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MPU Wiederholung.

Glasurit

Benutzer
Hallo, ich bin 54 und habe 1988 meinen Führerschein gemacht. Seit etwa 30 Jahren fahre ich unfallfrei. Ich habe meinen Wohnsitz verändert, bin von Hamburg in Richtung Berlin verzogen , habe aber meine Kundschaft ( selbständig, Malereibetrieb ) in Hamburg. Dadurch bedingt musste ich ständig über die A 24 pendeln und wurde dort mehrmals geblitzt. Wo 80 war mit 101 oder wo 100 war mit 121 , nur als Beispiel. Einmal auch innerorts mit 75 wo 50 erlaubt war. Es kamen jedenfalls genug Punkte zusammen, um mir den Führerschein zu entziehen. Zusätzlich wurde eine MPU angeordnet. Da ich mich mit der Thematik überhaupt nicht auskannte, war ich der Meinung, ich unterhalte mich ein bisschen mit dem Psychologen, erzähle einfach die Wahrheit und das ich mittlerweile bußfertig bin , und alles wird gut. Weit gefehlt. Die MPU war der Alptraum. Auch die bunte Lichter- Töne - Reaktionsgeräte haben mir den letzten Nerv geraubt. Meine MPU fand im Mai 24 statt.

Nun gut, ich werde die MPU wiederholen und mich diesmal vorher beraten lassen. Nun ist meine Frage, wie melde ich mich wieder zur MPU an, muss das Verkehrsamt informiert werden? Muss ich den Erste Hilfe Kurs und den Sehtest wiederholen? Woran erkenne ich eine seriöse Vorbereitung?

Ich bedanke mich schon mal für die Hilfe.
 
Willkommen Forum

Deine Angaben sind noch recht vage. Sinnvollerweise solltest du zunächst den Profilfragebogen ausfüllen:

https://www.mpu-vorbereitung-online.com/forum/threads/profilfragebögen.263/

Dort zu "FB Verkehr/Straftaten" scrollen.

Zunächst solltest du zum Bestehen einer MPU aus der Opferrolle herauskommen. Im Sinn der MPU bist du ganz einseitig ein Täter. Deine Opferrolle könnte der Hauptgrund sein warum du die erste MPU versiebt hast. Um das zu klären wäre es schön, wenn du das Gutachten anonymisiert bereitstellen könntest.

Gleichzeitig wird von dir eine Verhaltensänderung gefordert, die du zum Bestehen einer MPU bereits langfristig in dein Leben integriert haben musst. In der Regel mindestens ein Jahr. Übersetzt: Du kannst du MPU frühestens ein Jahr nach deinem letzten Vergehen bestehen. Kürzere Fristen sind manchmal möglich, bleiben aber immer auch Ausnahmen, auf du dich nicht berufen kannst.

Aktuell gehe ich davon aus, das dir die Fahrerlaubnis entzogen wurde. Als Folge wurde dein alter Führerschein geschreddert. Um die Fahrerlaubnis (und damit den Führerschein) neu zu bekommen musst du bei der zuständigen Führerscheinstelle (wahrscheinlich in Berlin) einen Antrag auf Neuerteilung stellen. Dabei werden alle Unterlagen wie bei einem Ersterwerb gefordert.

Zusätzlich wird eine MPU gefordert werden. Dazu bekommst du eine Liste mit örtlichen Instituten, kannst dir aber deutschlandweit eines aussuchen. Mit dem schließt du dann direkt einen Vertrag über die Begutachtung ab. Dazu benötigt das Institut die Fragestellung der Führerscheinstelle.

Wenn du die MPU zeitnah bestehst brauchst du keine neuen Prüfungen abzulegen.

Nachdem du die MPU bestanden hast bekommst du einen neuen Führerschein mit einem neuen Ausstellungsdatum.
 
Aus Sicht des Verkehrsamtes habe ich ja noch keine MPU gemacht, denn ich habe die Versemmelte selbstverständlich nicht weitergeleitet. Gilt die 1 Jahresfrist trotzdem?
 
Das letzte Vergehen ist zwangsläufig über ein Jahr her, da ich ja schon über ein Jahr ohne Führerschein bin. Auch zum MPU Termin war ich schon über ein Jahr ohne Führerschein. Aufgrund von einer Erkrankung meiner Frau, habe ich die MPU erst spät gemacht.
 
Ich kann @ MrMurphy nur zustimmen.

Gerne helfen wir dir, dass du deinen 2. Anlauf bestehst.
Dafür ist es das Sinnvollste, dass du dein Gutachten -sorgfältig anonymisiert- hier einstellst.
So hätten wir eine solide Arbeitsgrundlage und können dir sehr genau sagen, woran deine MPU gescheitert ist und an diesen
Punkten ansetzen :smiley138:
 
Ich kann @ MrMurphy nur zustimmen.

Gerne helfen wir dir, dass du deinen 2. Anlauf bestehst.
Dafür ist es das Sinnvollste, dass du dein Gutachten -sorgfältig anonymisiert- hier einstellst.
So hätten wir eine solide Arbeitsgrundlage und können dir sehr genau sagen, woran deine MPU gescheitert ist und an diesen
Punkten ansetzen :smiley138:
Macht Sinn. Ich werde alles einstellen / ausfüllen , dann kann man sich ein Bild machen. Erst mal ein Danke euch beiden. :smiley22:
 
Danke, dass du das eingestellt hast !
Das war sehr aufschlussreich.

Deine MPU ist an 3 Dingen gescheitert.
1 ) Du hast deine Auffälligkeiten als Ausnahmen dargestellt.
2 ) Du konntest keine Verbindung von dir, deiner Persönlichkeit und deiner Geschichte zu diesen Geschwindigkeitsüberschreitungen herstellen, also kein inneres Motiv und dementsprechend keine Vermeidungsstrategien.
3 ) Du bist beim Belastbarkeitstest durchgefallen ( wobei das hier eher zu vernachlässigen ist )

Also gilt es nun, an diesen Punkten zu arbeiten.
Das kannst du hier gerne machen oder dir professionelle Hilfe suchen :smiley138:
 
3 ) Du bist beim Belastbarkeitstest durchgefallen ( wobei das hier eher zu vernachlässigen ist )

Das sehe ich etwas anders. Der Belastbarkeitstest wurde nicht weiter berücksichtigt, weil das negative Ergebnis der MPU bei der Auswertung bereits feststand. Das ist schade, da Glasurit so nicht weiß, ob er die Defizite durch einen §70-Kurs oder einen Fahreignungstest hätte ausgleichen können. Oder ob die Ergebnisse so schlecht waren, das er allein deshalb die MPU nicht erfolgreich bestanden hätte.

Deshalb sollte Glasurit klären, ob er bei der Wahnehmung / den Reaktionen grundsätzliche Probleme hat oder er nur zum Zeitpunkt der MPU aktuelle kurzfristige Probleme hatte. Als Betroffener ist das selbst schwierig zu beurteilen. Das sind Definzite, die sich niemand gerne eingesteht.

Bei den meisten MPU-Berichten kommt von den meisten Betroffenen nur der kurze Hinweis, mit den Leistungstests keine Probleme gehabt zu haben, auch als Computerneuling. Ich würde Glasurit deshalb schon vorschlagen zu versuchen eine Stelle zum Üben zu finden um beim nächsten Versuch zumindest mit einem guten Gefühl in die Leistungstests zu gehen.
 
Da hast du vollkommen Recht.
Es gehört in diese Liste nicht rein.
Ich wollte noch darstellen, dass „das hier eher zu vernachlässigen ist“, hätte es aber nicht als P3 aufführen sollen :smiley138:
 
@ Karl Heinz

Ich vermute das du exakt richtig liegst , genau diese 2 Punkte ( Darstellung der Verfehlungen als Ausnahmen und die Unfähigkeit zur diesbezüglichen Selbstreflektion ) waren letztlich Hintergrund der negativen Einschätzung des Psychologen. Abgesehen davon das mir dies erst jetzt wirklich aufgefallen ist, ist es zusätzlich tatsächlich so, das ich eher defensiv und gemächlich fahre. Bis auf diese Ausnahmen.

Allerdings muss ich mir überlegen, wie ich mich dem Psychologen gegenüber äußere , um den Führerschein wieder zu erhalten.
 
@ MrMurphy

Ich bin generell ein Prüfungs - Ängstling und bezüglich dieser Dinge aufgeregt bis panisch. Deshalb bin ich die Prüfung auch mit der völlig falschen Strategie angegangen. Ich habe versucht nahezu ohne Zeitverlust auf die Signale zu reagieren, was mit der Zeit zu einer Verkrampfung geführt hat. Ich habe letztlich resigniert und mir die Licht und Ton -Orgel relativ teilnahmslos angesehen. Dabei wurde ein Reaktionsvermögen von 19 Sekunden errechnet. Mit diesem Reaktionsvermögen wäre ich mit Sicherheit nicht 33 Jahre täglich etwa 200 Kilometer gefahren. Unfallfrei. Wie dem auch sei, du hast natürlich vollkommen Recht, ich sollte diese Tests ausgiebig üben, um eine gewisse Routine zu erlangen. Allerdings wurde mir vor Ort auch mitgeteilt, das ich diese Prüfungen durch eine Reale Fährprüfung ersetzen könnte.
 
Was du meinst ist klar, das ist aber keine Prüfung im eigentlichen Sinn und nennt sich deshalb wohl Fahrverhaltensbeobachtung, das mag ich aber auch falsch in Erinnerung haben.

Allerdings wurde mir vor Ort auch mitgeteilt, das ich diese Prüfungen durch eine Reale Fährprüfung ersetzen könnte.

Jein.

Um mit einer Fahrverhaltensbeobachtung ein negatives Abschneiden bei den Leistungstests auszugleichen musst du beim Leistungstest trotzdem bestimmte Werte erreichen. Da hätte dein Ergebnis bei der MPU eventuell nicht ausgereicht. Das wurde leider nicht weiter beurteilt, so dass ich dazu nur meine Meinung wiedergeben kann.
 
das passt recht gut zu Deinen Delikten^^
Absolut richtig. Hinzu kam die Verlegung des Wohnortes um etwa 200 Kilometer. Baustellen in Hamburg und Wohnort bei Neuruppin. Dann Corona - bedingte finanzielle Probleme ( Verlust von Aufträgen ) und der damit verbundene Stress. Telefonate über die Freisprechanlage und .....blitz ....wieder geblitzt. Obwohl ich nur etwa 100 auf der A 24 gefahren bin. Wo 80 erlaubt war. Stress und Ablenkung. Deshalb fielen die Delikte auch so gebündelt in 2020 - 2022. Habe ich der Psychologin auch erläutert. Um dies zu vermeiden wollte ich in Zukunft das Handy auf Fahrten generell ausschalten und mich nur auf das Autofahren konzentrieren.
 
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