Hallo!
Ich war eben bei dem Verkehrpsychologen der TÜV.
Ich muss sagen, dass ich ohne eure Vorbereitung wahrscheinlich nicht alles verstanden hätte. So hatte ich aber eine Vorstellung davon wie ich das einzuordnen habe. Der Psychologe selber ist wohl schon einige Jahre in dem Bereich tätig und war auch selber mal Begutachter.
Ich würde sagen Typ routinierter Fahrlehrer, hart aber herzlich, sehr direkt.
Aufgrund meiner Informationen ordnet er mich bei A3 Alkoholgefährdung ein. Das stützt er vor allem darauf, dass ich in dieser Lebensphase zu viel und zu unkontrolliert getrunken habe und meinen Konsum falsch eingeschätzt habe mit einer damit einhergehenden stark gesteigerten Alkoholgewöhnung.
Er empfiehlt mir jetzt eine Alkoholpause einzulegen, um meine Grundtoleranz wieder zu erden. Dies empfiehlt er mir für die Dauer von 3-6 Monaten. Er sagt man kann das mit Abstinenznachweisen belegen, muss man aber nicht.
Aus seiner Sicht wäre es wichtiger die Zeit zu nutzen, um Anlässe, Personenkreise und Trinkverhalten zu hinterfragen und Konsequenzen daraus zu ziehen. Z.B. auch Freundeskreis zu hinterfragen mit dem zu viel getrunken wird.
Im Anschluss empfiehlt er mir kontrolliertes Trinken und ein Trinkprotokoll. Ich habe ihn darauf hingewiesen, dass eine Haarprobe nicht in Frage kommt. Aus seiner (langjährigen) Erfahrung heraus kommt es wohl vor allem darauf an wie ich das Ganze dann aufgearbeitet habe und welche Änderungen ich glaubhaft darstellen kann.
Vom zeitlichen Ablauf empfiehlt er mir auch beim Strafbefehl noch etwas Zeit rauszuschinden (z.B. bezüglich der Höhe der Datensätze das Gespräch zu suchen). Ich denke mal das geht in dieselbe Richtung die ihr mir auch schon empfohlen habt (z.B. Ratenzahlung, Widerspruch einlegen).
Und gleich nach Erhalt des Bescheids von der FsSt mit der Fristsetzung MPU (seiner Erfahrung nach hier wohl häufig 3 Monate) mal mit der Führerscheinstelle zu reden. Wenn die sehen, dass ich bereits mitten in der Aufarbeitung bin und mich gleich auch zu einem Kurs angemeldet habe, kann man da wohl seiner Erfahrung nach durchaus mit ihnen bezüglich einer Fristverlängerung reden.
Letztendlich hat sich die DEKRA noch immer noch nicht gemeldet und so viel Auswahl gibt es hier nicht.
Daher habe ich mich jetzt einen Kurs Avanti (3 Tage ca. 10:00 - 15:00) angemeldet für 739€.
Aus seiner Sicht wären die Einzeltermine nicht zwingend nötig und viel teurer. Den Preis habe ich leider nicht notiert, aber ich glaube irgendwie um die 150 pro 45 Min. Und unter 6 Sitzungen (i.d.R. sind es 10) nicht sinnvoll.
Jetzt will ich morgen direkt mal die AN für 6 Monate einkaufen.
Die bräuchte ich ja auch für meine vorher ausgewählte Strategie der freiwilligen Abstinenz.
So hätte ich beide Optionen offen. Ich weiß ehrlich gesagt für mich noch gar nicht in welche Richtung ich gehen soll. Für mich klingt gerade beides irgendwie sinnvoll und so hätte ich beide Möglichkeiten offen.
Fest steht, dass sich etwas ändern muss und bei der Umsetzung im privaten Bereich bin ich schon ganz konkret dabei die Alkoholpause für 6 Monate (oder eben die beginnende Abstinenz) zu planen und es läuft wirklich sehr gut an und mir geht es gut damit.
Hier kann ich sogar ganz klar aus meinen Erfahrungen der Therapie profitieren.
Wie seht ihr das? Klingt das aus euren Erfahrungen sinnvoll?
Mir wurde ja hier bereits die Strategie der freiwilligen Abstinenz als Möglichkeit aufgezeigt + AN 6 Monate und das war meine "Arbeitsthese". Diese Strategie hätte aber schon auch die dauerhaften Abstinenz zum Ziel oder könnte diese auch noch für einen Gutachter sinnvoll begründbar in ein KT einmünden?
Ich hatte immer das Gefühl, dass ich mit Abstinenz irgendwie besser ins Gutachten einsteige.
Heute klang es so, als ob es bei dem GA vielleicht als unglaubwürdig rüberkommen könnte. Gerade, wenn er mich auch in A3 einstuft.
VG und einen schönen Wochenbeginne sende ich in die Runde!