raybenzino
Neuer Benutzer
Hallo an Alle!
Bin neu im Forum und muss bald zur MPU.
Ich habe heute Nacht mal die Fragenbögen beantwortet und wäre euch sehr dankbar,
wenn ihr mal drüber schauen könntet und mir den ein oder anderen Tipp bzw Verbesserungsvorschlag geben könntet.
Vielen Dank schonmal im Voraus
Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 184
Gewicht: 86
Alter: 26
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 16.07.2013
BAK: 1,90
Trinkbeginn: 15 Uhr
Trinkende: 19:40 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 20:30 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 14 Monate
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde einbehalten
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Blitzer 21 km/h überschritten 2012
Bundesland: Hessen
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: kontrolliertes trinken seit 31.12.2013
Zwischendrin von Januar-Juli 2014 6 Monate Abstinenz ETG
Ich lebe abstinent seit:
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: mache ich kurz vor der MPU
ETG-Programm ja/nein: ja 6 Monate
Keinen Plan?:
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: mache ich vor der MPU
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: noch kein Termin
Welche Stelle (MPI): Pima MPU Mannheim
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Geschwindigkeitsüberschreitung um 82 km/h im Jahr 2010 mit 3 Monaten Fahrverbot, steht allerdings nicht in der Führerscheinakte oder im Auszug des Vekherszentralregisters
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 16.07.2013 machte ich um 14 Uhr Feierabend. Ich verabredete mich um 14:30 Uhr mit einem Freund am See. Unterwegs kaufte ich ein sechserpack Bier an der Tankstelle. Trinkbeginn war um ca. 14:40 Uhr ich hatte 3 Flaschen Bier a 0,33l welche ich in ca. 1 ½ Std. trank. Um 16:00 Uhr sah ich meine Ex Freundin mit ihrem neuen Freund, mit dem sie mir in der Beziehung (7 ½ Jahre) fremd ging und welcher der Trennungsgrund war. Das war das erste Mal seit unserer Trennung dass ich die beiden zusammen sah. Die Situation machte mich fertig und ich wusste nicht so Recht wie ich damit umgehen solle. Ich war sauer, immer noch sehr enttäuscht und wütend. Mein Freund bemerkte das und versuchte mich abzulenken. Wir beschlossen etwas herum zu laufen und sahen dass die Strandbar geöffnet hatte. Wir setzten uns an die Bar und ich bestellte mir das stärkste Getränk auf der Karte „ Long Island Iced Tea 0,4l“. Ich wollte gar nicht mehr zurück an unseren Platz und der Alkohol fing an zu wirken, ich trank einen Cocktail nach dem anderen. Irgendwann hatte ich 4 Cocktails a 0,4l getrunken und wir kehrten zum Platz zurück. Ich merkte wie es mir schwer fiel, das Gleichgewicht zu halten und meine motorischen Fähigkeiten ließen nach. Gegen 19:40 Uhr beschlossen wir den See zu verlassen und beim Mc Donalds etwas essen zu gehen. Ich kann mich daran erinnern wie wir den See verlassen haben und ich in mein Auto stieg, jedoch im nächsten Moment sah ich ein Stauende und versuchte diesem auszuweichen.. dabei kam ich von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Laterne. Ich verließ das Auto und rief meinen Bruder an, welchem das Auto gehörte. Ich bat ihn darum so schnell wie möglich her zu kommen um mir zu helfen. Zum Telefonieren ging ich auf eine angrenzende Brücke. Kurze Zeit später traf die Polizei ein und fragte mich ob ich der Fahrer sei. Dies verneinte ich da ich Angst davor hatte, den Versicherungsschutz verloren zu haben. Ich wurde in Handfesseln gelegt nachdem ein Atemalkoholtest (1,92 Promille) durchgeführt wurde und wurde mit auf das Polizeirevier genommen. Dort wurden mir 2 Blutproben im Abstand von einer halben Stunde genommen, um zu sehen ob die BAK steigt oder sinkt.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
14:30 -16:00 Uhr 3x 0,33l Bier
16:30 – 19:00 Uhr 4x 0,4l Cocktail Longisland Iced Tea (1,5cl Tequila, 1,5cl Vodka, 1,5cl Rum, 1,5cl Gin, 1,5cl Curacao)
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
1 km bis zum Unfall. Ich wollte ca 8 km fahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Mir ging es nicht sehr gut. Ich hatte Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten und ich hatte Probleme mit der Motorik. Ich habe gelallt. Durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und der hohen BAK hatte ich keine Risikoeinschätzung mehr und dachte dass ich noch fahren konnte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich kann mich daran erinnern wie ich in das Auto stieg, auf Grund der Selbstüberschätzung und dem Frust gegenüber meiner Ex Freundin hatte ich nicht versucht die Fahrt zu vermeiden
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Nach dem ich mich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt habe und mich mit meiner Vergangenheit befasst habe, ist mir aufgefallen dass ich schon mit Restalkohol im Blut gefahren bin. Das waren geschätzte 80 Fahrten in den letzten 2 Jahren. Dieses Verhalten zeigt dass man sich an den Konsum von Alkohol gewöhnt und man sich in der Lage fühlt, im Verkehr teilnehmen zu können, obwohl man dies absolut nicht mehr darf und kann.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Als Kind habe ich gesehen wie mein Vater ab und zu nach seinem Feierabend ein Glas Bier zum Abendessen getrunken hat. Mein erstes Bier trank ich mit 14 auf dem 16. Geburtstag meines Kumpels. Es war ein Cola-Bier 0,5l
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich war seit dem 15. Lebensjahr in einer Beziehung für 7 ½ Jahre. In dieser Zeit habe ich nur selten Alkohol getrunken. 1-mal im Monat 2 x 0,5l Bier mit Freunden in einer Kneipe oder mal auf einem Fest oder zu einem besonderen Anlass. Als ich im Juni 2011 von meiner Freundin verlassen wurde, ging ich in Discotheken und trank dort Alkohol. Ich trank anfangs 2-3 Longdrinks pro Abend. Kurz vor meiner entdeckten Trunkenheitsfahrt trank ich aufgrund der Alkoholgewöhnung mittlerweile 4-5 Longdrinks (0,4 l 3 cl Schnaps) und 2-3 Bier 0,33l pro Abend.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Am Wochenende (1 Abend) in der Diskothek trank ich am Anfang meiner problematischen Phase (ab Juni 2011) 2-3 Longdrinks 0,4l 3cl Schnaps
Kurz vor der Trunkenheitsfahrt am Wochenende (1 Abend) in der Diskothek trank ich 4-5 Longdrinks 0,4l 3cl Schnaps und dazu 2-3 Bier 0,33l.
Unter der Woche trank ich keinen Alkohol, es sei denn es gab eine Veranstaltung oder ein besonderer Anlass an denen ich am Folgetag Urlaub hatte.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe in Diskotheken und auf Festen/ besonderen Anlässen getrunken. In meiner problematischen Phase habe ich nach und nach den Kontakt zu Familie und wahren Freunden vernachlässigt und immer mit „ Freunden“ getrunken, die genau wie ich den Alkohol missbrauchten.
12. Warum haben Sie getrunken?
Innere Motive
Lockerungstrinken zum Hemmungsabbau
- zum Flirten, um Tanzen zu können, um Unsicherheiten im Selbstbewusstsein auszublenden und um vom Stress abschalten zu können.
Gewohnheitstrinken
- in der Disco, auf Partys, bei besonderen Anlässen
Verdrängungstrinken / Bewältigungstrinken
- am Tag der Trunkenheitsfahrt, ich kam mit der Situation nicht zu Recht, meine Ex Freundin mit dem neuen Freund zu sehen.
äußere Motive
-Dazu zu gehören, Gruppenzwang, ich konnte nicht „Nein“ sagen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol: gute Laune / Wohlbefinden, Geselligkeitsgefühl, Enthemmung, ich wurde lockerer nach einem stressigen Tag, gesteigerte Kommunikation.
Bei viel Alkohol: Konzentrationsschwäche, motorische Schwierigkeiten, Gleichgewichtsstörungen, Einschränkung der Sinneswahrnehmung und Sehstörung, Sprachschwierigkeiten, Schwierigkeiten Dinge zu merken.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Mutter bat mich darum weniger an den Wochenenden feiern zu gehen. Ich nahm diese Anmerkungen nicht ernst, da ich dachte, dass es normal wäre, ab und zu mal feiern zu gehen und dabei Alkohol zu trinken.
Mein Umfeld war ja genauso.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe mich seit Juni 2011 immer mehr von wahren Freunden und von der Familie entfernt, da ich an Wochenenden nur noch an das Feiern dachte. An den Tagen nach der Party hatte ich mit einem Kater zu kämpfen und konnte Dingen wie bspw. Sport, Kegeln, Kino, Zeit mit Freunden und Familie verbringen nicht mehr nachgehen, was mich sehr einsam machte. Beim Sport und bei der Arbeit war ich nicht mehr sonderlich motiviert und hatte daran nicht mehr wirklich Spaß. Durch meine Schichtarbeit sah ich niemanden mehr außer meine Freunde die mit mir am Wochenende Alkohol tranken.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, nach der Trennung von meiner Ex Freundin im Juni 2011, war ich das erste Mal seit meinem 15. Lebensjahr Single. Ich wollte endlich mal ausprobieren und das Singleleben genießen, wie es Freunde in meiner Jugend taten. Ich lernte durch einen Freund, jemanden kennen, der genau das Leben lebte, welches ich mir schon immer wünschte. Schon bald gingen wir zusammen in Diskotheken um zu feiern und Frauen kennenzulernen. Dies fiel mir anfangs nicht leicht. Ich bemerkte dass ich durch den Konsum von Alkohol lockerer, enthemmter, mutiger wurde und somit auch tanzen und Frauen ansprechen konnte.
Der Alkoholkonsum beschränkte sich auf die Wochenenden oder auf besondere Anlässe wenn ich Urlaub hatte. Jedoch steigerte sich der Alkoholkonsum nach um nach um dieselbe Wirkung zu erzielen.
Diese Phase wurde dann am 16.07.2013 mit meinem Unfall unter Alkoholeinfluss abrupt gestoppt.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja. Das ist mir auch schon passiert. Die Kontrolle zu verlieren ist schwer zu sagen, da ich damals nicht geplant habe was ich an einem Abend trinken werde. Es ist schon vorgekommen dass ich zu viele Shots (2cl) getrunken habe und plötzlich volltrunken war. Das war allerdings nur eine Ausnahme.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Im Zeitraum von Januar bis April 2013 habe ich keinen Alkohol getrunken und mich gesund ernährt als guter Vorsatz für das neue Jahr und um im Training Fortschritte zu erzielen.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Damals hätte ich mich nicht als Trinker eingestuft. Für mich war das Verhalten nicht verwerflich. Meine Freunde die mit mir in die Diskotheken gingen, taten es ja genauso und dass ich mich von Freunden und Familie entfernt hatte und nach und nach einsamer wurde hatte ich damals nicht bemerkt.
Mittlerweile sehe ich das damalige Trinkverhalten so:
Eine Mischung aus
ALPHA – Trinker, auch Konflikt – oder Problemtrinker genannt. Sie trinken
Alkohol, um sich zu entspannen, um Angst und Verstimmungen zu beseitigen oder um Ärger runterzuspülen. Konflikttrinker haben durchaus eine seelische Abhängigkeit zum Alkohol, aber sie haben noch die Freiheit, mit dem Trinken aufzuhören. Konflikttrinker sind nicht alkoholkrank im Sinne der RVO (Reichsversicherungsordnung), aber gefährdet.
Und:
BETA – Trinker, auch Gelegenheitstrinker genannt. Ihr Trinkverhalten wird oft vom sozialen Umfeld mitbestimmt. Anlass, Alkohol zu trinken, sind Familienfeiern ebenso wie Arbeitsjubiläen oder Verabredungen in Gaststätten. Das Trinken kann auf diese Weise zur Gewohnheit werden. Beliebt ist das Trinken beim Fernsehen, eine der weit verbreiteten Arten "gemütlich" Bier zu trinken. Gelegenheitstrinker bekommen nicht selten Organschädigungen. Sie sind weder körperlich noch seelisch vom Alkohol abhängig, aber gefährdet.
Bin neu im Forum und muss bald zur MPU.
Ich habe heute Nacht mal die Fragenbögen beantwortet und wäre euch sehr dankbar,
wenn ihr mal drüber schauen könntet und mir den ein oder anderen Tipp bzw Verbesserungsvorschlag geben könntet.
Vielen Dank schonmal im Voraus

Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 184
Gewicht: 86
Alter: 26
Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 16.07.2013
BAK: 1,90
Trinkbeginn: 15 Uhr
Trinkende: 19:40 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 20:30 Uhr
Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 14 Monate
Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde einbehalten
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:
Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Blitzer 21 km/h überschritten 2012
Bundesland: Hessen
Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: kontrolliertes trinken seit 31.12.2013
Zwischendrin von Januar-Juli 2014 6 Monate Abstinenz ETG
Ich lebe abstinent seit:
Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: mache ich kurz vor der MPU
ETG-Programm ja/nein: ja 6 Monate
Keinen Plan?:
Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: mache ich vor der MPU
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:
MPU
Datum: noch kein Termin
Welche Stelle (MPI): Pima MPU Mannheim
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:
Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Geschwindigkeitsüberschreitung um 82 km/h im Jahr 2010 mit 3 Monaten Fahrverbot, steht allerdings nicht in der Führerscheinakte oder im Auszug des Vekherszentralregisters
Tathergang
1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)
Am 16.07.2013 machte ich um 14 Uhr Feierabend. Ich verabredete mich um 14:30 Uhr mit einem Freund am See. Unterwegs kaufte ich ein sechserpack Bier an der Tankstelle. Trinkbeginn war um ca. 14:40 Uhr ich hatte 3 Flaschen Bier a 0,33l welche ich in ca. 1 ½ Std. trank. Um 16:00 Uhr sah ich meine Ex Freundin mit ihrem neuen Freund, mit dem sie mir in der Beziehung (7 ½ Jahre) fremd ging und welcher der Trennungsgrund war. Das war das erste Mal seit unserer Trennung dass ich die beiden zusammen sah. Die Situation machte mich fertig und ich wusste nicht so Recht wie ich damit umgehen solle. Ich war sauer, immer noch sehr enttäuscht und wütend. Mein Freund bemerkte das und versuchte mich abzulenken. Wir beschlossen etwas herum zu laufen und sahen dass die Strandbar geöffnet hatte. Wir setzten uns an die Bar und ich bestellte mir das stärkste Getränk auf der Karte „ Long Island Iced Tea 0,4l“. Ich wollte gar nicht mehr zurück an unseren Platz und der Alkohol fing an zu wirken, ich trank einen Cocktail nach dem anderen. Irgendwann hatte ich 4 Cocktails a 0,4l getrunken und wir kehrten zum Platz zurück. Ich merkte wie es mir schwer fiel, das Gleichgewicht zu halten und meine motorischen Fähigkeiten ließen nach. Gegen 19:40 Uhr beschlossen wir den See zu verlassen und beim Mc Donalds etwas essen zu gehen. Ich kann mich daran erinnern wie wir den See verlassen haben und ich in mein Auto stieg, jedoch im nächsten Moment sah ich ein Stauende und versuchte diesem auszuweichen.. dabei kam ich von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Laterne. Ich verließ das Auto und rief meinen Bruder an, welchem das Auto gehörte. Ich bat ihn darum so schnell wie möglich her zu kommen um mir zu helfen. Zum Telefonieren ging ich auf eine angrenzende Brücke. Kurze Zeit später traf die Polizei ein und fragte mich ob ich der Fahrer sei. Dies verneinte ich da ich Angst davor hatte, den Versicherungsschutz verloren zu haben. Ich wurde in Handfesseln gelegt nachdem ein Atemalkoholtest (1,92 Promille) durchgeführt wurde und wurde mit auf das Polizeirevier genommen. Dort wurden mir 2 Blutproben im Abstand von einer halben Stunde genommen, um zu sehen ob die BAK steigt oder sinkt.
2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)
14:30 -16:00 Uhr 3x 0,33l Bier
16:30 – 19:00 Uhr 4x 0,4l Cocktail Longisland Iced Tea (1,5cl Tequila, 1,5cl Vodka, 1,5cl Rum, 1,5cl Gin, 1,5cl Curacao)
3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?
1 km bis zum Unfall. Ich wollte ca 8 km fahren.
4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)
Mir ging es nicht sehr gut. Ich hatte Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten und ich hatte Probleme mit der Motorik. Ich habe gelallt. Durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und der hohen BAK hatte ich keine Risikoeinschätzung mehr und dachte dass ich noch fahren konnte.
5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?
Ich kann mich daran erinnern wie ich in das Auto stieg, auf Grund der Selbstüberschätzung und dem Frust gegenüber meiner Ex Freundin hatte ich nicht versucht die Fahrt zu vermeiden
6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?
Nein.
7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Nach dem ich mich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt habe und mich mit meiner Vergangenheit befasst habe, ist mir aufgefallen dass ich schon mit Restalkohol im Blut gefahren bin. Das waren geschätzte 80 Fahrten in den letzten 2 Jahren. Dieses Verhalten zeigt dass man sich an den Konsum von Alkohol gewöhnt und man sich in der Lage fühlt, im Verkehr teilnehmen zu können, obwohl man dies absolut nicht mehr darf und kann.
Exploration
8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)
Als Kind habe ich gesehen wie mein Vater ab und zu nach seinem Feierabend ein Glas Bier zum Abendessen getrunken hat. Mein erstes Bier trank ich mit 14 auf dem 16. Geburtstag meines Kumpels. Es war ein Cola-Bier 0,5l
9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?
Ich war seit dem 15. Lebensjahr in einer Beziehung für 7 ½ Jahre. In dieser Zeit habe ich nur selten Alkohol getrunken. 1-mal im Monat 2 x 0,5l Bier mit Freunden in einer Kneipe oder mal auf einem Fest oder zu einem besonderen Anlass. Als ich im Juni 2011 von meiner Freundin verlassen wurde, ging ich in Discotheken und trank dort Alkohol. Ich trank anfangs 2-3 Longdrinks pro Abend. Kurz vor meiner entdeckten Trunkenheitsfahrt trank ich aufgrund der Alkoholgewöhnung mittlerweile 4-5 Longdrinks (0,4 l 3 cl Schnaps) und 2-3 Bier 0,33l pro Abend.
10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)
Am Wochenende (1 Abend) in der Diskothek trank ich am Anfang meiner problematischen Phase (ab Juni 2011) 2-3 Longdrinks 0,4l 3cl Schnaps
Kurz vor der Trunkenheitsfahrt am Wochenende (1 Abend) in der Diskothek trank ich 4-5 Longdrinks 0,4l 3cl Schnaps und dazu 2-3 Bier 0,33l.
Unter der Woche trank ich keinen Alkohol, es sei denn es gab eine Veranstaltung oder ein besonderer Anlass an denen ich am Folgetag Urlaub hatte.
11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?
Ich habe in Diskotheken und auf Festen/ besonderen Anlässen getrunken. In meiner problematischen Phase habe ich nach und nach den Kontakt zu Familie und wahren Freunden vernachlässigt und immer mit „ Freunden“ getrunken, die genau wie ich den Alkohol missbrauchten.
12. Warum haben Sie getrunken?
Innere Motive
Lockerungstrinken zum Hemmungsabbau
- zum Flirten, um Tanzen zu können, um Unsicherheiten im Selbstbewusstsein auszublenden und um vom Stress abschalten zu können.
Gewohnheitstrinken
- in der Disco, auf Partys, bei besonderen Anlässen
Verdrängungstrinken / Bewältigungstrinken
- am Tag der Trunkenheitsfahrt, ich kam mit der Situation nicht zu Recht, meine Ex Freundin mit dem neuen Freund zu sehen.
äußere Motive
-Dazu zu gehören, Gruppenzwang, ich konnte nicht „Nein“ sagen.
13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)
Bei wenig Alkohol: gute Laune / Wohlbefinden, Geselligkeitsgefühl, Enthemmung, ich wurde lockerer nach einem stressigen Tag, gesteigerte Kommunikation.
Bei viel Alkohol: Konzentrationsschwäche, motorische Schwierigkeiten, Gleichgewichtsstörungen, Einschränkung der Sinneswahrnehmung und Sehstörung, Sprachschwierigkeiten, Schwierigkeiten Dinge zu merken.
14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?
Meine Mutter bat mich darum weniger an den Wochenenden feiern zu gehen. Ich nahm diese Anmerkungen nicht ernst, da ich dachte, dass es normal wäre, ab und zu mal feiern zu gehen und dabei Alkohol zu trinken.
Mein Umfeld war ja genauso.
15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?
Ich habe mich seit Juni 2011 immer mehr von wahren Freunden und von der Familie entfernt, da ich an Wochenenden nur noch an das Feiern dachte. An den Tagen nach der Party hatte ich mit einem Kater zu kämpfen und konnte Dingen wie bspw. Sport, Kegeln, Kino, Zeit mit Freunden und Familie verbringen nicht mehr nachgehen, was mich sehr einsam machte. Beim Sport und bei der Arbeit war ich nicht mehr sonderlich motiviert und hatte daran nicht mehr wirklich Spaß. Durch meine Schichtarbeit sah ich niemanden mehr außer meine Freunde die mit mir am Wochenende Alkohol tranken.
16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.
Ja, nach der Trennung von meiner Ex Freundin im Juni 2011, war ich das erste Mal seit meinem 15. Lebensjahr Single. Ich wollte endlich mal ausprobieren und das Singleleben genießen, wie es Freunde in meiner Jugend taten. Ich lernte durch einen Freund, jemanden kennen, der genau das Leben lebte, welches ich mir schon immer wünschte. Schon bald gingen wir zusammen in Diskotheken um zu feiern und Frauen kennenzulernen. Dies fiel mir anfangs nicht leicht. Ich bemerkte dass ich durch den Konsum von Alkohol lockerer, enthemmter, mutiger wurde und somit auch tanzen und Frauen ansprechen konnte.
Der Alkoholkonsum beschränkte sich auf die Wochenenden oder auf besondere Anlässe wenn ich Urlaub hatte. Jedoch steigerte sich der Alkoholkonsum nach um nach um dieselbe Wirkung zu erzielen.
Diese Phase wurde dann am 16.07.2013 mit meinem Unfall unter Alkoholeinfluss abrupt gestoppt.
17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?
Ja. Das ist mir auch schon passiert. Die Kontrolle zu verlieren ist schwer zu sagen, da ich damals nicht geplant habe was ich an einem Abend trinken werde. Es ist schon vorgekommen dass ich zu viele Shots (2cl) getrunken habe und plötzlich volltrunken war. Das war allerdings nur eine Ausnahme.
18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?
Im Zeitraum von Januar bis April 2013 habe ich keinen Alkohol getrunken und mich gesund ernährt als guter Vorsatz für das neue Jahr und um im Training Fortschritte zu erzielen.
19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)
Damals hätte ich mich nicht als Trinker eingestuft. Für mich war das Verhalten nicht verwerflich. Meine Freunde die mit mir in die Diskotheken gingen, taten es ja genauso und dass ich mich von Freunden und Familie entfernt hatte und nach und nach einsamer wurde hatte ich damals nicht bemerkt.
Mittlerweile sehe ich das damalige Trinkverhalten so:
Eine Mischung aus
ALPHA – Trinker, auch Konflikt – oder Problemtrinker genannt. Sie trinken
Alkohol, um sich zu entspannen, um Angst und Verstimmungen zu beseitigen oder um Ärger runterzuspülen. Konflikttrinker haben durchaus eine seelische Abhängigkeit zum Alkohol, aber sie haben noch die Freiheit, mit dem Trinken aufzuhören. Konflikttrinker sind nicht alkoholkrank im Sinne der RVO (Reichsversicherungsordnung), aber gefährdet.
Und:
BETA – Trinker, auch Gelegenheitstrinker genannt. Ihr Trinkverhalten wird oft vom sozialen Umfeld mitbestimmt. Anlass, Alkohol zu trinken, sind Familienfeiern ebenso wie Arbeitsjubiläen oder Verabredungen in Gaststätten. Das Trinken kann auf diese Weise zur Gewohnheit werden. Beliebt ist das Trinken beim Fernsehen, eine der weit verbreiteten Arten "gemütlich" Bier zu trinken. Gelegenheitstrinker bekommen nicht selten Organschädigungen. Sie sind weder körperlich noch seelisch vom Alkohol abhängig, aber gefährdet.