefs sehr litt, endete nach Weihnachten 2012 in der Kündigung wegen der schlechten finanziellen Situation.
Früher griff ich wegen Existenz und Zukunftsangst am WE vermehrt zur Flasche, jetzt wo ich Abstinent lebte musste ich mich wahrhaftig mit dieser Angst auseinander setzen. Ich steckte den Kopf nicht in den Sand und suchte mir einen neuen Job in dem ich alte Kontakte knüpfte, nach kurzer Zeit bekam ich eine tolle Festanstellung in meinem Traumjob.
Eine Woche vor dem Antritt meiner Stelle verstarb meine Mutter unverhofft mit 59 Jahren, ich hatte eine sehr enge Verbindung mit meiner Mutter war völlig verzweifelt blieb aber meinem Weg treu und begann meine neue Arbeit und kümmerte mich nebenbei als einziger um alle Angelegenheiten.
Mit meinem alten Freund (Feind) Alkohol hätte ich rückwirkend betrachtet nicht die innere Stärke gehabt, diese ganzen Dinge zu bewältigen. Da es früher an Durchaltevermögen und Durchsetzungskraft mangelte.
Mein neues Leben motiviert mich und ich fühle mich frei im Denken und im Handeln, die positiven Veränderungen überwiegen so sehr das ich das alles nicht gefährden möchte.
Mein früheres Leben kommt mir heute vor wie ein Lauf im Hamsterrad, weil es nicht viel neues gab oder aber ich davor weggelaufen bin.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)


Die Gefahr besteht und ich verdränge sie nicht, ich weiß wie ich bin und wo die Probleme liegen. Da ich aber meine Schwächen im zwischenmenschlichen Bereich ( meine zurückhaltende ruhige Art)
kenne und sie akzeptiere und auch mittlerweile den Denkfehler das ich das unbedingt ändern muss eingesehen habe, glaube ich daran mit dieser Gefahr umgehen zu können. Ich bin selbstbewusst genug um meinen Charakter anzunehmen und mich gut zu fühlen und ich lasse mich nicht mehr von meinem Umfeld beeinflussen Dinge zu tun die ich nicht möchte.
Meinen Hang Probleme die mich bedrücken herunterzuschlucken und davor zu flüchten habe ich aufgearbeitet, ich lasse Gefühle zu bin geduldig mit mir selber und neige nicht mehr zu Kurzschlussreaktionen. Wenn ich diese Gefahr wittere warte ich ab und stelle mir selber die richtigen Fragen. Durch meine Ausgeglichenheit die ich mir erarbeitet habe bringt mich auch so schnell nichts mehr aus der Fassung. Dinge die mich früher aus der Bahn geworfen habe ertrage ich heute viel ruhiger und gelassener und somit auch überlegter.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich werde nicht mehr trinken!

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Marco,

einer von uns wird sich deinen FB schnellstmöglich ansehen....:smiley22:
 
Heute habe ich nochmal rumtelefoniert und Termine gemacht. Ich gehe nun am 31.07. zur Mpu und lasse mir beim Institut auch gleich noch Haare abschneiden für eine weiter Haaranalyse. Der Befund fließt dann mit in meine Gutachten ein und somit ist sichergestellt das das Gutachten zum Ablauf der Frist Mitte August fertig ist. Ich habe einen negativen Befund von Ende Mai und dann kämen noch 2 Monate hinzu, ich kann dann also 5 Monate vorweisen. Getrunken habe ich jetzt seit Sep 2012 nichts mehr eine Ausnahme im Feb erwähne ich nicht, riet mir auch meine VP.

Dann drücken wir jetzt mal alle die Daumen, dass sich deine GA mit 5 Monaten AN zufrieden geben wird. ICH würde im Gespräch darauf hinweisen, dass die FSSt. mich zeitmäßig unter Druck gesetzt hat....

Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 16.09.2012 habe ich mich Nachmittags mit meinem Freund verabredet, es war schönes Wetter, wir hatten beide Urlaub und wollten zusammen eine Radtour machen. Wir fuhren gegen 15 Uhr von Dellbrück los und fuhren Richtung Innenstadt. In der Stadt angekommen besuchten wir gegen 16 Uhr einen Biergarten und freuten uns auf unser langes WE. Als wir gegen 17.30 weiterfuhren kamen wir an einer Open Air Electro Party vorbei. Wir hörten von draußen die Musik die uns gefiel und beschlossen spontan bei dieser Veranstaltung dabei zu sein
Die Party war sehr gut, wir hatten gute Laune es war ein schöner Spätsommertag und wir fingen an weiter Bier zu trinken. Wir trafen auch noch eine Bekannte und die Party war sehr ausgelassen. Nach Mitternacht wollte ich dann langsam nach Hause weil ich merkte, dass ich sehr betrunken war. Wir tranken noch ein letztes Bier am Imbiss und wollten uns dann auf den Weg machen. Mein Freund hatte wohl weniger getrunken wie ich und er fuhr ohne zu merken, dass ich Probleme mit dem Rad hatte vor. Ich merkte das ich keine Koordination hatte und rief meinen Freund weil ich nicht hinterherkam. Ich stürzte an der Unfallstelle nur 50 m weiter und fiel in den Grünstreifen neben dem Radweg. Als ich nach dem Sturz aufstand, musste ich schockiert feststellen das ich einen Teil meiner rechten Fingerkuppe verloren hatte. Nach kurzer Zeit kam mein Freund zurück und rief sofort den Krankenwagen der dann mit der Polizei um 0:30 eintraf.

Der fett markierte Satz fiel mir gleich auf. Wenn du doch schon bemerkt hattest, dass du SEHR betrunken warst...wieso hast du dir dann noch ein Bier bestellt??
Und dein Freund hat nicht bemerkt, wie betrunken du warst?:smiley2204:


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


16-18 Uhr zwei große Bier a 0,5l und ein großes Flasche vor der Location
18-22 Uhr ungefähr jede Std. zwei kleine Bierflaschen a 0,33 l also 8 Flaschen
22-01 Uhr ab diesem Zeitpunkt kann ich nicht mehr genau sagen wie viel es war aber anhand des Geldbetrags den ich ausgab waren es wohl danach nochmals 5 Flaschen a 0,33 l und wir waren vor der Rückfahrt noch beim Imbiss neben der Location und ich holte mir eine Wurst und ein Bier0,5l welches ich aber nicht mehr austrank.

Ich hab's mal in unseren Promillerechner eingegeben und lt. diesem, liegst du sehr gut mit deiner Angabe.

Es waren also insgesamt:

3x 0,5l = 1,5l
+ 14x 0,33l (da du das letzte große Bier nur zur Hälfte getrunken hast) = 4,62l
ergibt eine Gesamtsumme von 6,12l Bier

Damit kommst du zum Zeitpunkt der BE genau auf 1,81‰

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)


Nein absolut nicht, ich merkte sofort das ich nicht mehr fahren kann
, mein Freund bekam das anscheinend nicht mit und er fuhr los ich rief nach ihm aber er hörte mich nicht, beim Versuch ihn einzuholen stürzte ich sofort.

Trotzdem hast du es versucht! Das sieht nach Vorsatz aus und wie aus deinen nachfolgenden Antworten zu erkennen ist, bist du ja auch immer wieder "vorsätzlich" alkoholisiert Rad gefahren...

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich dachte über die nicht weit entfernte U-Bahn nach und ob die Bahnen noch fahren, ich wollte aber erst mal meinen Freund einholen aber das schaffte ich schon nicht mehr.

Im Vorfeld hast du dir aber keine Gedanken darüber gemacht, wie du an diesem Tag nach Hause kommen wolltest? D.h., die TF mit dem Fahrrad war geplant?

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja

Okay, dieses "ja" bezieht sich ja nur darauf, falls Rückfragen vom GA kommen sollten. Falls dem wirklich so sein sollte (wovon ich jetzt erstmal nicht ausgehe...), was würdest du denn zu deiner ersten TF erzählen?

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?


Mit dem Auto fuhr ich damals nur wenn ich unter der damaligen 0,8 ‰ Grenze lag, also nicht mehr wie 1 L Bier. Wenn es gezielte Trinkanlässe am Wochenende gab fuhr ich mit Bus und Bahn oder mit dem Taxi. Ich wohne in Dellbrück recht zentral und gerade am We fahren rund um die Uhr Bahnen, es war immer gewährleistet, dass ich sicher nach Hause komme.
Seit 15 Jahren besitze ich kein privates Auto mehr

D.h., du besitzt einen "Geschäftswagen"....aber auch damit kann man mit ‰ fahren...:zwinker0004:
Gerade wenn du es "gewohnt" warst, mit einem Liter Bier zu fahren, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du auch nach 2001 mit mehr als 0,5‰ gefahren bist....

Das nur mal am Rande. Es soll dich darauf hinweisen, nicht ZUVIEL aus dem "Nähkästchen" zu plaudern...

und bin seit dem schon oft mit dem Fahrrad alkoholisiert gefahren. Bei schönem Wetter und am Wochenende fuhr ich immer gerne mit Freunden auf dem Rad in den Biergarten. Es gab bestimmt 20 Anlässe im Jahr wo ich solche Fahrten unternommen habe.
Ich trank dabei immer so viel das ich noch der Meinung war Kontrolle über mich zu haben, die Promillegrenze ab der das Fahren auf dem Rad geahndet wird erschien mir hoch genug, dass ich da keiner Gefahr ausgesetzt bin. Im Nachhinein betrachte ist mir klar, dass dieses Verhalten wenig reflektiert und sehr leichtsinnig war. Gerade in einer Großstadt gibt es genug gefährliche Situationen die auch mit deutlich weniger als 1,6 ‰ kaum einschätzbar sind und durch ein Fehlverhalten von mir können ja auch sehr schnell andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht werden.

und wie war das bei deiner TF??

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Wenn dann trank ich immer an den Wochenenden Alkohol. In der Woche war es mir wichtig fit zu sein für meine Arbeit. In der kleinen Firma wo ich arbeitete bekam ich viel Verantwortung vom Chef und da war es wichtig auf der Höhe zu sein, zudem war die Arbeit auch körperlich anstrengend. An den Wochenenden wollte ich mich dann von dem Stress und den Strapazen erholen und belohnen.

15-20 Jahre in dieser Zeit trank ich nur wenig zu Anlässen so 1-2 Mal im Jahr ich absolvierte meine Ausbildung .

20-25 Jahre Nach der Ausbildung und der Bundeswehr wo ich auch nur selten trank begann ich meine Stelle als Elektriker. In der Firma war es normal nach der Arbeit oder zum Wochenende ein Bier zu trinken. Und bei den Weihnachtsfeiern ging es immer hoch her. Das trinken beschränkte sich in dieser Zeit aber auch auf wenige Trinkanlässe im Jahr.

25- 30 Jahre Ich zog in meine erste eigene Wohnung und langsam gewöhnte ich mir an den WE an Bier zu trinken. Es waren aber immer überschaubare Mengen.

30- 40 Jahre Die Firma meldete Insolvenz an es gab 3 Monate keinen Lohn und ich bekam es das erste Mal mit Zukunftsangst zu tun. Mein Chef holte mich zwar in seine neue Firma aber seit dem Tag begann ein harter Überlebenskampf und ich begann mehr zu trinken, um am WE abzuschalten und mich zu entspannen.

Ich habe hier mal das Wort "belohnen" markiert, da ich dich darauf hinweisen möchte, dass du dies bei der MPU nicht erwähnen solltest. Auch wenn dies vllt. später kein Trinkgrund mehr für dich war (oder doch?), würde es dem GA im Gedächtnis bleiben und dies könnte durchaus dazu führen, dass 5 Monate AN nicht ausreichen würden....


Des weiteren sind 10 Jahre schon eine seeehr lange Zeit. Du hattest doch nicht über den gesamten Zeitraum Zukunftsängste, oder?

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


In den letzten 10 Jahren wurde es an den WE mehr, am Anfang ca. 2-3 l Bier, die letzten 5 Jahre steigerte ich mich da auf 3-4 l am Tag, also Fr. und Sa. ,Sonntags trank ich auch aber wieder weniger wegen der Arbeit. Sicherlich gab es auch Abende wo ich mehr trank, wenn ich mit Freunden feierte oder wenn ich die Menge einfach nicht bewusst wahrnahm.
Die letzten 3 Jahre dehnte ich hin und wieder das Trinken auch auf die Woche aus. Wenn ich wusste das ich am nächsten Tag nicht viel Stress zu erwarten hatte trank ich Abends auch, dass waren dann Menge von ca 2l Bier, ich hatte dabei immer das Restalkoholproblem im Auge und hörte früh genug auf.

Du hattest bei deiner TF über 6l Bier im Blut. Da MUSST du im Vorfeld deutlich mehr getrunken haben....und das fett markierte wird dir der GA mit Sicherheit nicht abnehmen....

12. Warum haben Sie getrunken?
(Innere + äußere Motive)


Die äußeren Motive waren zum Anfang das Gefühl dazu zu gehören und halt Gruppendynamik, wenn alle tranken auf Partys und anderen Veranstaltungen wollte ich kein Außenseiter sein. Es war ein Gefühl aus Neugier und der Reiz des Unbekannten. In den letzten Jahren verbrachte ich meine Freizeit an den WE immer mit den gleichen Leuten und da war von vornherein klar worauf der Abend hinausläuft.
Die inneren Motive waren eher die, dass ich das Gefühl hatte mich locker machen zu müssen um aus mir heraus zu kommen. Ich war immer ein zurückhaltender, introvertierter Mensch der Probleme hatte sich zu äußern gerade in größeren Gruppen. Ich fühlte mich immer ein wenig gehemmt und hielt mich immer im Hintergrund auf.
Als junger Mann entdeckte ich dann, dass ich mit Alkohol diese Hemmung überwinden kann. Durch den Alkohol fühlte ich mich selbstbewusster, redegewandter und schlagfertiger. Ich fing an ihn am WE einzusetzen wenn ich rausging oder mich mit Freunden traf um kommunikativer, offener und lockerer zu werden.
Durch die die Zukunftsängste in meiner von der Insolvenz bedrohten Firma und privaten Problemen mit meiner Freundin, fing ich 2012 auch an den Alkohol als Problemlöser und Verdränger zu missbrauchen.

Der fett markierte Satz sollte dein Trinkgrund gewesen sein. Die Sache mit dem "locker machen müssen" ist in deiner Altersgruppe recht unglaubwürdig.
Abgesehen davon, sollten nicht zu viele Gründe für deinen hohen Alk.konsum verantwortlich gewesen sein...
Ich verstehe die Zeiten aber noch nicht so ganz...
Du schreibst hier, dass deine Zukunftsängste ab 2012 wegen der Insolvenz begannen. Bei Frage 10 steht dies hier als Antwort:

30- 40 Jahre Die Firma meldete Insolvenz an es gab 3 Monate keinen Lohn und ich bekam es das erste Mal mit Zukunftsangst zu tun. Mein Chef holte mich zwar in seine neue Firma aber seit dem Tag begann ein harter Überlebenskampf und ich begann mehr zu trinken, um am WE abzuschalten und mich zu entspannen.

Gab es vorher auch schon mal ein Insolvenzverfahren bei einer anderen Firma in der du gearbeitet hast?:smiley2204:


14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Von den Leuten mit denen ich am WE trank nie, die hatten Verständniss und lieferten ja auch schon mal Fehltritte ab und waren daher tolerant. Zum Glück habe ich aber auch andere Freunde die mir schon mal hier und da ins Gewissen redeten das ich zu viel trinke was mich immer betroffen machte.
Der größte Kritiker war immer meine Mutter, sie trank nie und hat mein Verhalten mit Sorge beobachtet, die Gespräche mit Ihr waren unangenehm aber hilfreich, ich habe mein schlechtes Gewissen nie absterben lassen.

Hhmm...alles in allem liest sich das, als hätte es einige warnende Zeigefinger gegeben, die dich trotzdem nicht davon abgehalten haben weiter zuviel zu trinken, obwohl "ich habe mein schlechtes Gewissen nie absterben lassen."

Du hattest bereits selber ein schlechtes Gewissen wegen deines Alk.konsums und hast trotzdem in gleicher Weise weiter gemacht.....das ist schon sehr bedenklich.....

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich war am WE und an den Tagen danach oft unmotiviert, habe am Wochenanfang auch schon mal meine Arbeit vernachlässigt. In der Woche ging ich meiner Arbeit nach und am We trank ich um zu entspannen, das führte zum Schluss dazu, dass ich nicht mehr viel neues erlebte. An den WE unternahm ich meistens nur Dinge die mit Alkohol zu tun hatte, was meine Freundin sehr abschreckte und ich verlor sie nach 4 Jahren einer eigentlich harmonischen Beziehung.

Und diese Aussagen schieben dich ein Stück weit in eine Abhängigkeit. Wenn der GA zu dieser Schlussfolgerung käme, müsste er eine 12-monatige AB von dir fordern...


DSM-IV-Kriterien „Substanzabhängigkeit" (Alkoholabhängigkeit)
Ein unangepasstes Muster von Substanzgebrauch (Alkohol) führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Beeinträchtigungen oder Leiden, wobei sich mindestens drei der folgenden Kriterien manifestieren, die zu irgendeiner Zeit in demselben 12-Monats-Zeitraum auftreten:
(1) Toleranzentwicklung, definiert durch eines oder folgenden Kriterien:
(a) Verlangen nach ausgeprägter Dosissteigerung, um einen Intoxikationszustand oder erwünschten Effekt herbeizuführen.
(b) deutlich verminderte Wirkung bei fortgesetzter Einnahme derselben Dosis.
(2) Entzugssymptome, die sich durch eines der folgenden Kriterien äußern:
(a) charakteristisches Entzugssyndrom der jeweiligen Substanz
(b) dieselbe (oder eine sehr ähnliche Substanz) wird eingenommen, um Entzugssymptome zu lindern oder zu vermeiden.
(3) Die Substanz wird häufig in größeren Mengen oder länger als beabsichtigt eingenommen.
(4) Anhaltender Wunsch oder erfolglose Versuche, den Substanzgebrauch zu verringern oder zu kontrollieren.
(5) Viel Zeit für Aktivitäten, um die Substanz zu beschaffen …
(6) Wichtige soziale, berufliche oder Freizeitaktivitäten werden aufgrund des Substanzmißbrauchs aufgegeben oder eingeschränkt.
(7) Fortgesetzter Substanzmißbrauch trotz Kenntnis eines anhaltenden oder wiederkehrenden körperlichen oder psychischen Problems, das wahrscheinlich durch den Substanzmißbrauch verursacht oder verstärkt wurde …

Bitte auch hier mal lesen:

Wenn Alkohol zum Problem wird.....
 
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Nein der Konsum wurde mit den Jahren mehr, nicht weniger

Du lebst heute AB, also kannst du da nichts mehr vergleichen...

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

In der Woche trank ich selten und wenn habe ich meinen Alkoholkonsum kontrolliert, ich hatte viel Verantwortung im Job und bin Pflichtbewusst, am We belohnte ich mich dann und achtete nicht auf die Menge da habe ich dann auch schon mal mehr getrunken als ich vertrage.

Hier ist sie doch wieder, die Belohnung..... und die Angabe von Kontrollverlusten! An und für sich ist das bei einer AB-Angabe kein Problem mehr...mir macht aber Sorge, dass du eben noch keine 6 Monate nachweisen kannst und das der GA vllt. sogar 12 Monate von dir verlangen könnte.....

Urteilsbildung in der Fahreignungsdiagnostik auf der Grundlage der Beurteilungskriterien der DGVP und DGVM:


Es ergibt sich eine Hypotheseneinteilung (H1-H4) der Begutachterrichtlinien:


H1: Der Proband ist alk.abhängig (und hat bereits eine Therapie gemacht) In diesem Fall ist KT nicht möglich, AB muss über einen Zeitraum von mind. 12 Monaten nachgewiesen werden.



H2: Der Proband ist nicht in der Lage seinen Alk.konsum zu kontrollieren (Kontrollverlust). Er verzichtet daher freiwillig auf diese Substanz. Für diesen Fall ist eine (Mindest)zeit der belegten AB von 6 Monaten zu fordern.



H3: Der Proband war alk.gefährdet**, hat dies jedoch durch Reflexion seines Verhaltens eingesehen und sein Konsumverhalten entsprechend verändert. Er ist somit in der Lage, KT zu praktizieren



H4: Der Proband ist nicht, bzw. nicht mehr, gefährdet ein KFZ nach Alk.genuss zu führen, da er seine Trinkanlässe und das Führen eines KFZ sicher trennen kann.


** Auch wenn während der MPU statt von Alk.gefährdung, von Alk.missbrauch gesprochen wird, ist hierdurch allein nicht von einem neg. Ga auszugehen. Wichtig ist hierbei die individuelle Geschichte des Probanden (und auch das Einsehen seines Fehlverhaltens, mit ensprechender Veränderung und Stabilisierung).

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein.

Am Anfang Genuss-und Gelegenheitstrinker, dann WE und Spaßtrinker , rückblickend erkenne ich einen Denkfehler. Damals dachte ich „ich trinke doch nur am WE- das ist doch nicht so schlimm- da gibt’s schlimmere“ da ich da aber schon mal die Kontrolle über die Menge verlor, muss ich feststellen das ich mich schon im Bereich des gefährlichen Alkoholmissbrauchs befand. Vor allem benutze ich den Alkohol im letzten Jahr 2012 auch schon mal als Problemlöser und nicht wie sonst um mich zu enthemmen und locker zu werden.

Glaubst du, dass das fett markierte als Trinkgrund besser geeignet wäre? Jemand der sich "enthemmen" muss, hat eindeutig ein Selbstwertproblem und trinkt somit ebenfalls um seine Probleme zu "lösen".....


Ich bin mir auch noch sehr unsicher wie ich meinen Fragebogen ausfülle, wenn ich da ehrlich bin, liest er sich als wenn ich ein Alkoholiker wäre

Hier muss ich dir leider recht geben:smiley2204:

Bitte überarbeite das noch einmal und nimm die angesprochenen Spitzen raus....
 
@ Nancy

danke für die Beantwortung meine Fragebogens, ich werde mich gleich morgen an die Überarbeitung machen. Was die Abstinenz angeht fehlen mir natürlich einige Nachweise. Bei der MPU habe ich nur 5 Monate...ich werde dem GA das mit meinem Anwalt der mich schlecht beraten hat erklären. Ich hätte sonst bis heute fast 10 Monate zusammen.

Gruß Marco
 
@ Nancy

ich arbeite an der Überarbeitung meines Fragebogens und möchte vorher Deine Frage beantworten. Die Firma in der ich arbeitete meldete 2003 Insolvenz an. Mein Chef machte sich unter neuem Namen wieder selbstständig und übenahm mich. Ich war natürlich glücklich nicht arbeitslos zu werden und war hochmotiviert. Ab diesem Zeitpunkt tat ich sehr viel für die Firma und ging nie zum Arzt. Die letzten Jahre ging es trotzdem immer weiter bergab und im Jahr 2012 kam mein Gehalt und andere wichtige Dinge wie Werkzeug, Aufträge, Material usw. sehr schleppend. Mein Chef musste (oder wollte?) mich Ende 2013 kündigen.

Soll ich den überarbeiteten Fragebogen erneut posten, editiert habe ich ihn schon und das geht wohl nur einmal?

Gruß Marco
 
Soll ich den überarbeiteten Fragebogen erneut posten, editiert habe ich ihn schon und das geht wohl nur einmal?
Ein überarbeiteter FB sollte immer neu eingestellt werden, der Alte dient dann zum Vergleich bei der Kommentierung. :smiley138:
 
@ Nancy

Was die Abstinenz angeht fehlen mir natürlich einige Nachweise. Bei der MPU habe ich nur 5 Monate...ich werde dem GA das mit meinem Anwalt der mich schlecht beraten hat erklären. Ich hätte sonst bis heute fast 10 Monate zusammen.


Ja, ich weiß das Marco und hoffe, dass der GA bei der MPU auch das nötige Verständnis dafür zeigt.


ich arbeite an der Überarbeitung meines Fragebogens und möchte vorher Deine Frage beantworten. Die Firma in der ich arbeitete meldete 2003 Insolvenz an. Mein Chef machte sich unter neuem Namen wieder selbstständig und übenahm mich. Ich war natürlich glücklich nicht arbeitslos zu werden und war hochmotiviert. Ab diesem Zeitpunkt tat ich sehr viel für die Firma und ging nie zum Arzt. Die letzten Jahre ging es trotzdem immer weiter bergab und im Jahr 2012 kam mein Gehalt und andere wichtige Dinge wie Werkzeug, Aufträge, Material usw. sehr schleppend. Mein Chef musste (oder wollte?) mich Ende 2013 kündigen.

Gruß Marco


Dann solltest du den Zeitraum deines sehr hohen Alk.konsums auch dementsprechend angleichen....
D.h, dass du zum Zeitpunkt der ersten Insolvenz wegen deiner Existenzängste mehr getrunken hast und dann erst wieder als die Sorgen um deine Arbeitsstelle größer wurden....

Vllt. kannst du (auch für dich selbst) mal eine Art Trinktabelle erstellen....

[h=3]Trinkkurve[/h]
 
@ Nancy

ich habe jetzt alles nochmal überarbeitet, viele Dinge habe ich nicht gut erklärt, es fällt mir leichter darüber zu reden als zu schreiben!

Gruß Marco


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)


Am 16.09.2012 habe ich mich Nachmittags mit meinem Freund verabredet, es war schönes Wetter, wir hatten beide Urlaub und wollten zusammen eine Radtour machen. Wir fuhren gegen 15 Uhr von Dellbrück los und fuhren Richtung Innenstadt. In der Stadt angekommen besuchten wir gegen 16 Uhr einen Biergarten und freuten uns auf unser langes WE. Als wir gegen 17.30 weiterfuhren kamen wir an einer Open Air Electro Party vorbei. Wir hörten von draußen die Musik die uns gefiel und beschlossen spontan bei dieser Veranstaltung dabei zu sein.
Die Party war sehr gut, wir hatten gute Laune, es war ein schöner Spätsommertag. 2 Wochen zuvor gab es einen Streit mit meinem Freund und wir waren beide froh das wir uns versöhnt hatten. Unsere Stimmung war euphorisch und wir feierten und tranken mehr wie sonst und ich sogar besonders weil ich vorhatte ab Oktober bis Weihnachten auf Alkohol zu verzichten. Wir trafen auch noch eine Bekannte mit Freundinnen und die Stimmung war sehr ausgelassen. Nach Mitternacht wollte ich dann langsam nach Hause weil ich merkte, dass ich sehr betrunken war. Mein Freund hatte wohl weniger getrunken wie ich und er fuhr ohne zu merken, dass ich Probleme mit dem Rad hatte vorweg . Ich rief meinen Freund weil ich nicht hinterherkam er hörte mich aber nicht. Ich stürzte an der Unfallstelle nur 50 m weiter und fiel in den Grünstreifen neben dem Radweg. Als ich nach dem Sturz aufstand, musste ich schockiert feststellen das ich einen Teil meiner rechten Fingerkuppe verloren hatte. Nach kurzer Zeit kam mein Freund zurück und rief sofort den Krankenwagen der dann mit der Polizei um 0:30 eintraf.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


16-18 Uhr zwei große Bier a 0,5l und ein großes Flasche vor der Location
18-22 Uhr ungefähr jede Std. zwei kleine Bierflaschen a 0,33 l also 8 Flaschen
22-01 Uhr ab diesem Zeitpunkt kann ich nicht mehr genau sagen wie viel es war aber anhand des Geldbetrags den ich ausgab waren es wohl danach nochmals 5 Flaschen a 0,33 l

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
100m, bis nach Hause waren es 12km

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?

(Ja/Nein + Begründung)


Nein aber in diesem Zustand konnte ich nicht rational darüber nachdenken und wollte meine Freund hinterher.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Zu diesem Zeitpunkt dachte ich nur darüber nach meinen Freund zu erreichen ich wollte nicht alleine nach Hause. Es war unverantwortlich, denn es ist kein Problem das Fahrrad mit in die Bahn zu nehmen. Ich hätte es auch stehen lassen und das Taxi nehmen können, leider kam mir das in diesem Moment nicht in den Sinn. Ich kann mich auch nicht mehr wirklich erinnern was ich in dem Moment fühlte oder dachte ich fuhr einfach meinem Freund hinterher.

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja es gab eine Tatfahrt 1999 nach einer Weihnachtsfeier mit der Firma, ich war mit Bus und Bahn unterwegs und als ich spät nach Hause kam und die Haustür öffnete sah ich mein Auto, ohne darüber nachzudenken stieg ich ein und holte mir etwas zu essen beim Mc Donalds um die Ecke. Auf dem Rückweg parkte ich den Wagen und aß mein Essen. Ich schlief dann mit laufendem Motor ein und wurde von der Polizei aufgegriffen. (Das hört sich suspekt an, war aber so)

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Auto fuhr ich damals nur wenn ich nicht mehr wie ein Bier getrunken hatte. Wenn es gezielte Trinkanlässe am Wochenende gab fuhr ich mit Bus und Bahn oder mit dem Taxi. Ich wohne in recht zentral und gerade am We fahren rund um die Uhr Bahnen, es war immer gewährleistet, dass ich sicher nach Hause komme.
Seit 15 Jahren besitze ich kein privates Auto mehr und habe mir für meine privaten Fahrten ein Fahrad gekauft. Seit dem bin ich schon oft mit dem Fahrrad alkoholisiert gefahren. Bei schönem Wetter und am Wochenende fuhr ich immer gerne mit Freunden auf dem Rad in den Biergarten. Es gab bestimmt 20 Anlässe im Jahr wo ich solche Fahrten unternommen habe.
Ich trank dabei immer so viel das ich noch der Meinung war Kontrolle über mich zu haben, die Promillegrenze ab der das Fahren auf dem Rad geahndet wird erschien mir hoch genug, dass ich da keiner Gefahr ausgesetzt bin. Im Nachhinein betrachte ist mir klar, dass dieses Verhalten wenig reflektiert und sehr leichtsinnig war. Gerade in einer Großstadt gibt es genug gefährliche Situationen die auch mit deutlich weniger als 1,6 ‰ kaum einschätzbar sind und durch ein Fehlverhalten von mir können ja auch sehr schnell andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht werden.
Die Tatfahrt war als Radtour geplant und endete in einer rauschenden spontanen Party, im Laufe des Abends, sprach ich noch mit meinem Freund über die Möglichkeit die Räder mit in die Bahn nehmen zu können, heute bin ich entsetzt über den leichtsinnigen Ausgang diesen Abends, es war wie man an meinem Unfall sehen konnte sehr gefährlich und unverantwortlich.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)


Mein erster Kontakt mit Alkohol war mit 15 Jahren auf einer Klassenfahrt, ich wollte dazugehören und da alle getrunken haben tat ich das auch. Ich konnte nicht nein sagen und trank mit der Gruppe. Es war eine negativer Erfahrung den alle (auch ich)tranken mehr als sie vertragen. Danach machte ich lange Zeit einen großen Bogen um Alkohol.
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich trank ich an den Wochenenden Alkohol. In der Woche war es mir wichtig fit zu sein für meine Arbeit. In der kleinen Firma wo ich arbeitete bekam ich viel Verantwortung vom Chef und da war es wichtig auf der Höhe zu sein, zudem war die Arbeit auch körperlich anstrengend.
15-20 Jahre in dieser Zeit trank ich nur wenig, zu Anlässen so 1-2 Mal im Jahr ich absolvierte meine Ausbildung, der Kontakt zu alten Schulfreunden brach ab und ich lernte neue Leute kennen die keinen Alkohol tranken.
20-25 Jahre Nach der Ausbildung und der Bundeswehr wo ich auch nur selten trank begann ich meine Stelle als Elektriker. In der Firma war es normal nach der Arbeit oder zum Wochenende ein Bier zu trinken. Und bei den Weihnachtsfeiern ging es immer hoch her. Das trinken beschränkte sich in dieser Zeit aber auch auf wenige Trinkanlässe im Jahr. Ich kam in dieser Firma trotzdem mit Alkohol am Nachmittag in Verbindung. Ich kann mich noch erinnern das ich das eigentlich abstoßend fand aber ich wollte kein Außenseiter sein und trank dieses Feierabendbier mit.
25- 30 Jahre Ich zog in meine erste eigene Wohnung und gewöhnte mir an, an den WE Bier zu trinken. Es waren aber immer überschaubare Mengen von 2- 3 Flaschen Bier am Abend.
30- 40 Jahre Die Mengen die ich an meinen WE trank wurden mehr und die Leute mit denen ich mich an diesen Tagen traf tranken auch gerne Bier. Die letzten 3 Jahre dehnte ich das Trinken auch auf die Woche aus.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


In den letzten 10 Jahren wurde es an den Wochenenden mehr, am Anfang ca. 2-3 l Bier, die letzten 5 Jahre steigerte ich mich da auf 4-5 l am Tag, also Fr. und Sa. ,Sonntags trank ich auch aber wieder weniger wegen der Arbeit.
Es gab auch Wochenenden in denen ich wenig oder gar nichts trank, wenn ich mit Freundinnen meine Zeit verbrachte (ich hatte in den letzten 5 Jahren 2 Freundinnen die Alkohol nicht mochten) oder Freizeitaktivitäten mit meinen alten Freunden unternahm. Ich habe alte Freunde die ich seit 20 Jahren kenne und die einen gesunden Umgang mit Alkohol halten, ihn nicht missbrauchen und nur zu Anlässen trinken.

In den letzten3 Jahren trank ich aber auch manchmal in der Woche Alkohol, gerade wenn ich an einem WE mal nichts trank tat ich es dann in der Woche. Ich gewöhnte mir an den Do schon als WE anzusehen wenn ich Fr. nicht viel zu tun hatte und nur einen halben Tag arbeiten musste. Ich trank auch schon mal Mo. wenn ich noch Alkohol vom WE zu Hause hatte. Es gab auch Trinkanlässse in der Woche die ich in dieser Zeit nicht wie sonst absagte. Bis zu einer gewissen Menge konnte ich Bier als Genussmittel trinken und das tat ich unterhalb der Woche, aber es gelang mir nicht immer und es wurde in den letzten Jahren auch dann schon mal mehr.
Heute weiß ich, dass ich damals auch schon mal mit zu viel Restalkohol im Blut zur Arbeit fuhr. Früher habe ich dieses Problem, genau wie das trinken an sich verdrängt und verharmlost. War der Meinung das ich nicht gefährdet sei weil ich ja nicht jeden Tag trank. Ich bildete mir ein es kontrollieren zu können weil es ja immer wieder Momente gab wo ich verzichtete. Heute weiß ich, dass ich mich damals schon im Bereich des gefährlichen Alkoholmissbrauchs befand.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Mit einem Freund (Der Kontakt mit diesem Freund ist nach meiner Lebensänderung eingeschlafen) der auch gerne Bier trinkt und das auch oft tut. Früher haben wir uns sehr gut verstanden und trafen uns am WE zum quatschen, Musik hören und Bier trinken. Wir tranken meist gemütlich zu Hause bei Ihm oder bei mir, manchmal waren auch noch andere Kumpels dabei.
Mit diesem Freund war aber sonst nicht viel los und es zog mich auch oft raus in die Stadt, dort traf ich mich dann mit einer Handvoll Kumpels und wir feierten und tranken Bier in Bars, Discos, Biergärten. Es waren also eigentlich immer die gleichen Leute mit denen ich trank.
Es gab aber auch und gerade in den letzte Jahren auch WE an denen ich zu Hause blieb und Bier trank, ich telefonierte dabei oft mit meinen Kumpels , oder schreib mit Ihnen und hörte Musik dabei.

12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)


Die äußeren Motive waren zum Anfang, als junger Mann, dass Gefühl dazu zu gehören und Gruppendynamik ich konnte nicht gut nein sagen. Wenn alle tranken auf Partys und anderen Veranstaltungen wollte ich kein Außenseiter sein und trank mit obwohl ich damals kein Interesse an Alkohol hatte. In den letzten 10 Jahren verbrachte ich meine Freizeit an den WE oft mit den gleichen Leuten und da war von vornherein klar worauf der Abend hinausläuft. Ich litt unter den Zuständen in meiner Firma und wollte meinem Frust und meinem Ärger am WE Luft machen.
Zu den inneren Motiven:
Ich wuchs als alleinerzogenes Arbeiterkind in einem elitären Wohnviertel auf und fühlte mich nie wirklich von meiner Umwelt akzeptiert. Meine schulischen Leistungen gingen wegen innerer Verweigerung in den Keller. Ich kam später auf die Hauptschule und wurde nun mit dem krassen Gegenteil konfrontiert. Es gab Gewalt und auch da hatte ich große Probleme mich einzugliedern. Das alles führte zu einem nur schwach ausgebildetem Selbstbewusstsein. Ich ging dazu über möglichst in allen Beziehungen für andere da zu sein, war sehr hilfs- und opferbereit um über diesen Weg Anerkennung und Zuneigung zu finden. Ich hatte große Angst vor Ablehnung und konnte nicht „Nein“ sagen. In meinem Beruf ertrug ich auch jede Situation ohne den Mund aufzumachen. Ich war ein gefundenes Fressen für meinen Chef und ließ mich ausnutzen.
Als junger Mann von ungefähr 25 Jahren merkte ich irgendwann, dass ich durch Alkohol meine Hemmung überwinden kann, ich fing an den Alkohol an den Wochenenden einzusetzen um kontaktfreudiger, offener und lockerer zu werden.
Ich trank Alkohol und lernte Leute kennen die Alkohol tranken, die Abende erschienen mir lustiger, bunter und abwechslungsreicher zu sein als Abende ohne Alkohol. Über die Jahre hinweg nahm der Alkohol an den WE dann immer mehr den Platz ein. Ich war der Meinung, dass es ohne Alkohol langweilig und sei zu feiern. Auch bei gemütlichen Abenden mit den Leuten die ich zu dieser Zeit kennenlernte war Alkohol immer dabei und mir kam es normal vor. Ich trank am WE und hatte Spaß und in der Woche ging ich meiner Arbeit nach, mit der Vorfreude am WE wieder Spass zu haben und einen Ausgleich zur Arbeit zu finden.
Später kam hinzu, dass ich meinem Frust, meinem Ärger und meiner Wut wegen der Situation auf meiner Arbeit Luft machte mit Alkohol. Meine Firma meldete 2003 Insolvenz an und es gab 3 Monate keinen Lohn. Mein Chef gründete eine neue Firma und fragte mich ob ich mit ihm weiterarbeite. Ich hatte eh Angst vor neuem und willigte ein, anstatt mir etwas vernünftiges zu suchen. Der Überlebenskampf ging weiter und die letzten Jahre kam dann wieder mein Gehalt sehr schleppend die Firma in der ich mich über die ganze Zeit aufopferte ging wieder bergab.
Heute weiß ich was für eine falsche Denkensweise ich damals hatte . Den Genuss ,die Freude und den Spaß nur auf den Alkohol zu reduzieren ist sehr eintönig und kurzsichtig und eigentlich dumm. Heute weiß ich, dass man für einen schönen gelungenen Abend keinen Alkohol braucht. Ich redete mir früher ein etwas besonderes mit Alkohol zu erleben dabei war es immer da selbe. Ausserdem habe ich gelernt Konflikte anzusprechen und mich nicht davor zu verstecken wie ich es früher tat.
Ein Problem verschwindet nicht wenn man es verdrängt, ganz im Gegenteil, man gibt ihm sogar noch die Möglichkeit im Hintergund zu wachsen. Heute löse ich Konflikte zeitnah, ich habe keine Angst mehr vor Ausseinandersetzungen und es gibt viele Situationen die ich ganz anders und erfolgreich überwunden habe.


13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)


Bei wenig Alkohol fühlte ich mich enthemmt und kommunikativ, ich hatte Lust etwas zu unternehmen, zu feiern, mich zu unterhalten und Spaß zu haben. Meist wollte ich dieses Gefühl steigern und trank mehr. Bei viel Alkohol kam es in den letzten Jahren schon mal zur Diskussionswut und Rechthaberei mit schlechtem Gewissen am nächsten Tag. Körperlich hatte ich am nächsten Tag nach dem Trinken mit Kater, und Magenverstimmungen zu kämpfen wenn es zu viel war.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Von den Leuten mit denen ich am WE trank nie, die hatten Verständniss und lieferten ja auch schon mal Fehltritte ab und waren daher tolerant. Zum Glück habe ich aber auch andere Freunde die mir schon mal hier und da ins Gewissen redeten was ich zwar runterspielte, was mich aber trotzdem zum nachdenken brachte.
Der größte Kritiker war immer meine Mutter, sie trank nie und sah mein Verhalten mit Sorge, die Gespräche mit Ihr waren unangenehm und auch das brachte mich zum nachdenke aber sie änderten nicht wirklich was an meinem Verhalten.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich verbrachte immer mehr meine Zeit mit Leuten die dem Alkohol nicht abgeneigt waren, das führte dazu das die anderen Menschen die wirklich an mir und meinem Wohl interessiert waren von mir vernachlässigt wurden.
Ich ging in der Woche meiner Arbeit nach und am WE erhoffte ich mir Entspannung, Spass, Lebensfreude. Meine eingeschränkte Sichtweise führte dazu, das ich irgendwie mit Scheuklapppen durchs Leben ging. Ich liess nicht mehr viel anderes zu, ich fokusierte mein Leben aufs WE und auf meine mit Alkohol verbundenen Freizeitaktivitäten.
An den Tagen nach dem Alkoholkonsum war ich müde, antriebslos und gereizt. Ich redete mir ein alles sei langweilig und nur durch Alkohol ginge diese Gefühl weg. Heute ist mir klar das es durch den Alkohol und seine Nebenwirkungen zu dieser Langeweile kam, den heute verspüre ich diese Gefühl nicht mehr. Mir fällt immer irgendetwas ein was ich mit meiner Freizeit anstellen kann.
Neue Dinge, neue Situationen neue Menschen mied ich und lebte in meiner mir geschaffenen kleinen Welt.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?

Ich trinke heute nicht mehr.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja diese Situationen gabs, entweder wenn mein Umfeld auch übermässig trank und ich mich im weitertrinken bestärkt fühlte oder aber und gerade in den letzten Jahren, wenn der Frust auf der Arbeit so groß war das ich dieses Gefühl und meinen inneren Zorn abtöten wollte.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Es gab mal Zeiten da war ich deutlich selbstkritischer und habe ein Mal im Jahr für 3 Monate auf Alkohol, fettes Essen und Süßigkeiten verzichtet und viel Sport gemacht, meistens nach den faulen gemütlichen Wintermonaten. Das war zuletzt vor 5 Jahren ich hatte es aber für die letzten 3 Monate im Jahr 2012 vor, aber da kam mir der Unfall im Sep. zuvor. Ich war nach meinem Unfall lange krank und ließ die Finger vom Alkohol. In dieser Phase reflektierte ich mich selber und richtete meinen Fokus auf das Problem Alkohol und entschied mich für die Abstinenz.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein.

Am Anfang Genuss-und Gelegenheitstrinker, dann WE und Spaßtrinker , rückblickend erkenne ich einen Denkfehler. Damals dachte ich „ich trinke doch nur am WE- das ist doch nicht so schlimm- da gibt’s schlimmere“ da ich da aber schon mal die Kontrolle über die Menge verlor, muss ich feststellen das ich mich schon im Bereich des gefährlichen Alkoholmissbrauchs befand. Vor allem benutze ich den Alkohol in den letzte Jahren verhäuft um meinem Ärger Luft zu machen und meine Probleme zu verdrängen.
Heute und in Zukunft
 
20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


Nein ich lebe abstinent

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

An dem Tag der Tatfahrt im Sep. 2012

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Nein da es auch Alkohol enthält

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich nach meinem Unfall im September 2012 für die Abstinenz entschieden, ich hatte in meiner unfallbedingten Krankheitsphase genug Zeit mein bisheriges Verhalten und meinen Umgang mit Problemen zu überdenken. Ich hatte jetzt ein neues selbstzugeführtes Problem, ein Teil meines Fingers fehlte, die Situation in der Firma spitzte sich durch meinen Ausfall zu. Ich war im Mark erschüttert und entsetzt über das Geschehene und fing an mir ein neues Leben aufzubauen.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Im Laufe des Jahres 2012 fing ich an mir über mein Trinkverhalten Gedanken zu machen, ich nutzte den Alkohol nicht mehr nur als positiven Verstärker und im Kreise von Freunden sondern begann durch beruflichen Frust und anderer Probleme den Alkohol als Fluchthelfer und Problemlöser einzusetzen. Ich hatte vor die letzten 3Monate des Jahres 2012 auf Alkohol zu verzichten um meine Trinkgewonheiten mit Abstand zu betrachten und zu ändern.
In früheren Zeiten habe ich mein Verhalten nicht als tragisch betrachtet, auch wenn es kritische Bemerkungen aus meinem Freundeskreis gab dachte ich immer wenn ich nur am WE trinke besteht keine Gefahr. Das die Trinkmengen trotzdem über die Jahre mehr wurden habe ich verdrängt und verharmlost und somit auch toleriert.

25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Ich habe bewusst umgeschaltet und mich den Situationen die ungewohnt sind gestellt. Sei es die Anfangslangeweile an den Wochenenden oder der Kontakt mit meinen Kumpels mit denen ich sonst meine Zeit verbrachte und Alkohol trank. Ich merkte schnell das es zu einer Abgrenzung mit diesen Leuten kam. Ich litt am Anfang darunter und fühlte mich ausgestoßen und nicht verstanden. Mittlerweile weiß ich das es sich bei diesen Leuten nicht um wahre Freunde handelte sondern um Menschen die mich beeinflussen wollen um einen gleichgesinnten Saufkumpel zu haben der keine lästigen Fragen stellt.
Ich verbringe meine Freizeit heute mit alten Freunden die mein damaliges Trinkverhalten kritisch sahen und von denen ich lange Zeit Abstand gehalten habe. Früher fühlte ich mich von denen angegriffen, heute weiß ich das dies meine echten Freunde sind, sie sind an mir und meinem Wohl interessiert und hören auch hin bei Problemen anstatt das Glas zu heben. Ich habe auch auf meiner Arbeit neue Kontakte geknüpft und bin froh das ich jetzt vernünftige bodenständige Menschen um mich habe die mich fördern und unterstützen.


26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Ich genieße mein neues Leben und stecke meine Energie und meine neue Leistungfähigkeit in meinen neuen Job in dem ich mich nach kurzer Zeit eingearbeitet habe. Ich hatte das Glück eine Technikerstelle ohne Vorkenntnisse im Aufzugsbau zu bekommen, die Arbeitsabläufe sind technisch komplex und benötigen Konzentration. Ich wurde eingearbeitet und nach 4 Wochen wurde mir selbstständiges Arbeiten zugetraut.
Meine Laune die früher öfters mal launisch, letargisch, zickig und negativ war hat sich ins positive gewandelt und ich habe eine stabile und gleichbleibende Gefühlslage. Schlechte Laune kenne ich seit ich abstinent lebe nicht mehr und auch wenn ich großen Problemen ausgesetzt bin handele ich überlegt und gefasst.
Mein Umfeld bestätigt mir die Charakteränderung und sie bekräftigen mich da und sind positiv überrascht und erfreut mich so zu erleben.
In meiner Freizeit treibe ich wieder viel Sport und habe zu meinem Krafttraining wieder den Ausdauersport hinzugenommen. Problemzonen die ich früher mit mir herumschleppte und nicht loswurde haben sich durch meine neue gesunde Lebensweise aufgelöst und ich habe ein neues sehr bewusstes Körpergefühl.
Ich lese wieder und habe die Kreativität im Malen von Ölbildern für mich entdeckt. Ich gehe abends zeitig ins Bett und führe ein geregeltes Leben.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Meine Abstinenzentscheidung wurde von Anfang an auf eine harte Probe gestellt, mein Arbeitsverhältnis welchem ich seit 20 Jahren treu geblieben bin, unter dem ich aber durch mangelnde Kompetenz und Geschäftssinn und Verdrängung von Problemen seiten meines Chefs sehr litt, endete nach Weihnachten 2012 in der Kündigung wegen der schlechten finanziellen Situation und durch meinen langen Ausfall nach meinem Unfall beschleunigte ich wahrscheinlich was unumgänglich war.
Früher griff ich wegen Existenz und Zukunftsangst am WE vermehrt zur Flasche, ich begann meine Absinenz und verlor meine Job, jetzt musste ich mich wahrhaftig mit dieser Angst auseinander setzen. Ich steckte den Kopf aber nicht in den Sand und ging hochmotiviert an die Jobsuche heran und bekam nach kurzer Zeit eine tolle Festanstellung in meinem Traumjob.
Eine Woche vor dem Antritt meiner neuen Stelle verstarb meine Mutter unverhofft mit 59 Jahren, ich hatte eine sehr enge Verbindung mit meiner Mutter, war völlig verzweifelt blieb und teilweise hoffnungslos ich blieb meinem neuen Weg aber treu und begann meine neue Arbeit und kümmerte mich nebenbei als einziger um alle Angelegenheiten die mit dem Tod meiner Mam zu tun hatte. Wohnung leerräumen, renovieren, Beerdigung planen usw…..ich bin der einzige Sohn und der Rest meiner kleinen Familie überließ mir die Arbeit. Ich fragte aber auch nicht nach Hilfe, ich wollte das alleine schaffen.
Mit meinem alten Freund (Feind) Alkohol hätte ich rückwirkend betrachtet nicht die innere Stärke gehabt, diese ganzen Dinge zu bewältigen. Da es früher an Durchaltevermögen und Durchsetzungskraft mangelte.
Mein neues Leben motiviert mich und ich fühle mich frei im Denken und im Handeln, die positiven Veränderungen überwiegen so sehr das ich das alles nicht gefährden möchte.
Mein früheres Leben kommt mir heute vor wie ein Lauf im Hamsterrad, weil es nicht viel neues gab oder aber ich davor weggelaufen bin.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(Ja/Nein + Begründung)

Die Gefahr besteht und ich verdränge sie nicht, ich weiß wie ich bin und wo die Probleme liegen. Da ich aber meine Schwächen im zwischenmenschlichen Bereich ( meine zurückhaltende ruhige Art)
kenne und sie akzeptiere und auch mittlerweile den Denkfehler das ich das unbedingt ändern muss eingesehen habe, glaube ich daran mit dieser Gefahr umgehen zu können. Ich bin selbstbewusst genug um meinen Charakter anzunehmen und mich gut zu fühlen und ich lasse mich nicht mehr von meinem Umfeld beeinflussen Dinge zu tun die ich nicht möchte.
Meinen Hang Probleme die mich bedrücken herunterzuschlucken und davor zu flüchten habe ich aufgearbeitet, ich lasse Gefühle zu bin geduldig mit mir selber und neige nicht mehr zu Kurzschlussreaktionen. Wenn ich diese Gefahr wittere warte ich ab und stelle mir selber die richtigen Fragen. Durch meine Ausgeglichenheit die ich mir erarbeitet habe bringt mich auch so schnell nichts mehr aus der Fassung. Dinge die mich früher aus der Bahn geworfen habe ertrage ich heute viel ruhiger und gelassener und somit auch überlegter.
Sollte es dazu kommen das ich zu Alkohol greife werde ich sofort Freunde zu rate ziehen die mich und meine Vergangenheit kennen. Ausserdem werde ich das Problem nicht verdrängen und am besten sofort aufschreiben. Ich kenne die Gefahr der Verharmlosung und des Selbstbertugs nur zu gut und weiss das ich mich sofort reflektieren muss und in mich gehen sollte um zu ergründen wieso das jetzt geschehen ist.
Ich glaube zwar nicht daran das dies passieren wird , bin aber darauf vorbereitet und weiss was ich in diesem Fall zu tun habe.

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich werde nicht mehr trinken!

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Nein
 
Hallo Marco,

habe deinen FB gesehen. Muss dich um etwas Geduld bitten, da ist noch ein FB vor deinem dran....:pc0003:
 
Dann will ich mal los legen....:zwinker0004:

@ Nancy

ich habe jetzt alles nochmal überarbeitet, viele Dinge habe ich nicht gut erklärt, es fällt mir leichter darüber zu reden als zu schreiben!

Gruß Marco

Wenn du darüber reden kannst, ist das doch okay. Nichts ist schlimmer, als wenn der Proband herumdruckst oder den Mund nicht aufbekommt......


2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)


16-18 Uhr zwei große Bier a 0,5l und ein großes Flasche vor der Location (also insgesamt 3 Fl. a 0,5l/Anmerkung von Nancy)
18-22 Uhr ungefähr jede Std. zwei kleine Bierflaschen a 0,33 l also 8 Flaschen
22-01 Uhr ab diesem Zeitpunkt kann ich nicht mehr genau sagen wie viel es war aber anhand des Geldbetrags den ich ausgab waren es wohl danach nochmals 5 Flaschen a 0,33 l

Hier ist dir jetzt wohl eine Fl. Bier a 0,33l "abhanden" gekommen...:smiley2204: Es müssen insgesamt 14 Fl. gewesen sein, zzgl. zu den 3x0,5l.
Bei der Trinkmenge der TF sollte eher noch etwas aufgeschlagen werden....aber niemals abgerundet oder verharmlost.....


6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Ja es gab eine Tatfahrt 1999 nach einer Weihnachtsfeier mit der Firma, ich war mit Bus und Bahn unterwegs und als ich spät nach Hause kam und die Haustür öffnete sah ich mein Auto, ohne darüber nachzudenken stieg ich ein und holte mir etwas zu essen beim Mc Donalds um die Ecke. Auf dem Rückweg parkte ich den Wagen und aß mein Essen. Ich schlief dann mit laufendem Motor ein und wurde von der Polizei aufgegriffen. (Das hört sich suspekt an, war aber so)

Hattest du dein Auto im Hausflur geparkt?
Sorry, ist klar das es auf der Straße stand....es hörte sich jetzt im ersten Moment nur so an.....
Wie schon geschrieben, erzählst du dem GA das ja nur, wenn er explizit danach fragt....sollte es dazu kommen, musst du die nachfolgende Äußerung angleichen:

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

25- 30 Jahre Ich zog in meine erste eigene Wohnung und gewöhnte mir an, an den WE Bier zu trinken. Es waren aber immer überschaubare Mengen von 2- 3 Flaschen Bier am Abend.

Denn 1998/99 warst du ja 26/27 Jahre alt und deine BAK damals war 1,3‰.....

Genauso verhält es sich mit der nächsten Antwort:

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?

Mit dem Auto fuhr ich damals nur wenn ich nicht mehr wie ein Bier getrunken hatte.
Wenn es gezielte Trinkanlässe am Wochenende gab fuhr ich mit Bus und Bahn oder mit dem Taxi. Ich wohne in recht zentral und gerade am We fahren rund um die Uhr Bahnen, es war immer gewährleistet, dass ich sicher nach Hause komme.
Seit 15 Jahren besitze ich kein privates Auto mehr und habe mir für meine privaten Fahrten ein Fahrad gekauft. Seit dem bin ich schon oft mit dem Fahrrad alkoholisiert gefahren. Bei schönem Wetter und am Wochenende fuhr ich immer gerne mit Freunden auf dem Rad in den Biergarten. Es gab bestimmt 20 Anlässe im Jahr wo ich solche Fahrten unternommen habe.
Ich trank dabei immer so viel das ich noch der Meinung war Kontrolle über mich zu haben, die Promillegrenze ab der das Fahren auf dem Rad geahndet wird erschien mir hoch genug, dass ich da keiner Gefahr ausgesetzt bin. Im Nachhinein betrachte ist mir klar, dass dieses Verhalten wenig reflektiert und sehr leichtsinnig war. Gerade in einer Großstadt gibt es genug gefährliche Situationen die auch mit deutlich weniger als 1,6 ‰ kaum einschätzbar sind und durch ein Fehlverhalten von mir können ja auch sehr schnell andere Verkehrsteilnehmer in Gefahr gebracht werden.
Die Tatfahrt war als Radtour geplant und endete in einer rauschenden spontanen Party, im Laufe des Abends, sprach ich noch mit meinem Freund über die Möglichkeit die Räder mit in die Bahn nehmen zu können, heute bin ich entsetzt über den leichtsinnigen Ausgang diesen Abends, es war wie man an meinem Unfall sehen konnte sehr gefährlich und unverantwortlich.

Es ist halt ganz blöd. dass man nicht im voraus wissen/sagen kann, ob dazu etwas vom GA kommt. Ich gehe aber zu 90% davon aus, dass - wenn die TF von damals angesprochen wird -, dies ziemlich am Anfang des Gespräches sein wird. D.h., dass du dich mit deinen Antworten darauf einstellen kannst.....

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich trank ich an den Wochenenden Alkohol. In der Woche war es mir wichtig fit zu sein für meine Arbeit. In der kleinen Firma wo ich arbeitete bekam ich viel Verantwortung vom Chef und da war es wichtig auf der Höhe zu sein, zudem war die Arbeit auch körperlich anstrengend.
15-20 Jahre in dieser Zeit trank ich nur wenig, zu Anlässen so 1-2 Mal im Jahr ich absolvierte meine Ausbildung, der Kontakt zu alten Schulfreunden brach ab und ich lernte neue Leute kennen die keinen Alkohol tranken.
20-25 Jahre Nach der Ausbildung und der Bundeswehr wo ich auch nur selten trank begann ich meine Stelle als Elektriker. In der Firma war es normal nach der Arbeit oder zum Wochenende ein Bier zu trinken. Und bei den Weihnachtsfeiern ging es immer hoch her. Das trinken beschränkte sich in dieser Zeit aber auch auf wenige Trinkanlässe im Jahr. Ich kam in dieser Firma trotzdem mit Alkohol am Nachmittag in Verbindung. Ich kann mich noch erinnern das ich das eigentlich abstoßend fand aber ich wollte kein Außenseiter sein und trank dieses Feierabendbier mit.
25- 30 Jahre Ich zog in meine erste eigene Wohnung und gewöhnte mir an, an den WE Bier zu trinken. Es waren aber immer überschaubare Mengen von 2- 3 Flaschen Bier am Abend.
30- 40 Jahre Die Mengen die ich an meinen WE trank wurden mehr und die Leute mit denen ich mich an diesen Tagen traf tranken auch gerne Bier. Die letzten 3 Jahre dehnte ich das Trinken auch auf die Woche aus.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?

(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)


In den letzten 10 Jahren wurde es an den Wochenenden mehr, am Anfang ca. 2-3 l Bier, die letzten 5 Jahre steigerte ich mich da auf 4-5 l am Tag, also Fr. und Sa. ,Sonntags trank ich auch aber wieder weniger wegen der Arbeit.
Es gab auch Wochenenden in denen ich wenig oder gar nichts trank, wenn ich mit Freundinnen meine Zeit verbrachte (ich hatte in den letzten 5 Jahren 2 Freundinnen die Alkohol nicht mochten) oder Freizeitaktivitäten mit meinen alten Freunden unternahm. Ich habe alte Freunde die ich seit 20 Jahren kenne und die einen gesunden Umgang mit Alkohol halten, ihn nicht missbrauchen und nur zu Anlässen trinken.

In den letzten3 Jahren trank ich aber auch manchmal in der Woche Alkohol, gerade wenn ich an einem WE mal nichts trank tat ich es dann in der Woche. Ich gewöhnte mir an den Do schon als WE anzusehen wenn ich Fr. nicht viel zu tun hatte und nur einen halben Tag arbeiten musste. Ich trank auch schon mal Mo. wenn ich noch Alkohol vom WE zu Hause hatte. Es gab auch Trinkanlässse in der Woche die ich in dieser Zeit nicht wie sonst absagte. Bis zu einer gewissen Menge konnte ich Bier als Genussmittel trinken und das tat ich unterhalb der Woche, aber es gelang mir nicht immer und es wurde in den letzten Jahren auch dann schon mal mehr.
Heute weiß ich, dass ich damals auch schon mal mit zu viel Restalkohol im Blut zur Arbeit fuhr. Früher habe ich dieses Problem, genau wie das trinken an sich verdrängt und verharmlost. War der Meinung das ich nicht gefährdet sei weil ich ja nicht jeden Tag trank. Ich bildete mir ein es kontrollieren zu können weil es ja immer wieder Momente gab wo ich verzichtete. Heute weiß ich, dass ich mich damals schon im Bereich des gefährlichen Alkoholmissbrauchs befand.

Hast du über die Trinkmengen und dein Trinkverhalten im Vorfeld mal mit deiner VP gesprochen? Hat sie ihr "ok" zu deinen Angaben gegeben?
Ich bin der Meinung, dass daran und v.a. an einigen Aussagen/Formulierungen noch gearbeitet werden muss.....:smiley2204:


12. Warum haben Sie getrunken?

(Innere + äußere Motive)


Die äußeren Motive waren zum Anfang, als junger Mann, dass Gefühl dazu zu gehören und Gruppendynamik ich konnte nicht gut nein sagen. Wenn alle tranken auf Partys und anderen Veranstaltungen wollte ich kein Außenseiter sein und trank mit obwohl ich damals kein Interesse an Alkohol hatte. In den letzten 10 Jahren verbrachte ich meine Freizeit an den WE oft mit den gleichen Leuten und da war von vornherein klar worauf der Abend hinausläuft. Ich litt unter den Zuständen in meiner Firma und wollte meinem Frust und meinem Ärger am WE Luft machen.
Zu den inneren Motiven:
Ich wuchs als alleinerzogenes Arbeiterkind in einem elitären Wohnviertel auf und fühlte mich nie wirklich von meiner Umwelt akzeptiert. Meine schulischen Leistungen gingen wegen innerer Verweigerung in den Keller. Ich kam später auf die Hauptschule und wurde nun mit dem krassen Gegenteil konfrontiert. Es gab Gewalt und auch da hatte ich große Probleme mich einzugliedern. Das alles führte zu einem nur schwach ausgebildetem Selbstbewusstsein. Ich ging dazu über möglichst in allen Beziehungen für andere da zu sein, war sehr hilfs- und opferbereit um über diesen Weg Anerkennung und Zuneigung zu finden. Ich hatte große Angst vor Ablehnung und konnte nicht „Nein“ sagen. In meinem Beruf ertrug ich auch jede Situation ohne den Mund aufzumachen. Ich war ein gefundenes Fressen für meinen Chef und ließ mich ausnutzen.
Als junger Mann von ungefähr 25 Jahren merkte ich irgendwann, dass ich durch Alkohol meine Hemmung überwinden kann, ich fing an den Alkohol an den Wochenenden einzusetzen um kontaktfreudiger, offener und lockerer zu werden.
Ich trank Alkohol und lernte Leute kennen die Alkohol tranken, die Abende erschienen mir lustiger, bunter und abwechslungsreicher zu sein als Abende ohne Alkohol. Über die Jahre hinweg nahm der Alkohol an den WE dann immer mehr den Platz ein. Ich war der Meinung, dass es ohne Alkohol langweilig und sei zu feiern. Auch bei gemütlichen Abenden mit den Leuten die ich zu dieser Zeit kennenlernte war Alkohol immer dabei und mir kam es normal vor. Ich trank am WE und hatte Spaß und in der Woche ging ich meiner Arbeit nach, mit der Vorfreude am WE wieder Spass zu haben und einen Ausgleich zur Arbeit zu finden.
Später kam hinzu, dass ich meinem Frust, meinem Ärger und meiner Wut wegen der Situation auf meiner Arbeit Luft machte mit Alkohol. Meine Firma meldete 2003 Insolvenz an und es gab 3 Monate keinen Lohn. Mein Chef gründete eine neue Firma und fragte mich ob ich mit ihm weiterarbeite. Ich hatte eh Angst vor neuem und willigte ein, anstatt mir etwas vernünftiges zu suchen. Der Überlebenskampf ging weiter und die letzten Jahre kam dann wieder mein Gehalt sehr schleppend die Firma in der ich mich über die ganze Zeit aufopferte ging wieder bergab.
Heute weiß ich was für eine falsche Denkensweise ich damals hatte . Den Genuss ,die Freude und den Spaß nur auf den Alkohol zu reduzieren ist sehr eintönig und kurzsichtig und eigentlich dumm. Heute weiß ich, dass man für einen schönen gelungenen Abend keinen Alkohol braucht. Ich redete mir früher ein etwas besonderes mit Alkohol zu erleben dabei war es immer da selbe. Ausserdem habe ich gelernt Konflikte anzusprechen und mich nicht davor zu verstecken wie ich es früher tat.
Ein Problem verschwindet nicht wenn man es verdrängt, ganz im Gegenteil, man gibt ihm sogar noch die Möglichkeit im Hintergund zu wachsen. Heute löse ich Konflikte zeitnah, ich habe keine Angst mehr vor Ausseinandersetzungen und es gibt viele Situationen die ich ganz anders und erfolgreich überwunden habe.

Deine Motive hat du gut dargelegt. Du solltest aber aufpassen, dass sich deine Aussagen mit den anderen Antworten decken.....

Bsp:

Antwort aus Frage 12:

Über die Jahre hinweg nahm der Alkohol an den WE dann immer mehr den Platz ein.

Ich trank am WE und hatte Spaß und in der Woche ging ich meiner Arbeit nach, mit der Vorfreude am WE wieder Spass zu haben

Antwort aus Frage 10:

In den letzten3 Jahren trank ich aber auch manchmal in der Woche Alkohol, gerade wenn ich an einem WE mal nichts trank tat ich es dann in der Woche. Ich gewöhnte mir an den Do schon als WE anzusehen wenn ich Fr. nicht viel zu tun hatte und nur einen halben Tag arbeiten musste. Ich trank auch schon mal Mo. wenn ich noch Alkohol vom WE zu Hause hatte. Es gab auch Trinkanlässse in der Woche die ich in dieser Zeit nicht wie sonst absagte. Bis zu einer gewissen Menge konnte ich Bier als Genussmittel trinken und das tat ich unterhalb der Woche, aber es gelang mir nicht immer und es wurde in den letzten Jahren auch dann schon mal mehr.

Verstehst du was ich meine?


15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich verbrachte immer mehr meine Zeit mit Leuten die dem Alkohol nicht abgeneigt waren, das führte dazu das die anderen Menschen die wirklich an mir und meinem Wohl interessiert waren von mir vernachlässigt wurden.
Ich ging in der Woche meiner Arbeit nach und am WE erhoffte ich mir Entspannung, Spass, Lebensfreude. Meine eingeschränkte Sichtweise führte dazu, das ich irgendwie mit Scheuklapppen durchs Leben ging. Ich liess nicht mehr viel anderes zu, ich fokusierte mein Leben aufs WE und auf meine mit Alkohol verbundenen Freizeitaktivitäten.
An den Tagen nach dem Alkoholkonsum war ich müde, antriebslos und gereizt. Ich redete mir ein alles sei langweilig und nur durch Alkohol ginge diese Gefühl weg. Heute ist mir klar das es durch den Alkohol und seine Nebenwirkungen zu dieser Langeweile kam, den heute verspüre ich diese Gefühl nicht mehr. Mir fällt immer irgendetwas ein was ich mit meiner Freizeit anstellen kann.
Neue Dinge, neue Situationen neue Menschen mied ich und lebte in meiner mir geschaffenen kleinen Welt.

Sieh bitte zu, dass die fett markierten Sätze nicht so rüberkommen, dass alles nur alk.bedingt so gewesen ist. Deine kpl. Einstellung war damals eine andere...du hast dich als Mensch verändert. Wenn du alles nur auf den Alk. reduzierst, läufst du wieder Gefahr, dass der GA eine längere AB-Zeit von dir fordert, damit du auch wirklich ausreichend gefestigt bist.....

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja diese Situationen gabs, entweder wenn mein Umfeld auch übermässig trank und ich mich im weitertrinken bestärkt fühlte oder aber und gerade in den letzten Jahren, wenn der Frust auf der Arbeit so groß war das ich dieses Gefühl und meinen inneren Zorn abtöten wollte.

Bei dieser Frage sind speziell "Blackouts" gemeint. Davon solltest du nicht mehr wie ein oder zwei gehabt haben (gerade anfangs, als sich die Alk.mengen erhöht haben ist das noch nachvollziehbar...später dann aber nicht mehr). Erinnerungslücken - ja., Kpl. Filmrisse - nein.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein.

Am Anfang Genuss-und Gelegenheitstrinker, dann WE und Spaßtrinker , rückblickend erkenne ich einen Denkfehler. Damals dachte ich „ich trinke doch nur am WE- das ist doch nicht so schlimm- da gibt’s schlimmere“ da ich da aber schon mal die Kontrolle über die Menge verlor, muss ich feststellen das ich mich schon im Bereich des gefährlichen Alkoholmissbrauchs befand. Vor allem benutze ich den Alkohol in den letzte Jahren verhäuft um meinem Ärger Luft zu machen und meine Probleme zu verdrängen.
Heute und in Zukunft

Hast du diese Aussage mit deiner VP abgestimmt?
Hier scheiden sich immer noch die Geister, ob ein "gefährlicher Missbrauch" nicht doch ein Jahr AB nach sich ziehen kann....
Stark alk.gefährdet würde es im Zusammenhang mit deiner Geschichte wohl besser treffen...
 
Zum Teil "Heute und in Zukunft" habe ich jetzt nichts weiter anzufügen, da ich finde, dass du hier sehr gute Antworten gegeben hast:smiley711:
Darum wäre es höchst ärgerlich, wenn du dir durch - teilweise unbedachte Äußerungen - den Weg zu deiner Verhaltensänderung "verbauen" würdest....

Wieviele Stunden hattest du jetzt eigentlich bei deiner VP? Du bekommst doch sicher einen guten Bericht von ihr für die MPU, nicht wahr?
 
@ Nancy

danke für Deine Antworten, ich werde jetzt nochmal alles genau durchlesen und einüben, morgen ist es ja schon so weit. Ich habe eine sehr gute Beurteilung über eine ganze Din A4 Seite von meiner VP bekommen. Ich war insgesammt 6 Std dort.

Gruß Marco
 
Hallo zusammen,

ich komme gerade von der MPU, sie ist gut verlaufen aber mir platzt der Kopf, ich hau mich ne Runde aufs Ohr und berichte später.....:smiley22:

Gruß

Marco
 
Ups....deine MPU war heute/gestern schon?? Der Termin ist wohl i-wie bei mir untergangen.....:smiley2204:
Ich bin wirklich gespannt, was du zu berichten hast.....:idee0003:
 
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