Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 175
Gewicht: 65
Alter: 30
Was ist passiert? Verkehrskontrolle
Datum der Auffälligkeit: 06.10.2014
BAK: 2,6
Trinkbeginn: 11.00
Trinkende: 21.00
Uhrzeit der Blutabnahme: 22.05
Stand des Ermittlungsverfahrens: rechtsm. Urteil
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja (Urteil)
Dauer der Sperrfrist: 10 Monate
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein (sieh unten)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -
Bundesland: Berlin
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 07.10.2014
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja
Keinen Plan?: -
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: ja, frisch gemacht (1)
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: ja
Selbsthilfegruppe (SHG): ja (wöchentlich)
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1 Vorgespräch
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: beides bereits 1 1/2 Jahre VOR der Tat
Keine Ahnung: -
MPU
Datum: -
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
Hallo,
erst einmal ein "Hallo" in die Runde. Ich habe hier schon viel in Eurem Forum gelesen und mich dazu entschlossen, auch meinen Fall zu schildern. Natürlich auch mit der Hoffnung nach Hilfe wie ich sie hier bereits an einigen Stellen finden konnte.
Zur Vorgeschichte
Wie aus dem FB hervorgeht, handelt es sich bei mir um eine klare Ausgangssituation. Das Abhängigkeitssyndrom wurde bei mir im März 2013 diagnostiziert. Nach stationärem Aufenthalt und anschließender Rehamaßnahme bin ich über die Thematik informiert und lebte auch abstinent über gut ein Jahr. Eine Selbsthilfegruppe besuchte ich auch. Im Januar 2014 habe ich mein Umfeld gewechselt und bin nach Berlin gezogen. Gründe dafür waren die Nähe zur Familie und eine angestrebte berufliche Veränderung. Allerdings ließ ich dadurch mein Problem "schleifen" und so kam es, dass ich wieder anfing zu trinken. Vorerst seltener, dann öfter, so wie es die allgemeine Erfahrung zeigt. Dann aber auch während (! - das war neu bzw. kam im Vergleich zu vor der stationären Behandlung hinzu) des Autofahrens. Und so wurde ich dann auch auf frischer Tat ertappt (Ersttäter). Ein Personen- oder Sachschaden entstand zum Glück nicht / nie.
Wie ging es bisher weiter?
Seit der Tat lebe ich abstinent. Entzugserscheinungen traten nicht auf. Dies war auch damals während der stationären Behandlung so. Somit beließ ich es beim eigenständigen "Entzug".
Ich habe mich aber anschließend direkt an eine Suchtberatunsstelle der AWO gewendet. In unregelmäßigen Abständen finden dort weiterhin Beratungsgespräche statt. Eine Selbsthilfegruppe besuche ich wöchentlich. Einen Infoabend rund um die MPU habe ich bei der AVUS Berlin im November besucht. Im Abstinenzkontrollprogramm befinde ich mich seit dem Tag der Gerichtsverhandlung / Urteilsspruch (02.02.2015). Der Zeitraum für das Programm wurde auf 12 Monate gewählt.
Ich habe vor einigen Tagen ein Vorgespräch bei einem Verkehrspsychologen geführt. Hier ging ich mit einem teils-teils-Gefühl wieder raus. Ein weiteres Vorgespräch bei einem anderen Verkehrspsychologen habe ich für übernächste Woche vereinbart. Ein Buch zum Thema MPU wegen Alkoholauffälligkeit habe ich vor einigen Tagen auch durchgearbeitet.
Soweit zu meiner Auseinandersetzung mit dem Thema. In der Bedeutung nicht zu vernachlässigen - so sehe ich es zumindest - habe ich mir auch ein Hobby gesucht und praktiziere diesen Sport nun regelmäßig.
Wie wird es weitergehen?
Hier tun sich jetzt ein paar Fragen auf. Ja ich weiß, Erfahrungen sind alle relativ, aber vielleicht kann mir der/die eine oder andere Tipps geben.
1. Verkehrspsychologe...
...(n) kosten ein Schw...-Geld neben allen weiteren bisherigen Ausgaben. Ja, der Fehler lag bei mir, nur mir, und ich allein habe die Konsequenz zu tragen. Ich stelle mir die Frage in wie fern mir ein solcher Fachmann mehr helfen kann als ein Tiefenpsychologe oder Therapeut mit Schwerpunkt Suchtberatung. Einen Überweisungsschein für einen "normalen" Psychologen habe ich pro Forma von meinem Hausarzt bereits. Dieser könnte mir neben meinen Besuchen bei der AWO in meinen Augen auch gut helfen mein inneres Motiv zu ergründen.
Im ersten besuchten Vorgespräch hat mir der Verkehrspsychologe gesagt er schätze die Wahrscheinlichkeit für "deutlich höher" wenn ich ein von ihm ausgestelltes Begutachtungsergebnis vorweisen könne. Daraufhin meine zweite Frage: in wie fern kann ich diese Aussage bewerten bzw. in folgendes Verhältnis rücken: hat er damit fachlich gesehen Recht oder sagt er das, weil er ja an mir verdienen würde?
2. AVUS Berlin
Die AVUS hat mir mein RA empfohlen. Also war es auch meine erste Anlaufstelle im Rahmen des Infoabends und des Abstinenzkontrollprogramms. Der Infoabend war informativ, das Kontrollprogramm läuft wie man es sich vorstellt. Ich hatte auch vor dieses Institut für die MPU zu wählen... wenn da nicht die Aussage des o.g. Verkehrspsychologen gewesen wäre, der behauptet dies wäre eine immens schlechte Wahl. Über die Ausdrucksweise seiner Gründe möchte ich hier lieber nichts sagen, die Gründe jedoch wären das weibliche Geschlecht und die Verbitterung der Gutachterinnen - quasi eine erhöhte Durchfall-Gefahr... so seine Meinung (sagt auch etwas über ihn selbst aus).
Seine Aussage hat mich nun dazu bewogen, einen zweiten Infoabend, dieses Mal bei der Dekra, zu besuchen. Man kann es auch so sehen: über den Tellerrand schauen ist vielleicht gar nicht so verkehrt.
Wie sind Eure Meinungen zu AVUS? Ich meine hier nicht das freundliche Personal oder die tolle Altbauarchitektur, sondern die Erfahrungen bzgl. der Gutachter(innen).
3. Zeitpunkt der MPU
Nach Abschluss des Kontrollprogramms (12 Monate) könnte ich theoretisch die MPU machen. Die Sperrfrist läuft sogar zwei Monate vorher ab. Es wird bei einer solch hohen BAK stets von einer mindest-Abstinenzdauer von 12 Monaten gesprochen. Der o.g. Verkehrspsychologe sprach von der Möglichkeit, dass diese 12 Monate in den Augen des Gutachters zu wenig sein könnten. Nachvollziehbar ist die Möglichkeit auch für mich, aber kam dies schon vor?
4. Führerscheinakte
In meiner Führerscheinakte wird höchstens ein Eintrag vorhanden sein, wobei es dabei juristisch um "Diebstahl" ging. Ich vergaß zu bezahlen nachdem ich tankte (ja klingt scheiße, war aber KEIN Vorsatz). Alles zugegeben, Rechnung beglichen, Strafanzeige wurde zurückgenommen und Verfahren eingestellt.
Ansonsten wurde ich persönlich bislang nur einmal kotrolliert, ohne Banstandung vor 11 Jahren.
Ein Ermittlungsverfahren (Geschwindigkeitsüberschreitung) wurde eingestellt, allerdings lief dies gegen den Halter des Fahrzeugs (meine Mutter).
Alles in allem wird es überschaubar sein, werde aber dennoch reinschauen um auf Nummer sicher zu gehen.
5. Weitere Maßnahmen
Neben meiner Erwägung eines Verkehrspsychologen habe ich wie schon gesagt auch die Möglichkeit einen "normalen" Psychologen aufzusuchen. Wäre eine solche Maßnahme - ausser dass es mir persönlich weiterhilft - auch in der MPU verwendbar?
Was gäbe es noch an Möglichkeiten?
Viele Grüße
Borstollo
Geschlecht: männlich
Größe: 175
Gewicht: 65
Alter: 30
Was ist passiert? Verkehrskontrolle
Datum der Auffälligkeit: 06.10.2014
BAK: 2,6
Trinkbeginn: 11.00
Trinkende: 21.00
Uhrzeit der Blutabnahme: 22.05
Stand des Ermittlungsverfahrens: rechtsm. Urteil
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja (Urteil)
Dauer der Sperrfrist: 10 Monate
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: ja
Hab ich neu beantragt: nein
Habe noch keinen gemacht: -
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: nein
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: nein (sieh unten)
Genaue Fragestellung der FSSt (falls bekannt): -
Bundesland: Berlin
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: nein
Ich lebe abstinent seit: 07.10.2014
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Urinscreening ja/nein: ja
Keinen Plan?: -
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: ja, frisch gemacht (1)
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: ja
Selbsthilfegruppe (SHG): ja (wöchentlich)
Psychologe/Verkehrspsychologe: 1 Vorgespräch
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: beides bereits 1 1/2 Jahre VOR der Tat
Keine Ahnung: -
MPU
Datum: -
Welche Stelle (MPI): -
Schon bezahlt?: -
Schon eine MPU gehabt?: nein
Wer hat das Gutachten gesehen?: -
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?: -
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: nein
Hallo,
erst einmal ein "Hallo" in die Runde. Ich habe hier schon viel in Eurem Forum gelesen und mich dazu entschlossen, auch meinen Fall zu schildern. Natürlich auch mit der Hoffnung nach Hilfe wie ich sie hier bereits an einigen Stellen finden konnte.
Zur Vorgeschichte
Wie aus dem FB hervorgeht, handelt es sich bei mir um eine klare Ausgangssituation. Das Abhängigkeitssyndrom wurde bei mir im März 2013 diagnostiziert. Nach stationärem Aufenthalt und anschließender Rehamaßnahme bin ich über die Thematik informiert und lebte auch abstinent über gut ein Jahr. Eine Selbsthilfegruppe besuchte ich auch. Im Januar 2014 habe ich mein Umfeld gewechselt und bin nach Berlin gezogen. Gründe dafür waren die Nähe zur Familie und eine angestrebte berufliche Veränderung. Allerdings ließ ich dadurch mein Problem "schleifen" und so kam es, dass ich wieder anfing zu trinken. Vorerst seltener, dann öfter, so wie es die allgemeine Erfahrung zeigt. Dann aber auch während (! - das war neu bzw. kam im Vergleich zu vor der stationären Behandlung hinzu) des Autofahrens. Und so wurde ich dann auch auf frischer Tat ertappt (Ersttäter). Ein Personen- oder Sachschaden entstand zum Glück nicht / nie.
Wie ging es bisher weiter?
Seit der Tat lebe ich abstinent. Entzugserscheinungen traten nicht auf. Dies war auch damals während der stationären Behandlung so. Somit beließ ich es beim eigenständigen "Entzug".
Ich habe mich aber anschließend direkt an eine Suchtberatunsstelle der AWO gewendet. In unregelmäßigen Abständen finden dort weiterhin Beratungsgespräche statt. Eine Selbsthilfegruppe besuche ich wöchentlich. Einen Infoabend rund um die MPU habe ich bei der AVUS Berlin im November besucht. Im Abstinenzkontrollprogramm befinde ich mich seit dem Tag der Gerichtsverhandlung / Urteilsspruch (02.02.2015). Der Zeitraum für das Programm wurde auf 12 Monate gewählt.
Ich habe vor einigen Tagen ein Vorgespräch bei einem Verkehrspsychologen geführt. Hier ging ich mit einem teils-teils-Gefühl wieder raus. Ein weiteres Vorgespräch bei einem anderen Verkehrspsychologen habe ich für übernächste Woche vereinbart. Ein Buch zum Thema MPU wegen Alkoholauffälligkeit habe ich vor einigen Tagen auch durchgearbeitet.
Soweit zu meiner Auseinandersetzung mit dem Thema. In der Bedeutung nicht zu vernachlässigen - so sehe ich es zumindest - habe ich mir auch ein Hobby gesucht und praktiziere diesen Sport nun regelmäßig.
Wie wird es weitergehen?
Hier tun sich jetzt ein paar Fragen auf. Ja ich weiß, Erfahrungen sind alle relativ, aber vielleicht kann mir der/die eine oder andere Tipps geben.
1. Verkehrspsychologe...
...(n) kosten ein Schw...-Geld neben allen weiteren bisherigen Ausgaben. Ja, der Fehler lag bei mir, nur mir, und ich allein habe die Konsequenz zu tragen. Ich stelle mir die Frage in wie fern mir ein solcher Fachmann mehr helfen kann als ein Tiefenpsychologe oder Therapeut mit Schwerpunkt Suchtberatung. Einen Überweisungsschein für einen "normalen" Psychologen habe ich pro Forma von meinem Hausarzt bereits. Dieser könnte mir neben meinen Besuchen bei der AWO in meinen Augen auch gut helfen mein inneres Motiv zu ergründen.
Im ersten besuchten Vorgespräch hat mir der Verkehrspsychologe gesagt er schätze die Wahrscheinlichkeit für "deutlich höher" wenn ich ein von ihm ausgestelltes Begutachtungsergebnis vorweisen könne. Daraufhin meine zweite Frage: in wie fern kann ich diese Aussage bewerten bzw. in folgendes Verhältnis rücken: hat er damit fachlich gesehen Recht oder sagt er das, weil er ja an mir verdienen würde?
2. AVUS Berlin
Die AVUS hat mir mein RA empfohlen. Also war es auch meine erste Anlaufstelle im Rahmen des Infoabends und des Abstinenzkontrollprogramms. Der Infoabend war informativ, das Kontrollprogramm läuft wie man es sich vorstellt. Ich hatte auch vor dieses Institut für die MPU zu wählen... wenn da nicht die Aussage des o.g. Verkehrspsychologen gewesen wäre, der behauptet dies wäre eine immens schlechte Wahl. Über die Ausdrucksweise seiner Gründe möchte ich hier lieber nichts sagen, die Gründe jedoch wären das weibliche Geschlecht und die Verbitterung der Gutachterinnen - quasi eine erhöhte Durchfall-Gefahr... so seine Meinung (sagt auch etwas über ihn selbst aus).
Seine Aussage hat mich nun dazu bewogen, einen zweiten Infoabend, dieses Mal bei der Dekra, zu besuchen. Man kann es auch so sehen: über den Tellerrand schauen ist vielleicht gar nicht so verkehrt.
Wie sind Eure Meinungen zu AVUS? Ich meine hier nicht das freundliche Personal oder die tolle Altbauarchitektur, sondern die Erfahrungen bzgl. der Gutachter(innen).
3. Zeitpunkt der MPU
Nach Abschluss des Kontrollprogramms (12 Monate) könnte ich theoretisch die MPU machen. Die Sperrfrist läuft sogar zwei Monate vorher ab. Es wird bei einer solch hohen BAK stets von einer mindest-Abstinenzdauer von 12 Monaten gesprochen. Der o.g. Verkehrspsychologe sprach von der Möglichkeit, dass diese 12 Monate in den Augen des Gutachters zu wenig sein könnten. Nachvollziehbar ist die Möglichkeit auch für mich, aber kam dies schon vor?
4. Führerscheinakte
In meiner Führerscheinakte wird höchstens ein Eintrag vorhanden sein, wobei es dabei juristisch um "Diebstahl" ging. Ich vergaß zu bezahlen nachdem ich tankte (ja klingt scheiße, war aber KEIN Vorsatz). Alles zugegeben, Rechnung beglichen, Strafanzeige wurde zurückgenommen und Verfahren eingestellt.
Ansonsten wurde ich persönlich bislang nur einmal kotrolliert, ohne Banstandung vor 11 Jahren.
Ein Ermittlungsverfahren (Geschwindigkeitsüberschreitung) wurde eingestellt, allerdings lief dies gegen den Halter des Fahrzeugs (meine Mutter).
Alles in allem wird es überschaubar sein, werde aber dennoch reinschauen um auf Nummer sicher zu gehen.
5. Weitere Maßnahmen
Neben meiner Erwägung eines Verkehrspsychologen habe ich wie schon gesagt auch die Möglichkeit einen "normalen" Psychologen aufzusuchen. Wäre eine solche Maßnahme - ausser dass es mir persönlich weiterhilft - auch in der MPU verwendbar?
Was gäbe es noch an Möglichkeiten?
Viele Grüße
Borstollo