TF mit 1,9 %, Unfall und unerlaubtes Entfernen vom Unfallort !!!

raybenzino

Neuer Benutzer
Hallo an Alle!
Bin neu im Forum und muss bald zur MPU.
Ich habe heute Nacht mal die Fragenbögen beantwortet und wäre euch sehr dankbar,
wenn ihr mal drüber schauen könntet und mir den ein oder anderen Tipp bzw Verbesserungsvorschlag geben könntet.


Vielen Dank schonmal im Voraus :-)


Zur Person
Geschlecht: männlich
Größe: 184
Gewicht: 86
Alter: 26

Was ist passiert?
Datum der Auffälligkeit: 16.07.2013
BAK: 1,90
Trinkbeginn: 15 Uhr
Trinkende: 19:40 Uhr
Uhrzeit der Blutabnahme: 20:30 Uhr

Stand des Ermittlungsverfahrens
Gerade erst passiert: nein
Strafbefehl schon bekommen: ja
Dauer der Sperrfrist: 14 Monate

Führerschein
Hab ich noch: nein
Hab ich abgegeben: wurde einbehalten
Hab ich neu beantragt: ja
Habe noch keinen gemacht:

Führerscheinstelle
Hab schon in meine Akte geschaut Ja/Nein: Ja
Sonstige Verstöße oder Straftaten?: Blitzer 21 km/h überschritten 2012

Bundesland: Hessen

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: kontrolliertes trinken seit 31.12.2013
Zwischendrin von Januar-Juli 2014 6 Monate Abstinenz ETG
Ich lebe abstinent seit:

Abstinenznachweis
Haaranalyse ja/nein: nein
Leberwerte ja/nein seit wann, wieviele: mache ich kurz vor der MPU
ETG-Programm ja/nein: ja 6 Monate
Keinen Plan?:

Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: mache ich vor der MPU
Selbsthilfegruppe (SHG): nein
Psychologe/Verkehrspsychologe: nein
Kurs für verkehrsauffällige Autofahrer: nein
Ambulante/stationäre Therapie: nein
Keine Ahnung:

MPU
Datum: noch kein Termin
Welche Stelle (MPI): Pima MPU Mannheim
Schon bezahlt?: nein
Schon eine MPU gehabt? nein
Wer hat das Gutachten gesehen?:
Was steht auf der letzten Seite (Beantwortung der Fragestellung)?:

Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Geschwindigkeitsüberschreitung um 82 km/h im Jahr 2010 mit 3 Monaten Fahrverbot, steht allerdings nicht in der Führerscheinakte oder im Auszug des Vekherszentralregisters





Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 16.07.2013 machte ich um 14 Uhr Feierabend. Ich verabredete mich um 14:30 Uhr mit einem Freund am See. Unterwegs kaufte ich ein sechserpack Bier an der Tankstelle. Trinkbeginn war um ca. 14:40 Uhr ich hatte 3 Flaschen Bier a 0,33l welche ich in ca. 1 ½ Std. trank. Um 16:00 Uhr sah ich meine Ex Freundin mit ihrem neuen Freund, mit dem sie mir in der Beziehung (7 ½ Jahre) fremd ging und welcher der Trennungsgrund war. Das war das erste Mal seit unserer Trennung dass ich die beiden zusammen sah. Die Situation machte mich fertig und ich wusste nicht so Recht wie ich damit umgehen solle. Ich war sauer, immer noch sehr enttäuscht und wütend. Mein Freund bemerkte das und versuchte mich abzulenken. Wir beschlossen etwas herum zu laufen und sahen dass die Strandbar geöffnet hatte. Wir setzten uns an die Bar und ich bestellte mir das stärkste Getränk auf der Karte „ Long Island Iced Tea 0,4l“. Ich wollte gar nicht mehr zurück an unseren Platz und der Alkohol fing an zu wirken, ich trank einen Cocktail nach dem anderen. Irgendwann hatte ich 4 Cocktails a 0,4l getrunken und wir kehrten zum Platz zurück. Ich merkte wie es mir schwer fiel, das Gleichgewicht zu halten und meine motorischen Fähigkeiten ließen nach. Gegen 19:40 Uhr beschlossen wir den See zu verlassen und beim Mc Donalds etwas essen zu gehen. Ich kann mich daran erinnern wie wir den See verlassen haben und ich in mein Auto stieg, jedoch im nächsten Moment sah ich ein Stauende und versuchte diesem auszuweichen.. dabei kam ich von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Laterne. Ich verließ das Auto und rief meinen Bruder an, welchem das Auto gehörte. Ich bat ihn darum so schnell wie möglich her zu kommen um mir zu helfen. Zum Telefonieren ging ich auf eine angrenzende Brücke. Kurze Zeit später traf die Polizei ein und fragte mich ob ich der Fahrer sei. Dies verneinte ich da ich Angst davor hatte, den Versicherungsschutz verloren zu haben. Ich wurde in Handfesseln gelegt nachdem ein Atemalkoholtest (1,92 Promille) durchgeführt wurde und wurde mit auf das Polizeirevier genommen. Dort wurden mir 2 Blutproben im Abstand von einer halben Stunde genommen, um zu sehen ob die BAK steigt oder sinkt.

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

14:30 -16:00 Uhr 3x 0,33l Bier
16:30 – 19:00 Uhr 4x 0,4l Cocktail Longisland Iced Tea (1,5cl Tequila, 1,5cl Vodka, 1,5cl Rum, 1,5cl Gin, 1,5cl Curacao)

3. Wie viel Kilometer fuhren Sie, bis Sie aufgefallen sind und wie viel Kilometer wollten Sie insgesamt fahren?

1 km bis zum Unfall. Ich wollte ca 8 km fahren.

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Mir ging es nicht sehr gut. Ich hatte Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten und ich hatte Probleme mit der Motorik. Ich habe gelallt. Durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und der hohen BAK hatte ich keine Risikoeinschätzung mehr und dachte dass ich noch fahren konnte.

5. Wie haben Sie die Trunkenheitsfahrt vermeiden wollen (wenn überhaupt)?

Ich kann mich daran erinnern wie ich in das Auto stieg, auf Grund der Selbstüberschätzung und dem Frust gegenüber meiner Ex Freundin hatte ich nicht versucht die Fahrt zu vermeiden

6. Haben Sie bereits früher im Straßenverkehr unter Alkoholeinfluss gestanden und sind aufgefallen?

Nein.

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Nach dem ich mich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt habe und mich mit meiner Vergangenheit befasst habe, ist mir aufgefallen dass ich schon mit Restalkohol im Blut gefahren bin. Das waren geschätzte 80 Fahrten in den letzten 2 Jahren. Dieses Verhalten zeigt dass man sich an den Konsum von Alkohol gewöhnt und man sich in der Lage fühlt, im Verkehr teilnehmen zu können, obwohl man dies absolut nicht mehr darf und kann.

Exploration

8. Wann hatten Sie den ersten Kontakt mit Alkohol und wann haben Sie das erste Mal Alkohol zu sich genommen?
(Allererste Erinnerung und erster Konsum)

Als Kind habe ich gesehen wie mein Vater ab und zu nach seinem Feierabend ein Glas Bier zum Abendessen getrunken hat. Mein erstes Bier trank ich mit 14 auf dem 16. Geburtstag meines Kumpels. Es war ein Cola-Bier 0,5l

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich war seit dem 15. Lebensjahr in einer Beziehung für 7 ½ Jahre. In dieser Zeit habe ich nur selten Alkohol getrunken. 1-mal im Monat 2 x 0,5l Bier mit Freunden in einer Kneipe oder mal auf einem Fest oder zu einem besonderen Anlass. Als ich im Juni 2011 von meiner Freundin verlassen wurde, ging ich in Discotheken und trank dort Alkohol. Ich trank anfangs 2-3 Longdrinks pro Abend. Kurz vor meiner entdeckten Trunkenheitsfahrt trank ich aufgrund der Alkoholgewöhnung mittlerweile 4-5 Longdrinks (0,4 l 3 cl Schnaps) und 2-3 Bier 0,33l pro Abend.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Am Wochenende (1 Abend) in der Diskothek trank ich am Anfang meiner problematischen Phase (ab Juni 2011) 2-3 Longdrinks 0,4l 3cl Schnaps
Kurz vor der Trunkenheitsfahrt am Wochenende (1 Abend) in der Diskothek trank ich 4-5 Longdrinks 0,4l 3cl Schnaps und dazu 2-3 Bier 0,33l.
Unter der Woche trank ich keinen Alkohol, es sei denn es gab eine Veranstaltung oder ein besonderer Anlass an denen ich am Folgetag Urlaub hatte.

11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe in Diskotheken und auf Festen/ besonderen Anlässen getrunken. In meiner problematischen Phase habe ich nach und nach den Kontakt zu Familie und wahren Freunden vernachlässigt und immer mit „ Freunden“ getrunken, die genau wie ich den Alkohol missbrauchten.

12. Warum haben Sie getrunken?

Innere Motive

Lockerungstrinken zum Hemmungsabbau
- zum Flirten, um Tanzen zu können, um Unsicherheiten im Selbstbewusstsein auszublenden und um vom Stress abschalten zu können.
Gewohnheitstrinken
- in der Disco, auf Partys, bei besonderen Anlässen
Verdrängungstrinken / Bewältigungstrinken
- am Tag der Trunkenheitsfahrt, ich kam mit der Situation nicht zu Recht, meine Ex Freundin mit dem neuen Freund zu sehen.

äußere Motive

-Dazu zu gehören, Gruppenzwang, ich konnte nicht „Nein“ sagen.

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol: gute Laune / Wohlbefinden, Geselligkeitsgefühl, Enthemmung, ich wurde lockerer nach einem stressigen Tag, gesteigerte Kommunikation.

Bei viel Alkohol: Konzentrationsschwäche, motorische Schwierigkeiten, Gleichgewichtsstörungen, Einschränkung der Sinneswahrnehmung und Sehstörung, Sprachschwierigkeiten, Schwierigkeiten Dinge zu merken.

14. Gab es kritische Hinweise Anderer auf Ihren Alkoholkonsum und wie haben Sie darauf reagiert?

Meine Mutter bat mich darum weniger an den Wochenenden feiern zu gehen. Ich nahm diese Anmerkungen nicht ernst, da ich dachte, dass es normal wäre, ab und zu mal feiern zu gehen und dabei Alkohol zu trinken.
Mein Umfeld war ja genauso.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich habe mich seit Juni 2011 immer mehr von wahren Freunden und von der Familie entfernt, da ich an Wochenenden nur noch an das Feiern dachte. An den Tagen nach der Party hatte ich mit einem Kater zu kämpfen und konnte Dingen wie bspw. Sport, Kegeln, Kino, Zeit mit Freunden und Familie verbringen nicht mehr nachgehen, was mich sehr einsam machte. Beim Sport und bei der Arbeit war ich nicht mehr sonderlich motiviert und hatte daran nicht mehr wirklich Spaß. Durch meine Schichtarbeit sah ich niemanden mehr außer meine Freunde die mit mir am Wochenende Alkohol tranken.

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, nach der Trennung von meiner Ex Freundin im Juni 2011, war ich das erste Mal seit meinem 15. Lebensjahr Single. Ich wollte endlich mal ausprobieren und das Singleleben genießen, wie es Freunde in meiner Jugend taten. Ich lernte durch einen Freund, jemanden kennen, der genau das Leben lebte, welches ich mir schon immer wünschte. Schon bald gingen wir zusammen in Diskotheken um zu feiern und Frauen kennenzulernen. Dies fiel mir anfangs nicht leicht. Ich bemerkte dass ich durch den Konsum von Alkohol lockerer, enthemmter, mutiger wurde und somit auch tanzen und Frauen ansprechen konnte.
Der Alkoholkonsum beschränkte sich auf die Wochenenden oder auf besondere Anlässe wenn ich Urlaub hatte. Jedoch steigerte sich der Alkoholkonsum nach um nach um dieselbe Wirkung zu erzielen.
Diese Phase wurde dann am 16.07.2013 mit meinem Unfall unter Alkoholeinfluss abrupt gestoppt.

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja. Das ist mir auch schon passiert. Die Kontrolle zu verlieren ist schwer zu sagen, da ich damals nicht geplant habe was ich an einem Abend trinken werde. Es ist schon vorgekommen dass ich zu viele Shots (2cl) getrunken habe und plötzlich volltrunken war. Das war allerdings nur eine Ausnahme.

18. Haben Sie früher schon einmal oder öfter über einen längeren Zeitraum bewusst und mit Absicht völlig auf den Genuss von Alkohol verzichtet?

Im Zeitraum von Januar bis April 2013 habe ich keinen Alkohol getrunken und mich gesund ernährt als guter Vorsatz für das neue Jahr und um im Training Fortschritte zu erzielen.

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Damals hätte ich mich nicht als Trinker eingestuft. Für mich war das Verhalten nicht verwerflich. Meine Freunde die mit mir in die Diskotheken gingen, taten es ja genauso und dass ich mich von Freunden und Familie entfernt hatte und nach und nach einsamer wurde hatte ich damals nicht bemerkt.
Mittlerweile sehe ich das damalige Trinkverhalten so:

Eine Mischung aus

ALPHA – Trinker, auch Konflikt – oder Problemtrinker genannt. Sie trinken
Alkohol, um sich zu entspannen, um Angst und Verstimmungen zu beseitigen oder um Ärger runterzuspülen. Konflikttrinker haben durchaus eine seelische Abhängigkeit zum Alkohol, aber sie haben noch die Freiheit, mit dem Trinken aufzuhören. Konflikttrinker sind nicht alkoholkrank im Sinne der RVO (Reichsversicherungsordnung), aber gefährdet.

Und:

BETA – Trinker, auch Gelegenheitstrinker genannt. Ihr Trinkverhalten wird oft vom sozialen Umfeld mitbestimmt. Anlass, Alkohol zu trinken, sind Familienfeiern ebenso wie Arbeitsjubiläen oder Verabredungen in Gaststätten. Das Trinken kann auf diese Weise zur Gewohnheit werden. Beliebt ist das Trinken beim Fernsehen, eine der weit verbreiteten Arten "gemütlich" Bier zu trinken. Gelegenheitstrinker bekommen nicht selten Organschädigungen. Sie sind weder körperlich noch seelisch vom Alkohol abhängig, aber gefährdet.
 
Heute und in Zukunft

20. Trinken Sie heute Alkohol? Wenn ja, was, wie viel und wie oft?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Ich habe mich dazu entschieden nach dem Prinzip des kontrollierten Trinkens zu leben. Ich trinke nicht mehr spontan. Ich plane mir die Trinkanlässe im Voraus. Das letzte Mal habe ich am Fußball Finale am 13.07.2014 2 x 0,33l Bier getrunken. Das nächste Mal habe ich geplant, am 19.09.2014 an meinem Vater seinem Geburtstag mit einem Glas Sekt 0,2l anzustoßen.
Jedoch nicht mehr als 10 Trinkanlässe im Jahr

21. Wann haben Sie zuletzt Alkohol getrunken?

Am 13.07.2014 am WM Finale 2x 0,33l Bier

22. Trinken sie gelegentlich alkoholfreies Bier?

Alkoholfreies Bier trinke ich nicht, ich weiß aber dass es Alkohol enthält.

23. Warum trinken Sie heute Alkohol/keinen Alkohol?

Ich habe mich für das kontrollierte Trinken entschieden, ich habe gelernt mit schwierigen, neuen oder ungewohnten Situationen richtig umzugehen. Ich sehe Alkohol mittlerweile als Genussmittel.

24. Warum haben Sie das Trinken reduziert bzw. aufgegeben und warum nicht schon eher?

Ich habe mein damaliges Trinkverhalten nicht als problematisch betrachtet. Durch den Unfall, die intensive Auseinandersetzung mit Alkohol und meinem damaligen Trinkverhalten, Gespräche mit Familie und Freunden haben mir klar gemacht dass ich Alkohol in der Vergangenheit missbraucht habe, um Schwächen und Unsicherheiten zu überspielen.
Mein Unfall am 16.07.2013, war für mich ein Zeichen „ bis hier hin und keinen Schritt weiter“. Ich habe diesen Unfall als Chance betrachtet, um meinen bisherigen missbräuchlichen Umgang mit dem Alkohol Drastik zu ändern. Ich benutzte den Alkohol um Schwächen in meinem Selbstvertrauen zu stärken, soziale Hürden zu überwinden, dazu zu gehören, Stress dadurch abzubauen bzw. zu besänftigen. Alkohol ist das falsche Mittel dafür was mir klar wurde nach dem ich merkte was der Alkohol alles kaputt gemacht hat.


25. Wie haben Sie die Änderung Ihres Trinkverhaltens erreicht und dabei die Umstellungsphase erlebt?

Definitiv war der Anfang nicht leicht. Nach meinem Unfall trank ich erst mal gar nichts mehr. Ich war sauer auf mich selbst dass es überhaupt soweit hatte kommen können. Ich ging die ersten 2 Monate gar nicht mehr am Wochenende aus zum Feiern. Alkohol trank ich somit keinen. Ich war oftmals traurig, allerdings baute ich den Kontakt zu meinen früheren wahren Freunden wieder auf. Sie waren immer für mich da, falls es eine schwere Situation gab in der man früher möglicherweise zum Alkohol gegriffen hätte und unterstützen mich sogar damit, dass sie mit mir keinen Alkohol tranken. Falls es mir mal schlecht ging, hatte ich immer eine Nummer die ich hätte anrufen können oder jemanden den ich besuchen konnte. Ich plante am 31.12.2013 mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr anzustoßen und im neuen Jahr bei einem Alkoholabstinenzprogramm über 6 Monate teilzunehmen um bei der MPU nichts dem Zufall zu überlassen. Aufgrund meiner mittlerweile über 6 Monate ausgeübten Verhaltensänderung zum kontrollierten trinken, fielen mir die 6 Monate Abstinenz nicht mehr schwer. Selten gingen wir feiern in Discos. Wir unternahmen viele Dinge wie Kino, Bowlen, Paintball spielen. Dinge denen ich früher gerne nach ging und Sie durch den Alkoholkonsum vernachlässigt habe. Zur Stressbewältigung fand ich wieder zu meiner alten Form zurück und ging 5-mal pro Woche ins Fitness Studio oder Joggen

26. Wie wirkt sich Ihr geändertes Verhalten auf Sie, Ihr Leben und Ihr Umfeld aus?

Nach dem Unfall suchte ich das Gespräch mit meiner Familie. Sie versprachen mir, mich zu unterstützen um mit dieser schwierigen Situation zu Recht zu kommen. Der Kontakt zu meiner Familie, welcher sich über die Zeit nach und nach verschlechtert bzw. minimiert hatte, wurde stets stärker und half mir enorm mit der neuen Situation zu Recht zu kommen. Freunde mit denen ich an Wochenenden um die Häuser zog, verschwanden plötzlich aus meinem Leben, da ich ja nichts mehr trank. Das war für mich der Grund, wieso ich mich komplett von dem falschen Umgang löste. Den Kontakt zu meinem alten Umfeld, zu meinen richtigen Freunden, welcher sich ebenfalls verschlechterte, baute ich wieder auf und auch meine wahren Freunde, waren eine riesen Hilfe für mich. Ich war im Sport wieder sehr erfolgreich und war wieder motiviert im Job. Ich habe gelernt dass Kommunikation ein ganz starkes Instrument ist, um Konflikte zu lösen und setze dieses sehr gerne und oft ein. Ich merkte, dass ich ohne den Konsum von Alkohol viel attraktiver und sympathischer bei Menschen ankomme. Schnell nutzte ich diese neue Eigenschaft um soziale Hürden zu überwinden. Antriebslosigkeit und Katerwochenenden gab es nicht mehr. Dadurch konnte ich wieder viele schöne Dinge mit Freunden unternehmen. Ich suche mittlerweile regelmäßig einen Ausgleich in Wellnessbädern und nehme mir Auszeiten für mich.

27. Wie stellen Sie sicher, dass Ihr neues Verhalten dauerhaft stabil bleibt?

Falls es Situationen gibt in denen es mir schlecht geht oder ich in ungewohnte neue Situationen gerate, kann ich darüber ehrlich und offen sprechen und somit die Situationen besänftigen. Ich habe mich von allen falschen Freunden getrennt und habe jederzeit die Möglichkeit Freunde und Familie anzurufen oder zu treffen falls ich verlangen danach habe. Ich nehme mir Auszeiten, relaxe in Wellness Bädern, Sauna, beim Sport, Hobbys und lasse somit den Stress nicht kumulieren. Ich halte mich von Saufgelagen fern, lebe nach dem kontrollierten trinken, plane wann ich etwas trinke und dann niemals mehr als 2 Gläser 0,33l. Ich habe gelernt „Nein“ zu sagen und bin da sehr strikt. Meiner Erfahrung nach wird ein „Nein“ oftmals sehr gut angenommen, so wie das offene Sprechen darüber, wieso ich so handle. Bevor es auch nur ein Anzeichen eines Rückfalles geben sollte, rede ich in Zukunft. Das hilft mir sehr. Wenn ich irgendwo hin fahre, trinke ich keinen Schluck Alkohol.

28. Können Sie sich vorstellen, jemals wieder in Ihre alten Gewohnheiten zurückzufallen?
(mit Begründung)

Nein. Rückblickend waren die 2 Jahre vor meiner entdeckten Trunkenheitsfahrt eine schlimme Zeit. Ich habe alles, was mir wichtig war, vernachlässigt und auf Dinge Wert gelegt die mir nicht gut Taten und mich einsam machten. Ich habe gelernt „Nein“ zu sagen, offen und ehrlich über mein Handeln zu reden, ich habe gelernt dass Kommunikation sehr wichtig ist um Probleme aus der Welt zu schaffen, ich gehe offen auf Menschen zu , ich brauche den Alkohol nicht in neuen oder unangenehmen Situationen. Ich sage mir innerlich „du schaffst das“ oder stelle mir Personen auf welche ich zu gehen muss in unangenehmen Situationen nackt vor. Ich nehme mir strikt vor nicht mehr als 2 Gläser 0,33l Bierzu trinken oder ein Glas 0,4l Wein. Harten Alkohol trinke ich nicht mehr. Spontan trinke ich nichts mehr. Ich lasse mich nicht verleiten um dazu zu gehören, habe immer die Möglichkeit mit Freunden und Familie zu reden in schlechten Zeiten

29. Wie wollen sie in Zukunft das Trinken vom Fahren trennen?

Ich habe mir fest vorgenommen keinen Schluck Alkohol zu trinken wenn ich fahren werde. Durch das kontrollierte Trinken habe ich sowieso die Trinkanlässe genauestens geplant und kann somit schon im Vorfeld planen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit Freunden mit zufahren. Alkohol gehört nicht in den Straßenverkehr, egal in welcher Form ich im Verkehr teilnehmen werde. Das erwarte ich nämlich genauso von jedem anderen Verkehrsteilnehmer. Ich habe gelernt Alkohol als Genussmittel anzusehen und nicht als irgendein Mittel um Unsicherheiten zu trüben.

30. Haben Sie zum Abschluss noch etwas hinzuzufügen?

Auch wenn es komisch klingt, bin ich froh dass es am 16.07.2013 zu dem Unfall kam. Glücklicherweise habe ich niemanden verletzt und auch sonst ist glücklicherweise nur ein Sachschaden entstanden.
Wer weiß wo das ganz hingeführt hätte wenn ich mich nicht intensiv mit der Sache auseinander gesetzt und das Problem in den Griff bekommen hätte.
Ich bin froh darüber den damaligen missbräuchlichen Umgang mit Alkohol in den Griff bekommen zu haben und Techniken gelernt habe mit Schwierigen Situationen umzugehen und den Kontakt zu Freunden und Familie wieder aufgebaut und gefestigt habe.
 
Hallo raybenzino,

begrüße dich bei uns im Forum :smiley138:

Ich gehe davon aus, dass du "nur" eine Alk.fragestellung bei der MPU hast, da die "Fahrerflucht" als Tateinheit zur TF gewertet wurde.

Hierzu:

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: kontrolliertes trinken seit 31.12.2013
Zwischendrin von Januar-Juli 2014 6 Monate Abstinenz ETG
Ich lebe abstinent seit:

Du hast erst KT betrieben, dann AB (abstinent) gelebt und dich dann dazu entschieden, dass KT weiter beizubehalten. Die AB wäre somit als Trinkpause zu bezeichnen.... Ich (oder mein Kollege) muss aber erstmal deinen FB lesen um da genauer drauf eingehen zu können.

Wichtige Abkürzungen


Du bekommst recht zeitnah von uns einen Kommentar zu deinem FB :smiley22:
 
Danke schön !:)
Ja so gesehen ist das eine Trinkpause.. Ich hab mir da auch schon Gedanken drüber gemacht, da man ja
Mindestens 6 Monate sein geändertes Trinkverhalten gelebt haben sollte.

Die Mitarbeiterin der FSS meinte, dass es vermutlich nur eine Alkoholfragestellung geben wird.

Bin sehr gespannt auf eure Meinungen.
 
Die Mitarbeiterin der FSS war aufgrund der Strafe 60 TS für Trunkenheit am Steuer und 40 TS Fahrerflucht erstaunt und meinte dass ich eine 2. Alkoholfahrt nach dem Unfall begannen haben soll und dadurch eine 2. Fragestellung bekomme. Allerdings war das Auto ein Totalschaden (Achse gebrochen, Rahmen verzogen) und ich habe mich zu Fuß entfernt. Das wollte Sie noch prüfen.
 
Selbst wenn du nach dem Unfall weitergefahren wärst, wäre das nur als eine TF zu bezeichnen. Es fand ja alles zum gleichen Zeitpunkt und unter der gleichen Alkoholisierungsphase statt. Du bist ja nicht zwischenzeitlich angehalten und darauf hingewiesen worden, dass du nicht mehr weiterfahren darfst.:smiley2204:

Ich denke nicht, dass da noch eine zweite Fragestellung kommt.

Ich werde mal zusehen, dass ich deinen FB gleich zum Ende des WE lese (bin morgen nicht da), evtl. ist mein Kollege schneller....:smiley138:
 
Hallo raybenzino,

gelesen habe ich deinen FB nun, schaffe den Kommentar dazu aber leider erst morgen.

Vorab einige Anmerkungen:


Aufarbeitung
Suchtberatungsstelle aufgesucht?: mache ich vor der MPU

Wann "vor der MPU" möchtest du es machen? Eine Woche vorher könnte kontraproduktiv sein, denn die Suchtberatung steht "eigentlich" am Anfang der Auseinandersetzung mit sich selbst und nicht erst am Ende. Du erhälst ja über den Besuch ein Schriftstück, dass du bei der MPU vorlegen kannst, da macht es keinen so guten Eindruck, wenn du erst ganz kurz vorher dort warst.

Ich halte es in deinem Fall auch für sinnvoll und ich erkläre dir auch, warum:

Dein Trinkbeginn war gegen Mittag -14.30 Uhr- (das allein ist leider schon ein Negativpunkt bei der MPU) und deine BE erfolgte ca. 6 Std. später um 20.30 Uhr.
In diesem Zeitraum wurde ein Teil des getrunkenen Alk. schon wieder abgebaut. Geht man davon aus, dass dies 0,15‰ in der Stunde sind, kommt man auf 0,9‰, die du auf deine BAK von 1,9‰ noch aufschlagen musst. Damit wären wir bei insgesamt 2,8‰.

Ich komme bei der von dir angegebenen Menge von...

2. Was und wie viel haben Sie am Tattag insgesamt getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Trinkzeit)

14:30 -16:00 Uhr 3x 0,33l Bier
16:30 – 19:00 Uhr 4x 0,4l Cocktail Longisland Iced Tea (1,5cl Tequila, 1,5cl Vodka, 1,5cl Rum, 1,5cl Gin, 1,5cl Curacao)

auch nicht auf die bei dir gemessene BAK. Du müsstest im gesamten Zeitraum 28 TE zu dir genommen haben. Nach deinen Angaben komme ich aber "nur" auf 20 TE.

Wenn du magst, kannst du hier selber mal nachschauen:

Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung


Ich bin hier im Forum allerdings nicht der Profi bei den Trinkmengen und bitte daher meinen Kollegen Max, da mal mit draufzuschauen.

Nebenbei, das hier...

Konsum
Ich trinke noch Alkohol, wenn ja wie oft wieviel: kontrolliertes trinken seit 31.12.2013

wäre für die MPU auch eher schlecht, da du von Jan. bis Juli AB gelebt bzw. eine Trinkpause gemacht hast, hättest du somit nicht die erforderlichen 6 Monate das KT erprobt und gelebt. Im allgemeinen wird nach der Schockerfahrung (TF/Unfall) erstmal kpl. auf den Alk. verzichtet und dann erst wird auf KT umgestiegen. Bei dir lief es genau andersherum - da könnte beim GA leicht der Eindruck entstehen, du hättest es erstmal mit weniger trinken versucht, dann bemerkt, dass dies nicht gut funktioniert und darum die AB angefangen, um dann nach einigen Monaten doch wieder Alk. zu dir zu nehmen...

Nicht falsch verstehen! Ich will dich hier weder demoralisieren, noch deine Worte anzweifeln, sondern dir einfach nur mitteilen, WAS passieren könnte.

Darum wäre es wichtig, dass du recht schnell mal eine Suchtberatung aufsuchst, um dir vor Ort eine prof. Einschätzung über deinen Alk.konsum geben zu lassen.


Altlasten
Bereits durch Alkohol auffällig geworden Punkte oder sonstige Straftaten: Geschwindigkeitsüberschreitung um 82 km/h im Jahr 2010 mit 3 Monaten Fahrverbot, steht allerdings nicht in der Führerscheinakte oder im Auszug des Vekherszentralregisters

Das steht m.E. nicht mehr drin, weil die Sache mittlerweile getilgt ist.
 
Ich hoffe, ich habe dich mit meinem gestrigen Beitrag nicht verschreckt?:smiley2204:


Tathergang

1. Beschreiben Sie den Tag Ihrer Trunkenheitsfahrt aus eigener Sicht mit Datum und Uhrzeiten.
(wann, wo und mit wem getrunken / wann und wie aufgefallen / Promille)

Am 16.07.2013 machte ich um 14 Uhr Feierabend. Ich verabredete mich um 14:30 Uhr mit einem Freund am See. Unterwegs kaufte ich ein sechserpack Bier an der Tankstelle. Trinkbeginn war um ca. 14:40 Uhr ich hatte 3 Flaschen Bier a 0,33l welche ich in ca. 1 ½ Std. trank. Um 16:00 Uhr sah ich meine Ex Freundin mit ihrem neuen Freund, mit dem sie mir in der Beziehung (7 ½ Jahre) fremd ging und welcher der Trennungsgrund war. Das war das erste Mal seit unserer Trennung dass ich die beiden zusammen sah. Die Situation machte mich fertig und ich wusste nicht so Recht wie ich damit umgehen solle. Ich war sauer, immer noch sehr enttäuscht und wütend. Mein Freund bemerkte das und versuchte mich abzulenken. Wir beschlossen etwas herum zu laufen und sahen dass die Strandbar geöffnet hatte. Wir setzten uns an die Bar und ich bestellte mir das stärkste Getränk auf der Karte „ Long Island Iced Tea 0,4l“. Ich wollte gar nicht mehr zurück an unseren Platz und der Alkohol fing an zu wirken, ich trank einen Cocktail nach dem anderen. Irgendwann hatte ich 4 Cocktails a 0,4l getrunken und wir kehrten zum Platz zurück. Ich merkte wie es mir schwer fiel, das Gleichgewicht zu halten und meine motorischen Fähigkeiten ließen nach. Gegen 19:40 Uhr beschlossen wir den See zu verlassen und beim Mc Donalds etwas essen zu gehen. Ich kann mich daran erinnern wie wir den See verlassen haben und ich in mein Auto stieg, jedoch im nächsten Moment sah ich ein Stauende und versuchte diesem auszuweichen.. dabei kam ich von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Laterne. Ich verließ das Auto und rief meinen Bruder an, welchem das Auto gehörte. Ich bat ihn darum so schnell wie möglich her zu kommen um mir zu helfen. Zum Telefonieren ging ich auf eine angrenzende Brücke. Kurze Zeit später traf die Polizei ein und fragte mich ob ich der Fahrer sei. Dies verneinte ich da ich Angst davor hatte, den Versicherungsschutz verloren zu haben. Ich wurde in Handfesseln gelegt nachdem ein Atemalkoholtest (1,92 Promille) durchgeführt wurde und wurde mit auf das Polizeirevier genommen. Dort wurden mir 2 Blutproben im Abstand von einer halben Stunde genommen, um zu sehen ob die BAK steigt oder sinkt.

Hierzu habe ich ein paar Fragen: War es für dich normal, dich mit einem Kumpel zu verabreden/zu treffen und dann ab mittags bereits Alk. zu trinken? Wenn ja, warum? Hast du das öfter gemacht und bist danach noch in dein Auto gestiegen?

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Mir ging es nicht sehr gut. Ich hatte Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten und ich hatte Probleme mit der Motorik. Ich habe gelallt. Durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und der hohen BAK hatte ich keine Risikoeinschätzung mehr und dachte dass ich noch fahren konnte.

Wenn es dir doch nicht gut ging, warum bist du dann noch gefahren? Bist du wegen Fahrlässigkeit oder wegen Vorsatz bestraft worden?

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Nach dem ich mich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt habe und mich mit meiner Vergangenheit befasst habe, ist mir aufgefallen dass ich schon mit Restalkohol im Blut gefahren bin. Das waren geschätzte 80 Fahrten in den letzten 2 Jahren. Dieses Verhalten zeigt dass man sich an den Konsum von Alkohol gewöhnt und man sich in der Lage fühlt, im Verkehr teilnehmen zu können, obwohl man dies absolut nicht mehr darf und kann.

Und dir war bei diesen 80 Fahrten niemals klar, dass du etwas Verbotenes tust?

9. Haben Sie regelmäßig Alkohol getrunken, und wie hat sich ihr Trinkverhalten in den letzten Jahren entwickelt?

Ich war seit dem 15. Lebensjahr in einer Beziehung für 7 ½ Jahre. In dieser Zeit habe ich nur selten Alkohol getrunken. 1-mal im Monat 2 x 0,5l Bier mit Freunden in einer Kneipe oder mal auf einem Fest oder zu einem besonderen Anlass. Als ich im Juni 2011 von meiner Freundin verlassen wurde, ging ich in Discotheken und trank dort Alkohol. Ich trank anfangs 2-3 Longdrinks pro Abend. Kurz vor meiner entdeckten Trunkenheitsfahrt trank ich aufgrund der Alkoholgewöhnung mittlerweile 4-5 Longdrinks (0,4 l 3 cl Schnaps) und 2-3 Bier 0,33l pro Abend.

10. Wie viel und wie oft haben Sie getrunken?
(Genaue Angaben in Sorte, Menge, Häufigkeit)

Am Wochenende (1 Abend) in der Diskothek trank ich am Anfang meiner problematischen Phase (ab Juni 2011) 2-3 Longdrinks 0,4l 3cl Schnaps
Kurz vor der Trunkenheitsfahrt am Wochenende (1 Abend) in der Diskothek trank ich 4-5 Longdrinks 0,4l 3cl Schnaps und dazu 2-3 Bier 0,33l.
Unter der Woche trank ich keinen Alkohol, es sei denn es gab eine Veranstaltung oder ein besonderer Anlass an denen ich am Folgetag Urlaub hatte.

Deine Trinkmengen im Vorfeld passen zwar zu deinen Angaben bei der TF, erscheinen mir aber trotzdem etwas zu gering, darüber müssten wir nochmal "reden".

Und zum fett markierten: der 16.7.2013 war ein Dienstag...:cool0030:


12. Warum haben Sie getrunken?

Innere Motive

Lockerungstrinken zum Hemmungsabbau
- zum Flirten, um Tanzen zu können, um Unsicherheiten im Selbstbewusstsein auszublenden und um vom Stress abschalten zu können.
Gewohnheitstrinken
- in der Disco, auf Partys, bei besonderen Anlässen
Verdrängungstrinken / Bewältigungstrinken
- am Tag der Trunkenheitsfahrt, ich kam mit der Situation nicht zu Recht, meine Ex Freundin mit dem neuen Freund zu sehen.

äußere Motive

-Dazu zu gehören, Gruppenzwang, ich konnte nicht „Nein“ sagen.

Versuche doch bitte mal deine "inneren" Motive in ganzen Sätzen zu beschreiben und nicht stichpunktartig (den Gruppenzwang solltest du erstmal vernachlässigen).

Du machst hier mehrere Baustellen auf. Zum einen beschreibst du deine Unsicherheit, zum anderen wolltest du Stress abbauen und dann auch verdrängen.
Dir ist klar, dass du ALLE Probleme die dazu führten, dass du zuviel getrunken hast, aus der Welt geräumt haben musst bei der MPU?

Du schreibst, dass du am Tag der TF getrunken hast, weil du mit der Situation um deine Ex nicht zurechtkamst. Aber du bist ja bereits mit einem Sixpack Bier
zum See gefahren...:smiley2204:

Und dann die Angabe "Gewohnheitstrinken" - das ist für die MPU geradezu tödlich.

Lies dir hier bitte mal den "Deltatypen" durch:

http://www.alkoholsucht.eu/haupttypen-von-alkoholkranken

13. Welche Wirkung haben Sie in der Vergangenheit nach Alkoholgenuss bei sich beobachtet?
(bei wenig und bei viel Alkohol)

Bei wenig Alkohol: gute Laune / Wohlbefinden, Geselligkeitsgefühl, Enthemmung, ich wurde lockerer nach einem stressigen Tag, gesteigerte Kommunikation.

Bei viel Alkohol: Konzentrationsschwäche, motorische Schwierigkeiten, Gleichgewichtsstörungen, Einschränkung der Sinneswahrnehmung und Sehstörung, Sprachschwierigkeiten, Schwierigkeiten Dinge zu merken.

Deine Nebenwirkungen bei "viel Alkohol" waren ja doch schon ziemlich gravierend, was auf häufiges Betrunkensein hinweisen könnte. War es so?

Aus dieser Antwort ist es nämlich nicht wirklich ersichtlich:

17. Haben sie jemals die Kontrolle über ihre Trinkmenge verloren und bis zur Volltrunkenheit Alkohol konsumiert?

Ja. Das ist mir auch schon passiert. Die Kontrolle zu verlieren ist schwer zu sagen, da ich damals nicht geplant habe was ich an einem Abend trinken werde. Es ist schon vorgekommen dass ich zu viele Shots (2cl) getrunken habe und plötzlich volltrunken war. Das war allerdings nur eine Ausnahme.

Es ist nicht ganz einfach, es auseinander zu halten. Der Ausdruck "Kontrolle verlieren" hat im Vorfeld der TF nichts mit dem KT welches nach der TF geführt wird, zu tun. Das heißt, es geht bei dieser Frage nicht darum, dass man sich vor seiner TF eine gewisse Trinkmenge vorgenommen hatte und dies nicht einhalten konnte.
Es geht darum, ob/dass man im Laufe eines Trinkanlasses einfach so viel getrunken hat, dass man volltrunken war, also das man an diesem Abend die Kontrolle über sich und seinen Alk.konsum verloren hat und bspw. so viel trank, dass man sich übergeben musste, oder einen Blackout hatte.
Es gibt ja z.B. auch heute viele Jugendliche die sogenanntes "Komasaufen" betreiben, also mit völliger Absicht soviel trinken, dass sie die Besinnung verlieren (das nur mal als Vergleich).

Hierzu muss ich anmerken: je öfter diese "Kontrollverluste" stattfanden, desto unwahrscheinlicher ist es, dass KT auf Dauer erfolgreich betrieben werden kann.


11. Wo und mit wem haben Sie überwiegend getrunken?

Ich habe in Diskotheken und auf Festen/ besonderen Anlässen getrunken. In meiner problematischen Phase habe ich nach und nach den Kontakt zu Familie und wahren Freunden vernachlässigt und immer mit „ Freunden“ getrunken, die genau wie ich den Alkohol missbrauchten.

15. Welche Auswirkungen und Folgen hatte Ihr Alkoholkonsum auf Ihr Leben und Ihr Umfeld?

Ich habe mich seit Juni 2011 immer mehr von wahren Freunden und von der Familie entfernt, da ich an Wochenenden nur noch an das Feiern dachte. An den Tagen nach der Party hatte ich mit einem Kater zu kämpfen und konnte Dingen wie bspw. Sport, Kegeln, Kino, Zeit mit Freunden und Familie verbringen nicht mehr nachgehen, was mich sehr einsam machte. Beim Sport und bei der Arbeit war ich nicht mehr sonderlich motiviert und hatte daran nicht mehr wirklich Spaß. Durch meine Schichtarbeit sah ich niemanden mehr außer meine Freunde die mit mir am Wochenende Alkohol tranken.

Hier sind (fett markiert) auch bereits psychosoziale Faktoren aufgeführt. Du hast deine Familie und deine Freunde vernachlässigt, konntest Dingen die dir Freude bereiteten nicht mehr nachgehen....und fühlest dich sogar einsam. Trotzdem hast du den Alk.konsum nicht eingestellt oder wenigstens eingeschränkt. Dies kann für den GA ein Indikator dafür sein, dass bei dir eine AB zu fordern ist.

Bitte unbedingt lesen!!!! - DSM-IV-Kriterien


und auch hier (in der Hypotheseneinteilung H2) bitte lesen:

http://mpu-vorbereitung-online.com/...chtungsrichtlinien&p=4199&viewfull=1#post4199

16. Gab es in Ihrem bisherigen Leben frühere Zeiten, in denen sie weit mehr Alkohol als heute getrunken haben?
Wenn ja, nennen sie bitte die Lebensabschnitte und mögliche Ursachen und Umstände dafür.

Ja, nach der Trennung von meiner Ex Freundin im Juni 2011, war ich das erste Mal seit meinem 15. Lebensjahr Single. Ich wollte endlich mal ausprobieren und das Singleleben genießen, wie es Freunde in meiner Jugend taten. Ich lernte durch einen Freund, jemanden kennen, der genau das Leben lebte, welches ich mir schon immer wünschte. Schon bald gingen wir zusammen in Diskotheken um zu feiern und Frauen kennenzulernen. Dies fiel mir anfangs nicht leicht. Ich bemerkte dass ich durch den Konsum von Alkohol lockerer, enthemmter, mutiger wurde und somit auch tanzen und Frauen ansprechen konnte.
Der Alkoholkonsum beschränkte sich auf die Wochenenden oder auf besondere Anlässe wenn ich Urlaub hatte. Jedoch steigerte sich der Alkoholkonsum nach um nach um dieselbe Wirkung zu erzielen.
Diese Phase wurde dann am 16.07.2013 mit meinem Unfall unter Alkoholeinfluss abrupt gestoppt.

Auch das ist in den DSM-IV-Kriterien mit aufgeführt...

19. In welcher Kategorie von Trinker haben sie sich früher gesehen und wie stufen Sie sich heute rückblickend ein?
(mit Begründung)

Damals hätte ich mich nicht als Trinker eingestuft. Für mich war das Verhalten nicht verwerflich. Meine Freunde die mit mir in die Diskotheken gingen, taten es ja genauso und dass ich mich von Freunden und Familie entfernt hatte und nach und nach einsamer wurde hatte ich damals nicht bemerkt.
Mittlerweile sehe ich das damalige Trinkverhalten so:

Eine Mischung aus

ALPHA – Trinker, auch Konflikt – oder Problemtrinker genannt. Sie trinken
Alkohol, um sich zu entspannen, um Angst und Verstimmungen zu beseitigen oder um Ärger runterzuspülen. Konflikttrinker haben durchaus eine seelische Abhängigkeit zum Alkohol, aber sie haben noch die Freiheit, mit dem Trinken aufzuhören. Konflikttrinker sind nicht alkoholkrank im Sinne der RVO (Reichsversicherungsordnung), aber gefährdet.

Und:

BETA – Trinker, auch Gelegenheitstrinker genannt. Ihr Trinkverhalten wird oft vom sozialen Umfeld mitbestimmt. Anlass, Alkohol zu trinken, sind Familienfeiern ebenso wie Arbeitsjubiläen oder Verabredungen in Gaststätten. Das Trinken kann auf diese Weise zur Gewohnheit werden. Beliebt ist das Trinken beim Fernsehen, eine der weit verbreiteten Arten "gemütlich" Bier zu trinken. Gelegenheitstrinker bekommen nicht selten Organschädigungen. Sie sind weder körperlich noch seelisch vom Alkohol abhängig, aber gefährdet.


Im Nachbarthread hatte ich auch schon darauf hingewiesen, dass eine selbstständige Einstufung in die Jellinek-Kategorien nicht unbedingt empfehlenswert ist.

Siehst du dich heute als alkoholkrank gefährdeten Trinkertypen?
 
Ich möchte dir jetzt erst einmal Gelegenheit geben, meinen Kommentar "sacken" zu lassen und mir vllt. auch ein Feedback zu geben. Es hat sich in der Vergangenheit öfters bewährt, dass ich nicht in einem "Rutsch" zum ganzen FB etwas geschrieben habe, sondern das erst einmal ein Austausch mit dem User stattgefunden hat.
 
Hallo und Danke erstmal für deine Mühe ! :-) Also geschockt bin ich nicht, bin ja hier angemeldet um so Dinge zu erfahren und mich vorzubereiten.

Du müsstest im gesamten Zeitraum 28 TE zu dir genommen haben. Nach deinen Angaben komme ich aber "nur" auf 20 TE.

Wenn du magst, kannst du hier selber mal nachschauen:

Kleine Alkohollehre zur BAK Berechnung

Ich bin hier im Forum allerdings nicht der Profi bei den Trinkmengen und bitte daher meinen Kollegen Max, da mal mit draufzuschauen.

Es kann auch sein dass in den Cocktail jeweils 2 cl der verschiedenen Alkoholsorten enthalten waren.. aber ich werde das mal nachrechnen.

wäre für die MPU auch eher schlecht, da du von Jan. bis Juli AB gelebt bzw. eine Trinkpause gemacht hast, hättest du somit nicht die erforderlichen 6 Monate das KT erprobt und gelebt. Im allgemeinen wird nach der Schockerfahrung (TF/Unfall) erstmal kpl. auf den Alk. verzichtet und dann erst wird auf KT umgestiegen. Bei dir lief es genau andersherum - da könnte beim GA leicht der Eindruck entstehen, du hättest es erstmal mit weniger trinken versucht, dann bemerkt, dass dies nicht gut funktioniert und darum die AB angefangen, um dann nach einigen Monaten doch wieder Alk. zu dir zu nehmen...

Nicht falsch verstehen! Ich will dich hier weder demoralisieren, noch deine Worte anzweifeln, sondern dir einfach nur mitteilen, WAS passieren könnte.

Darum wäre es wichtig, dass du recht schnell mal eine Suchtberatung aufsuchst, um dir vor Ort eine prof. Einschätzung über deinen Alk.konsum geben zu lassen.

wenn ich bspw. schon ab Ende Juli bis 31.12.2013 KT gelebt habe und dann eine AB (Trinkpause) gemacht habe, habe ich ja 6 Monate KT gelebt oder nicht?
Das Problem ist, dass ich bei meinem MPI auch bei dem ETG teilgenommen habe und das nicht verheimlichen darf :-D. Ich könnte ja auch aufgrund meines Trainingsfortschritts im Fitnessstudio eine Alkoholpause im neuen Jahr geplant und das ganze mit einem 6 monatigen ETG Programms kombiniert haben... daaa Leberwerte nicht mehr allzu aussagekräftig über das Trinkverhalten sind und ich nichts dem Zufall überlassen wollte. Was meinst du?

Hierzu habe ich ein paar Fragen: War es für dich normal, dich mit einem Kumpel zu verabreden/zu treffen und dann ab mittags bereits Alk. zu trinken? Wenn ja, warum? Hast du das öfter gemacht und bist danach noch in dein Auto gestiegen?

Nein das war auf keinen Fall normal. Ich hab vergessen zu erwähnen dass ich am Folgetag Urlaub hatte, da meine Mutter 50 wurde. Wie ich im Folge FB geschrieben habe, kam es unter der Woche nur zu Alkoholkonsum wenn ein besonderer Anlass, eine Feier mit Folgeurlaubstag geplant war.

Wenn es dir doch nicht gut ging, warum bist du dann noch gefahren? Bist du wegen Fahrlässigkeit oder wegen Vorsatz bestraft worden?
Und dir war bei diesen 80 Fahrten niemals klar, dass du etwas Verbotenes tust?

Ich habe mir noch zugetraut fahren zu können da ich mich durch die enthemmende Wirkung des Alkohols noch dazu in der Lage fühlte. Im nachhinein würde mir das nicht mehr passieren und ich kenne ich viele verschiedene alternativen um nicht mehr selbst alkoholisiert ins Auto zu steigen. Ich wurde wegen groß Fahrlässigkeit bestraft.

Bei den ca. 80 Fahrten mit Restalkohol war ich mir unsicher darüber ob ich noch fahren darf oder nicht da ich mir nicht im Klaren darüber war wie schnell sich der Alkohol wieder abbaut.

Deine Trinkmengen im Vorfeld passen zwar zu deinen Angaben bei der TF, erscheinen mir aber trotzdem etwas zu gering, darüber müssten wir nochmal "reden".

Und zum fett markierten: der 16.7.2013 war ein Dienstag...

Die Trinkmengen im nachhinein zu bestimmen ist nicht so leicht da ich damals nicht im Vorfeld geplant habe wie viel ich trinken werde. Deshalb könnte es durchaus sein, dass die Trinkmengen etwas höher waren als von mir angegeben. Zu dem 16.07.2013: Das war ja so ein besagter Tag mit Folgeurlaub, allerdings hatte ich nur vor 3 Bier am See zu trinken.

Deine Nebenwirkungen bei "viel Alkohol" waren ja doch schon ziemlich gravierend, was auf häufiges Betrunkensein hinweisen könnte. War es so?

Ja das kam auch vor wenn ich die Kontrolle über den Alkoholskonsum verloren habe. Ich werde auch den Punkt nochmal überarbeiten.

Hier sind (fett markiert) auch bereits psychosoziale Faktoren aufgeführt. Du hast deine Familie und deine Freunde vernachlässigt, konntest Dingen die dir Freude bereiteten nicht mehr nachgehen....und fühlest dich sogar einsam. Trotzdem hast du den Alk.konsum nicht eingestellt oder wenigstens eingeschränkt. Dies kann für den GA ein Indikator dafür sein, dass bei dir eine AB zu fordern ist.

Bitte unbedingt lesen!!!! - DSM-IV-Kriterien

und auch hier (in der Hypotheseneinteilung H2) bitte lesen:

http://mpu-vorbereitung-online.com/f...ull=1#post4199

Durch meine Schichtarbeit sehe ich unter der Woche fast niemanden ausser meine Arbeitskollegen. Wenn ich dann an den Wochenenden mit Freunden unterwegs war, mit denen ich feiern ging, ist das ja eine Art Vereinsamung.. allerdings war es ja nicht so dass ich einsam war weil sich die Leute durch meinen Alkoholkonsum von mir abgewendet haben. Ich habe quasi die Prioritäten falsch gesetzt. Aber auch hier werde ich nochmal drüber schauen und es genauer schreiben.


Ich bedanke mich noch mal recht herzlich für deine Hilfe und bin über weitere Tipps sehr dankbar.
 
wenn ich bspw. schon ab Ende Juli bis 31.12.2013 KT gelebt habe und dann eine AB (Trinkpause) gemacht habe, habe ich ja 6 Monate KT gelebt oder nicht?
Das Problem ist, dass ich bei meinem MPI auch bei dem ETG teilgenommen habe und das nicht verheimlichen darf :-D. Ich könnte ja auch aufgrund meines Trainingsfortschritts im Fitnessstudio eine Alkoholpause im neuen Jahr geplant und das ganze mit einem 6 monatigen ETG Programms kombiniert haben... daaa Leberwerte nicht mehr allzu aussagekräftig über das Trinkverhalten sind und ich nichts dem Zufall überlassen wollte. Was meinst du?
Zum ersten Satz ... sind leider nur 5 Monate.

Dein ETG-Programm brauchst du auch nicht verheimlichen ... jedoch wirst du mit deiner Konstellation dem Gutachter einige Fragen aufwerfen. Zur MPU musst du einen gefestigten Standpunkt darlegen ... entweder KT oder AB ... beides geht gar nicht.
 
Zum ersten Satz ... sind leider nur 5 Monate

Ja stimmt. eine Trinkpause auf Grund von sportlichen Ehrgeiz wird doch mit Sicherheit kein Gutachter als schlecht heißen bzw ein negatives Gutachten erteilen da man nicht weiter kontrolliert getrunken hat.. nach der Abstinenz habe ich ja das KT weitergeführt ...
 
Wir schauen uns das noch einmal gemeinsam an und überlegen uns dann einen Weg, wie es für den GA am überzeugendsten klingen wird.
Ich muss dich kurz um Geduld für meine weiteren Antworten bitten, danke dir aber schon einmal für deine Stellungnahme.

Bist du bereit, dich nach einer Suchtberatungsstelle umzusehen? Die ist ja nicht nur für Süchtige, sondern auch für Menschen gedacht, die den Alk. missbräuchlich konsumiert haben. Wie gesagt, für die MPU wäre der schriftliche Beleg darüber sicher kein Nachteil...
 
Ja stimmt. eine Trinkpause auf Grund von sportlichen Ehrgeiz wird doch mit Sicherheit kein Gutachter als schlecht heißen bzw ein negatives Gutachten erteilen da man nicht weiter kontrolliert getrunken hat.. nach der Abstinenz habe ich ja das KT weitergeführt ...
Nein, ein negatives Gutachten wird das dadurch nicht ...
... die Gutachter möchten einen gefestigten Standpunkt wissen, daher muss deine Strategie für die Zukunft klar sein ( KT oder AB) ... mehr wollte ich dir nicht vermitteln.

Es könte die Frage kommen ... "Warum sind Sie nicht bei AB geblieben?" ... darauf musst du auf alle Fälle eine Antwort haben.
 
Es kann auch sein dass in den Cocktail jeweils 2 cl der verschiedenen Alkoholsorten enthalten waren.. aber ich werde das mal nachrechnen.

Dann wären wir bei 25 TE. Rechne das Ganze besser noch mal nach...

wenn ich bspw. schon ab Ende Juli bis 31.12.2013 KT gelebt habe und dann eine AB (Trinkpause) gemacht habe, habe ich ja 6 Monate KT gelebt oder nicht?
Das Problem ist, dass ich bei meinem MPI auch bei dem ETG teilgenommen habe und das nicht verheimlichen darf :-D. Ich könnte ja auch aufgrund meines Trainingsfortschritts im Fitnessstudio eine Alkoholpause im neuen Jahr geplant und das ganze mit einem 6 monatigen ETG Programms kombiniert haben... daaa Leberwerte nicht mehr allzu aussagekräftig über das Trinkverhalten sind und ich nichts dem Zufall überlassen wollte. Was meinst du?

Von Juli bis Dezember sind es 5 Monate. Jedoch betreibst du ja seit Anfang August diesen Jahres wieder KT, somit kommen insgesamt 6 Monate zusammen.
Der Sport kann mit ein Punkt für deinen Alk.verzicht gewesen sein, als alleinige Begründung würde ich es aber nicht benennen. Du hast von dir aus mal ein halbes Jahr auf den Alk. verzichtet, um zu sehen wie sich das "anfühlt". Du hast dich ganz speziell mit den Vor- und Nachteilen des Alk.trinkens- bzw. verzichts auseinander gesetzt um den für dich richtigen Weg zu finden und dabei bemerkt, dass du gut ohne Alk. auskommst, aber bei besonderen Anlässen nicht ganz darauf verzichten möchtest. Z.B. bei Geburtstagen, an Silvester etc. möchtest du gerne weiterhin mit einem Glas -aus Genussgründen- anstoßen.
So in der Art könntest du es dem GA schildern....

Nein das war auf keinen Fall normal. Ich hab vergessen zu erwähnen dass ich am Folgetag Urlaub hatte, da meine Mutter 50 wurde. Wie ich im Folge FB geschrieben habe, kam es unter der Woche nur zu Alkoholkonsum wenn ein besonderer Anlass, eine Feier mit Folgeurlaubstag geplant war.

Also war es auch eine Ausnahme, dass du bereits mittags getrunken hast?

Ich habe mir noch zugetraut fahren zu können da ich mich durch die enthemmende Wirkung des Alkohols noch dazu in der Lage fühlte. Im nachhinein würde mir das nicht mehr passieren und ich kenne ich viele verschiedene alternativen um nicht mehr selbst alkoholisiert ins Auto zu steigen. Ich wurde wegen groß Fahrlässigkeit bestraft.

Wenn du dich noch dazu "in der Lage fühltest", darfst du beim GA aber nicht so antworten:

4. Hatten Sie das Gefühl, noch sicher fahren zu können?
(Ja/Nein + Begründung)

Mir ging es nicht sehr gut. Ich hatte Schwierigkeiten das Gleichgewicht zu halten und ich hatte Probleme mit der Motorik. Ich habe gelallt.
Durch die enthemmende Wirkung des Alkohols und der hohen BAK hatte ich keine Risikoeinschätzung mehr und dachte dass ich noch fahren konnte.

Denn das sagt ja ganz deutlich aus, dass du dich betrunken gefühlt hast.

Bei den ca. 80 Fahrten mit Restalkohol war ich mir unsicher darüber ob ich noch fahren darf oder nicht da ich mir nicht im Klaren darüber war wie schnell sich der Alkohol wieder abbaut.

Also hast du es da immer "drauf ankommen" lassen?:smiley2204:

Nicht falsch verstehen, wir TF'ler haben wohl alle Dutzende bzw. Hunderte von Fahrten im alk. Zustand im Vorfeld begangen. Das weiß auch der GA.
Es geht da mehr um deine Ausdrucksweise:

7. Wie oft haben Sie alkoholisiert am Straßenverkehr teilgenommen ohne aufzufallen und was folgern Sie daraus?
Nach dem ich mich mit dem Thema intensiv auseinander gesetzt habe und mich mit meiner Vergangenheit befasst habe, ist mir aufgefallen dass ich schon mit Restalkohol im Blut gefahren bin. Das waren geschätzte 80 Fahrten in den letzten 2 Jahren. Dieses Verhalten zeigt dass man sich an den Konsum von Alkohol gewöhnt und man sich in der Lage fühlt, im Verkehr teilnehmen zu können, obwohl man dies absolut nicht mehr darf und kann.

Denn es ist mit Sicherheit jedem(!) von uns bewusst gewesen, dass er gegen die Regeln verstößt...

....war ich mir unsicher darüber ob ich noch fahren darf oder nicht da ich mir nicht im Klaren darüber war wie schnell sich der Alkohol wieder abbaut.

und solche Aussagen würden dem GA gar nicht gefallen... bei Unsicherheit darüber, ob der Alk. bereits abgebaut war, hätte man das Auto einfach stehen lassen sollen.

Die Trinkmengen im nachhinein zu bestimmen ist nicht so leicht da ich damals nicht im Vorfeld geplant habe wie viel ich trinken werde. Deshalb könnte es durchaus sein, dass die Trinkmengen etwas höher waren als von mir angegeben. Zu dem 16.07.2013: Das war ja so ein besagter Tag mit Folgeurlaub, allerdings hatte ich nur vor 3 Bier am See zu trinken.

Du kannst deine Trinkmengen im Vorfeld evtl. mit einer Trinkkurve besser reflektieren. Das du "nur" 3 Bier am See trinken wolltest macht es nicht besser, da du das Auto dabei hattest. Wenn du nach einer Stunde wieder gefahren wärst, hättest du da auch 0,5‰ im Blut gehabt.

Worauf ich hinaus will ist: du solltest dein Verhalten im Vorfeld nicht "beschönigen", sondern einfach dazu stehen, dass es falsch war.

Ja das kam auch vor wenn ich die Kontrolle über den Alkoholskonsum verloren habe. Ich werde auch den Punkt nochmal überarbeiten.

Mach das.

Durch meine Schichtarbeit sehe ich unter der Woche fast niemanden ausser meine Arbeitskollegen. Wenn ich dann an den Wochenenden mit Freunden unterwegs war, mit denen ich feiern ging, ist das ja eine Art Vereinsamung.. allerdings war es ja nicht so dass ich einsam war weil sich die Leute durch meinen Alkoholkonsum von mir abgewendet haben. Ich habe quasi die Prioritäten falsch gesetzt. Aber auch hier werde ich nochmal drüber schauen und es genauer schreiben.

Ich würde an deiner Stelle gar nicht von "Vereinsamung" reden. Viele Menschen gehen unter der Woche ihrer Arbeit nach und treffen nur am WE auf ihre Freunde...das ist für die meisten noch lange kein Grund, zuviel Alk. zu trinken.

Ich schau am Ende des WE auf den zweiten Teil deines FB. Evtl. willst/kannst du ja mit der Überarbeitung trotzdem schon einmal anfangen :smiley138:
 
Hey,
Kleiner Nachtrag:
Ich war heute bei der PIMA MPU in Mannheim. Psychologe und Ärztin sind für ein positives Gutachten, müssen allerdings noch alles auswerten was ca 2-3 Wochen dauert.
Ich wurde tatsächlich auf die 6 Monate AB angesprochen und erklärte, dass ich diesen Schritt wählte, um zu beweißen das ich auf Alkohol verzichten kann, dies vorweißen zu können und es teil meiner Ernährungsumstellung war. Auf Alkohol komplett zu verzichten möchte ich nicht, da ich ihn als Genussmittel ansehe. (danke Nancy :-) )
Die Ärztin fand die AB nachweiße positiv, der Gutachter hinterfragte sie jedoch kritisch.
Das Psychologische Gespräch dauerte ca 30 min und beinhaltete nur ca 4-5 Fragen. Kurz, kalt und scheinbar effektiv :-D

Die Angaben zur Vorbereitung beantwortete ich mich: Literatur, Foren, Anwalt und Familie


Die Ärztin meinte, das KT durchaus möglich ist und sie mir nicht geglaubt hätte wenn ich bis ans Lebensende keinen Schluck mehr trinken will.
Allerdings war ich mit 1,9 Promille an der Grenze.

Der Psychologe fragte mich ob ich nicht ab und zu mal spontan etwas trinken wolle (was ja scheinbar bei der PIMA beim KT möglich ist)
dies verneinte ich und sagte dass ich mich strikt an meinen Trinkkalender halte und mich auch sehr wohl dabei fühle und gut damit zu recht komme.
Die Ärztin sagte mir später das es beim KT keine spontanen Trinkanlässe geben darf und ich mich an den geplanten Trinkkalender halten solle.

...überall lauern also Fallen...

Fragen zur außergewöhnlichen Tageszeit oder Fahrerflucht kamen keine. Auch stand in der Akte, dass ich nahezu keine Anzeichen hatte, Akohol getrunken zu haben... blieb auch unkommentiert.

Angaben zum Trinkverhalten habe ich ebenfalls erhöht und habe angegeben, dass ich am Anfang meiner problematischen Phase ca 5 Longdrinks am Wochenende trank, gegen Ende sich der Konsum auf ca 10 Longdrinks 0,4l 3cl und 2-3 BIER 0,33l gesteigert hatte.

Auf die Frage meines Limits " was passt rein" antwortete ich, dass die getrunkene Menge bei der TF mein Limit war und ich auch absolut keine Kontrolle mehr im Verkehr hatte und deshalb den Unfall baute.

Ich möchte mich schonmal recht herzlich bedanken, auch wenn ich das positive Gutachten noch nicht in der Hand habe.
Ohne eure Hilfe, hätte ich es vermutlich nicht geschafft.

Wollte euch das mitteilen, damit ihr seht dass sich dieses Forum lohnt und ihr gut Arbeit leistet!

Danke!!

Gruß Raybenzino
 
Ich war heute bei der PIMA MPU in Mannheim. Psychologe und Ärztin sind für ein positives Gutachten, müssen allerdings noch alles auswerten was ca 2-3 Wochen dauert.
Das sieht ja gar nicht so schlecht aus :smiley711:

Dann kann ich ja mal vorsichtig einen kleinen Glückwunsch aussprechen :smiley894::smiley138:
 
Hallo raybenzino,

vielen Dank für deine Rückmeldung.:smiley22:

I-wie habe ich den zweiten Teil deines FB gar nicht kommentiert:smiley2204:, .....habe wohl auf deine Reaktion zu meinem letzten Posting gewartet...aber egal, du hast es hinter dich gebracht und nun heißt es abwarten...

Was mich noch interessiert ist, was du zu deinen Trinkmotiven gesagt hast. Vllt. kannst du das hier nochmal ungefähr wiedergeben.

Wollte euch das mitteilen, damit ihr seht dass sich dieses Forum lohnt und ihr gut Arbeit leistet!

Vielen Dank für dein Lob, das freut uns sehr.:smiley22:
Wir sind zwar nur ein kleines Forum, aber selbst wenn wir nur einem Menschen geholfen hätten seine MPU zu bestehen, hätte sich unsere Arbeit bereits gelohnt.:smiley138:
 
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