Automatisch nicht, aber denkbar ist es schon. Insbesondere wenn das Trinkverhalten schonmal in A2 eingestuft wurde und danach nicht besser wurde, da lieht eine Diagnose in Richtung A1 durchaus im Bereich des Denkbaren…Nein, das geschieht nicht "automatisch", allerdings müssen deine Vermeidungsstrategien jetzt deutlich höher ausfallen als bei der ersten MPU..
Ich hab eben nochmal den ganzen Thread überflogen, du warst bereits A2, mit MPU, deine Strategie hat aber nicht gegriffen. Der Alkohol hatte dich noch weiter fest im Griff, ich würde mich auf A1 einstellen.
Für mich war damals entscheiden, einzusehen, dass eben nicht ich, sondern am Ende der Alk die Kontrolle hatte. Da gibt es sicherlich diagnostisch exaktere Kriterien, aber das war für mich das klare Signal, mir eine Abhängigkeit einzugestehen und daraufhin eine TH anzutreten.
Verglichen mit anderen Trinkern, die ich in meinem Leben kennengelernt habe (sind fast alle mittlerweile trocken) war ich immer „harmloser“ oder „ziviler“, aber am Ende genauso in der Spirale drin. Ich glaube, wir müssen uns von den gängigen Begrifflichkeiten verabschieden, denn wir verstehen unter Alkoholikern immer gleich die Bierleichen am Bahnhof. Dabei ist das gesellscchaftlich weiter verbreitet, und es macht vor Karrieretypen auch nicht halt. Die trifft es genauso. Lieber einmal zu hoch einschätzen und daraufhin das Leben umkrempeln, anstatt immer noch daran festklammern, dass man es doch im Griff hat. Meine erste MPU habe ich auch mit „im Griff“ geschaukelt. Neuerteilung im september 2014, Ende April 2015 war das Scheinchen shon wieder weg…